Eine generalisierte Angststörung zeichnet sich durch eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von vielen weiteren psychischen und körperlichen Symptomen. Unterschiedliche Ursachen können eine genmeralisierte Angststörung auslösen.
Angststörung, Phobie, Aversion
Eine generalisierte Angststörung zeichnet sich durch eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von vielen weiteren psychischen und körperlichen Symptomen.
Ca. 4% der Gesamtbevölkerung leiden unter einer generalisierten Angststörung. Frauen erkranken etwas häufiger als Männer.
Die Diagnose sollte durch einen Psychologen, einen Psychiater oder aber durch einen in der Thematik erfahrenen Therapeuten gestellt werden. Allgemein kann man sagen, daß man mindestens über einen Zeitraum von 6 Monaten an fast allen Tagen an den oben genannten Symptomen leiden muss, um die Kriterien für die Diagnose "generalisierte Angststörung" zu erfüllen.
Bei der generalisierten Angststörung, gibt es für den Patienten in der Regel keinen konkreten Anlass zur übermäßigen Sorge. Dennoch ist das Krankheitsbild sehr häufig durch ein permanentes “Sich-Sorgen-machen” gekennzeichnet. Diese Sorgen sind deutlich übertrieben und nicht durch die Person zu kontrollieren, d.h. auch wenn sie versucht diese Gedanken wegzuschieben und an etwas Anderes zu denken, drängen sie sich immer wieder auf. Das Belastende hierbei sind insbesondere neben den kreisenden Gedanken die körperlichen Symptome, die den Patienten immer wieder heimsuchen und in unterschiedlicher Stärke und Ausprägung auch über Stunden überdauern können. Zusätzlich können ein Gefühl der Ruhelosigkeit oder ständiges „auf dem Sprung sein“, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, erhöhte Muskelspannung (Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Spannungskopfschmerzen) und Schlafstörungen auftreten.
Stellen sie sich vor, dass, jedesmal wenn ihr Lebenspartner das Haus verlässt um zur Arbeit zu fahren, sie sich die ganze Zeit Sorgen darüber machen, dass er einen Autounfall habe. Sie versuchen sich zwar durch andere Gedanken abzulenken, doch kommen diese ständig zurück. Selbst wenn der Partner später unverletzt wieder nach Hause zurückkehrt, kann schon eine neue Kleinigkeit wie z.B. ein tropfender Wasserhahn für die nächste sorgenvolle und schlaflose Nacht sorgen. Diese Symptomatik über einen Zeitraum von Stunden auszuhalten ist sehr, sehr belastend. Es kann sogar soweit führen, daß sich die Angst im Ausmaß einer Panikattacke zeigt.
Grundsätzlich gilt, wie auch bei vielen anderen psychiatrischen Krankheitsbildern, dass es einen medikamentösen, sowie einen nicht-medikamentösen Therapieansatz bei der generalisierten Angststörung gibt.
Der nicht-medikamentöse Ansatz umfasst die Psychotherapie. Hierbei hat sich im Besonderen die sog. Verhaltenstherapie als sehr hilfreich erwiesen. Man versucht hierbei vor allem dem Patienten seine übertriebenen Gedanken, die ihn so sehr quälen (sog. Dysfunktionale Kognitionen) aufzuzeigen. Wenn ihm dies gelingt, ist dies ein erster Schritt letztendlich wieder die Kontrolle über die eigenen Gedanken zu erlangen. Ein weiterer therapeutischer Baustein in der Verhaltenstherapie ist die sog. "Sorgenkonfrontation". Der Ansatz hierbei ist, daß die Patienten ihre Sorgen typischerweise nicht zu Ende denken, sondern vielmehr gedankliche Sprünge zwischen verschiedenen Sorgen machen. In der Sorgenkonfrontation wird nur eine Sorge durchdacht und ausgesprochen und verliert somit im Laufe der Therapie an Schrecken. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der psychotherapeutischen Behandlung liegt im Erlernen und der Durchführung eines Entspannungsverfahrens (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation etc.). Hierbei ist das Ziel, daß die Entspannung zur Senkung der allgemeinen Anspannung und auch der besonderen, situativen Anspannung verwandt wird.
Medikamentöse Ansätze gibt es verschiedene. Eine wichtige Gruppe stellen hierbei vor allem die Benzodiazepine. Diese Gruppe ist deswegen so wichtig, da sie gleichzeitig Fluch und Segen in der Therapie der Angststörung ist. Benzodiazepine sind in der Lage innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes die Symptome der Angst verschwinden zu lassen. Benzodiazepine führen jedoch, auch im sachgerechten Gebrauch, innerhalb weniger Wochen zu einem sog. Gewöhnungseffekt bzw. im Weiteren zu einer Abhängigkeit. Die Dynamik dahinter ist ganz einfach. Der Patient leidet sehr stark unter bestimmten Symptomen und ein Medikament verspricht eine Verbesserung der Symptomatik innerhalb von Minuten. Warum also sollte man auf ein anderes Medikament vertrauen, welches vielleicht erst nach Wochen wirkt? Man sollte darauf vertrauen, da ein Benzodiazepinentzug keine leichte Angelegenheit ist. Benzodiazepine haben ihren Platz in der Behandlung der generalisierten Angststörung, doch gehören sie in die Hände eines verantwortungsvollen Therapeuten und sollten nur zur Entlastung bei sehr schwerer Symptomatik eingesetzt werden.
Ein Patient sollte sich also niemals selbst einen Benzodiazepinvorrat anlegen und erst recht nicht zu mehreren Ärzten gehen um neue zu bekommen und zu sammeln!
Eine weitere Gruppe von Medikamenten zur Behandlung der generalisierten Angststörung sind die Antidepressiva. Hier sind im Besonderen die sog. SSRI, SNRIsowie die Trizyklika zu nennen. (s. hierzu auch Therapie der Depression). Anders als die Benzodiazepine ist in der Regel erst nach 2-4 Wochen mit einer spürbaren Verbesserung der Symptomatik zu rechnen.
Desweiteren wird Lyrica bei Angststörungen verwendet.
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