Die typischen Nebenwirkungen von Johanniskraut sind Magen-Darm-Beschwerden, wie eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit. Joahnniskraut sollte nicht bei Schwangeren eingesetzt werden da Nebenwirkungen nicht auszuschließen sind.
Bei der Einnahme von Johanniskraut kann es als Nebenwirkung zu einer Empfindlichkeit gegen Sonneneinstrahlung kommen.
Daher sollten Sie Johanniskraut nicht vor Sonnenbädern einnehmen oder einreiben. Immundepressive Medikamente werden durch das Johanniskraut abgeschwächt.
Selten kann es zu allergischen Hautreaktionen, Müdigkeit, Unruhe oder Magen-Darm-Beschwerden als Nebenwirkungen kommen.
Bei manchen Menschen scheint es unter der Einnahme von Johanniskrautpräparaten zu einer Gewichtszunahme kommen zu können. Die genaue Ursache ist relativ unklar. Auch andere, vor allem ältere Antidepressiva können eine Gewichtszunahme auslösen. Allerdings sind diese Substanzen in ihren Wirkmechanismen deutlich besser verstanden. Dazu kommt, dass es sich bei Johanniskrautpräparaten um eine Mischung aus vielen Inhaltstoffen handelt, von denen jeder einzelne wiederum eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkungen haben könnte. Es wird spekuliert, dass die Gewichtszunahme in einer Veränderung des Befindens zu begründen ist. Möglicherweise steigt der Appetit einfach aufgrund der veränderten Stimmung. Vor allem der Genuss von zucker- und kalorienreicher Nahrung kann ebenfalls kurzzeitig die Stimmung aufbessern. Dies ist einer der Gründe, warum Depressionen und Gewichtszunahme häufig im Zusammenhang stehen.
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Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Besonders ohnehin lichtempfindliche Menschen mit heller Haut können bei der Einnahme von höheren Dosen Johanniskraut in Verbindung mit übermäßiger Sonneneinstrahlung einen blasigen Sonnenbrand entwickeln. Die erhöhte Lichtempfindlichkeit durch Johanniskraut wird nach dem hierfür verantwortlichen Pflanzenfarbstoff als Hypericismus bezeichnet. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn zusätzlich weitere Arzneimittel eingenommen werden, die ebenfalls einen ähnlichen Effekt hervorrufen können. Zudem ist bei der Einnahme von Johanniskraut auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Von dem Besuch eines Sonnenstudios oder längerem Sonnen im Freibad wird aufgrund der hohen UV-Belastung ebenfalls abgeraten. Auch manche medizinische Eingriffe arbeiten mit künstlichen Strahlen, welche eine deutlich stärkere Wirkung als gewöhnliches Sonnenlicht haben können. Ein Beispiel hierfür ist die Laserbehandlung oder die gezielte Bestrahlung mit UV-Licht. Aufgrund der höheren Intensität können hier unter Umständen bereits niedrige Dosen an Johanniskraut ausreichen, um eine Reaktion auszulösen. Allerdings geben manche Studien auch Entwarnung. Die normalerweise eingenommene Dosis an Johanniskraut ist in den häufigsten Fällen zu gering, um einen Hypericismus auszulösen. Allerdings wird Johanniskraut auch in höheren Dosen aufgrund einer antiviralen Wirkung eingesetzt. Es sollte immer auf ausreichenden Lichtschutz geachtet werden.
Erektionsstörungen gelten als eine der unerwünschten Wirkungen bestimmter Antidepressiva. Während der Einnahme von Johanniskraut scheinen sie allerdings nur in Ausnahmefällen aufzutreten. Der mögliche Wirkmechanismus und die Wirksamkeit der in Johanniskraut enthaltenen Stoffen ist noch relativ schlecht erforscht. Auch deshalb lassen sich möglicherweise beobachtete unerwünschte Wirkungen schwer erklären. Dazu kommt, dass viele frei verkäufliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, zu wenig wirksame Substanz enthalten, um einen nachweisbaren Effekt haben zu können.
Kommt es allerdings aufgrund einer beeinträchtigten Stimmung zu Erektionsstörungen kann es eine Weile dauern bis die Erektionsstörungen besser werden, da Johanniskraut eine Weile benötigt bis ein stimmungsaufhellender Effekt eintritt. In dieser Zeit kann es also während der Einnahme von Johanniskraut zu Erektionsstörungen kommen, ohne dass Johanniskraut hierfür ursächlich ist.
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Bestimmte in Johanniskraut enthaltene Stoffe werden in der Leber abgebaut und verstoffwechselt. Eine besondere Rolle nehmen hierbei sogenannte Cytochrom p450 Enzyme ein. Wird Johanniskraut häufig eingenommen, reagiert der Körper. In der Leber wird eine erhöhte Menge an Cytochrom p450 Enzymen gebildet. Dies ist vor allem bei hoch dosierten Präparaten mit Johanniskraut der Fall. Auch wenn die vermehrte Bildung von Cytochrom p450 Enzymen zunächst ungefährlich ist, kann es zu Problemen kommen sobald Medikamente eingenommen werden, welche diese Enzyme für ihre Wirkung benötigen oder ebenfalls durch sie abgebaut werden. Zudem scheint Johanniskraut besonders in hohen Dosen einen direkt schädlichen Effekt auf die Leber haben zu können.
Häufig wird über Müdigkeit als unerwünschte Wirkung von Präparaten, in denen Johanniskraut enthalten ist, berichtet. Vor allem bei einer längeren Einnahme von Johanniskraut scheint sie aufzutreten. Möglicherweise beeinflussen in Johanniskraut enthaltenen Stoffe den Spiegel des körpereigenen Hormons Melatonin. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Melatonin oder ähnliche Substanzen in Johanniskraut enthalten ist. Melatonin dient im Körper unter anderem der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus. Zudem ist eine Depression häufig mit Schlafstörungen verbunden.
Falls Johanniskraut eine ausreichende Wirkung auf die Depression hat, kann es auch zu einer Besserung des Schlafes kommen. Das kann als erhöhte Müdigkeit empfunden werden. In manchen Fällen, wie bei Schlafstörungen, kann die eigentlich unerwünschte Wirkung Müdigkeit auch gezielt gesucht werden. Allerdings reicht die müde machende Wirkung von Johanniskraut kaum aus, um als effektives Schlafmittel eingesetzt zu werden.
Auch übermäßiges Schwitzen kann eine Nebenwirkung von Johanniskrautpräparaten sein. Von dem Betroffenen wird dies häufig als unangenehm beschrieben. Wie bei allen Nebenwirkungen gilt auch bei verstärktem Schwitzen, dass ein Arztbesuch sinnvoll sein kann. Zu beachten ist, dass Schwitzen auch im Zuge des sogenannten Serotoninsyndroms auftreten kann. Es wird durch eine Störung des Serotoninspiegels hervorgerufen und ist potentiell lebensbedrohlich. Viele verschreibungspflichtige Antidepressiva wirken zumindest zum Teil über Serotonin. Auch Johanniskraut greift möglicherweise in die Stoffwechselwege des Hormons ein. Eine Kombination mehrerer Präparate kann deshalb möglicherweise zu einem Serotoninsyndrom führen, weshalb sie nicht zusammen eingenommen werden sollten.
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Unter der Einnahme von Johanniskraut kann es zu Kopfschmerzen kommen. Häufig treten diese Kopfschmerzen in Verbindung mit Schwindel oder Nackenproblemen auf. Dies muss aber nicht der Fall sein. Kopfschmerzen sind eine weit verbreitete unerwünschte Wirkung, die bei einer großen Bandbreite an Arzneimitteln auftreten können. Im Normalfall handelt es sich hierbei um eine relativ ungefährliche, aber unangenehme Nebenwirkung.
Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein. So können Kopfschmerzen unter anderem im Zuge eines sogenannten Serotoninsyndroms auftreten. Dieses gefährliche Syndrom kann entstehen, wenn der Serotoninspiegel im Körper außer Kontrolle gerät. Da klassische Antidepressiva aufgrund ihrer Wirkung einen Einfluss auf den Serotoninstoffwechsel haben können, sollte man sie nicht mit Johanniskraut kombinieren. Johanniskraut hat vermutlich ebenfalls einen Einfluss auf den Stoffwechsel des Hormons Serotonin, wodurch Wechselwirkungen möglich sind. Dies ist einer der Gründe dafür, Johanniskraut nur nach Absprache mit einem Arzt einzunehmen. Viele Komplikationen lassen sich so vermeiden oder zumindest lindern.
Viele verschreibungspflichtige Antidepressiva können nach dem Absetzen schwere Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit oder Durchfall nach sich ziehen. Außerdem kann es zu einem sogenannten Relapse-Syndrom kommen. Hierbei treten frühere depressive Syndrome erneut und möglicherweise sogar verstärkt auf. Deshalb sollten diese Medikamente ausgeschlichen werden. Bei Johanniskraut scheinen diese unerwünschten Wirkungen nicht oder weniger stark aufzutreten. Trotzdem gibt es immer wieder Berichte von Nebenwirkungen nach dem Absetzen von Johanniskraut. Häufig werden diese mit denen von verschreibungspflichtigen Antidepressiva verglichen. Der Wirkmechanismus von Johanniskrautpräparaten konnte noch nicht abschließend aufgeklärt werden. Deshalb ist es schwierig, mögliche Nebenwirkungen zu erkennen oder zuzuordnen. Es wird empfohlen, Präparate, in denen Johanniskraut enthalten ist, nur langsam auszuschleichen. Am besten erfolgt die Einnahme und das Absetzen von Johanniskrautpräparaten nur nach Absprache mit einem Arzt.
In der Leber kommt es während der Einnahme von Johanniskraut zu einer erhöhten Bildung des Enzyms Cyp 3A4. Dieses Enzym gehört zu der Gruppe der sogenannten Cytochrom p450 Enzyme. Diese Gruppe an Enzymen dient im Körper dem Abbau einer ganzen Reihe an Substanzen. Besonders wichtig sind sie bei der Aktivierung und dem Abbau einer ganzen Reihe von Arzneimitteln. Liegt das Enzym Cyp 3A4 nun aufgrund der Einnahme von Johanniskraut in größerem Maße vor, so verändert sich auch der Abbau und die Aktivierung aller Wirkstoffe, welche ebenfalls Cyp 3A4 für ihren Stoffwechsel benötigen. Dies kann lebensgefährlich werden, wenn die betroffenen Medikamente aufgrund einer schweren Erkrankung eingenommen werden. Hierzu zählen beispielsweise bestimmte AIDS-Medikamente, Antibiotika oder Immunsuppressiva. Es kam bereits zu Todesfällen, nachdem aufgrund der Einnahme von Johanniskraut Immunsuppressiva in ihrer Wirkung so stark beeinträchtigt waren, dass sie nicht mehr ausreichend wirken konnten. Ebenfalls sollte bei Herzglykosiden und Gerinnungshemmern auf mögliche Wechselwirkungen geachtet werden.
Auch orale Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille) werden zum Teil durch Cyp 3A4 verstoffwechselt und können so in ihrer Wirkung beeinträchtig sein. Mehr zum Thema finden Sie unter: Pille wirkt nicht
Kontaindikation
Zur Anwendung von Johanniskraut während der Schwangerschaft oder Stillzeit liegen bis heute keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor.
Nebenwirkungen sind daher in der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht auszuschließen.
Erfahren Sie mehr über Alternativen auf unserer Seite: Homöopathie in der Schwangerschaft
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Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:
Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.
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