Venenentzündung im Fuß

Es sind verschiedene Ursachen bekannt, die eine Venenentzündung hervorrufen. Häufige Auslöser sind eine Thrombose oder eine chronisch venöse Insuffizienz. Die Therapie und die Prognose richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.

Die Venenentzündung im Fuß

Einleitung

Eine Venenentzündung im Fuß beziehungsweise am Knöchel beschreibt eine Entzündungsreaktion, die sich gegen die Gefäßwand der Venen richtet. Die Entzündung führt zu einer Schwellung und Rötung des Fußes. Zusätzlich können Schmerzen auftreten.

Man kann zwischen einer Entzündung der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis) und einer Entzündung der tiefer liegenden Venen (chronisch venöse Insuffizienz) unterscheiden. Sie resultieren aus verschiedenen Ursachen und werden dementsprechend auch unterschiedlich therapiert.

Symptome & Diagnose

Symptome

Eine Venenentzündung macht sich durch die klassischen Entzündungszeichen bemerkbar: Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und eingeschränkte Funktion. 

Die Rötung und Schwellung lässt sich meist gut im Vergleich zum anderen Fuß erkennen. Zusätzlich kann die entzündete Vene hervortreten. Sie fühlt sich meist verhärtet an und ist druckschmerzhaft. Die Überwärmung des entzündeten Bereichs kann man fühlen indem man eine Hand auf diesen Bereich legt und die andere Hand auf den anderen Fuß legt und schaut ob eine Temperaturdifferenz vorhanden ist. 

Der Schmerz ist das führende Symptom einer Venenentzündung. Der Schmerz kann bereits schon in Ruhe auftreten und verschlimmert sich bei Belastung. Durch die Schwellung und die Schmerzen entsteht auch eine Bewegungseinschränkung des Fußes/ Knöchels. Die betroffenen Patienten bewegen sich aus diesem Grund nur noch ungern.

Im schlimmsten Fall kann ein Geschwür (Ulcus cruris) entstehen, welches durch den Blutstau und der mangelnden Sauerstoffversorgung nicht mehr richtig abheilen kann und operativ versorgt werden muss. 

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Die Symptome einer Venenentzündung.

Schmerzen als begleitendes Symptom

Wie bereits erwähnt ist der Schmerz das führende Symptom einer Venenentzündung. Durch die Entzündungsreaktion werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die zu einer Sensibilisierung der Nervenfasern führen. Reize, die normalerweise als unangenehm empfunden werden, können so schmerzhaft sein. Darüber hinaus führt die Schwellung zu einer Spannung der Haut, welche den bestehenden Schmerz verstärken kann.

Der Schmerzcharakter kann von Patient zu Patient variieren. Meist wird der Schmerz als brennend und ziehend-stechend beschrieben.

Diagnose

Die Diagnose wird durch eine Anamnese, körperliche Untersuchung, Bildgebung und durch ein Blutbild gestellt. 

Bei der Anamnese fragt der behandelnde Arzt nach den Beschwerden und dem Beginn der Symptome. Bei der körperlichen Untersuchung betrachtet man den Fuß und schaut ob eine Schwellung oder Rötung vorhanden ist. Zusätzlich kann man fühlen ob eine Erwärmung zu spüren ist. Durch ein Ultraschallbild kann man den Blutstau und falls vorhanden die Thrombose darstellen. Die Blutuntersuchung kann eine Thrombose bestätigen oder eventuell auf das Bestehen einer Autoimmunerkrankung deuten. In diesem Fall wäre eine erweiterte Diagnostik notwendig.

Behandlung

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und kann dementsprechend variieren.

Bei einer Entzündung der oberflächlichen Venen, die durch eine Thrombose bedingt ist, sollte die Thrombose eliminiert werden. Der Körper schafft das meist alleine. Unterstützend kann man aber Medikamente verabreichen, welche die Blutgerinnung hemmen. Diese sollen die Entstehung einer weiteren Thrombose vorbeugen. In seltenen Fällen kann eine Thrombolyse, also eine Auflösung des Thrombus, notwendig sein

Die Therapie einer Venenentzündung, die im Rahmen einer chronisch venösen Insuffizienz entsteht, gestaltet sich oft schwierig. Das Problem ist hierbei nicht die Entzündung sondern die schlechte Durchblutung der Füße und die Minderversorgung der Zellen mit Sauerstoff. Um die Durchblutung zu fördern sollte man regelmäßig Sport (Laufen, Wandern, Radfahren) betreiben. Zusätzlich empfiehlt sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Des Weiteren können undichte kleine Gefäße verödet werden. Dadurch reduziert man den Austritt von Flüssigkeit aus dem Gefäß in das Gewebe. Sowohl der Rückstau als auch die Entzündungsreaktion können so vermindert werden.

Die Therapie bei Autoimmunerkrankungen beruht auf einer Hemmung des Immunsystems, sodass körpereigene Zellen weniger zerstört werden. Hierfür werden Medikamente wie Cortison oder andere Immunsuppressiva verabreicht. In den letzten Jahren sind spezielle Antikörpertherapien erschienen, die gezielt in das Immunsystem eingreifen und die toxische Wirkung dämpfen. 

Allgemeine Therapiemaßnahmen um die Schmerzen und die Schwellung zu reduzieren, sind das Kühlen und das Hochlegen von Beinen/Füßen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Die Behandlung einer Venenentzündung

Hausmittel

Lokale Kältebehandlungen reduzieren die Schmerzen und mindern die Schwellung. Hierfür kann man Kühlpads oder auch Quarkwickel verwenden. Für die Verwendung von einer Quarkwickel benutzt man gekühlten Quark und verteilt es auf ein Tuch und legt dies anschließend auf die betroffene Stelle. Neben der kühlenden Wirkung besitzt Quark auch eine antientzündliche Wirkung. 

Weiterhin kann man Rosskastanienextrakt oder Mäusedorn ans natürliche Mittel verwenden. Sie können die Schwellung mindern und reduzieren das Schweregefühl in den Beinen.

Erfahren Sie mehr zum Thema: Die Hausmittel bei einer Venenentzündung.

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen

Die Ursachen für eine Venenentzündung im Fuß oder am Knöchel sind recht unterschiedlich und werden durch verschiedene Fachdisziplinen behandelt.

Eine Entzündung der tief liegenden Venen kann durch Krampfadern oder geschädigte Venenklappen hervorgerufen werden. Das Blut im Fuß kann nicht mehr richtig zurücktransportiert werden und staut sich in den Venen. Die Gefäßwand wird auf diese Weise stark beansprucht und entzündet sich mit der Zeit. Da dieser Prozess über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet, wird dieses Krankheitsbild auch chronisch venöse Insuffizienz genannt.  

Eine weitere Ursache für die Entstehung einer Venenentzündung ist die Herzschwäche. Das kranke Herz ist nicht mehr in der Lage Blut in ausreichender Menge durch den Körper zu pumpen. Dadurch staut sich das Blut in den Beinen bzw. an den Füßen und führt zu einer Erweiterung der Venen, wodurch die Gefäßwand strapaziert wird und ebenfalls Entzündungen ausgelöst werden. 

Darüber hinaus kann ein vermehrtes Stehen von Blut die Entstehung einer Thrombose  begünstigen. Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, welches zum Verschluss des betroffenen Gefäßes führt. Das Blut kann an dieser Stelle nicht mehr fließen und als Reaktion auf den Thrombus wird eine stark schmerzhafte Entzündungsreaktion hervorgerufen werden.
Zudem stellt eine Thrombose die häufigste Ursache für eine Entzündung der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis) dar.

Eine weitere Ursache sind Autoimmunerkrankungen, die sogenannten Vaskulitiden. Hier richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen Bestandteile der Gefäßwände und bekämpft diese. Es resultieren Entzündungen an den Venen, aber auch an den Arterien.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Venenentzündung.

Verlauf & Prognose

Dauer der Venenentzündung

Die akute Venenentzündung betrifft die oberflächlichen Venen und heilt nach ein paar Tagen meist ab. Allerdings kann die oberflächliche Entzündung auch auf die tiefer liegenden Venen übergreifen. Aus diesem Grund sollte man die Erkrankung im Auge behalten und bei einer Verschlechterung der Symptomatik den Arzt aufsuchen.

Eine Entzündung der tief liegenden Venen ist meist durch eine chronisch venöse Insuffizienz bedingt. Diese Erkrankung kann man nicht wirklich heilen, allerdings kann man sie aufhalten, indem man regelmäßig Sport betreibt und die Durchblutung der Füße fördert.

Auch eine Autoimmunerkrankung kann man nicht heilen. Falls ein Schub auftritt, der zu einer Verschlechterung der Symptomatik führt, sollte man einen Arzt aufsuchen, der die Medikamente anpasst.

Hier erfahren Sie mehr über die Dauer einer Venenentzündung

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.07.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024