Die "Neue Schädelakupunktur" des japanischen Arztes Dr. Yamamoto schlägt eine therapeutische Brücke zwischen Ost und West. Sie verbindet das ostasiatische Körperbild mit dem unserer Schulmedizin und hilft so ganzheitlich und dauerhaft bei einer Vielzahl von Beschwerden. Sie ist eine schnell und einfach erlernbare Methode zur Behandlung akuter und chronischer Schmerzen und zur Therapie des akuten und chronischen Schlaganfalls, die bisherige Behandlungsschemata wertvoll ergänzt.
YNSA - Yamamoto New Scalp Acupuncture (Yamamoto Neue Schädelakupunktur)
Die „neue Schädelakupunktur“ nach Dr. Toshikatsu Yamamoto ist eine relativ junge und spezielle Form der traditionellen chinesischen Akupunktur. Das Therapieverfahren richtet sich an sogenannte Somatotope vor allem am Schädel. Das meint, dass man davon ausgeht, dass sich der gesamte Körper auf ein spezielles Areal an einer anderen Stelle des Körpers (z.B. Schädel, Ohr, Fuß etc.) kopiert. Wurde der Körper durch chronische oder akute Krankheiten aus dem Gleichgewicht gebracht, kann der erfahrene Behandler durch Betasten verschiedener Punkte am Hals und/oder Bauch, die den verschiedenen Organen oder Körperteilen zugeordnet sind, herausfinden, wo die Störung im Organismus lokalisiert ist. Meist zeigen sich solche Punkte als besonders druckschmerzhaft. Ist so ein Punkt lokalisiert, nadelt der Akupunkteur den dazu synchronen Punkt am Schädel. Über diese Hals- und Bauchdiagnostik, lässt sich auch der korrekte Sitz der Nadel direkt kontrollieren. Verschwindet der Schmerzpunkt am Hals oder Bauch innerhalb von Minuten, wurde der Akupunkturpunkt am Schädel korrekt getroffen. Tritt hingegen keine Besserung ein, muss der Sitz der Nadel überprüft werden oder weitere Punkte genadelt werden.
Die Schädelakupunktur ist unbedingt von der chinesischen Körperakupunktur abzugrenzen. Wie gesagt arbeitet die YNSA mit sogenannten Somatotopen am Schädel. Die chinesische Schädelakupunktur orientiert sich hingegen ausschließlich an dem neuroanatomischen Funktionsaufbau des Gehirnes. Das Ziel hierbei ist es, die betroffenen Gehirnareale durch eine Akupunktur der darüber liegenden Kopfhaut zu stimulieren. Beide Verfahren sollen die Neuroplastizität des Gehirns stimulieren. Darunter versteht man vereinfacht gesagt, die Fähigkeit des Gehirns, während des gesamten Lebens umzulernen. Gesunde Areale des Gehirns übernehmen Ersatzfunktionen für ausgefallene Areale (z.B. die Bewegung einer Extremität).
Der japanische Arzt Toshikatsu Yamamoto (*15. Dezember 1929 in Nichinan, Süd-Japan) promovierte 1956 an der Nippon Medical School in Tokyo. Er absolvierte eine Ausbildung für Chirurgie, Anästhesie und Geburtshilfe u.a. in New York und Köln.
Begeistert von der traditionellen chinesischen Medizin, wollte er diese in seiner Heimat bei den Reisbauern anwenden, welche knietief im Gewässer stehen und ihre Arbeit dort verrichten müssen. Jedoch stellte er bald fest, dass die TCM (traditionelle chinesische Medizin) nicht die Erfolge brachte, die er sich für seine Patienten gewünscht hätte. So fand er nach einiger Zeit des Eigenstudiums ganz bestimmte Punkte bzw. Areale an der Stirnbasis, die auf bestimmte Organe und Beschwerden hinwiesen. Er konnte dabei feststellen, dass die von ihm entdeckten Punkte sich grundlegend von der chinesischen Akupunkturlehre unterscheiden. Die Areale auf der Schädeldecke, einschließlich Stirn und Schläfe, sind erst nachweisbar, wenn sie aufgrund von Störungen aus den Körperbereichen, die mit ihnen in Verbindung stehen, krankhaft verändert sind. Dies kommt einer Blockade in der betroffenen Kopfzone gleich, d.h. der Stoffwechsel dieser Zone wird gestört, was sich als tastbare Schwellung, Eiterbildung, Ödem oder Schmerzen äußern kann.
Dr. Yamamoto fand heraus, dass der Bewegungsapparat in der Stirn-Haar-Grenze lokalisiert ist, die inneren Organe sind über Y-Punkte beidseits im Schläfenbereich repräsentiert. Die Schädelakupunktur unterscheidet ein Yin-Somatotop am vorderen Schädel sowie ein Yang-Somatotop am hinteren Schädel.
YNSA Punktekategorien:
Die Yamamoto Neue Schädelakupunktur wurde 1973 erstmals veröffentlicht und ist seitdem kontinuierlich erweitert und ergänzt worden. Seit über 30 Jahren hat Dr. Yamamoto unermüdlich an seiner Methode gearbeitet und noch viele weitere Punktsysteme z.B. die Aphasiepunkte zur Behandlung eines Schlaganfalls, herausgefunden, diese systematisiert und weiter an seinen Patienten mit großem Erfolg herangetragen. Nach Dr. Yamamoto ist die Schädelakupunktur praktisch ohne Nebenwirkungen.
YNSA und Chinesische Schädelakupunktur sind besonders gut geeignet, um neurologische Erkrankungen und Schmerzerkrankungen zu behandeln. Die Stimulation der Zonen erfolgt mit feinen Akupunkturnadeln und bei Kindern mit Laser. YNSA und Chinesische Schädelakupunktur werden einzeln oder in Verbindung mit anderen Akupunkturverfahren und ganzheitlichen Therapieansätzen angewendet. Folgende Anwendungsgebiete eignen sich besonders für eine Schädelakupunktur:
Alle Patienten werden mit sterilen Einmalstahlnadeln (z.B. 0,25 x 25 mm) behandelt. Die Nadelverweildauer beträgt 5 bis 20 Minuten, jeweils solange, wie es für die Durchführung der topometrischen Kontrolle erforderlich ist. Eine Behandlung kann täglich, 2x in der Woche oder regelmäßig z.B. einmal im Monat stattfinden.
Der Schmerz z.B. eines „Tennisarmes“ kann wenige Sekunden nach Setzen der Nadel spürbar nachlassen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Nadel richtig platziert wurde. Der erfahrene YNSA Arzt fragt die Patienten während der Behandlung nach Veränderungen ihr Schmerzwahrnehmung. Der Effekt hält einige Stunden bis Tage an – bei häufigerer Nadelung kann der Schmerz bei erfolgreicher Therapie gänzlich verschwinden. Laserakupunktur zur Stimulation wird besonders gern bei Kindern eingesetzt.
Ziel der Schädelakupunktur ist die Restitutio ad integrum (Heilung mit Wiedererlangen des Ausgangszustandes). Paresen und die Aphasie sollen insbesondere bei frühzeitigem Therapiebeginn vollständig zurückgebildet werden. Bei folgenden Erkrankungen hat sich die YNSA bisher als sehr erfolgreich gezeigt:
Je früher der Therapiebeginn, desto schneller und effektiver stellt sich der Therapieerfolg ein. Die zeitliche Distanz zwischen Auftreten des Defektes und Therapiebeginn kann aber auch nach Monaten und Jahren noch einen erheblichen Benefit für die Patienten erwirken. Gerade bei chronischen Schmerzen wirkt die Yamamoto-Methode ausgezeichnet. Eine deutsche Studie zeigte, dass bei 80 bis 90 Prozent der behandelten Schmerzpatienten schon nach einer einzigen Nadelung die Beschwerden anhaltend gelindert oder ganz verschwunden waren. Die YNSA, so vermuten Experten, kann, was herkömmliche Schmerzmittel nicht können: Schmerzen aus dem Schmerzgedächtnis löschen. Oft kann nach einer Behandlung der hohe Konsum an Medikamenten reduziert werden.
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