Antidepressiva sind generell nicht ohne eine Rezept, welches von einem Arzt ausgestellt wurde, zu bekommen. Von der Bestellung bei unseriösen Anbietern im Internet ist absolut abzuraten. Eine rezeptfreie Alternative wäre Johanniskraut, jedoch ist die Wirkung nicht gänzlich bewegt.
Alle als Antidepressiva bezeichneten Arzneimittel sind verschreibungspflichtig. Das heißt ohne ein Rezept von einem Arzt kann man diese als Patient nicht erhalten.
In der Zeit des Internets gibt es allerdings einige Onlinedienste, die Antidepressiva rezeptfrei online verschicken. Bedingung dafür ist teils ein Online-Fragebogen, der laut Internetseite von einem Experten geprüft werde. Dieser gebe dann auch eine Dosierungsempfehlung. Tatsache ist allerdings, dass man meist nur zu einer Internet-Versandapotheke weitergeleitet wird, bei er man das gewünschte Mittel dann bestellen kann.
Von solchen Seiten ist natürlich abzuraten. Denn auch ein Fragebogen ersetzt kein Gespräch mit dem Arzt, der eine individuelle Therapie mit dem Patienten festlegen kann. Antidepressiva können, besonders bei falscher Dosierung, starke unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen! Ebenso schützen solche Seiten auch nicht vor einem Missbrauch, zumal oft auch mit Rabatten geworben wird.
Die Therapie einer Depression gehört ohne Zweifel in die Hände eines Facharztes!
Zur Behandlung von Depressionen gibt es zahlreiche pflanzliche Produkte, die man rezeptfrei in der Apotheke erwerben kann. Das dabei bekannteste Präparat ist das Johanniskraut (Hypericum perforatum), das über seinen Inhaltsstoff Hypericin eine ähnliche Wirkung wie die verschreibungspflichtigen Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva, SSRIs) entfaltet. Dabei gilt jedoch zu berücksichtigen, dass für die rezeptfreien Produkte, in denen Johanniskraut nur in einer sehr geringen Dosierung enthalten ist, die Wirksamkeit gegen Depressionen noch nicht vollständig nachgewiesen wurde.
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Ein weiteres bekanntes Produkt ist der Kakao. Dieses enthält natürlich im Menschen vorkommende Cannabinoide, die für eine stimmungsverbessernde und antidepressive Wirkung bekannt sind. Gleichzeitig enthält es eine hohe Menge an Tryptophan, was das Ausgangsprodukt für die Synthese des Glückshormons Serotonin darstellt.
Weitere pflanzliche Produkte zur Behandlung einer Depression enthalten Melisse. Diese werden dabei für eine angstlösende und antidepressive Wirkung häufig mit Lavendel kombiniert. Darüber hinaus zeigt auch Kratom eine schnelle antidepressive Wirkung. Je nach Dosierung kann es sowohl schlaffördernd als auch euphorisch und stimulierend wirken. Dabei gilt jedoch zu berücksichtigen, dass es sich bei Kratom um ein schwaches Opioid handelt und ein geringes Suchtpotential besteht.
Weitere pflanzliche Produkte, denen eine antidepressive Wirkung zugesprochen wird, sind: Ginseng, Taiga-Wurzel, Kola-Nuss, gelber Ingwer und Giftlattich.
Eine rezeptfreie Alternative zu den klassichen Antidepressiva stellt die Verwendung von Johanniskraut dar. Es ist freiverkäuflich (rezeptfrei) in Supermärkten und Drogerien zu erhalten.
Dessen Wirkung ist allerdings stark umstritten. Es gibt viele Studien, die sowohl eine Wirksamkeit erweisen, als auch das Gegenteil zeigen.
In Deutschland ist es zur Behandlung einer „leichten vorübergehenden depressiven Störung“ angezeigt.
Als wirksamer Bestandteil wird das Hyperforin angenommen, dies ist bislang aber noch nicht endgültig erwiesen. Es soll ebenso als nichtselektiver Monoaminrückaufnahme-Inhibitor wirken, wie auch die trizyklischen Antidepressiva. Genauso wie diese, entfaltet dieses rezeptfreie Johanniskraut seine Wirkung erst nach ein paar Wochen.
Bei Johanniskraut ist allerdings zu beachten, dass es durch einen gleichen Abbauweg im Körper zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann. So führt es dazu, dass andere Medikamente schneller abgebaut werden und sie somit ihre Wirkung teilweise oder ganz verlieren.
Dies ist z.B. der Fall bei Antikontrazeptiva („Pille“), bei HIV-Medikamenten, Antibiotika oder auch bei Immunsuppressiva.
Dies kann schwerwiegende Folgen haben. So können schwere Infektionen begünstigt werden oder auch beispielsweise Abstoßungsreaktionen bei immunsuppressiver Therapie nach einer Transplantation herbeigeführt werden.
Auch Wechselwirkungen mit Antidepressiva können nicht ausgeschlossen werden. Bei Serotonin-Wiederaufnahmehemmern können deren Nebenwirkungen verstärkt werden und womöglich das Serotonin-Syndrom ausgelöst werden.
Hinzu kommt dass die übliche Dosierung von Johanniskraut bei ca. 600 mg/Tag beginnt. Die Präparate in beispielsweise der Drogerie enthalten aber weitaus geringere Dosen.
Denn Johanniskraut wird ab einer Wirkmenge von 300 mg rezeptpflichtig.
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Auch die Homöopathie bietet zahlreiche Alternativen zu den gängigen Antidepressiva bei der Behandlung einer Depression. Die Wirksamkeit der homöopathischen Wirkstoffe ist dabei jedoch umstritten, da die Produkte nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffs enthalten. Deshalb sind die homöopathischen Präparate vor allem zur Therapie von leichten Depressionen geeignet. Bei ausbleibender Wirkung oder unklaren Depressionen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden und das weitere Vorgehen besprochen werden.
Je nach Patient können unterschiedliche homöopathische Mittel indiziert sein. Produkte mit Acidum phosphoricum sind vor allem gegen chronischen Depressionen, die gemeinsam mit Erschöpfung und Angstattacken auftreten, geeignet.
Viele Präparate enthalten auch geringe Mengen des Cimicifugawurzelstocks, wodurch vor allem Depressionen, die während der Wechseljahre auftreten, behandelt werden können.
Weitere homöopathische Präparate enthalten unter anderem Nux vomica (Brechnuss). Dieser Wirkstoff ist vor allen bei Depressionen geeignet, die in Verbindung mit Angst, Gereiztheit, niedrigem Blutdruck und einer Neigung zu Verstopfungen auftreten.
Weitere homöopathische Mittel zur antidepressiven Behandlung enthalten unter anderem Aurum metallicum, Cactus, Hyoscyamus, Ignatia, Lilium tigrinum, Lycopodium, Natrium chloratum, Pulsatilla, Staphisagria sowie Veratrum album.
Bei den in den letzten Jahren am meisten in den USA verkauften Medikamenten handelt es sich um Antidepressiva. Dabei werden diese jedoch nicht ausschließlich zur Behandlung von Depressionen verschrieben sondern auch im Rahmen von Rückenschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen. Häufig werden sie dabei auch als ‚Alltags-Droge’ zur Stimmungsaufhellung missbraucht.
Zusätzlich gilt, dass einzelne Medikamente, die in Deutschland nur verschreibungspflichtig in den Apotheken erhältlich sind, in den USA ohne Rezept erworben werden können. Vor allem das in den USA auf den Markt gekommene und als sogenannte ‚Glückspille’ verkaufte Prozac (Wirkstoff: Fluoxetin) ist dabei zum Teil ohne Rezept in den dortigen Supermärkten und Apotheken käuflich.
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