Symptome eines Pneumothorax

Ein Pneumothorax entsteht, wenn Luft in den Pleuraspalt gelangt, sodass die Blätter des Lungenfells nicht mehr aneinander haften. Die Lunge zieht sich zusammen und wird nicht mehr ausreichend mit Luft gefüllt. Betroffene spüren zunächst einen stechenden Schmerz und haben Atemnot, was sich vor allem an der Zyanose und der vermehrten Atmung zeigt.

Symptome eines Pneumothorax

Ein Pneumothorax entsteht bei Verletzung des Lungenfells, bzw. beim Platzen der Luftblase. Lokal an der Stelle des Geschehens ist ein stechender Schmerz zu spüren.
Danach verschwindet der Schmerz wieder, es sei denn, das traumatische Ereignis hinterlässt zusätzliche schmerzende Schäden. Bei der Durchlöcherung des Lungenfells verliert die Lunge ihre Fähigkeit, sich zu entfalten und adäquat mit Luft zu füllen.

Betroffene empfinden dies als Atemnot. Zuerst zeigt sich die Atemnot während Belastungssituationen (wie Sport oder Treppensteigen), später dann auch in Ruhe. Bei Atemnot kann das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff beladen werden, die Betroffenen atmen automatisch schneller (Tachypnoe), um das Blut mit mehr Sauerstoff anzureichern. Gelangt dies nicht, verfärben sich erst Schleimhäute der Mundhöhle, später Lippen, Fingerkuppen und Fußzehen blau aufgrund der fehlenden Sauerstoffanreicherung im Blut (Zyanose). Außerdem kann (vor allem bei zusätzlichem Blut in der Lunge) Husten auftreten.

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Atemnot als Symptom eines Pneumothorax

Die Lunge hat von Natur aus das Bestreben, sich zusammenzuziehen. Das Lungenfell wirkt diesem Effekt entgegen, indem es während der Einatmung die Lunge auseinanderzieht, so dass Luft in sie hineinströmen kann. Dieses Fell stellt eine Faltung dar, bestehend aus zwei Blättern, die in ihrem Spalt mit Flüssigkeit gefüllt ist. So können beide Blätter aneinanderhaften, wie zwei Glasscheiben, zwischen denen sich Wasser befindet. Gelangt Luft in diesen Flüssigkeitsspalt, lösen sich die beiden Blätter voneinander ab, die Lunge kann nicht mehr auseinandergezogen werden und schnurrt zusammen.

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Hustenreiz als Symptom des Pneumothorax

Bei einem Pneumothorax kann auch die Lunge mitverletzt werden, besonders, wenn er traumatischer Ursache ist. Dann gelangt zusätzlich Blut in die Lunge. Flüssigkeit in der Lunge verursacht automatisch Hustenreiz, da der Körper das Eingedrungene schnellst möglich wieder loswerden will.

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Schmerzen am Brustkorb als Symptom eines Pneumothorax

Das Trauma, welches den Pneumothorax auslöst, führt zu starken Schmerzen am Brustkorb und den Rippen. Bei einem Spontanpneumothorax ist es das geplatzte Luftbläschen, welches ebenfalls einen Schmerz auslöst. Betroffene können diesen Schmerz genau lokalisieren und das zeitliche Auftreten beschreiben. Danach verschwindet der Schmerz wieder.

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Hautemphysem als Symptom beim Pneumothorax

Hautemphyseme sind Luftansammlungen in der untersten Schicht der Haut. Die unterste Schicht (Subkutis) wird gebildet von Fett, Blutgefäßen und Nerven. Hier kann sich Luft ansammeln, die aus luftgefüllten Organen oder krankhaft entstandenen Luftbläschen frei wird.

Bei einem Spannungspneumothorax kann die eingedrungene Luft den Brustkorb nicht mehr verlassen. Sie dehnt sich aus und verdrängt alle umgebenden Strukturen. Wird nicht rechtzeitig ein Ventil geschaffen, kann die Luft nicht entweichen. Sie drückt in die unterste Schicht der Haut, um Platz zu finden. Bei einem Spannungspneumothorax tritt dies meist in der Haut über die Lungenspitzen und im Halsbereich auf.

Lesen Sie mehr dazu unter: Wie gefährlich ist ein Spannungspneumothorax?

Spannungspneumothorax

Treten gleichzeitig zu den Symptomen eines Pneumothorax Blutdruckabfall und Erhöhung der Herzfrequenz auf, spricht dies für einen Spannungspneumothorax. Ab welchem Wert sich der Blutdruckabfall bemerkbar macht, ist individuell unterschiedlich – kennzeichnend sind Kreislaufprobleme, Ohnmacht, Schwarzwerden vor den Augen oder Schwäche. Ähnlich unterschiedlich verhält es sich mit der Herzfrequenz, in der Regel steigt sie ungefähr (je nach Ruhepuls) auf über 100 Schläge / Minute und zeigt sich als Herzrasen oder Herzpochen.

Beim „klassischen“ (offenen) Pneumothorax kann die eingedrungene Luft über die Eintrittspforte wieder entweichen. Beim Spannungspneumothorax sind durch ein traumatisches Ereignis Bindegewebe, Muskulatur und Rippen des Brustkorbes verletzt, so dass verschiebliche Bindegewebsanteile entstehen, die ein Ventil bilden. So strömt weiter Luft ein, kann aber nicht mehr entweichen. Die angesammelte Luft verdrängt innerhalb des Brustkorbs gegenüberliegende Organe, wie die Luftröhre. Der zweite Lungenflügel, das Herz, die große Körpervene und weitere anatomische Strukturen werden zur gesunden Seite verschoben. Sind Luftröhre und Lunge verschoben oder komprimiert, können Betroffene zusätzlich nur noch schwer einatmen. Der Kreislauf kann völlig versagen, da durch die Kompression der großen Körpervene das Blut nicht mehr zum Herzen zurück fließen kann. Die veränderten anatomischen Verhältnisse können eine erfolgreiche Herz-Lungen-Wiederbelebung stark erschweren bzw. verhindern.

Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere Hauptseite: Wie gefährlich ist ein Spannungspneumothorax?

Woran erkennt man einen Spontanpneumothorax?

Einen Spontanpneumothorax erkennt der Betroffene an denselben Symptomen wie die eines Pneumothorax, nur dass sie plötzlich ohne Fremdeinwirkung auftreten. Ein Pneumothorax verhält sich grundsätzlich gleich, Unterschiede gibt es (nur) in ihrer Ursache. Er kann nämlich spontan oder traumatisch bedingt sein. Bei einem spontanen sind es in aller Regel Luftblasen, welche unter dem Lungenfell sitzen und plötzlich einreißen. So gelangt freie Luft zwischen Lungenfell und Lunge. Er wird häufig ausgelöst durch Husten oder durch einen Druckanstieg im Brustkorb, z.B. bei der Bauchpresse (Stichwort: Toilettengang). Gefährdet sind Raucher oder Menschen mit Lungenvorerkrankungen, besonders solche mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, Asthma oder Tuberkulose.

Betroffene können bei der Einatmung nur noch eine, also die intakte Lungenhälfte auf der gegenüberliegenden Seite adäquat mit Luft befüllen. Das Blut, welches die Lungen durchströmt, bekommt plötzlich nur noch halb so viel Sauerstoff angeboten wie gewohnt und der Körper reagiert mit einer schnelleren Atmung, um dieses Defizit auszugleichen. Dies wird von Betroffenen als Atemnot empfunden. Eine schnellere Atmung kann aber eine Mehranreicherung mit Sauerstoff nur bedingt ausgleichen, zusätzlich wird gleichzeitig auch mehr verbrauchte Luft abgeatmet. Der Kohlendioxidgehalt des Blutes sinkt somit ebenfalls. Das Gleichgewicht geht verloren und weitere Symptome zeigen sich. Je nach Ausprägungsgrad des Sauerstoffdefizits zeigt sich die Atemnot vorerst nur bei Belastung, später dann auch in Ruhe.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.10.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024