Bei einem Pfortaderhochdruck (Portale Hypertension) handelt es sich um einen chronisch erhöhten Druck in der Pfortader (Vena portae). Diese Druckerhöhung entsteht durch eine Behinderung des Blutflusses durch die Pfortader bzw. die Leber, was verschiedene Ursachen haben kann. In 80% der Fälle ist eine Leberzirrhose die Ursache, die wiederum in den meisten Fällen durch Alkoholmissbrauch verursacht wird.
Pfortaderhochdruck (Portale Hypertension) ist der chronisch erhöhte Druck in der Pfortader (Vena portae) über einen gewissenen Grenzwert.
Diese Druckerhöhung entsteht durch eine Behinderung des Blutflusses durch die Pfortader bzw. die Leber, was verschiedene Ursachen haben kann. In 80% der Fälle ist jedoch eine Leberzirrhose die Ursache, die wiederum in den meisten Fällen durch Alkoholmissbrauch verursacht wird.
Ein Umgehungsweg führt über das Venengeflecht des Afters. Dieses Venengeflecht fließt sowohl in die Pfortader als auch über die untere Hohlvene (Vena cava inferior) direkt ins rechte Herz. Wenn nun durch den Pfortaderhochdruck chronisch zu viel Blut durch das Geflecht von kleinen Venen fließt, weiten sich diese übermäßig auf. Sie ragen dann in den Darmkanal hinein und platzen leicht (Hämorrhoiden). Dies ist für den Patienten sehr schmerzhaft, er verliert hier venöses Blut (dunkelrote Farbe). Es gibt noch eine andere, häufigere Form von Hämorrhoiden, die sich aufgrund einer Bindegewebs- und Venenschwäche entwickeln kann. In diesem Falle ist es jedoch arterielles, also sauerstoffreiches Blut, das eine hellrote Farbe hat.
Auch die Venen der Speiseröhre (Ösophagus) bilden, verbunden über das Venengeflecht des Magens, einen möglichen Ausweichweg. Auch hier führt die chronische Überlastung zum Anschwellen der Venen, die nach und nach einreißen. Begünstigt wird das Einreißen durch die starke Mobilität der Speiseröhrenwand während des Speisetransportes in den Magen.
Durch die Verletzung der Gefäße geht das Blut über die Speiseröhre und damit über den Verdauungstrakt verloren. Dies ist lebensbedrohlich für den Patienten, da er selten merkt, dass er hier blutet. Auf dem langen Weg durch die Eingeweide gerinnt das Blut, wird durch die Magensäure schwarz verfärbt und vermischt sich mit dem Stuhl. Dadurch geht unbemerkt Blut verloren (okkulte Blutung), auch häufig größere Mengen. Der Patient bekommt eine Blutarmut (Anämie), deren Ursache nicht so leicht zu finden ist.
Eine wichtige Methode ist dabei der Einsatz eines Hämoccult-Teststreifen. Hierbei muss der Patient ein wenig Stuhl auf dem Teststreifen platzieren. Sollte sich geronnenes Blut und damit der Blutfarbstoff Hämoglobin im Stuhl befinden, kann man das auf dem Teststreifen erkennen.
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Ein weiterer Umgehungsweg führt über kleinere Venen der Bauchhaut in der Nähe des Bauchnabels. Diese Venen fließen ebenfalls über die untere oder obere Hohlvene in das rechte Herz. Im Falle von Pfortaderhochdruck leiern sie aus und werden sichtbar. Sie erinnern in ihrem Aussehen an die antike Gestalt des Medusenhaupts. Im Unterschied zu den anderen Umgehungswegen entstehen hier keine lebensbedrohlichen Komplikationen.
Für den Nachweis eines Pfortaderhochdrucks kann man sich nicht direkt an der Definition orientieren, da man lokal in der Pfortader nicht den Blutdruck messen kann. Vielmehr wird die Diagnose anhand verschiedener anderer Kriterien gestelllt. Dazu zählt der Nachweis von Blutungen in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) bei einer Endoskopie, der Nachweis von einer Blutflussverlangsamung in der Pfortader per Ultraschall, die Verdickung der Milz (Splenomegalie) ebenfalls per Ultraschall oder das Vorkommen von freier Flüssigkeit im Bauchraum (Aszites). Weiterhin bemüht man sich, auch die Pfortaderhochdruck auslösende Erkrankung (Leberzirrhose, Thrombose) nachzuweisen, da man diese zwingend mitbehandeln muss.
Zunächst muss man den Grund für den Pfortaderhochdruck finden, da eine rein symptomatische Therapie nur kurzfristig helfen kann. Je nach Auslöser der Grunderkrankung muss der Alkoholkonsum unverzüglich gestoppt werden, der Thrombus aufgelöst werden usw.
Die Blutung aus der Speiseröhre muss akut gestillt werden durch einen Eingriff mittels Endoskop und der Gabe von blutungsstillenden Medikamenten. Langfristig versucht man, mithilfe von blutdrucksenkenden Tabletten (Betablocker) den erhöhten Druck in der Pfortader zu senken
Die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle versucht man zunächst durch eher unspezifische Maßnahmen wie verminderte Flüssigkeitsaufnahme, Gabe von Entwässerungstabletten (Diuretika) und Begrenzung der Salzaufnahme zu behandeln. Als weitere Maßnahme kann auch die Flüssigkeit mit einer Spritze abgezogen werden (Punktion, therapeutische Parazentese).
Die Pfortader (Vena portae) transportiert das venöse Blut aus den Verdauungsorganen des Magen-Darm-Traktes in die Leber. Dieses venöse Blut ist sauerstoffarm, enthält aber (nach den Mahlzeiten) alle aufgenommenen Stoffe (Nährstoffe, Medikamente etc.). Die Leber hat nun die Aufgabe, die Nährstoffe zu speichern oder umzuwandeln und giftige Stoffe zu entsorgen.
Wenn es durch krankhafte Prozesse (z. Bsp. Leberzirrhose, Virushepatitis, Thrombose) zu einer Behinderung des Blutstroms durch die Leber kommt, staut sich das Blut zwangsläufig in den zuführenden Blutgefäßen, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt (Bluthochdruck). Dieses Phänomen bezeichnet man als Pfortaderhochdruck (portale Hypertension).
Nicht immer ist die Ursache eine Erkrankung der Leber. Bei der so genannten Stauungsleber kommt es zum Rückstau des Blutes in die Leber, weil im Rahmen einer Rechts-Herzschwäche das Blut nicht in den Lungenkreisslauf gepumpt werden kann und sich daher bis in die Leber zurückstaut. In diesem Fall ist also eine Herzinsuffizienz für die Erhöhung des Pfortaderdrucks verantwortlich.
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Obwohl zwei verschiedene Gefäße der Leber Blut zuführen (Arteria hepatica mit Sauerstoff aus der Aorta und Vena portae mit Nährstoffen aus dem Magen-Darm-Trakt), ist nur die Druckerhöhung in der Pfortader mit Komplikationen behaftet, da in der Pfortader wie in allen Venen ein wesentlich geringer Blutdruck als in Arterien herrscht und damit durch leichte Druckunterschiede wesentlich größere Auswirkungen ausgelöst werden können. Durch die Stauung und die folgende Druckerhöhung in der Pfortader kehrt sich die Richtung des Blutflusses um. Das Blut sucht sich einen anderen Abflussweg, um in das rechte Herz zu gelangen. Es existieren kleinere Verbindungen zwischen dem Einzugsbereich der Pfortader und anderen Venen, die direkt in das rechte Herz münden (die sogenannten porto-kavalen Anastomosen). Wie bei einem Verkehrsstau auf der Straße sind auch diese Ausweichrouten nicht auf die vermehrte Belastung ausgelegt und es kommt deshalb zu typischen Komplikationen.
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