Mandelschmerzen

Mandelschmerzen entstehen meist aufgrund einer Entzündung (Tonsillitis) der Rachenmandeln, die durch Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Sie können mit Hausmitteln behandelt werden.

Mandelschmerzen

Definition

Mandelschmerzen entstehen meist aufgrund einer Entzündung (Tonsillitis) der Rachenmandeln, die durch Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Neben Schmerzen im Hals kommt es oft zu Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit, Fieber und Gliederschmerzen. Ebenfalls möglich sind zudem Ohrenschmerzen sowie eine Einschränkung der Atmung. Während bei leichten Hals- und Mandelschmerzen meist eine Ausheilung durch körperliche Schonung und Hausmittel erzielt wird, ist bei ausgeprägten Beschwerden unbedingt der Gang zum Arzt notwendig, damit eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann. Eine bakteriell bedingte Mandelentzündung sollte auf jeden Fall durch Antibiotika behandelt werden, um lebensgefährliche Komplikationen sowie schwerwiegende Folgeerkrankungen der Infektion zu verhindern.

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Was hilft? Wie kann man die Schmerzen am besten lindern?

Die Ursache der Mandelschmerzen ist in der Regel eine Entzündung, zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung, sodass verschiedene Möglichkeit bestehen, um die Schmerzen zu lindern. Dazu zählen zum Beispiel warme Halswickel oder das Gurgeln von Salzwasser. Auch verschiedene Pflanzenbestandteile können bei der Schmerzbekämpfung helfen. Dazu zählt zum Beispiel frische Meerrettichwurzel oder eine Küchenzwiebel. Bei ausgeprägten Beschwerden kann man auch kurzzeitig freiverkäufliche Schmerzmittel aus der Apotheke einnehmen, die zudem in der Regel auch eine fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung haben. Wichtig ist, dass neben diesen symptomatischen Maßnahmen zum Lindern der Schmerzen, bei einer bakteriell bedingten Mandelentzündung unbedingt auch eine Behandlung mit einem Antibiotikum erfolgen sollte. Der Arzt erkennt dies an weißlichen Belägen auf den Mandeln. Diese kann man gegebenenfalls auch bereits selbst mithilfe eines Spiegels bei weit geöffnetem Mund feststellen.

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Hausmittel

Mit Hausmitteln lassen sich Mandelschmerzen und weitere Beschwerden bei einer Entzündung meist gut lindern, ohne dass Nebenwirkungen wie beim Einsatz von Medikamenten befürchtet werden müssen. Bewährt hat sich beispielsweise frische Meerrettichwurzel. Hierfür gießt man frisch geriebenen Meerrettich mit heißem Wasser auf und gibt noch etwas Honig sowie zwei Nelken hinzu. Nachdem das Getränk eine Viertelstunde gezogen hat, kann es schluckweise getrunken werden. Generell sollte bei einer Entzündung im Bereich der Mandeln beziehungsweise des Rachens viel getrunken werden. Am besten eignen sich warme Getränke wie Salbei- oder Kamillentee. Diese Pflanzen wirken zugleich entzündungshemmend und unterstützen dadurch direkt den Heilungsprozess. Ebenfalls empfohlen werden warme Halswickel, die am besten über Nacht am Hals angelegt werden. Ein weiteres Hausmittel bei Mandelschmerzen ist der Saft der Pflanze Aloe Vera, dem eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Dieser kann beispielsweise im Reformhaus erworben werden und sollte unverdünnt stündlich gegurgelt, jedoch nicht getrunken werden. Leichte Formen von Mandelschmerzen lassen sich durch Hausmittel so gut behandeln und ausheilen. Allerdings werden vor allem die Symptome behandelt und nicht die meist ursächliche Entzündung selbst. Daher sollte bei besonders ausgeprägten oder fortbestehenden Beschwerden unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Ohne den Einsatz von Antibiotika kann eine Mandelentzündung ansonsten einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.

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Zwiebel

Bei Mandelschmerzen kann der Einsatz von Zwiebeln als Hausmittel dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Beispielsweise kann die Zwiebel in Stücke geschnitten und in ein Tuch gelegt werden, welches um den Hals gewickelt wird. Außerdem kann der Saft der Zwiebel gegurgelt werden. Die darin enthaltenen schwefelhaltigen Aminosäuren haben eine bakterienabtötende Wirkung. Allerdings gibt es keinen Nachweis dafür, dass durch den Einsatz von Zwiebelwickeln oder Zwiebelsaft der Heilungsprozess bei Mandelschmerzen wirklich gefördert werden kann.

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Dauer

Meistens treten Mandelschmerzen akut bei einer Mandelentzündung auf und gehen innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen wieder zurück. In manchen Fällen kann es jedoch auch zu einer fortbestehenden oder auch chronischen Entzündung der Mandeln kommen. Die Schmerzen sind dabei in der Regel weniger ausgeprägt, können aber dennoch ständig vorhanden sein. Bei lange bestehenden oder immer wiederkehrenden Mandelschmerzen wird der Arzt gegebenenfalls eine operative Entfernung der Mandeln anraten.
 

Ursachen

Die Ursache von Mandelschmerzen ist meist eine Mandelentzündung, die durch eine Infektion ausgelöst wird. In der Regel sind die Erreger Viren oder Bakterien. Teilweise verursachen manche Erreger ein sehr spezifisches Krankheitsbild, anhand dessen eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann. Eine Mandelentzündung durch Bakterien der Gruppe der Streptokokken führt zum Beispiel zu typischen eitrigen Belägen, sogenannten Stippchen, auf den Mandeln.  Bei diesem Befund sollte eine antibiotische Therapie begonnen werden (siehe auch: Behandlung mit Antibiotika). Eine Infektion mit dem Ebstein-Barr-Virus führt dagegen zum Pfeiffer´schen Drüsenfieber mit stark geschwollenen Mandeln und infolgedessen ausgeprägten Schluckbeschwerden. Ist diese Erkrankung die Ursache der Mandelschmerzen, helfen Antibiotika nicht sondern führen sogar eher noch zu einem Hautausschlag. Die Behandlung begrenzt sich auf körperliche Schonung und eine Linderung der Beschwerden. Wenn Mandelentzündungen häufiger auftreten kann auch eine Schwäche des Immunsystems oder eine anlagebedingte Anfälligkeit als Ursache vorliegen. Gegebenenfalls sollte dann eine weitergehende Diagnostik durch den Arzt durchgeführt werden.

Diagnose

Der Arzt kann meist durch gezielte Fragen bezüglich Art und Verlauf der Mandelschmerzen bereits einen Verdacht bezüglich der Ursache stellen. Die Diagnose wird häufig anhand der Untersuchung gestellt. Das bedeutet, dass der Arzt durch den weit geöffneten Mund des Patienten den Rachen und die Mandeln einsieht. Je nachdem, wie die Mandeln aussehen, kann oft schon eine Diagnose gestellt werden. Bei einer Entzündung durch Viren sind die Mandeln meist nur gerötet und vergrößert. Bei einer Infektion durch Bakterien zeigen sich häufig eitrige Beläge, sogenannte Stippchen. In diesem Fall sollte eine Behandlung mit einem Antibiotikum erfolgen. Eine über das ärztliche Gespräch und die Untersuchung des Rachens hinausgehende Diagnostik ist in der Regel nicht notwendig. Nur wenn die Mandelschmerzen sich nicht bessern oder sehr häufig wieder auftreten, kommen weitergehende Methoden zur Diagnosefindung in Betracht. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt verfügt beispielsweise über spezielle optische Untersuchungsinstrumente. Ebenso kann eine Blutuntersuchung zur Stellung einer Diagnose beitragen.
 

Begleitende Symptome

Mandelschmerzen treten in der Regel nicht als isoliertes Symptom auf. In den meisten Fällen kommt es im Rahmen einer Erkältung und einer damit einhergehenden Entzündung der Mandeln zu Mandelschmerzen. Begleitende Symptome sind beispielsweise Fieber, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Ebenfalls kommt es in manchen Fällen zu einer zeitgleichen Entzündung der Mittelohren, sodass es zu Ohrenschmerzen kommen kann. Bei manchen Formen der Mandelentzündung kommt es neben Mandelschmerzen auch zu Schluckbeschwerden, kloßiger Sprache und gegebenenfalls sogar zu einer Beeinträchtigung der Atmung. Als Beispiel zu nennen wäre hierbei das durch den Ebstein-Barr-Virus ausgelöste  Pfeiffer´sche Drüsenfieber.

Ohrenschmerzen

Mandelschmerzen gehen recht häufig auch mit Ohrenschmerzen einher. Das liegt daran, dass die Mandeln je beidseits in direkter anatomischer Nähe zu einem Gang liegen, der den Rachen mit dem Mittelohr verbindet. Diese sogenannte Eustachische Röhre oder Tuba auditiva dient dem Druckausgleich des Mittelohrs. Bei einer Mandelentzündung kommt es neben den Schmerzen auch zu einer Schwellung der Mandeln. Dadurch kann die Eustachsche Röhre blockiert werden und es kommt zu einem Druckgefühl im Ohr und gegebenenfalls Ohrenschmerzen. Zudem besteht die Gefahr, dass auch das Mittelohr sich durch aufsteigende Bakterien entzündet, was zu sehr ausgeprägten Ohrenschmerzen führen kann.

Schluckbeschwerden

Wer unter Mandelschmerzen leidet, klagt häufig zugleich über Schluckbeschwerden. Die gemeinsame Ursache beider Symptome ist dann in der Regel eine Entzündung der Mandeln, die mit einer Schwellung einhergeht. Da die Mandeln direkt am Rachen liegen, kommt es daher neben Schmerzen zu einem erschwerten Schluckvorgang. Zudem können bei einer Mandelentzündung zugleich die Halslymphknoten anschwellen, was zusätzlich das Schlucken beeinträchtigt.

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Einseitige Mandelschmerzen

Mandelschmerzen, die nur einseitig auftreten, sind eher selten und können einen Hinweis für eine seltene Sonderform der Mandelentzündung sein. Dabei handelt es sich um die durch spezielle Bakterien ausgelöste Angina Plaut-Vincenti. Dabei kann entweder nur die linke oder nur die rechte Seite betroffen sein. Alle anderen Formen der Mandelentzündung führen fast immer zu einer beidseitigen Mandelentzündung. Bei ausgeprägten einseitigen Mandelschmerzen sollte zeitnah der Haus- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Die Angina Plaut-Vincenti muss mit einem anderen Antibiotikum therapiert werden als die wesentlich häufiger auftretende Mandelentzündung durch Bakterien aus der Gruppe der Streptokokken.

Beidseitige Mandelschmerzen

Mandelschmerzen treten in den meisten Fällen beidseitig auf. Daher kann anhand dessen auch nicht unterschieden werden, ob es sich beispielsweise um eine Entzündung durch Bakterien oder Viren handelt. Die Diagnose und gegebenenfalls Therapie muss vor allem anhand der Rachenuntersuchung durch den Hausarzt erfolgen.

Prognose

In der Regel heilt eine den Mandelschmerzen zugrunde liegende Entzündung folgenfrei ab. Bei viral bedingten Erkrankungen ist dabei eine symptomatische Behandlung mittels Hausmitteln, körperlicher Schonung und gegebenenfalls schmerzlindernden Medikamenten ausreichend. Bei durch Bakterien ausgelösten Entzündungen ist durch die rechtzeitige Gabe des richtigen Antibiotikums (meist Penicillin) ebenfalls eine gute Prognose zu erwarten. Bleibt bei Mandelschmerzen aufgrund einer bakteriell bedingten Mandelentzündung eine angemessene antibiotische Therapie jedoch aus, kann die Prognose anders aussehen. Neben möglichen Komplikationen wie einer gefährlichen Ausbreitung der Entzündung im Halsbereich kann es auch zu Folgeerkrankungen zum Beispiel der Nieren kommen. Bei manchen Menschen kommt es auch häufiger zu Mandelschmerzen durch eine Mandelentzündung. Ab einer gewissen Häufigkeit sollte eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) in Erwägung gezogen werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.07.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024