Die Weisheitszahn-Operation beschreibt einen operativen, chirurgischen Eingriff, der vom Zahnarzt, Oralchirurgen oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt wird. In den wenigsten Fällen wachsen die Weisheitszähne normal aus dem Kiefer heraus und verursachen keine Komplikationen. Meist müssen sie jedoch operativ entfernt werden. Dabei gibt es einige Dinge vor und nach der Operation zu beachten.
Bei der Weisheitszahn-Operation handelt es sich um einen operativen, chirurgischen Eingriff. Dieser kann entweder von einem erfahrenen Zahnarzt, einem Oralchirurgen (Zahnarzt mit chirurgischer Ausbildung) oder einem Mund -, Kiefer -, Gesichtschirurgen durchgeführt werden.
Weisheitszähne werden als dritte Backenzähne oder als dritte Molaren bezeichnet. In der Kurzform nennt man sie auch „Achter“, da sie von der Mitte ausgehend die achten Zähne darstellen. Pro Kiefer (Oberkiefer und Unterkiefer) können je zwei Weisheitszähne angelegt sein, wobei bei manchen Menschen keinerlei Anlagen für sie vorhanden sind. Größe, Form und Wurzelverhältnisse (Anzahl der Wurzeln, gebogener Verlauf, dick / dünn) können variieren.
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In ganz wenigen Fällen wachsen sie normal aus dem Kiefer heraus und verursachen keine Komplikationen. In diesem Fall müssen sie nicht gezogen werden und übernehmen identische Aufgaben wie die anderen bleibenden Zähne. Schmerzen, Entzündungen, Platzmangel oder ein falsches Wachstum im Kiefer sind Gründe für eine Entfernung der Weisheitszähne.
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Die Ursachen für eine Operation sind vielfältig. Wächst der Zahn nicht vollständig aus dem Kiefer heraus, können wiederkehrende Entzündungen auftreten. In solch einem Fall kommt es zur Ausbildung von Zahnfleischtaschen, die entweder nur schwer oder gar nicht von Bakterien und sich zersetzenden Speiseresten gereinigt werden können.
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Liegen die Weisheitszähne sehr eng an ihren Nachbarzähnen an, können diese nicht ordentlich gereinigt werden. Das Wurzelkariesrisiko steigt hierbei deutlich an und aufgrund des horizontalen Druckes kann es zusätzlich zu einem vermehrten Knochenabbau kommen. Aufgrund ihrer großen Variabilität in Form und Größe bilden viele Weisheitszähne Hindernisse im Bereich der Kiefer aus. Diese können zu Zahnschäden, Verformung anderer Zähne, nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) oder Kiefergelenksbeschwerden führen.
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Zur Diagnosestellung erfolgt eine ausführliche Voruntersuchung des Patienten. In dieser werden der momentane Zahnstatus und der aktuelle, allgemeine Gesundheitszustand des Patienten ermittelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf bekannte Allergien, Blutungsneigungen / Blutgerinnungsstörungen oder infektiöse Erkrankungen gelegt. Alle diese Dinge können zu ungewollten Komplikationen während des operativen Eingriffes führen. Für die Entfernung reicht dem behandelnde Arzt in der Regel ein normales, zweidimensionales Röntgenbild aus. Dieses bezeichnet man als Orthopantomogramm (OPG) und stellt die anatomischen Verhältnisse aller Zähne im Ober – und Unterkiefer dar.
Bei kompliziert im Kiefer liegenden Weisheitszähnen kann der Einsatz einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme (DVT) notwendig sein. Diese ermöglicht eine exakte, räumliche Darstellung aller beteiligten Strukturen (Wurzeln, Nerven, umliegende Blutgefäße). Somit kann eine sichere Planung bei komplizierten Operationen vorgenommen werden und das Risiko einer Verletzung von Strukturen wird minimiert.
Nach einer sorgfältigen Diagnostik und Aufklärung des Patienten über die bevorstehende Operation, erfolgt zunächst die Betäubung und Schmerzausschaltung des zu operierenden Bereiches. Dieses kann über eine örtliche Betäubung mittels Spritzen oder durch ein spezielles Narkoseverfahren erfolgen.
Ist der Weisheitszahn vollständig aus dem Kiefer herausgewachsen und weist keine komplizierten Formen auf, kann dieser mit Hilfe von Zangen und Hebeln relativ problemlos entfernt werden. Hierbei ist kein Nähen erforderlich. Bei schwierig sitzenden Weisheitszähnen wird das Zahnfleisch mit einem Skalpell aufgeschnitten und zur Seite geklappt. Das den Kieferknochen bedeckende Gewebe wird nun zur Seite geschoben. Mittels einer chirurgischen Fräse wird eine Öffnung in den Kiefer gebohrt, worunter sich der Zahn befindet. Dieses erfolgt unter ständiger Kühlung mit einer steriler Kochsalzlösung.
Ist der Zahn freigelegt, wird dieser meistens durch Bohrer in mehrere kleine Einzelstücke geteilt. Somit kann der Zahn einfacher und schonender aus dem Kieferknochen herausgenommen werden. Nach der Entfernung wird das Zahnfleisch wieder zurückverlagert und mit Nähten verschlossen. Im Bereich des nun fehlenden Zahnes bildet sich ein sogenannter Blutkuchen (Blutkoagulum) aus. Dieser Blutkuchen stellt ein gallertartiges Produkt der Blutgerinnung dar und besteht aus roten Blutkörperchen, weißen Blutzellen, Blutplättchen und Fibrin. Von ihm geht die Wundheilung aus.
Am ersten und dritten Tag nach der Operation erfolgt eine Nachkontrolle. Nach ca. 7 – 10 Tagen ist die Wundheilung in der Regel abgeschlossen und die Fäden können gezogen werden. Am Ende des Eingriffs erhält der Patient eine eingewickelte Kältekompresse zur Schwellungsminderung, sowie Schmerzmittel gegen die Schmerzen. Wurde eine Vollnarkose als Narkoseform gewählt, sollte der Patient noch mindestens 30 Minuten in der Praxis verbleiben, um den Kreislauf zu beobachten.
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Die Dauer einer Weisheitszahnoperation variiert von der Anzahl der zu entfernenden Zähne sowie von deren Lage, Größe und Form. Ein unkompliziert im Kiefer sitzender Weisheitszahn kann in relativ kurzer Zeit (ca. 30 – 45 Minuten) entfernt werden. Sollen mehrere, schwierig sitzende Zähne innerhalb einer Behandlungssitzung gezogen werden, kann sich die Dauer der Operation über mehrere Stunden hinziehen. Von daher sollte man sich vor der Operation genauestens überlegen, ob man alle vier Weisheitszähne in einer einzigen Behandlung entfernen lassen möchte oder ob man jeweils 2 Weisheitszähne an zwei getrennten Terminen entfernen lässt.
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Wie bei allen Operationen gibt es auch bei der Entfernung von Weisheitszähnen einige Risiken zu beachten. Neben Entzündungen durch das Eindringen von Bakterien in die Wunde, kann es zu Schmerzen und Rötungen kommen. Nachblutungen aus der Wunde treten manchmal innerhalb der ersten Tage auf. Schwellungen sowie die Ausbildung von Blutergüssen können ebenfalls vorkommen.
Im Bereich des Oberkiefers kann es zur Eröffnung der Kieferhöhlen kommen, da diese sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zahnwurzeln der oberen Zähne befinden. Somit kommt es zu einer direkten Verbindung zwischen dem Oberkiefer und den Kieferhöhlen, wodurch Bakterien in diese beiden Anteile der Mundhöhle einwandern können. Um dieses zu verhindern, wird der Zugang zur Kieferhöhle mittels eines Schleimhautlappens vernäht.
Im Bereich der Zahnwurzeln im Unterkiefer verlaufen zwei wichtige Nerven, die im Rahmen der Operation geschädigt oder verletzt werden können. Sie versorgen die Unterlippe, einen Teil des Zahnfleisches, die unteren Zähne, das hintere Zungendrittel sowie die Geschmacksempfindungen über die Zunge. Während des Eingriffes muss auf die Schonung und den Erhalt dieser Strukturen geachtet werden.
Kieferbrüche gehören ebenfalls zu den Risiken, wobei diese nur selten vorkommen. Die Operation an sich sowie eine falsche Lage der Weisheitszähne im Kiefer (Verlagerung) führen zu einer Schwächung des Kieferknochens. Dadurch ist Bruchgefahr besonders in der ersten Zeit erhöht. Nach ca. 8 – 12 Wochen stabilisiert sich der Knochen wieder.
Als weiterer Risikofaktor kann eine Alveolitis sicca (trockene Zahnalveole) auftreten. Das heißt, es kann in wenigen Tagen zum Zerfall des Blutkuchens kommen, wodurch der Knochen freigelegt wird. Starke Schmerzen, unangenehm riechender Mundgeruch, sowie Entzündungsreaktionen im Wundbereich sind die Folge.
Die Wahl des Narkoseverfahrens hängt von mehreren Faktoren ab. Dabei spielen die Anzahl der Behandlungssitzungen sowie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten eine wichtige Rolle. Die Entfernung von zwei Weisheitszähnen kann über eine örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) mittels schmerzstillenden Spritzen erfolgen. Dadurch werden Schmerzen zwar ausgeschaltet, aber der Patient erlebt währen der Behandlung alle Arbeitsgeräusche wie Bohren, Knacken, Vibrationen usw. bei vollem Bewusstsein. Dieses kann von manchen Patienten als sehr unangenehm empfunden werden.
Sollen mehrere Weisheitszähne innerhalb einer Behandlungssitzung gezogen werden, kann der Einsatz einer Vollnarkose erforderlich sein. Auch bei Angstpatienten ist die Wahl dieses Narkoseverfahrens sinnvoll. Zur Durchführung muss ein Anästhesist (Facharzt für Narkosemedizin) vor Ort sein, um den Verlauf der Narkose zu überwachen. Die Einleitung erfolgt durch das Legen eines venösen Zuganges im Bereich der Ellenbeuge oder der Hand. Um den Patienten während des Eingriffes zu beatmen, wird ein Atemschlauch (Tubus) durch Mund oder Nase bis zur Luftröhre gelegt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen.
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Bei der Vollnarkose ist eine komplette Schmerzfreiheit garantiert und der Patient bekommt von den Behandlungsgeräuschen nichts mit. Die Kosten für dieses Verfahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen. Auch darf sechs Stunden vor der Operation nichts mehr gegessen und getrunken werden. Neben den beiden genannten Verfahren können eine Lachgasnarkose oder eine Sedierung mögliche Alternativen sein.
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Bei der Entfernung von Weisheitszähnen handelt es sich um einen komplexen, chirurgischen Eingriff, der mit vielen Risiken verbunden ist. Deshalb sollte diese Operation nur an Patienten durchgeführt werden, die keinerlei infektiöse Erkrankung, wie z.B. eine Erkältung aufweisen. Der Körper und das körpereigene Abwehrsystem werden dadurch geschwächt, wodurch sich Bakterien sehr schnell vermehren können und zu einer Entzündung führen. Dieses ist besonders bei der Entfernung von Weisheitszähnen im Oberkiefer zu beachten, denn die dort liegenden Zähne haben eine enge räumliche Beziehung zu den sogenannten Kieferhöhlen. Sind diese im Rahmen einer Erkältung gereizt und entzündet, können Bakterien von den Kieferhöhlen in die Zahnwunde gelangen.
Schmerzen und Schwellungen sind die typischen begleitenden Symptome nach der Operation. Beide lassen sich aber durch Kühlung und Schmerzmittel gut behandeln. Gleichzeitig kann es zu einer Einschränkung der Mundöffnung sowie zu Problemen beim Essen und Sprechen kommen. Diese Symptome bilden sich relativ schnell wieder zurück. In seltenen Fällen können die Geschmacksempfindung und die Empfindlichkeit der Mundschleimhäute verringert sein. Nachblutungen aus der Wunde treten meist in den ersten Tagen aufgrund zu starker körperlicher Aktivität auf.
Die Schmerzen nach der Operation sollten sich im Rahmen bewegen und nach wenigen Tagen deutlich besser werden. In der Regel sind sie mittels Schmerzmitteln (z.B. Ibuprofen) sehr gut in den Griff zu bekommen. Eine leichte Kühlung der operierten Seite, auch während der Nacht, kann Schmerzen lindern.
Bestehen starke Schmerzen länger als drei Tage, so kann dies auf eine akute Entzündung im operierten Bereich hinweisen. In diesem Falle sollte möglichst rasch der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Das Medikament Aspirin (ASS, Acetylsalicylsäure) sollte vor und nach einer Operation nicht zur Schmerzbekämpfung verwendet werden, da es blutverdünnend wirkt. Durch das verdünnte Blut können einerseits Nachblutungen aus der Wunde auftreten und andererseits kann es zu starken Blutungen während des operativen Eingriffes kommen.
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Schwellungen im Bereich der Wunde und der Backe sind normale Reaktionen des Körpers. Gleichzeitig kann es zu einer bläulichen Verfärbung der Wange kommen. Diese wird auch als „blauer Fleck“ oder Bluterguss bezeichnet und entsteht durch das austretende Blut.
Mehrfache, leichte Kühlungen der betroffenen Stelle können die Schwellung mildern.
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Entzündungen nach der Operation können vorkommen, sind aber relativ selten. Zur Vorbeugung sollte bereits vor der Operation auf das Rauchen verzichtet werden. Eine gründliche Mundhygiene ist ebenfalls angeraten. Diese sollte auch nach der Operation dringend weitergeführt werden. Nach schwierigen, sehr blutigen Eingriffen oder bei bekannter Entzündungsneigung des Patienten, kann die Verschreibung eines Antibiotikums, aus der Gruppe der Penicilline (z.B. Amoxicillin), sinnvoll sein. Dadurch wird das Risiko einer Entzündung gemindert. Das Medikament sollte mindestens für sieben Tage eingenommen werden.
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Schwellungen können mittels einigen einfachen Verhaltensregeln minimiert werden.
Leichte Kühlung innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Operation lindert Schmerzen und Schwellungen. Dabei können kalte Gelkissen in ein Handtuch eingewickelt werden. Die Kühlmaßnahmen sollten mehrmals täglich und nicht länger als 15 – 20 Minuten angewendet werden. Wenn möglich sollte auch nachts eine Kühlung erfolgen. Niemals die kühlenden Substanzen für längere Zeit direkt auf die Haut legen (Unterkühlungsgefahr!).
Gleichzeitig sollte man seinen Körper schonen, sich möglichst wenig bewegen sowie wenig Sprechen und Kauen. Nachts ist eine erhöhte Schlafposition zu empfehlen, wobei der Oberkörper immer leicht erhöht gelagert werden soll. In dieser Position nehmen Blutdruck und Puls ab, wodurch weniger Blut aus der Wunde austritt.
Gelegentlich kann es nach der Operation zu leichten Nachblutungen aus der Wunde kommen. Treten diese auf, sollte man das Blut ausspucken (nicht schlucken!) und den Mund danach mit kaltem, klaren Wasser ausspülen. Kommt die Blutung nicht von selbst zum Stillstand, kann mittels eines sauberen Stofftaschentuches (keine Papier - oder Tempotaschentuch) mehrmals für ca. 10 – 20 Minuten leicht auf die Wunde gedrückt werden. Durch den Druck wird das weitere Austreten von Blut verhindert und ein Stoppen der Blutung gefördert. Leichte Blutungen aus der Nase können nach der Entfernung von Weisheitszähnen im Oberkiefer auftreten. Nachblutungen, die mehrere Tage andauern oder nicht von alleine zum Stillstand kommen, sollten unverzüglich von einem Arzt behandelt werden.
Leichte, oberflächige Eiterbildungen im Wundbereich sind als unproblematisch anzusehen. Diese sollten mit Hilfe von desinfizierenden Mundspülungen (Chlorhexidin) innerhalb weniger Tage verschwunden sein. Bei stark eiternden Wunden müssen diese durch den behandelten Arzt erneut untersucht, gesäubert und desinfiziert werden. Gleichzeitig sollte auf eine gründliche Mundhygiene geachtet werden.
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Kopfschmerzen nach der Operation können manchmal vorkommen. Meistens ist eine verminderte Flüssigkeitszufuhr die Ursache. Die Arbeitsgeräusche (Vibrationen, Bohrgeräusche, Knacken usw.) können vom Kiefer auf den Schädel übertragen werden. Dadurch kann es am Tag der Operation sowie am Folgetag zu leichten Kopfschmerzen kommen.
Halsschmerzen nach der Operation sind sehr selten. Wird eine Vollnarkose durchgeführt, kann das Legen des Atemschlauches zu einem trockenen, gereizten Hals mit Halsschmerzen führen. Das Lutschen von Bonbons, sowie ausreichendes Trinken können die Symptome schnell lindern. Wird austretendes Blut verschluckt, kann dieses ebenfalls zu einer Reizung der Halsschleimhaut führen.
Zunächst setzt der Zahnarzt oftmals eine Tamponade aus blutstillender Watte in die Wunde ein, welche die Blutgerinnung fördert und somit die Wundheilung beschleunigt. Zur Beschleunigung der Heilung haben sich außerdem mehrere Verhaltensregeln des Patienten bewährt: Körperliche Schonung in den ersten Tagen, Hochlagern des Oberkörpers, leichte, wiederholende Kühlung, Verzicht auf stark gewürzte Speisen sowie Alkohol und Nikotin. Desinfizierende Mundspülungen sollten erst 24 Stunden nach dem Eingriff für maximal zwei Wochen verwendet werden. Um den Blutdruck im Wundbereich zu senken sollten am Anfang nur lauwarme oder kühle Speisen und Getränke eingenommen werden. Zur Verbesserung der Wundheilung hat sich die Einnahme von Arnikaglobuli vor und nach der Operation bewährt. Kühle, ungesüßte Flüssigkeiten aus Pfefferminze, Kamille oder Fenchel können beruhigend und entzündungshemmend wirken.
Das Essen von weichen Speisen ist in der Regel wenige Stunden nach der Operation wieder möglich. Da aufgrund des operativen Eingriffes die Mundöffnung, das Kauen sowie das Sprechen behindert sind, sollten kohlenhydratreiche Mahlzeiten püriert oder in flüssiger Form eingenommen werden. Die Temperatur der Nahrung sollte kalt oder maximal lauwarm sein. Dadurch werden Reizungen der Wunde sowie der Mundschleimhaut vermieden.
Nach ca. 2 -3 Tagen kann wieder mit einer normalen Ernährung begonnen werden, wobei auf weiche, einfach zu kauende Lebensmittel geachtet werden soll. Grundsätzlich sollten in der ersten Woche nach der Operation keine stark gewürzten Speisen verwendet werden, da diese zu einer zusätzlichen Reizung des Operationsfeldes führen.
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Durch das Rauchen werden Gewebegifte frei, welche die Wundheilung verzögern und die Entstehung von Entzündungen begünstigen. Von daher sollte frühestens nach sieben bis zehn Tagen wieder mit dem Rauchen begonnen werden.
Sportliche Aktivitäten dürfen erst nach abgeschlossener Wundheilung wieder aufgenommen werden. Somit werden unangenehme Nachblutungen aus der Wunde verhindert. In der ersten Woche nach der Operation sollte man sich möglichst wenig bewegen und auf Sport verzichten. Ab der zweiten Woche sind leichte sportliche Aktivitäten wieder möglich. Kommt es dabei aber zu Schmerzen oder Pochen der Wunde, sollte sofort abgebrochen werden. Leistungssport oder Wettkämpfe können nach ca. sechs Wochen wieder ausgeübt werden.
In den ersten Tagen nach der Operation sollte auf Alkohol komplett verzichtet werden. Viele alkoholische Getränke enthalten Stoffe, welche die Wunde reizen und somit zu Entzündungen führen. Da der Körper durch den operativen Eingriff geschwächt ist, stellt der Genuss von Alkohol eine zusätzliche Belastung dar.
In den ersten Tagen nach der Operation sollte kein Kaffee getrunken werden, da das darin enthaltene Koffein den Blutdruck ansteigen lässt. Mit seiner Erhöhung steigt die Gefahr einer Nachblutung. Nach ca. 5 – 7 Tagen ist die Wunde soweit abgeheilt, dass wieder mit dem Genuss von Kaffee begonnen werden kann.
Die operativen Kosten werden von den gesetzlichen sowie den privaten Krankenkassen übernommen, wenn der Eingriff unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Der genaue Betrag richtet sich nach dem Operationsaufwand und der Anzahl der zu entfernenden Zähne. Folgende Zusatzleistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und müssen als Privatleistung abgerechnet werden: Erstellung eines dreidimensionalen Röntgenbildes, Weisheitszahnoperation unter Vollnarkose, spezielle chirurgische Techniken sowie andere Narkoseverfahren (z.B. Lachgas oder Sedierung). Die Kosten für eine Vollnarkose richten sich nach dem jeweiligen Aufwand und werden direkt vom Anästhesisten in Rechnung gestellt. In der Regel liegen diese bei ca. 150 – 400 Euro. Zur Abklärung der genauen Kostenübernahme sollte man vor der Operation einen Kostenvoranschlag bei der jeweiligen Krankenkasse einreichen.
Die Dauer der Krankschreibung hängt von der Schwierigkeit und der Länge der Operation ab.
Können die Weisheitszähne komplikationslos gezogen werden (ohne Aufschneiden des Zahnfleisches), kann der Patient theoretisch am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen. Realistisch sollte man sich in diesem Fall aber drei Tage Ruhe gönnen, damit die Wunde komplikationslos verheilen kann. Bei einer schwierigen Operation, in der das Zahnfleisch geöffnet werden muss, ist eine Krankschreibung von sieben bis zehn Tagen notwendig. Treten innerhalb dieser Zeit Komplikationen auf, kann die Dauer verlängert werden.
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