Welche Mittel gibt es um Wehen zu fördern und welche Risiken haben diese?
Die Wehen sind ein Phänomen am Ende der Schwangerschaft, welche durch das Hormon Oxytocin ausgelöst werden.
In den meisten Fällen treten sie von alleine auf. Es kann aber auch nötig sein, dass die Wehen zusätzlich gefördert werden sollen oder müssen.
Eine mögliche Option ist dann die medikamentöse Einleitung der Wehen. Es gibt aber auch viele wehenfördernde Haus- und Lebensmittel, welche die Wehen beginnen lassen können oder auch schwache Wehen verstärken können.
Bevor man eine dieser Maßnahmen ergreift, sollte dies mit der Hebamme oder dem Frauenarzt abgesprochen werden, um Gefahren für das Kind auszuschließen.
Genuss von wehenfördernden Lebensmitteln
Himbeerblättertee oder Wehentee
Wehencocktail
Rizinusöl
Spaziergänge, Treppensteigen, Fenster putzen
kreisende Bewegungen auf einem Gymnastikball, Bauchtanz
Brustwarzenmassage
Muttermundsmassage
Fußreflexzonen- oder Bauchmassage
Akupressur
Baden
Homöopathie
Lesen Sie mehr zum Thema unter:
Es gibt nicht nur den einen Wehentee. Je nach Quelle und Erfahrungen der Hebammen, können die Rezepte sehr unterschiedlich ausfallen.
Ihnen gemeinsam ist jedoch, dass die einzelnen Bestandteile des Wehentees dafür bekannt sind, Wehen auslösen zu können.
Im Folgenden werden zwei Beispiele aufgeführt. Zum einen kann ein Tee allein aus Himbeerblättern die Wehen fördern. Außerdem wird gesagt, dass durch den Genuss des Tees der Muttermund geweitet werden kann.
Wissenschaftlich belegt sind diese Effekte nicht, allerdings gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte.
Daher sollte zunächst mit dem Frauenarzt oder der Hebamme abgesprochen werden, ob es sinnvoll und ungefährlich ist, mit dem Tee zu versuchen die Wehen zu fördern. In der restlichen Schwangerschaft, bis zum Geburtstermin hin, sollte auf größere Mengen des Tees verzichtet werden, um nicht aus versehen vorzeitige Wehen einzuleiten.
Eine andere Rezeptur kombiniert die Himbeerblätter mit Nelken, Ingwer und Zimt.
Die drei erstgenannten Bestandteile werden in ein Teeei gelegt und mit heißem Wasser aufgegossen. Der Zimt kann dann direkt in das Teewasser gegeben werden. Erfahrungsberichte besagen, dass bei Genuss von mehreren Tassen dieses Tees über den Tag verteilt, innerhalb von ein bis zwei Tagen die Wehen ausgelöst werden können.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Wehen durch Tee fördern
Es wird in der Literatur eine lange Liste von Hausmitteln aufgeführt, welche zur Förderung der Wehen beitragen können.
Viele dieser Hausmittel werden in eigenen Abschnitten ausführlich erläutert.
Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Lebensmittel, welche dafür bekannt sind Wehen auslösen zu können, sowie Massagen verschiedener Körperregionen.
Neben der Fußreflexzonenmassage oder der Akupressur kann eine kurze Massage des Bauches, zum Beispiel mit Mandelöl, die Wehen anregen.
Auch Geschlechtsverkehr kann eine positive Wirkung auf die Wehen haben. Es wird vermehrt das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, welches maßgeblich für die Wehen verantwortlich ist. Zudem enthalten die Spermien sogenannte Prostaglandine, welche den Muttermund aufweichen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wehenfördernde Hausmittel
Erfahrungsberichte bestätigen, dass die Einnahme von Zimt bei manchen Frauen Wehen auslösen kann.
Dabei muss nicht unbedingt Zimt in reiner Form gegessen werden. Es scheint genauso wirkungsvoll zu sein, zum Beispiel zimt-haltiges Gebäck zu essen.
Eine Alternative hierzu kann auch der Genuss von Zimttee sein.
Für den Tee werden ein paar Zimtstangen zerbröckelt und anschließend mit heißem Wasser übergossen. Nach ungefähr 10 Minuten kann man dann die Zimtstangen aus dem Teewasser wieder herausnehmen.
Bevor man mit Zimt versucht die Wehen zu stimulieren, sollte dies mit dem Frauenarzt oder der Hebamme abgesprochen werden. Diese können vorher prüfen, ob das Baby geburtsreif ist, oder ob man noch etwas warten sollte.
Bisher fehlen aber noch qualitativ gute wissenschaftliche Studien, um den Effekt von Zimt auf die Wehen sauber zu belegen und auch, um mögliche Nebenwirkungen aufzudecken. Wichtig ist auch die Wahl des richtigen Zimts.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt gezielt Ceylon-Zimt für Schwangere. In Ceylon-Zimt sind im Vergleich zum Cassia-Zimt nur wenig Cumarine enthalten. Größere Mengen an Cumarinen können bei empfindlichen Personen Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen auslösen. Außerdem haben sie eine toxische Wirkung auf Leber und Niere.
Dieses Thema könnte Sie auch interessieren: Wehenabstände
Ein kurzes Bad kann die Muskeln im Beckenbereich entspannen und somit der Gebärmutter den Anstoß für den Beginn der Wehen geben.
Das Badewasser sollte dabei eine Temperatur von ungefähr 38 Grad Celsius haben. Mit einem Badethermometer kann man die Temperatur leicht überprüfen. Zusätzlich kann das Badewasser mit ein paar Tropfen ätherischen Öls versetzt werden.
Hier bietet sich zum Beispiel Lavendelöl an. Weiterhin sollte man darauf achten, nicht zu lange im Badewasser liegen zu bleiben, um den Kreislauf in dieser Phase der Schwangerschaft nicht überzustrapazieren. Aus diesem Grund sollte sich, wenn möglich, eine zweite Person während des Bades in der Nähe befinden. So kann sie bei Kreislaufbeschwerden schnell eingreifen und helfen.
Die Wärme kann auch helfen zwischen Vorwehen und richtigen Wehen zu unterscheiden. Vorwehen verschwinden in der Regel durch die Wärme des Badewassers. Dies geschieht bei richtigen Wehen nicht.
Haben Sie noch Fragen? Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Wehen einleiten - Wann, womit und was sind die Risiken?
Bewegung kann eine sehr gute Methode sein, um die Wehen zu fördern oder um schwache Wehen zu unterstützen.
Dabei sollten jegliche Bewegungsformen nur in Maßen ausgeführt werden, um den Körper nicht zu strapazieren, da er alle Kraftreserven bei der späteren Geburt noch brauchen wird. Es bieten sich also zum Beispiel leichte Spaziergänge an. Durch die Gehbewegung wird der Kopf des Kindes noch besser im Becken positioniert und durch die Schwerkraft wird ein Reiz gesetzt, welcher zum Beginn der Wehen führen kann.
Man sollte allerdings nicht zu abgelegen Orten spazieren gehen und am Besten eine Begleitperson dabei haben, falls die Wehen doch plötzlich schon beim Spazierengehen eintreten sollten.
Treppen steigen oder auch Fensterputzen haben eine ähnliche Wirkung wie Spazierengehen. Da diese beiden Bewegungen schnell anstrengend werden können, sollte auf ein gutes Maß geachtet werden. Eine Überanstrengung wirkt sich auch eher negativ auf die Wehenförderung aus und kann diese verzögern.
Es wird auch berichtet, dass Beckenkreisen oder krabbeln auf allen Vieren eine vergleichbare Wirkung zum Gehen haben. Besonders durch die kreisenden Bewegungen kann der Kopf des Babys in eine gute Geburtsposition gelangen und dann Druck auf das Becken ausüben.
Lesen Sie auch den Artikel: Wehenschmerzen
Es gibt einige homöopathische Lebensmittel, die potenziell die Wehen fördern können.
Zunächst sollte man sich den Rat von einem erfahrenen Frauenarzt bezüglich der besten Präparate und der richtigen Dosierung einholen. Der Frauenarzt kann dann auch gleich abwägen, ob der Nutzen der homöopathischen Mittel eventuelle Risiken zu überwiegen kann.
Mögliche Präparate sind zum Beispiel Pulsatilla oder Caulophyllum. Die Präparate können einzeln oder auch in Kombination eingenommen, beziehungsweise in Wasser aufgelöst werden.
Es sei auch erwähnt, dass es bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln gibt.
Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass der Effekt von Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinausgeht. Besonders in der Schwangerschaft gilt der Grundsatz auf solche Zusätze oder auch Medikamente, wenn möglich zu verzichten, da viele Wirkstoffe über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Aus diesem Grund sollte auch mit der Homöopathie vorsichtig umgegangen werden.
Nach einem Blasensprung setzen die natürlichen Wehen in der Regel innerhalb von 24 Stunden ein. Sollte dies nicht der Fall sein, muss nachgeholfen werden, da sonst das Infektionsrisiko steigt.
Eine Besonderheit liegt dann vor, wenn der Blasensprung vor der 37. SSW auftritt. Dann würde man versuchen, die Schwangerschaft so lange wie möglich noch aufrechtzuerhalten. Der Grund hierfür ist, dass die Lunge noch nicht ausreichend ausgereift ist und dies bei vorzeitiger Geburt problematisch sein könnte. Als Prophylaxe gegen eine Infektion wird ein Antibiotikum gegeben und auch die Wehen werden entsprechend medikamentös gehemmt.
Zusätzlich gibt man ein weiteres Medikament, welches die Lungenreife des Babys fördert, falls es doch zu einer Frühgeburt kommen sollte.
Beim vorzeitigen Blasensprung nach der 37. SSW würde man eine zügige Geburt anstreben. Die Wehen können dann mit den beschriebenen Maßnahmen gefördert werden. Zum Beispiel bietet sich eine Brustmassage an.
Es sollte nichts in die Scheide eingeführt werden und auch möglichst wenige Untersuchungen vorgenommen werden. Oftmals muss man aber gar keine weiteren Maßnahmen der Wehenförderung vornehmen, da bei 95% der Frauen nach vorzeitigem Eisprung innerhalb von 24 Stunden die Wehen einsetzen.
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren:
Wehenfördernde Lebensmittel sollten möglichst bis zum Geburtstermin gar nicht oder nur in geringen Mengen verzehrt werden. Sollen die Wehen von außen stimuliert werden, kann man durch den Genuss der folgenden Lebensmittel versuchen die Wehen zu fördern.
Für weitere Informationen lesen Sie: Wehen durch Tee fördern
Der Gymnastikball kann, genauso wie ein Spaziergang oder andere kreisende Bewegungen, helfen die Lage des kindlichen Kopfes zu optimieren, welches dann zur Förderung der Wehen beiträgt.
Hierfür setzt man sich auf einen Gymnastikball und vollführt langsame kreisende Bewegungen. Wenn man die Balance nicht sicher halten kann, sollte eine zweite Person stützend mitwirken, um etwaige Stürze zu vermeiden.
Es gibt zwei Druckpunkte, die im Rahmen einer Fußreflexzonenmassage die Wehen stimulieren bzw. die Senkung des Kindskopfes ins Becken fördern sollen.
Zur Förderung der Wehen kann der Druckpunkt Milz 6 angewandt werden. Um diesen aufzusuchen beginnt man am Fußknöchel. Von dort aus misst man drei Finger breit entlang des Schienbeins ab und wandert dann nach hinten in Richtung Achillessehne.
Dort befindet sich ein druckempfindlicher Punkt, welcher bei Massage den Muttermund aufweichen und schwache Wehen fördern soll.
Der zweite Punkt (Blase 60) liegt zwischen Fußknöchel und Achillessehne, also etwas unterhalb von Milz 6.
Eine Massage dieses Punktes soll helfen den kindlichen Kopf in die richtige Position zu leiten, welches auch zu einer Förderung der Wehen führen kann.
Dieses Thema könnte Sie ebenfalls interessieren: Wehen veratmen
Eine vorsichtige Massage oder Stimulation der Brustwarzen kann dazu führen, dass vermehrt das Schwangerschaftshormon Oxytocin ausgeschüttet wird.
Da Oxytocin das treibende Hormon für die Wehen ist, dann man die Brustwarzenstimulation auch zur Förderung der Wehen anwenden.
Allerdings sollte man die empfindliche Haut um die Brustwarze herum nicht zu sehr reizen, da dies zu Schmerzen beim Stillen führen kann.
Daher sollte die Brustwarzenstimulation nur wenige Minuten versucht werden.
Die Akupressur beruht auf der Stimulation von bestimmten Punkten am Körper durch Druck oder Massage.
Die Punkte liegen entlang sogenannter Meridiane aus der asiatischen Medizin und werden auch bei der Akupunktur verwendet.
Ein beliebter Druckpunkt zur Förderung der Wehen ist der Punkt Dickdarm 4.
Er liegt zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger. Durch gleichmäßigen Druck und kreisende Bewegungen können die Wehen ausgelöst werden.
Wird durch die Akupressur tatsächlich eine Wehe ausgelöst, sollte bis zum Abklingen der Wehe eine Pause gemacht werden.
Dann kann die Akupressur wieder aufgenommen werden. Des Weiteren gibt es noch Druckpunkte im Bereich der Schulter und des Beckens.
Bei den wehenfördernden Medikamenten ist vorrangig das Hormon Oxytocin zu nennen.
Es wird auch vom Körper ausgeschüttet und bewirkt dann, dass die Wehen rhythmisch einsetzen, die Milchejektion nach der Geburt stattfindet und es hat positive Auswirkungen auf die Beziehung der Mutter zum Kind und auch zum Partner.
Sollten die Wehen nicht regelrecht einsetzen, kann Oxytocin über einen Dauerperfusor gegeben werden. Dabei wird das Hormon kontinuierlich über die Vene verabreicht. Dies nennt man dann auch den Wehentropf.
Eine medikamentöse Förderung der Wehen kann dann vonnöten sein, wenn die Plazenta nicht mehr ausreichend Blutfluss vorzeigt, um das Baby gut zu versorgen.
Auch bei einem Schwangerschaftsdiabetes oder –bluthochdruck, sowie einem vorzeitigen Blasensprung ohne darauffolgende Wehentätigkeit, kann es nötig sein die Wehen mit Oxytocin zu stimulieren.
Ein anderes Medikament, welches in diesen Situationen auch gegeben werden kann, ist Prostaglandin. Man gibt es direkt über die Scheide. Das hat den Vorteil, dass kaum körperwirksame Nebenwirkungen entstehen, allerdings lässt sich das Medikament schlecht steuern.
Neben den Medikamenten gibt es noch weitere Mittel, welche die Wehen fördern können. Hier zu nennen sind zum Beispiel Rizinusöl oder ein Wehencocktail. Diese Hausmittel sollten aber nur unter Aufsicht es Frauenarztes oder der Hebamme eingenommen werden.
Erfahren Sie mehr zum Thema: