Oxazepam gehört zur Wirkstoffklasse der Benzodiazepine. Es wirkt sowohl beruhigend und angstlösend, als auch muskelentspannend und krampflösend. Es wird zur Behandlung von Angststörungen, Schlafstörungen und Depressionen eingesetzt.
Oxazepam, Adumbran®, Praxiten®
Oxazepam gehört zur Wirkstoffklasse der Benzodiazepine. Es hat eine sedative (beruhigende) sowie eine anxiolytische (angstlösende) Wirkung und wird in diesem Sinne als Tranquilizer genutzt. Tranquilizer sind eine spezielle Klasse der Psychopharmaka, die angstlösend und sedierend wirken. Oxazepam ist ein aktiver Metabolit des Diazepams. Ein Metabolit ist ein Abbauprodukt einer Substanz. Bei Diazepam handelt es sich ebenfalls um ein Benzodiazepin. Aus Oxazepam selbst entstehen keine weiteren aktiven Metabolite. Es gehört zu den mittellang wirkenden Bezodiazepinen. Seine mittlere Wirkdauer beträgt in etwa 10 Stunden. Damit wirkt es länger als andere Benzodiazepine, dafür aber auch langsamer.
Oxazepam wird in der Regel nicht bei Einschlafstörungen verschrieben, vielmehr wird es zur Behandlung von Durchschlafstörungen verwendet. Durch seine anxiolytische und sedierende Wirkung ist es aber auch bei Depressionen und Angststörungen indiziert. Darüber hinaus hat Oxazepam eine muskelrelaxierende (den Muskel entspannende) und eine antikonvulsive (krampflösende) Wirkung, welche typisch für die Klasse der Benzodiazepine ist.
Der Wirkstoff entfaltet seine Wirkung, wie alle Benzodiazepine, am sogenannten GABAa-Rezeptor. Dort wirkt er als ein allosterischer Aktivator. Das bedeutet, dass Oxazepam hier die Wirkung Neurotransmitters GABA an dessen Rezeptor verstärkt. GABA ist ein sehr wichtiger Botenstoff im zentralen Nervensystem. Oxazepam wirkt also nur in Anwesenheit des Botenstoffes GABA und nicht alleine. Letztendlich führt die Aktivierung dieses GABAa-Rezeptors dazu, dass die Zellen des Nervensystems gegenüber erregenden Reizen unempfindlicher werden. Daraus resultiert die beruhigende und entspannende Wirkung des Oxazepams.
Oxazepam wird oral eingenommen. Die Dosierung variiert dabei je nach Körpergewicht, Alter und Problem des Patienten.
In der Regel werden bei Angststörungen und Erregungszuständen nicht mehr als drei Tabletten (20 – 30 mg Oxazepam), maximal sechs Tabletten, täglich eingenommen. Diese Angabe gilt für Erwachsene.
Bei Kindern bis 14 Jahre werden in der Regel 0,5 – 1 mg/kg Körpergewicht verteilt auf 3 – 4 Einzeldosen am Tag gegeben.
Zur Behandlung von Durchschlafstörungen nehmen Erwachsene in der Regel eine Tablette (10 mg), maximal drei, ein.
Die genaue Dosierung wird jedoch vom Arzt festgelegt und kann sehr unterschiedlich ausfallen.
Die maximale Einnahmedauer sollte 4 Wochen nicht überschreiten. Das Medikament sollte ausgeschlichen und nicht abrupt abgesetzt werden.
Die Einnahme von Oxazepam ist bei folgenden Vorerkrankungen oder Zuständen kontraindiziert:
Das Arzneimittel Oxazepam kann mitunter unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Nebenwirkungen entsprechen weitgehend denen der übrigen Benzodiazepine. Es kann zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwächen kommen. Darüber hinaus können Unruhe, Gedächtnisstörungen, Benommenheit und allgemeine Muskelschwäche auftreten.
Auch Schwindel, Gastrointestinale Störungen und allergische Reaktionen können durch Oxazepam hervorgerufen werden. Ein Hinweis auf eine Allergie, kann eine gereizte Reaktion der Haut sein.
Während einer Schwangerschaft ist die Einnahme von Oxazepam, außer wenn diese unbedingt nötig ist, kontraindiziert. Die Einnahme von Benzodiazepinen kann beim Neugeborenen zu Atemdepression, Hypotonie, Hypoaktivität und sogar zu einer Entzugssymptomatik führen.
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