Symptome der Sehnervenentzündung

Sehnervenentzündungen äußern sich durch eine Abnahme der Sehschärfe (Visusverlust). Als Anfangssymptome einer Multipler Sklerose kann eine Sehnerventzündung auftreten. Außerdem leiden die Patienten unter Gesichtsfeldausfällen, bei denen Teile des normalen Gesichtsfeldes nicht mehr wahrgenommen werden können.

Symptome einer Sehnervenentzündung

Synonym

Neuritis nervi optici (lateinisch)

Symptome

Das Hauptbeschwerdebild der Sehnervenentzündung äußert sich durch eine Sehstörung, bei der die Abnahme der Sehschärfe (Visusverlust) unvermittelt auftritt.
Diese Sehverschlechterung kann insbesondere bei Multipler Sklerose als Folge einer Körpererwärmung, wie beispielsweise nach anstrengender körperlicher Tätigkeit, nach einem heißen Bad oder einer heißen Dusche auftreten.
Außerdem leiden die Patienten unter Gesichtsfeldausfällen (Skotomen), bei denen Teile des normalen Gesichtsfeldes nicht mehr wahrgenommen werden können und zum Beispiel als schwarzgraue Flecken gesehen werden.

Hier geht es zum Hauptartikel: Verschwommenes Sehen - Was steckt dahinter?

Allgemeines

Besteht eine Retrobulbärneuritis, so kann zusätzlich ein Druckgefühl und Schmerzen hinter dem Auge wahrgenommen werden. Die Schmerzen nehmen dann bei Augenbewegung zu, da bei Bewegung des erkrankten Auges der Sehnerv an seiner Austrittsstelle aus dem Augapfel in die Schädelhöhle hinein jedes Mal minimal gedehnt und damit gereizt wird.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schmerzen hinter dem Auge.

Multiple Sklerose

Als eines der häufigsten Anfangssymptome der Multiplen Sklerose (MS) zählt die Entzündung des Sehnervs eines Auges. Bei etwa 20 – 30% der MS-Fälle tritt diese Sehnervenentzündung auf.

Bei bis zu 80% aller Patienten, die mal an einer Sehnervenentzündung eines Auges erkrankt waren, entwickeln sich in den darauffolgenden 15 Jahren auch andere Symptome einer Multiplen Sklerose.

Sind allerdings beide Augen und nicht nur ein Auge betroffen von der Sehnervenentzündung, so ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich im Verlauf eine Multiple Sklerose entwickelt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Sehnerventzündung bei Multipler Sklerose

Typische Frühsymptome einer Multiplen Sklerose sind unspezifische Beschwerden, die anfangs deshalb schlecht zuzuordnen sind und so eine frühzeitige Diagnosestellung erschweren. Zu diesen Symptomen zählen allgemeine Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit und leicht auslösbare Erschöpfungszustände.

Oft treten relativ früh auch Gefühlsstörungen auf, die sich als Störung in der Temperaturwahrnehmung, Hitze- oder Nässegefühl an der Körperoberfläche, als eingeschlafene Glieder, Kribbelgefühl („Ameisenlaufen“) oder Nadelstiche äußern können.

Wahrnehmungsstörungen wie „bandagierte Glieder“, „Gürtelgefühl“ der Einengung in der Leibesmitte oder „Panzer um die Brust“ sind typisch. Oft ist auch das Vibrationsempfinden oder der Lagesinn (Orientierung im Raum, Schwindel) bei MS-Patienten betroffen, wodurch es bereits in der Frühphase der MS zu leichten Schwank- und Taumelbewegungen kommt. Auch Drehschwindel ist in den schwereren Fällen möglich.

Ungefähr ein Drittel der MS-Patienten spüren stromähnliche Stöße entlang der Wirbelsäule, wenn sie den Kopf beugen.

Außerdem kann im frühen Stadium der Multiplen Sklerose auch mehrmals pro Stunde eine Störung der Blasenfunktion auftreten, die sich als zwanghafter Harndrang äußert. Im Verlauf entwickelt sich die Funktionsstörung zu einer Entleerungsstörung, die bis zu Inkontinenz oder Harnverhalt führen kann.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Multiple Sklerose Symptome und Anzeichen

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Sehnervenentzündung Symptome:

Eine Übersicht aller Informationen der Augenheilkunde finden Sie unter Augenheilkunde A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.08.2016 - Letzte Änderung: 25.07.2023