Die Weisheitszahn-OP ist ein Routine Eingriff, bei der der Zahnarzt oder Kieferchirurg etwas 20 Minuten zum ziehen eines Weisheitszahnes braucht. Nach der Operation kann das Gesicht anschwellen und man sollte in gezielt kurzen Intervallen das Gesicht kühlen.
Evolutionär wird der Schädel der Menschen immer kleiner, wodurch für Weisheitszähne häufig zu wenig Platz in Ober- und Unterkiefer vorhanden ist. Daher wachsen Weisheitszähne krumm oder können gar nicht durchbrechen, wodurch sie sich verschieben und für Beschwerden sorgen können. Heutzutage wird frühzeitig diagnostiziert, ob Weisheitszähne genug Platz haben oder prophylaktisch entfernt werden müssen, bevor überhaupt Beschwerden entstehen.
Eine Weisheitszahn – OP gilt dabei als Routine Eingriff bei Zahnarzt und Kieferchirurg, der etwa mit einer Dauer von zwanzig Minuten pro Zahn eingegrenzt werden kann. Dabei kann der Eingriff in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose erfolgen. Erfahrungsberichte von Bekannten oder dem Internet schrecken Patienten oft vor der Operation ab, sodass zu lange gewartet wird und Beschwerden entstehen. Die Komplikationsrate ist dabei gering und die Regeneration kann ohne jegliche Schmerzen und Schwellung erfolgen. In der Zahnmedizin wird geraten die Weisheitszähne zwischen dem sechzehnten und dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr herausnehmen zu lassen, da in diesem Zeitrahmen die Fähigkeit der Wundheilung am besten ist.
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Eine Narkose bei einer Weisheitszahn Operation wird so lange aufrechterhalten, bis der Kieferchirurg oder Zahnarzt als Operateur das Entfernen beendet. Dann wird die Narkose ausgeleitet und ein Mittel gespritzt, was die Wirkung aufhebt und den Patienten wieder zu Bewusstsein bringt. Für eine Weisheitszahn Operation muss immer ein Anästhesist anwesend sein, der per Monitoring die Anästhesie und Vitalfunktionen des Patienten überwacht. Daher kann eine Narkose nur eine halbe Stunde andauern, oder erst nach zwei Stunden ausgeleitet werden je nachdem, wie aufwendig die Operation sich gestaltet.
Die Schmerzdauer geht meist mit der Dauer der Schwellung einher und ist von vielen Faktoren abhängig. Komplikationsfreie Operationen und Regenerationen haben häufig überhaupt keine Schmerzen zu Folge. Treten Schmerzen auf, sind sie in den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff am stärksten und nehmen dann nach und nach ab. Die Schmerzen können dabei durch eine Irritation der Nachbarzähne oder den Wundschmerz bedingt sein, ist aber durch eine Einnahme von Ibuprofen nicht mehr spürbar.
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Hilfreich ist es auch direkt nach dem Eingriff eine Schmerztablette einzunehmen, damit die Schmerzbildung nach dem Abklingen der Anästhesie abgepuffert wird. Bei Komplikationen in der Wundheilung und Infektionen können Entzündungsschmerzen für einen längeren Zeitraum bestehen. Als schmerzhafte Komplikation gilt ebenfalls eine Alveolitis sicca, ein leeres, entzündetes Zahnfach. Schmerzen von ein bis zwei Wochen sind bei Komplikationen dann die Regel. Bei nicht aushaltbaren Schmerzen muss der Behandler aufgesucht werden, der gegebenenfalls medikamentös die Schmerzen drosselt.
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Die Dauer einer Schwellung nach einer Weisheitszahn Operation ist variabel. Während einige Patienten überhaupt keine Schwellung ausbilden, können andere eine gerötete Schwellung erleiden, die sich erst nach und nach zurückbildet. Die Dauer der Schwellung ist primär in der ersten Woche nach dem Eingriff vorhanden, klingt aber von Tag zu Tag mehr ab. Sofern die Schwellung sich hart anfühlt und immer größer wird, muss umgehend der behandelnde Zahnarzt oder Kieferchirurg aufgesucht werden, da das Risiko einer Infektionskomplikation besteht und sich schlimmstenfalls daraus eine Sepsis bilden kann. Weiterhin sollte ebenfalls der Operateur aufgesucht werden, wenn die Schwellung länger als zwei Wochen anhält.
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Das Kühlen nach der Weisheitszahn - Operation wirkt abschwellend und der Entzündung entgegen. Wichtig ist allerdings, dass gezielt in kurzen Intervallen gekühlt wird, um dem Körper nicht das Gefühl einer Unterkühlung zu vermitteln. Reaktion dessen wäre, dass der Blutdruck erhöht wird und mehr Blut durch die unterkühlten Gefäße fließt, was eine Erwärmung bedeutet. Diese Erwärmung fördert aber wiederum Schwellung, Entzündung, sowie Infektionsausbreitung. Daher sollte nur fünf bis maximal zehn Minuten am Stück gekühlt werden und danach eine dreiviertel Stunde pausiert. Weiterhin sollte der Kopf immer hoch gelagert werden, damit nicht zu viel Blut in den Kopf fließt, was wiederum eine Erwärmung zu Folge hat.
Der behandelnde Zahnarzt oder Kieferchirurg entlässt den Patienten nach der Weisheitszahn - Operation erst, wenn die Blutung steht. Das bedeutet, dass das leere Zahnfach blutgefüllt ist, aber kein Blut nachfließt. Beim Abklingen der lokalen Anästhesie kann es sein, dass durch das wiederöffnen der Gefäße und Einsprießen des Blutes erneut eine leichte Blutung entsteht. Der Patient solle dann ein Taschentuch rollen und mit Kaudruck fünf bis zehn Minuten anhaltend darauf beißen. Danach steht die Blutung in der Regel direkt wieder. Sollte es zu anhaltenden Nachblutungen kommen (länger als 30 min), muss umgehend der Zahnarzt oder Kieferchirurg aufgesucht werden, damit dieser die Wunde erneut plastisch deckt und die Blutung stillt. Komplikationen mit Nachblutungen können bei Patienten mit Antikoagulantien, im Volksmund als „Blutverdünner“ bekannt, entstehen. Bei dieser Patientengruppe wird aus diesem Grund nach der Operation eine Verbandsplatte getragen.
Die Nahrungsaufnahme ist nach dem vollständigen Abklingen der Betäubung wieder möglich. Zu Anfang sollte jedoch aufgrund der Infektionsgefahr mit Milchsäurebakterien auf Milchprodukte die ersten zwei Tage nach dem Eingriff verzichtet werden. Weiterhin ist auch Kaffee, Alkohol und Drogenkonsum nach der Operation zu vermeiden. Alle drei Substanzen erhöhen den Blutdruck und können Nachblutungen erzeugen.
Auch Fruchtsäfte sind die ersten zweit Tage nach der Operation nicht gestattet, da sie geronnenes Blut auflösen können und somit die Wundheilung negativ beeinträchtigen. Generell sollte die ersten Tage nach dem Eingriff versucht werden weiche Kost zu sich zu nehmen, um die Zähne zu schonen, da sie nach dem Eingriff schmerzen können und besonders Irritationen der Nachbarzähne wahrscheinlich sind.
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Da das Rauchen die Wundheilung stört und die Regeneration verschlechtert, sollte bis zum Fäden ziehen auf das Rauchen verzichtet werden. Generell muss aber verdeutlicht werden, dass Raucher, die seit vielen Jahr eine gewisse Menge an Zigaretten täglich rauchen, bereits eine verschlechterte Wundheilung und Durchblutung haben. Die Gefäße ziehen sich zusammen und das Risiko für eine Nekrose durch zu mangelhafter Blutversorgung steigt durch das Rauchen. Daher hilft der Verzicht auf das Rauchen nach der Operation nur die ersten Tage, bis die Wunde verschlossen ist. Es würde eher helfen vor der Operation mit dem Rauchen aufzuhören, eine Verbesserung der Wundheilung wird allerdings nur ab einem Zeitraum von sechs Monaten erzielt.
Die allgemeine Regel für den Verzicht auf sportliche Aktivitäten geht mit dem Ziehen der Fäden einher. Nach sieben bis zehn Tagen werden die Fäden der Extraktionswunde entfernt. Sofern der Zahnarzt den Wundverschluss für vollständig erklärt hat, ist nun auch das Betreiben von Sport wieder indiziert. Zu Anfang sollte jedoch langsam angefangen werden, um den Körper nach dem Pausieren nicht zu überanstrengen. Bei einem regelrechten, komplikationslosen Wundverschluss kann nach zwei Wochen allerdings wieder regelrecht und ohne Rücksicht Sport betrieben werden.
Der Verzicht auf Milchprodukte aufgrund der Infektionsgefahr mit Milchsäurebakterien sollte nach der Weisheitszahn - Operation eingehalten werden, um Komplikationen in der Wundheilung zu vermeiden. Generell sollte zwei bis drei Tage komplett darauf verzichtet werden. Nach dem dritten Tag ist die Wunde bereits zu granuliert und der Milchsäurebakterien können nicht mehr in den Spalt eindringen.
Eine Weisheitszahn - OP ist heutzutage ein Routineeingriff, trotzdem muss der Körper sich danach erholen und leitet die Wundheilung ein. Die Dauer der Heilung ist dabei multifaktoriell beeinflusst. Der allgemeine Gesundheitszustand, systemische Erkrankungen, Alkohol- und Drogenkonsum speziell das Rauchen und auch das Alter sind nur einige der Aspekte, die die Wundheilung beeinträchtigen und den Wundverschluss dadurch verlängern und erschweren können.
Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder Diabetes mellitus gehören zu der Risikogruppe, die eher Komplikationen ausbilden und deren Heilungsdauer im Vergleich zu gesunden Patienten verlängert ist. Generell geht der Wundverschluss nach der Weisheitszahn Operation in der Regel mit dem Faden ziehen einher. Nach sieben bis zehn Tagen werden die Fäden entfernt und die Wunde ist oberflächlich verschlossen. Bis das Zahnfach allerdings wieder vollständig verknöchert ist, vergehen drei bis sechs Monate. Erst dann ist eine vollständige Heilung erreicht. Bei Komplikationen verschieben sich diese Zeitspannen nach hinten, bis eine vollständige Regeneration erreicht ist.
Eine Kieferklemme nach Weisheitszahn – Operation ist in der Mehrheit der Fälle durch den traumatisierenden Einstich der Spritze für die Anästhesie in einen Kaumuskel bedingt. Der Musculus pterygoideus medialis blutet durch den Einstich der Spritze und es bildet sich ein Hämatom mit Schwellung. Dadurch wird die Mundöffnung eingeschränkt.
Vergleichbar mit einem „blauen Fleck“ an anderen Körperteilen dauert es ein bis zwei Wochen bis dieser und die Schwellung vollständig verschwindet, so auch die Kieferklemme. Der Patient kann allerdings versuchen die maximale Mundöffnung weiter aufzudehnen und durch gezielte Wiederholungen die Mundöffnung zu trainieren. Dadurch kann die Kieferklemme schneller abklingen.
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Die Dauer der Krankschreibung ist generell von der Regenerationsfähigkeit und der Wundheilungsgeschwindigkeit abhängig. Junge, fitte Patienten sind schneller wieder rehabilitiert als ältere Patienten, die womöglich noch Allgemeinerkrankungen besitzen, die die Wundheilung negativ beeinträchtigen, wie Diabetes mellitus. Der Behandler wägt daran ab, wie lange er eine Krankschreibung ausstellt. Die Regel sind dabei drei bis sieben Tage Krankschreibung, oft bis die Fäden gezogen werden.
Dabei kommt der Patient häufig täglich zur Nachsorge, um die Wundheilung zu kontrollieren und möglichen Komplikationen schnell therapeutisch entgegenwirken zu können. Treten Komplikationen auf, kann die Kranschreibung deutlich länger andauern. Dann ist eine zweiwöchige Krankschreibung keine Seltenheit. Bei schulpflichtigen Kindern empfiehlt sich daher einen derartigen Eingriff in den Schulferien durchführen zu lassen.
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