Die Sehnervenentzündung ist ein häufiges Frühsymptom der Multiplen Sklerose. Bei dieser Erkrankung wird die Isolierschicht der Nerven angegriffen, was beim Sehnerv im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, wie zum Beispiel die Behandlung mit hochdosiertem Kortison.
Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine chronische Erkrankung, welche eine Entzündung der Isolierschicht (Myelinscheiden) der Nerven im zentralen Nervensystem darstellt.
Die Entzündung dieser Isolierschicht kann eine Reihe von Symptomen hervorrufen.
Ein häufiges Frühsymptom der Erkrankung ist die Entzündung des Sehnervens. Eine Sehnervenentzündung geht in der Regel mit Sehstörungen einher, welche ärztlich untersucht werden sollten. So können Sehstörungen auf den Beginn eines sogenannten Schubs im Rahmen einer multiplen Sklerose hindeuten, welcher nach der Diagnose therapiert werden kann.
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Eine multiple Sklerose ist über eine Entzündung der Isolierschicht der Nerven im zentralen Nervensystem definiert. Da der Sehnerv ebenfalls zu dem zentralen Nervensystem zählt, ist dieser Nerv ebenfalls häufig betroffen. Da der Nerv für das Sehen extrem relevant ist, wird eine Entzündung der Markscheiden dieses Nerven besonders schnell wahrgenommen.
Eine multiple Sklerose kann in unterschiedlichen Verlaufsformen auftreten. Am häufigsten ist, besonders zu Beginn der Erkrankung, der schubförmige Verlauf. Bei sehr vielen Patienten ist die Sehnerventzündung ein frühes Anzeichen für das Auftreten eines Schubs der multiplen Sklerose. Aus diesem Grund sollte bei einer bekannter multiplen Sklerose die akute Sehnerventzündung als der Beginn eines Schubs gewertet und therapiert werden.
Eine Sehnerventzündung, welche im Rahmen einer multiplen Sklerose auftritt, geht in der Regel mit typischen Symptomen einher. Wenn noch keine Feststellung einer Multiplen Sklerose besteht, sollten Sehstörungen, welche mit den typischen Symptomen einhergehen, untersucht werden.
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Typisch für eine Sehnerventzündung sind Sehstörungen. Besonders plötzlich verschwommenes Sehen, ein eingeschränktes Gesichtsfeld oder eine eingeschränkte Fähigkeit Farben wahrzunehmen sind für eine Sehnerventzündung typisch.
Auch Schmerzen bei der Bewegung der Augen können dafür sprechen, dass eine Sehnerventzündung vorliegt. Des weiteren berichten Betroffene mit einer Sehnerventzündung häufig von einer ausgeprägten Lichtempfindlichkeit.
Es gilt zu beachten, dass bei einer Sehnerventzündung nicht alle Symptome auftreten müssen. So kann die Entzündung, je nach Fortschreitungsgrad unterschiedlich schwere und viele Symptome hervorrufen.
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Die Diagnose der Sehnerventzündung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Bei einer Entzündung des vorderen Nervens kann der Augenarzt mithilfe eines Augenspiegels die Entzündung nachweisen.
Bei Entzündungen, welche mit dem Augenspiegel nicht zu sehen sind, kann eine MRT-Untersuchung die Entzündungsherde sowie die angegriffenen Markscheiden der Nerven meist gut darstellen.
Eine akut auftretende Sehnerventzündung wird im Rahmen einer multiplen Sklerose stets als der Beginn eines Schubs angesehen.
Aus diesem Grund wird eine Sehnerventzündung bei Personen mit einer bekannten multiplen Sklerose wie ein Schub behandelt.
Im Vordergrund der Schubtherapie einer multiplen Sklerose stehen hochdosierte Kortisoninfusionen, welche in den meisten Fällen eine Besserung der Sehnerventzündung erreichen können. Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Fortschreiten der multiplen Sklerose durch die Kortisontherapie nicht verhindert werden kann.
Neue Studien konnten Hinweise darauf liefern, dass die Therapie mit Erythropoietin (EPO) eventuell das Absterben des Sehnervs im Rahmen der Sehnerventzündung verhindern oder verlangsamen könnte. Weitere Studien sollen die Wirksamkeit der bislang nicht standardmäßig durchgeführten Therapie nachweisen.
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Bei einer Sehnerventzündung oder der Wahrnehmung typischer Symptome, welche charakteristisch für die Entzündung des Sehnervs sind, sollte generell ein Arzt aufgesucht werden.
Bei bekanntem Vorliegen einer multiplen Sklerose wird die Entzündung als Beginn eines Schubs gewertet und deshalb mit Kortison therapiert.
Da die Symptome einer Sehnerventzündung jedoch auch andere Erkrankungen des Auges andeuteten können, empfiehlt sich in jedem Fall eine augenärztliche Abklärung der Beschwerden.
Die Sehnerventzündung, welche im Rahmen einer multiplen Sklerose entsteht, heilt in der Regel bei Anschlagen der Schubtherapie ab.
Nach einer Zeit von 1-2 Wochen ist die Entzündung meist abgeklungen und auch die Symptome sollten in dieser Zeit verschwinden. Über 90% der Betroffenen erreichen nach Abklingen der Entzündung wieder eine Sehschärfe von 0,5 während über 70% der Personen mit einer Sehnerventzündung einen Visus von 1,0 erreichen.
Der Verlauf einer Sehnerventzündung welche im Rahmen einer multiplen Sklerose auftritt kann sehr unterschiedlich sein. Der Verlauf und die Dauer sind maßgeblich davon abhängig, ob die Entzündung auf die Therapie anspricht.
Eine akute Sehnerventzündung kündigt im Rahmen einer multiplen Sklerose häufig einen Schub an, welcher häufig nach einer geeigneten Schubtherapie wieder vorüber geht. Es ist jedoch durchaus möglich, dass die Entzündung im Verlauf eines neuen Schubs wieder auftritt.
Die Entzündung kann auch über längere Zeit bestehen bleiben und so stark sein, dass eine Erblindung droht.
Bei der multiplen Sklerose handelt es sich um eine chronische Erkrankung.
Der individuelle Verlauf kann sehr unterschiedlich sein und ist nur schwer abzuschätzen.
Wenn die Entzündung der Isolierschicht der Nerven im zentralen Nervensystem weit fortschreitet und eine Sehnerventzündung hervorruft, ist eine Erblindung möglich. In diesem Fall ist der Nerv so stark entzündet, dass wichtige Zellen zugrunde gehen und das Sehen sehr stark eingeschränkt oder ganz unmöglich ist.
Wann und ob eine Erblindung im individuellen Fall eintritt, kann nicht vorhergesagt werden.
Die Entzündung des Sehnervs kann sich sehr rasch entwickeln und individuell einen sehr unterschiedlichen Verlauf aufweisen. Eine Voraussage, wie lange die Entzündung des Sehnervs bestehen bleibt, kann nicht abgegeben werden.
Wenn die Sehnerventzündung im Rahmen eines Schubs der multiplen Sklerose auftritt, kann die Behandlung mit einer Kortisontherapie die Entzündung bessern.
Eine Verbesserung der Symptome und damit auch der Entzündung ist nach etwa 1-2 Wochen üblich. Sollten die Symptome länger als 2 Monate bestehen bleiben, ist eine Besserung der Symptome unwahrscheinlich.
In diesem Fall ist der Nerv so stark geschädigt, dass eine Besserung nicht erreicht werden kann.
Bisher ist es nicht möglich eine Empfehlung für eine Prophylaxe einer Sehnerventzündung bei multipler Sklerose abzugeben.
So ist eine Vorhersage der Schubzeiten und Stärke genauso wenig möglich wie die Auslöser welche für den Schub verantwortlich sind zu erörtern.
Es ist möglich, dass in Zukunft neue Therapien wie die Behandlung mit EPO ein Fortschreiten der Sehnerventzündung bei der multiplen Sklerose zumindest zum Teil verhindern können.
Das Risiko im Verlauf einer multiplen Sklerose an einer Sehnerventzündung zu erleiden ist relativ hoch.
So erleiden etwa 20% der Erkrankten im Verlauf der Krankheit an einer Sehnerventzündung.
Treten sehr viele und lange Sehnerventzündungen auf, ist das Risiko im Verlauf der Erkrankung zu erblinden erhöht.
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