Insidon gehört zu den Psychopharmaka. Wirkstoff von Insidon ist Opipramol. Es wird vor allem bei Angststörungen und somatoformen Störungen verordnet.

Insidon®

Definition

Der Arzneistoff Insidon® ist ein Medikament aus der Gruppe der Psychopharmaka.
Insidon® ist ein Präparatname, der enthaltene Wirkstoff ist Opipramol.
Verordnet wird Insidon® insbesondere bei Angststörungen und somatoformen Störungen (darunter werden Erkrankungen zusammengefasst, bei denen keine Ursache für bestimmte körperliche Symptome gefunden werden kann und wo psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen).

Wirkweise von Insidon®

Die genaue Wirkweise von Opipramol ist derzeit noch unklar, man kann jedoch von einem stimmungsaufhellenden, angstlösenden (anxiolytisch) Wirkstoff sprechen.
Insidon® interferiert mit zahlreichen Regelkreisen im zentralen Nervensystem. Dazu zählen u.a. das Serotonin-, das Noradrenalin-, das Dopamin-, das Acetylcholin- und das Histaminsystem.

Einnahmehinweise

Insidon® liegt als Tablette mit 50mg Opipramol vor.

Je nach Störungsbild wird die Dosis von Insidon® angepasst. Insgesamt darf eine maximale Dosis von 300mg pro Tag nicht überschritten werden.

Bei einer Einschränkung der Ausscheidungsfunktion der Niere muss die Dosis ggf. reduziert werden, um eine Anreicherung des Medikaments mit einem zu hohen Wirkspiegel zu verhindern.

Insidon® wirkt zu Beginn der Einnahme v.a. beruhigend. Nach einer zweiwöchigen regelmäßigen Einnahme kommt dann ein stimmungsaufhellender Effekt hinzu.
Es ist daher wichtig, das Medikament regelmäßig einzunehmen, da seine Wirkung erst nach einigen Wochen beurteilt werden kann.

Im Gegensatz zu einigen anderen zentral wirksamen, beruhigenden Medikamenten führt die Einnahme von Insidon® nicht zu einer Abhängigkeit.Jedoch kann es beim abrupten Absetzen einer längeren Einnahme von Insidon® zu einem gegensätzlichen Effekt mit einer verstärkten Erregung des Patienten kommen. Die Dosis von Insidon® sollte daher langsam reduziert und das Medikament somit ausgeschlichen werden.

Anwendungsbereiche

Insidon® wird bei folgenden Indikationen verordnet:

Die dabei gewünschten Wirkungen von Insidon® sind:

  • ein beruhigender Effekt
  • das Anheben einer gedrückten Stimmungslage
  • das Lösen von Angst und Spannungen.

Nebenwirkungen

Insidon® kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, diese lassen jedoch häufig nach einigen Tagen an Schwere nach.

Insidon® kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Benommenheit, Müdigkeit, Verwirrtheit
  • Schlafstörungen, Unruhe
  • Herzrasen, Zittern, Schwitzen
  • Mundtrockenheit, vermehrtem Durstgefühl
  • Blutdruckabfall, Schwindel
  • Verstopfung, Übelkeit
  • Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
  • Hautveränderungen (Exanthem)
  • Störungen beim Wasserlassen mit der Gefahr des Harnverhalts
  • Geschmacksstörungen
  • Sexuelle Störungen (vermindertes Lustempfinden, u.a.)

Bei Selbstmordgedanken des Patienten sollte Insidon® nicht alleine verordnet werden, da es durch die stimmungsaufhellende Wirkung zu einer erhöhten Selbstmordrate führen kann.

Kontraindikationen

Patienten, die unter bestimmten Erkrankungen leiden, sollten Insidon® nicht bzw. nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen.

Das gilt für:

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Insidon® nicht angewandt werden.

Insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte auf andere Präparate ausgewichen werden.
Ist einen Einnahme von Insidon® in der Stillzeit erforderlich, sollte die Frau abstillen, da der Wirkstoff über die Muttermilch auf das Kind übertreten kann.

Bei Kindern ist Insidon® bezüglich seiner Verträglichkeit und Wirkung nicht ausreichend getestet, sodass Insidon® nur nach sorgfältiger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt verschrieben werden darf.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Insidon® darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern eingenommen werden.
Diese werden v.a. bei Patienten eingesetzt, die an einem Morbus Parkinson leiden. Dazu zählen Präparate mit den Wirkstoffen Moclobemid und Tranylcypromil.

Bei der gleichzeitigen Einnahme anderer beruhigender, stimmungsaufhellender oder angstlösender Medikamente muss der Behandler abwägen, ob eine gleichzeitige Medikation mit Insidon® vertretbar und sinnvoll ist. Es kann zu einer Wirkungsverstärkung bzw. –abschwächung anderer zentral wirkender Medikamente kommen, was mit der Gefahr einer lebensbedrohlichen Bewusstseinstrübung einhergeht.

Besonderheiten bezüglich der Einnahme von Insidon®

Da Insidon® sedierend (das Bewusstsein dämpend) wirkt und somit die Reaktionsschnelligkeit und das Bewusstsein vermindert, ist das Führen von Maschinen sowie von Kraftfahrzeugen während der Einnahme von Insidon® nicht gestattet.

Insidon® ist in nur in Apotheken gegen Vorlage eines Rezepts erhältlich (rezeptpflichtig).

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Insidon® finden Sie hier:

Eine Liste aller Medikamente, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.03.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024