Das Taubheitsgefühl an der Zunge kann durch verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden. Durch eine ausführliche Untersuchung kann allerdings abgegrenzt werden. Die Behandlung richtet sich nach der zurückliegenden Erkrankung.
Ein Taubheitsgefühl an der Zunge beschreibt eine Sensibilitätsstörung. Die Sinnesreize werden verändert wahrgenommen. Das Taubheitsgefühl entsteht durch eine Reizung oder Schädigung der Nerven. Weiterhin können aber auch Schädigungen spezieller Areale im Gehirn eine Sensibilitätsstörung hervorrufen.
Meist verschwindet das Taubheitsgefühl aber nach ein paar Tagen von alleine. Falls die Beschwerden aber länger anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ein Taubheitsgefühl kann durch eine Schädigung von Nerven entstehen. Folglich können die Reizimpulse nicht mehr weitergeleitet werden. Bei einem Taubheitsgefühl der Zunge liegt meist eine Reizung/ Schädigung des N. trigeminus (5. Hirnnerv) vor. Dieser Nerv kann in seinem Verlauf an verschiedenen Stellen geschädigt werden. Beispielsweise kann dieser im Rahmen einer Infektionen der Nasennebenhöhle oder des Mundraumes irritiert werden. Weiterhin führt eine Betäubung beim Zahnarzt auch zu einem Taubheitsgefühl an der Zunge.
Neben einer Beeinträchtigung der Nervenfunktion kann auch eine Schädigung spezieller Hirnareale zu Sensibilitätsstörungen führen. Dies kann im Rahmen eines Schlaganfalles oder auch durch eine Multiple Sklerose verursacht werden.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Sensibilitätsstörung.
Die Leitungsanästhesie beschreibt eine lokale Betäubung der Nerven um eine schmerzfreie Zahnbehandlung zu ermöglichen. Hierbei wird ein Ast des N. trigeminus mit einem Lokalanästhetikum (Lidocain) betäubt. Die Betäubung setzt nach wenigen Minuten ein und hält bis zu zwei Stunden. Meist wird die Muskelkraft der Lippe geschwächt und auch die Zunge kann nicht mehr richtig bewegt werden. Zudem fühlt sich die Zunge pelzig und geschwollen an. Das Essen und Trinken ist erst wieder möglich, wenn die Wirkung des Lokalanästhetikums nachgelassen hat.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Die Leitungsanästhesie.
Eine Weisheitszahn- OP kann durch verschiedene Erkrankungen, wie wiederkehrende Entzündungen oder bei Kiefergelenkschmerzen notwendig sein. Für die OP wird die betroffene Stelle betäubt um Schmerzen auszuschalten. Anschließend wird der Weisheitszahn chirurgisch entfernt. Meist erfolgt der Eingriff komplikationslos, allerdings können bei einem tief sitzenden Zahn Nerven beschädigt werden.
Für mehr Informationen lesen Sie hier weiter: Die Operation am Weisheitszahn.
Der Schlaganfall wird durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst. Die Durchblutungsstörung kann durch arteriosklerotische Veränderungen oder durch Blutgerinnsel, welche die Gefäße verstopfen, ausgelöst werden. Weiterhin kann auch eine Hirnblutung zu einer Minderversorgung des Gewebes führen. Das betroffenen Areal wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Nervenzellen gehen unter und das Gewebe stirbt ab.
Je nachdem welches Areal betroffen ist, können verschiedene Funktionsstörungen entstehen. Ein akut eingetretenes Taubheitsgefühl der Zunge kann auf einen Schlaganfall hinweisen. Weiterhin können Lähmungen, Sprach- und Sensibilitätsstörungen auftreten. Durch eine frühzeitige Therapie und entsprechende Rehabilitationsmaßnahmen können sich aber die Symptome zurückbilden.
Anzeichen eines Schlaganfalls? Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Folsäure ist ein essentielles Vitamin, welches Bestandteil der DNA ist. Sie steuert wichtige Prozesse im Körper, unter anderem die Zellvermehrung, den Energiestoffwechsel und den Fettstoffwechsel. Vor allem letzteres ist wichtig für den Aufbau von Zellmembranen und Myelinscheiden. Die Myelinscheide bildet eine Hülle um Nerven und verbessert die Leitfähigkeit von Nervenimpulsen.
Bei einem länger bestehendem Folsäuremangel entstehen neurologische Symptome, da die Impulse verzögert weitergeleitet werden. Darüber hinaus können noch andere Symptome, wie Blutarmut und Verdauungsstörungen entstehen.
Je nachdem welche Grunderkrankung vorliegt, können unterschiedliche Symptome auftreten. Bei einem Schlaganfall treten häufig Symptome wie Sprach- und Sehstörungen auf. Auch Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen in anderen Bereichen kommen oft vor.
Bei einer Multiplen Sklerose leiden die Patienten an Taubheitsgefühlen in anderen Bereichen und an Sehstörungen. Durch einen chronischen Folsäure- Mangel entsteht eine Blutarmut, welche wieder zu Schwindel, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führt. Weiterhin können Verdauungsprobleme auftreten.
Schmerzen können als begleitendes Symptom auftreten. Vor allem Patienten, die an einer Trigeminusneuralgie leiden, beschreiben Schmerzattacken und Sensibilitätsverlust im Gesicht. Die Schmerzen sind sehr stark und fühlen sich stechend oder auch brennend an.
Weiterhin können im Rahmen von einer Multiplen Sklerose oder nach einem Schlaganfall Schmerzen entstehen. Bei diesen Erkrankungen sind Areale im Gehirn gestört, weswegen die Schmerzverarbeitung auch verändert ist.
Darüber hinaus können Schmerzen auch nach einer Weisheitszahn-Op entstehen. Durch den chirurgischen Eingriff wird das Gewebe geschädigt und umliegende Nerven gereizt.
Zunächst sollte der behandelnde Arzt eine ausführliche Anamnese (Erfassung der Krankengeschichte) erheben. Hierbei ist der zeitliche Verlauf und die begleitenden Symptome besonders wichtig. Ein akutes Geschehen mit Lähmung, Sprach- und Sehstörungen kann auf einen Schlaganfall weisen und muss sofort abgeklärt werden. Hierfür ist ein CT des Schädels notwendig. Weiterhin sollte eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden. Die begleitenden Symptome sollten genau erfasst werden. Anschließend kann der Arzt eine Diagnose stellen bzw. bei Unsicherheit an einen Neurologen überweisen.
Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung. Falls ein Taubheitsgefühl nach einer Zahn-OP entsteht, benötigt der Körper Zeit um sich zu regenieren. Durch die OP und die Leitungsanästhesie sind die Nerven vorübergehend gereizt. Falls die Symptome sich aber nicht bessern und das Taubheitsgefühl anhält, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden.
Bei einem Schlaganfall sollte der Patient in eine Klinik mit einer Stroke Unit eingewiesen werden. Dort werden spezielle Therapiemaßnahmen eingeleitet. Unter anderem erfolgt dort die sogenannte Lysetherapie. Sie soll das Blutgerinnsel auflösen und das verstopften Gefäß befreien. Auf diese Weise soll die Durchblutung gewährleistet werden.
Falls der Verdacht auf einen chronischen Folsäure Mangel besteht, sollte der Wert im Blut untersucht werden. Bei einem Mangel sollte Folsäure substituiert werden. Die richtige Dosierung sollte der behandelnde Arzt festlegen. Weiterhin können betroffene Patienten auf ihre Ernährung achten. Lebensmittel wie Spinat, Brokkoli oder Eier sind gute Folsäurelieferanten.
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Für die Dauer des Taubheitsgefühles lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Sie ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
Ein Taubheitsgefühl nach einer Zahn-OP sollte nach ein paar Tagen verschwunden sein. Bei einem Schlaganfall können die Symptome ein leben lang anhalten, wenn die Therapie nicht rechtzeitig eingeleitet wird. Bei einer Multiplen Sklerose hingegen können die Symptome verschwinden, aber nach einer bestimmten Zeit erneut auftreten.
Auch für die Prognose lässt sich keine klare Antwort geben. Sie ist ebenfalls abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
Die Prognose einer Sensibilitätsstörung nach einer Zahn-OP ist sehr gut. Auch die Prognose eines Folsäure Mangels ist gut, wenn die entsprechende Therapie eingeleitet wird. Im Gegensatz dazu ist die Prognose eines Schlaganfalles individuell recht unterschiedlich. Sie ist abhängig von dem betroffenen Hirnareal, dem Therapiebeginn und den Rehabilitationsmaßnahmen.
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