An diesen Symptomen erkennen Sie, dass sie an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt sind

An diesen Symptomen erkennen Sie, dass Sie an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt sind

Typischerweise treten die Symptome einer Magen-Darm-Grippe sehr plötzlich auf, wobei die Inkubationszeit (also die Zeit zwischen Infektion und Ausbrechen der ersten Symptome) stark vom Erreger abhängt. Üblicherweise beträgt die Inkubationszeit von wenigen Stunden bis zu drei Tagen. In seltenen Fällen kann eine Magen-Darm-Grippe auch völlig symptomlos verlaufen, die Betroffenen tragen den Erreger aber in sich und sind in diesem Zeitraum ansteckend.

Hier kommen sie zum Hauptthema: Magen-Darm-Grippe

Häufige Symptome bei einem Magen-Darm-Infekt

Folgende Symptome sind typisch für eine Magen-Darm-Grippe:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit
  • Benommenheit und Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Flüssigkeits- und Elektrolytverlust
  • Kreislaufprobleme durch Flüssigkeitsverlust
  • Gewichtsverlust 
  • erhöhte Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen.

Die wichtigsten Symptome werden in den weiteren Textabschnitten genauer erläutert.

Erbrechen bei einer Magen-Darm-Grippe

Schwallartiges Erbrechen zählt zu den Leitsymptomen einer Magen-Darm-Grippe. Erbrechen ist ein Schutzmechanismus des Körpers, um sich gegen Vergiftungen zu schützen. Durch die Infektion des Magen-Darm-Trakts mit Bakterien oder Viren entzündet sich die Schleimhäute von Magen und Dünndarm, wodurch es zur umgekehrten Entleerung von Magen- und Darminhalt kommt. Vor allem die sehr ansteckenden Noro- oder Rotaviren führen zu starken Brechanfällen. Häufiges und starkes Erbrechen kann zu Komplikationen führen. Häufiges Erbrechen führt zu erheblichen Verlusten an Flüssigkeit und Elektrolyten (Salze). In der Folge kann es zu Stoffwechselentgleisungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen kommen. Das wiederholte Erbrechen von Magensäure kann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen. Ein weiteres Problem ist, dass eingenommene Medikamente nicht im Magen behalten werden, sondern sofort wieder erbrochen werden, noch bevor sie ihre Wirkung entfalten können.

Bei einer herkömmlichen Magen-Darm-Grippe muss das Erbrechen selbst normalerweise nicht behandelt werden, außer es besteht die Gefahr einer Austrocknung (Exsikkose). Der Arzt kann dann Medikamente (Antiemetika) verschreiben, die als Zäpfchen oder in Spritzenform verabreicht werden. Wichtig ist, dass der Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten durch viel Trinken ausgeglichen wird (z.B. Tee mit Zucker und etwas Salz oder Cola mit Salzstangen). Dies sollte am besten schluckweise erfolgen, um den gereizten Magen nicht noch mehr zu belasten.

Informieren Sie sich weiter zu diesem Thema: Erbrechen sowie Hausmittel gegen Erbrechen

Übelkeit bei einer Magen-Darm-Grippe

Eine Magen-Darm-Grippe geht häufig mit starker Übelkeit und anschließendem Erbrechen einher. Ebenso wie das Erbrechen, stellt auch die Übelkeit einen Schutzmechanismus des Körpers dar und ist eine Reaktion auf die Krankheitserreger im Magen-Darm-Trakt. Übelkeit wird durch das zentrale und vegetative Nervensystem gesteuert, wobei das Brechzentrum im Gehirn lokalisiert ist. Übelkeit (Nausea) macht sich durch ein flaues Gefühl in der Magengegend und Brechreiz bemerkbar. Nicht immer muss bei Übelkeit aber gebrochen werden. Manchmal führt Erbrechen jedoch zur vorübergehenden Verbesserung der Übelkeit.

Bei starker Übelkeit verlieren die Betroffenen den Appetit und können keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Damit trotzdem eine ausreichende Versorgung des Patienten mit Flüssigkeit und Nährstoffen sichergestellt wird, können warmer Pfefferminz- oder Kamillentee sowie Gemüsebrühe getrunken werden. Frische Luft und ruhiges Liegen können die Übelkeit lindern. Eine spezielle Therapie der Übelkeit ist in den meisten Fällen nicht nötig. Bei sehr starker Übelkeit kann der Arzt ein Antibrechmittel (Antiemetikum) verabreichen.

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Bauchschmerzen bei einer Magen-Darm-Grippe

Heftige Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen sind ein typisches Symptom einer Magen-Darm-Grippe. Die Bauchschmerzen treten intervallartig auf sind in der Regel von Durchfällen begleitet. Nach dem Gang zur Toilette können sich die Beschwerden zeitweise verbessern. Bei starken Krämpfen hilft Wärme. Die Patienten legen sich am besten mit einer Wärmflasche und einer Tasse heißem Tee ins Bett und gönnen ihrem Körper Erholung. Eine spezielle Behandlung der Bauchschmerzen ist bei der Magen-Darm-Grippe nicht nötig und es reicht aus, den durch die Durchfälle verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Blähungen bei einer Magen-Darm-Grippe

Die Durchfälle bei einer Magen-Darm-Grippe können von Rumoren im Darm und starken Blähungen (Flatulenzen) begleitet sein. Aufgrund der Infektion der Darmschleimhaut mit krankheitserregenden Bakterien kann der Darm nicht mehr richtig arbeiten und den Darminhalt nicht vollständig verdauen. Durch bakterielle Prozesse entstehen vermehrt Gase, die sich als Blähungen bemerkbar machen und für den Betroffenen sehr unangenehm sind.

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Fieber bei einer Magen-Darm-Grippe

Bei einer Magen-Darm-Grippe kann Fieber auftreten, das ist jedoch nicht zwingend notwendig. Fieber äußert sich durch eine erhöhte Körpertemperatur und durch abwechselnde Phasen von starkem Hitzegefühl und Schüttelfrost. Das Immunsystem des Körpers reagiert auf die Krankheitserreger im Magen-Darm-Trakt, indem es bestimmte Stoffe (Pyrogene) freisetzt. Pyrogene erhöhen im Körper die Temperatur, wodurch sich die Keime nicht weiter ausbreiten können und abgetötet werden. Fieber kann von heißer Haut, starkem Schwitzen und Verwirrtheit begleitet werden.

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Gliederschmerzen bei einer Magen-Darm-Grippe

Gliederschmerzen sind eine typische Begleiterscheinung von Infektionskrankheiten und können daher auch bei einer Magen-Darm-Grippe auftreten. Die Gliederschmerzen machen sich als schmerzende Muskeln in den Armen und Beinen bemerkbar. Gliederschmerzen sind harmlos und verschwinden nach wenigen Tagen wieder von selbst. Eine spezielle Behandlung ist nicht notwendig.

Weitere Informationen rund um dieses Thema: Gliederschmerzen

Blutiger Durchfall bei einer Magen-Darm-Grippe

Bestimmte Krankheitserreger, die eine Magen-Darm-Grippe auslösen, sind besonders aggressiv und können die Schleimhaut des Darms stark schädigen. Der auftretende Durchfall setzt dann plötzlich ein und kann sehr wässrig sein. Manchmal ist dem Stuhl Blut beigemengt, das aus der geschädigten Darmwand stammt.
Vor allem eine Reihe von Bakterien, wie z.B. EHEC, verursachen blutige Durchfälle, wohingegen bei viralen Infekten selten Blut im Stuhl zu finden ist.

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Rückenschmerzen bei einer Magen-Darm-Grippe

Je nach Krankheitserreger können im Rahmen einer Magen-Darm-Grippe auch Rückenschmerzen auftreten. Erkrankungen des Darms verursachen manchmal Schmerzen im Bereich des unteren Rückens. Durch die auftretenden Durchfälle werden die Nerven, die den Darm versorgen, gereizt. Diese Nerven haben ihren Ursprung in der Lendenwirbelsäule und versorgen außerdem die Muskulatur in diesem Bereich, wodurch es bei einer Magen-Darm-Grippe zu Muskelverspannungen und Schmerzen im Rücken kommen kann.

Schwindel bei einer Magen-Darm-Grippe

Das häufige Erbrechen und die Durchfälle bei einer Magen-Darm-Grippe führen zu einem großen Flüssigkeitsverlust. Achtet der Patient nicht darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Verlust auszugleichen, kann es zur Abnahme des Körperwassers und zu Austrocknungserscheinungen (Exsikkose) kommen. In der Folge haben die Patienten Kreislaufprobleme und verspüren beim Aufstehen Schwindel. Dabei besteht eine erhöhte Sturzgefahr, weshalb vor allem ältere Patienten besonders vorsichtig sein müssen.

Kopfschmerzen bei einer Magen-Darm-Grippe

Neben den typischen Symptomen, wie Erbrechen und Durchfall, kann eine Magen-Darm-Grippe auch von Kopfschmerzen begleitet werden. Kopfschmerzen und Müdigkeit sind dann ein Anzeichen dafür, dass der Körper zu viel Flüssigkeit verloren hat und dehydriert ist. Durch die verringerte Flüssigkeitsmenge im Körper wird das Blut dicker und kann schlechter durch kleine Gefäße fließen. Dadurch wird vor allem das Gehirn mit seinen feinen Gefäßen mit zu wenig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, wodurch Kopfschmerzen entstehen.

Hoher Puls bei einer Magen-Darm-Grippe

Durch die Erkrankung an einer Magen-Darm-Grippe kann es sein, dass der Puls der Patienten ansteigt. Das häufige Erbrechen und die Durchfälle führen zu einem starken Wasserverlust im Körper, wodurch es zu Kreislaufstörungen, einem beschleunigten Herzschlag (Tachykardie) und einem verminderten Blutdruck kommen kann. Die Betroffenen empfinden den erhöhten Puls als „Herzrasen“. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erhöht den Wasseranteil im Körper und somit das Blutvolumen, wodurch sich Herzschlag und Puls wieder normalisieren.

Kann eine Magen-Darm-Grippe auch ohne Durchfall vorkommen?

Eine Magen-Darm-Grippe muss nicht zwangsläufig mit allen Symptomen verlaufen. Manchmal tritt nur Erbrechen oder nur Durchfall auf. Eine Magen-Darm-Grippe kann man also auch haben, ohne an Durchfall zu leiden. Meist ist die Erkrankung in diesen Fällen durch Viren verursacht, da eine bakterielle Infektion des Magen-Darm-Trakts normalerweise aggressiver verläuft und durch blutige Durchfälle gekennzeichnet ist.

Welche Symptome hat ein Baby, wenn es an Magen-Darm-Grippe erkrankt?

Babys haben noch kein vollständig entwickeltes Immunsystem und reagieren daher sehr empfindlich auf Infektionen. Hauptursache einer Magen-Darm-Grippe bei Babys sind Rotaviren, die zu heftigen Durchfällen und starkem Erbrechen führen. Manchmal kann auch Fieber auftreten.

Die größte Gefahr einer Magen-Darm-Grippe beim Baby ist die Dehydrierung (Austrocknung). Durch das Erbrechen und den Durchfall kommt es zu einem starken Flüssigkeitsverlust, weshalb es sehr wichtig ist, beim erkrankten Kind auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Das wird erreicht, indem die Kinder öfter gestillt werden und ihnen zusätzlich Flüssigkeit in Form von Kamillentee oder stillem Wasser verabreicht wird. Säuglinge, die unter Verdacht stehen, an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt zu sein, müssen unbedingt von einem Arzt untersucht und behandelt werden. Bei starker Austrocknung kann ein Magen-Darm-Infekt bei Babys tödlich verlaufen und sollte daher nicht unterschätzt werden.

Weitere Informationen: Was tun, wenn mein Baby Fieber hat?

Welche Symptome zeigen Kleinkinder bei einer Magen-Darm-Grippe?

Kinder erkranken vor allem in den ersten Lebensjahren häufiger an Magen-Darm-Infekten, die meist durch Rota- oder Noroviren ausgelöst werden. Die Symptome bei Kleinkindern und Kindern ähneln denen der Erwachsenen: es kommt zu plötzlich auftretendem, schwallartigem Erbrechen und starken Durchfällen, die von Blähungen begleitet werden können. In manchen Fällen tritt erhöhte Temperatur oder Fieber auf.

Bei Kindern ist es besonders wichtig, sie vor Austrocknung zu schützen und darauf zu achten, dass sie ausreichend trinken. Die Erkrankung verschwindet meist nach zwei bis drei Tagen von allein. Bei kleinen Kindern oder sehr schweren Verläufen sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden, der sicherstellt, dass das Kind nicht zu viel Flüssigkeit verloren hat. Bei dehydrierten Kindern kann der Arzt eine Elektrolytlösung verabreichen.

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Dauer der Symptome bei einer Magen-Darm-Grippe

Die Dauer der Symptome einer Magen-Darm-Grippe hängt davon ab, welcher Erreger hinter der Erkrankung steckt. Eine virale Infektion mit Noro- oder Rotaviren verläuft zwar relativ heftig, die Symptome sind aber meist nach wenigen Tagen wieder vollständig verschwunden.

Salmonellen sind Bakterien, die meist über die Nahrung aufgenommen werden. Eine Salmonelleninfektion verursacht nach einer kurzen Inkubationszeit von wenigen Stunden sehr starke Symptome, die mehrere Tage andauern. Allerdings werden auch Wochen nach der Infektion immer noch Bakterien mit dem Stuhl ausgeschieden, die potenziell infektiös sind. Eine Infektion des Magen-Darm-Bereichs mit Escherichia coli (E. coli) dauert in der Regel zwei bis acht Tage, danach sollten die Symptome abgeklungen sein.

Üblicherweise zählen Übelkeit und Erbrechen zu den ersten Symptomen, die auftreten, aber auch abklingen. In der Regel dauert das Erbrechen nicht länger als ein bis maximal drei Tage. Die Durchfälle sind hartnäckiger und bestehen für längere Zeit, sollten jedoch spätestens nach zwei Wochen völlig verschwunden sein.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.12.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024