Pigmentstörung am Hals

Pigmentstörungen am Hals sind typischerweise auf eine Hyperpigmentierung zurückzuführen. Dabei sind die Melanozyten der Haut überstimuliert und produzieren zu viel Melanin, den braunen Pigmentfarbstoff der Haut. In aller Regel sind Pigmentstörungen jedoch ungefährlich und nicht auf eine bestehende Krankheit zurückzuführen.

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Ursachen

Es gibt eine genetische Komponente beim Auftreten von Pigmentstörungen. Patienten, deren Angehörige an Pigmentstörungen leiden, haben ein höheres Risiko für eine Pigmentstörung. Weitere Ursachen sind hormonelle Störungen oder die Umstellung der Hormone während einer Schwangerschaft. Allergien und kosmetische Produkte können ebenfalls Pigmentstörungen am Hals auslösen.
In vielen Fällen kann aber keinerlei Ursache für eine neu aufgetretene Pigmentstörung am Hals gefunden werden, weil diese auch ohne besonderen Grund auftreten können. Altersflecken, auch Sonnenflecken genannt, werden durch die lange andauernde Einwirkung von UV-Strahlung ausgelöst. Wird Haut über Jahre und Jahrzehnte dem Sonnenlicht ausgesetzt, kommt es zu einer Verdickung der obersten Hautschicht, der Epidermis, und zu einer verstärkten Einlagerung von Melanin in die Melanozyten der Haut. Melanozyten sind spezialisierte Zellen der Haut, die Melanin produzieren. Melanin ist der bräunliche Pigmentfarbstoff, der die Haut bräunt und vor UV-Strahlung schützt. Beim in der Schwangerschaft auftretenden Melasma kommt es durch den Anstieg der weiblichen Sexualhormone zu einer Aktivierung der Melanozyten, die daraufhin mehr Melanin produzieren. Helle Pigmentstörungen am Hals entstehen durch eine verminderte Aktivität der Melanozyten. Es wird weniger Melanin produziert und die betroffene Hautstelle wird heller.

Symptome

Pigmentstörungen am Hals machen in der Regel keine körperlichen Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz. Im Vordergrund steht die psychische Belastung der Patienten durch die Pigmentstörung. Bereitet eine Pigmentstörung am Hals Schmerzen oder juckt stark, sollte ein Hautarzt einen Blick darauf werfen, um eine Entzündung der Haut auszuschließen. Altersflecken treten meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr neu auf und erscheinen gelblich bis bräunlich. Die meisten Altersflecken sind klein und oval bis rund.
Bei Schwangeren, bei Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen und bei Frauen mit hormonellen Störungen kann ein sogenanntes Melasma auftreten. (siehe dazu: Pigmentstörung durch die Einnahme der Pille)
Am häufigsten treten Pigmentstörungen im Gesicht auf, aber auch der Hals kann betroffen sein. Das Melasma bereitet ebenfalls keine körperlichen Probleme. Nach der Schwangerschaft oder dem Absetzen der Anti-Baby-Pille bildet es sich in vielen Fällen zurück.

Diagnose

Ein Hautarzt kann harmlose Pigmentstörungen am Hals von anderen Erkrankungen abgrenzen. Bei großen und/oder unregelmäßig geformten Altersflecken sollte zum Beispiel durch ein Hautkrebsscreening ausgeschlossen werden, dass ein Hautkrebs dahinter steckt. In den seltensten Fällen werden gutartige Altersflecken zu bösartigem Hautkrebs. Allerdings kann ein bösartiger Hautkrebs den Altersflecken sehr ähnlich sein, weshalb große und unregelmäßige Altersflecken einem Arzt präsentiert werden sollten. Der Hautarzt wird die fragliche Pigmentstörung mit einem Dermatoskop untersuchen und bei einer fraglichen Diagnose eine Gewebeprobe entnehmen. Ein Melasma ist bei schwangeren Frauen durch das typische Aussehen leicht zu erkennen: Die Pigmentstörung ist großflächig und dunkel.

Therapie

Da Pigmentstörungen am Hals keine körperlichen Probleme verursachen können, ist eine Behandlung nicht nötig. Bei starker psychischer Belastung des betroffenen Patienten kann aber eine Therapie begonnen werden. Eine recht invasive Methode der Behandlung von dunklen Pigmentstörungen am Hals ist eine Laserbehandlung. Der Laser zerstört die betroffenen Zellen und entfernt so die dunklen Stellen.
Das Lasern ist kostspielig und kann Nebenwirkungen haben: Entzündungen, Brennen, Juckreiz und eine wiederholte Hyperpigmentierung der betroffenen Hautstelle.
Weniger invasiv ist das chemische Peeling, das beispielsweise mit AHA (Alphahydroxysäure) durchgeführt wird. Die Säure wird auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, die Zellen der Pigmentstörung werden somit zerstört. Die Haut wirft anschließend Blasen und verheilt dann ohne erneute Pigmentstörung.
Am wenigsten invasiv ist das Verwenden von Hautpflegeprodukten, die Stoffe enthalten, die die Melaninproduktion hemmen. Rezeptpflichtig sind Hydrochinon-haltige Produkte. Rezeptfrei zu erhalten sind Hautpflegeprodukte mit folgenden Inhaltsstoffen: Arbutin, Alphahydroxysäure (AHA), Kojisäure, Vitamin-C-Derivate, Retinsäure und B-Resorcinol.

Zudem können Personen, die unter einer ausgeprägten Pigmentstörung leiden, die lästigen Hauterscheinungen mithilfe von Kosmetika abdecken. Im Falle der Hypopigmentierung können, zum Beispiel Selbstbräuner angewendet werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Behandlung von Pigmentstörungen

Prophylaxe

Einzig wirksamer Schutz vor Pigmentstörungen am Hals ist eine konsequente Verwendung von Sonnenschutzmitteln vorm Aufhalten in der Sonne.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.01.2016 - Letzte Änderung: 10.06.2022