Unterarmbandage

Unterarmbandage

Was ist eine Unterarmbandage?

Eine Unterarmbandage ist ein Überzug bzw. eine Art von Strumpf, die über den Unterarm gestülpt wird. Eine Unterarmbandage gibt der Muskulatur des Unterarms Stabilität und Halt. Zudem werden die Durchblutung der Muskeln und Weichteile im Unterarm durch die Kompression der Unterarmbandage verstärkt. Für den Unterarm gibt es für einige Indikationen, wie den Tennisarm, spezielle Ausfertigungen. Dann sind es nicht unbedingt lange Überzüge, sondern je nach Ausfertigung Klett-Bandagen auf Höhe des Ellenbogens.

Indikationen für eine Unterarmbandage

Die Indikation für eine Unterarmbandage besteht bei einer Zerrung, Verletzung oder auch nach einer Operation im Bereich des Unterarms. Häufige und oft diagnostizierte Probleme sind beispielsweise der Tennisarm, der „Golfer Ellenbogen“ oder auch Sehnenscheidenentzündungen. Durch die Bandage gewinnt der Unterarm an Stabilität und Halt, verliert dabei aber nicht seine Beweglichkeit und Flexibilität im Alltag, bei der Arbeit oder bei sportlicher Aktivität. Auch bei Schwellungen oder Entzündungen kann eine Unterarmbandage Abhilfe schaffen. Durch ihre komprimierende Wirkung wird die Durchblutung und die Abschwellung des Gewebes unterstützt.

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Tennisarm

Für den Tennisarm (Epikondylitis medialis) gibt es von verschiedenen Herstellern Bandagen. Alle haben das Ziel, dass die Ansatzstellen der Muskeln am medialen Epicondylus durch die Kompression der Bandage geschont und unterstützt werden. Der Betroffene führt die Bewegungen, die den Ellenbogen einschließen, vorsichtiger aus. Dadurch wird die Überreizung und Entzündung beim Tennisarm reduziert. Durch die Kompression kommt es auch hier zusätzlich zu einer verstärkten Durchblutung.

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Sehnenscheidenentzündung

Eine Entzündung einer oder mehrerer Sehnenscheiden in Hand und Unterarm (Tendovaginitis) bedarf einer Ruhigstellung der betroffenen Gelenkpartien. Dazu bieten sich Orthesen oder Bandagen an. Der Vorteil einer Bandage ist, dass diese der Hand und dem Unterarm die Beweglichkeit nicht nimmt und auch langfristig getragen werden kann. Bei einer Orthese kann es bei langfristiger Anwendung zu Bewegungseinschränkungen und Verlust der Muskelkraft kommen, da die Gelenke komplett ruhiggestellt sind. Eine gute Unterarmbandage kann die Heilung beschleunigen und auch die erneute Entstehung einer Sehnenscheidenentzündung vorbeugen.

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Welche Typen gibt es?

Es gibt Unterarmbandagen, die wie ein langer Strumpf, von Handgelenk bis Ellenbogen ziehen. Andere werden über den unteren Teil des Unterarms gezogen und über einen Klettverschluss am Daumengelenk fixiert. Für sehr spezielle Problematiken sind beispielsweise für den Tennisarm Bandagen vorhanden, die nur handbreit sind, und um den betroffenen Ellenbogenteil geschnallt werden. Bei der Auswahl der Unterarmbandage sollte ein Experte hinzugezogen werden, sodass die richtige Auswahl in Typ und Größe der Bandage getroffen wird.

Was kostet eine Unterarmbandage?

Die Kosten von einer Unterarmbandage hängen stark von dem Grund für den sie benötigt und dem Hersteller ab. Billige Unterarmbandagen, die über den Unterarm gestülpt werden, sind im Internet für schon 10- 15 € zu erwerben. Sollte eine speziellere Bandage, wie z.B. für den Tennisellenbogen benötigt werden, dann können die Kosten bei 45 bis 60 € liegen. Vor allem bei spezifischen Symptomatik, wie dem Tennisellbogen sollte nicht an der Bandage gespart werden. Je nach gestellter Diagnose können die Kosten ganz oder zu Teilen von der Krankenkasse übernommen werden.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die Kosten für eine Unterarmbandage können bei einer durch den behandelnden Arzt gestellten Indikation als Heilmittel von der Kasse übernommen werden. Dafür muss ein entsprechendes Rezept ausgestellt werden. Inwieweit eine Bandage dabei übernommen werden kann, hängt auch davon ab, ob das entsprechende Produkt anerkannt ist. In einem lokalen Sanitätshaus kann davon ausgegangen werden, dass dem Rezept entsprechende Bandagen vorhanden oder bestellbar sind.

Wie lange sollte ich die Bandage tragen?

Bei einer akuten Symptomatik sollte die Unterarmbandage nach Absprache mit dem behandelnden Arzt mindestens bis zum Abklingen der Symptomatik getragen werden. Für die Zeit danach gilt, dass eine Bandage ein erneutes Auftreten der Problematik reduzieren kann. Vor allem beim Sport oder auch bei monotonen oder körperlich anstrengenden Arbeiten kann das langfristige Nutzen einer Unterarmbandage vielen Betroffenen hilfreich sein.

Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Bandage nicht dauerhaft über den ganzen Tag getragen wird. Es sind keine langfristigen Nachteile durch das Nutzen einer Bandage zu erwarten. Um dem Körper aber das Gefühl der Bewegung ohne die Bandage zu erhalten, sollte in regelmäßigen Abständen ohne Bandage gearbeitet oder trainiert werden. Dies empfiehlt sich dann zu tun, wenn keine große Belastung oder Körperkontakt zu erwarten ist.

Welche Farben gibt es?

Je nach Hersteller sind Unterarmbandagen in mehreren unauffälligen Farben vorhanden. Dazu zählen weiß, grau, hautfarben oder auch schwarz. Manche Hersteller bieten die Unterarmbandagen auch bunten oder mehrfarbigen Varianten an. In der Funktion und Wirksamkeit der Unterarmbandage ändert sich durch eine andere Farbe jedoch nichts.

Aus welchen Materialien besteht eine Unterarmbandage?

Eine Unterarmbandage besteht aus elastischen und zugfesten Materialien. Im Regelfall handelt es sich um Mischungen aus Polypropylen, Elasten und anderen synthetischen Materialien. Bei der Auswahl einer Bandage solle darauf geachtet werden, dass die Zusammensetzung der Materialien eine adäquate Luftdurchlässigkeit gewährleistet und feuchtigkeitsabsorbierend ist.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.12.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024