Die meisten Nebenwirkungen einer Grippeimpfung beruhen auf einer lokalen oder systemischen Entzündungsreaktion gegen den Impfstoff und halten maximal zwei bis drei Tage an.
Bei der Grippeimpfung kann es zu einer Reihe an Nebenwirkungen kommen. Die meisten beruhen auf einer lokalen oder systemischen Entzündungsreaktion gegen den Impfstoff und halten maximal zwei bis drei Tage an. In der Regel ziehen sie keine länger anhaltenden Komplikationen mit sich. Ernstere Nebenwirkungen entstehen meist durch Allergien.
Diese können sich gegen verschiedene Inhaltsstoffe der Grippeimpfung richten. Allergien können sich ebenfalls als lokale Reaktionen manifestieren, im schlimmsten Fall lösen sie einen anaphylaktischen Schock aus.
Die typischen Nebenwirkungen einer Grippeimpfung beruhen zum einen auf der lokalen Reaktion des Körpers auf die Impfung. Dazu gehört die Rötung der Einstichstelle sowie eine Schwellung. Auch Schmerzen an der Einstichstelle und/oder in dem Muskel, in den die Impfung injiziert wurde, sind nicht selten. Auch Durchfall kann durch eine Grippeimpfung hervorgerufen werden.
Reagiert der gesamte Körper auf die Impfung, kommt es zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber und teilweise auch Gliederschmerzen. Bei Allergien gegen Inhaltsstoffe der Impfung können auch allergische Reaktionen bis hin zu einem schweren lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock ausgelöst werden.
Die Rötung nach einer Grippeimpfung tritt meist unmittelbar an und um die Einstichstelle auf. Sie beruht auf einer lokalen Immunreaktion des Körpers gegen den Grippeimpfstoff. Dabei werden besonders viele Immunzellen in das Gebiet der Einstichstelle eingeschwemmt, da dort eine sehr hohe Dosis des Impfstoffs vorliegt. Um all die Immunzellen dorthin zu bekommen, ist eine verstärkte Durchblutung notwendig.
Diese erhöhte Durchblutung macht sich auch an den oberflächlichen kleinsten Blutgefäßen bemerkbar, sodass eine Rötung der Haut zustande kommt. Die gerötete Stelle ist in der Regel außerdem erwärmt. Die Überwärmung ist ebenfalls auf die Immunreaktion zurückzuführen. Der Körper versucht dadurch eine Temperatur zu erreichen, die dem eindringenden Virus schadet. So soll es geschwächt werden und die Immunabwehr erleichtert werden.
Die Schwellung ist meist ein lokales Phänomen an der Einstichstelle, welches für etwa zwei bis drei Tage anhält. Meist ist das Gewebe rund um die Einstichstelle nicht nur geschwollen, es fühlt sich auch deutlich fester an als das darum herum liegende Gewebe.
Die Schwellung kommt von der lokalen Reaktion des Körpers auf den Grippeimpfstoff. Damit der Impfstoff, der vom Körper als potenziell bedrohlicher Erreger eingestuft wird, ausreichend vom Immunsystem angegriffen werden kann, ist eine Vielzahl von Immunzellen notwendig.
Diese gelangen meist durch eine verstärkte Durchblutung an die Injektionsstelle. Zusammen mit den Zellen wird jedoch auch viel Flüssigkeit in das Gewebe transportiert, sodass es dort zu einer Schwellung kommt.
Die Schmerzen nach der Grippeimpfung betreffen meist nur für eine kurze Zeit die Einstichstelle selbst. Meist ist jedoch zusätzlich der Muskel, in welchen der Grippeimpfstoff injiziert wurde, für einige Tage geschwächt. Zudem ist jede Bewegung und Anspannung des Muskels schmerzhaft. Das Gefühl ist vergleichbar mit einem starken Muskelkater.
Auch diese Nebenwirkung der Grippeimpfung beruht auf der gewünschten Wirkung, dass das Immunsystem sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt und diesen bekämpft. Es kommt sowohl an der Oberfläche als auch tiefer im Muskel zu einer Entzündungsreaktion (siehe auch: Muskelentzündung), die durch die Immunantwort auf den Grippeimpfstoff hervorgerufen wird.
Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet, die weitere Immunzellen herbeirufen sollen. Diese Botenstoffe lösen jedoch gleichzeitig an den schmerzleitenden Nervenfasern ein Signal aus, welches im Gehirn ankommt und dort als Schmerz registriert wird.
Die Entzündung an der Einstichstelle ist bis zu einem gewissen Grad gewünscht, da sie die Immunreaktion auf die Grippeimpfung widerspiegelt. Daher kann es zu den typischen fünf Entzündungssymptomen: Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und eingeschränkte Funktionalität des betroffenen Gewebes kommen. Bei leichten Verunreinigungen kann es jedoch zusätzlich zu einer richtigen Entzündung der Einstichstelle kommen, welche nicht durch den Impfstoff bedingt ist.
So können durch eine unsaubere Desinfektion der Haut beispielsweise oberflächliche Hautkeime (vor allem das Bakterium Staphylokokkus aureus) in tiefere Hautschichten gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Diese hält meist länger an und äußert sich stärker als eine reine Reaktion auf den Impfstoff.
Man kann auf verschiedene Inhaltsstoffe der Grippeimpfung allergisch reagieren. Am häufigsten ist die Allergie gegen Hühnereiweiß. Diese spielt eine wichtige Rolle, da die Grippeimpfstoffe auf der Basis von befruchteten Hühnereiern hergestellt werden und daher Spuren von Hühnereiweiß enthalten können.
Eine allergische Reaktion dagegen kann von milden Symptomen, die nur aus einer etwas verstärkten lokalen Entzündungsreaktion bestehen, über einen Hautausschlag mit Juckreiz bis hin zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock alle Formen annehmen.
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Der anaphylaktische Schock stellt die schlimmste Form der allergischen Reaktion gegen ein Allergen dar. Durch den Kontakt zum Allergen – im Fall der Grippeimpfung ist dies einer der vielen Inhaltsstoffe des Impfstoffes – wird eine extreme Reaktion des Immunsystems getriggert. Es kommt zu einer überschießenden Ausschüttung verschiedener Botenstoffe und Immunsignale.
Im Falle eines anaphylaktischen Schocks führt dies zu einer Destabilisierung des Kreislaufs bis hin zu einem regelrechten Kreislaufschock, der sich durch einen enorm niedrigen Blutdruck und einen stark erhöhten Puls äußert. Zudem können die Schleimhäute in den Atemwegen so stark anschwellen, dass es zu lebensbedrohlicher Atemnot kommt.
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Eine Grippeimpfung kann zusätzlich zu den lokalen und systemischen Entzündungsreaktionen auch Symptome wie Durchfall hervorrufen. Auch diese Nebenwirkung ist im Endeffekt auf die Immunreaktion zurückzuführen. Bei der Rekrutierung des Immunsystems gegen den Grippeimpfstoff werden viele verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet. Diese führen zu Veränderungen des Gleichgewichts im Hormonhaushalt.
Einige der betroffenen Hormone sind unter anderem für die Regulation des Wasserhaushaltes zuständig. Wird durch diese Hormone nun um Darm nur wenig Wasser aufgenommen und viel Wasser aus dem Körper abgegeben, kommt es zu dem typischen dünnflüssigen und wässrigen Stuhlgang. Von Durchfall spricht man per Definition jedoch erst, wenn sowohl die Konsistenz als auch die Stuhlfrequenz deutlich verändert sind.
Nach der Grippeimpfung treten neben lokalen Entzündungsreaktionen auch systemische Reaktionen des Immunsystems auf. Das Fieber ist einer der wirksamsten Abwehrmechanismen des Körpers. Das Immunsystem identifiziert die bearbeiteten Viren aus dem Grippeimpfstoff als potenziell bedrohliche Krankheitserreger.
Da die meisten Erreger hauptsächlich aus Proteinen, also Eiweißen aufgebaut sind, ist ihre Funktion stark von der vorherrschenden Umgebungstemperatur abhängig. Deshalb versucht der Körper die Umgebungsbedingungen für die Krankheitserreger möglichst negativ zu gestalten und erhöht die Körpertemperatur. So kommt das Fieber als Nebenwirkung der Grippeimpfung zustande. Meist hält es maximal zwei bis drei Tage an.
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Kopf- und Gliederschmerzen sind ein typisches Symptom der Grippe. In abgeschwächter Form können sie auch bei der Grippeimpfung auftreten. Die Grippeimpfung wird mit bearbeiteten und dadurch abgeschwächten Grippeviren durchgeführt, damit der Körper die Oberflächenstruktur der Krankheitserreger kennenlernt. Dabei wird das Immunsystem genauso aktiviert, wie es bei der richtigen Grippe der Fall wäre.
Da es sich jedoch um einen abgeschwächten Erreger handelt, ist die körperliche Reaktion bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei einer Grippe. Dennoch können Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Auch Muskelschmerzen sind typisch, wobei diese insbesondere an dem Muskel entstehen, in den der Grippeimpfstoff injiziert wurde.
Beim Guillain-Barré-Syndrom (GBS) handelt es sich um eine entzündliche Nervenerkrankung. Dabei können die Nerven beispielsweise nach einer Infektion vorrübergehend geschädigt werden. Davon sind insbesondere die Nervenwurzeln, die aus dem Rückenmark abgehen, von den entzündlichen Veränderungen betroffen.
Als Hauptsymptom treten Lähmungen auf, die in den Beinen beginnen und immer weiter nach oben steigen. Aufgrund der entzündlichen Ursache der Erkrankung war das GBS auch als eine mögliche Folge der Grippeimpfung in der Diskussion. Es wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen dem GBS und der Impfung festgestellt.
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