Es kann auch zu Nebenwirkungen bei der Benutzung von Kontaktlinsen kommen. Zu den häufigsten Kontaktlinsen Nebenwirkungen zählt die Unverträglichkeit. Aber auch bei falscher Wahl der Kontaktlinsen oder zu wenig Pflege kann es zu einer Infektion kommen.
Haftlinsen, Haftschalen, Haftgläser, Brille
engl.: contact lenses
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Unverträglichkeit und Infektionen, bei richtiger Handhabung und nicht zu langer Tragedauer sind Kontaktlinsen aber meistens gut verträglich und unschädlich für die Augen.
Eine beginnende Kontaktlinsenunverträglichkeit äußert sich durch Trockenheits- oder Fremdkörpergefühl der Augen. Häufig äußert sich dies erstmals bei Zigarettenrauch in der Luft oder Klimaanlagengebrauch. Die Augen brennen (siehe auch: Brennen im Auge), jucken und fühlen sich trocken an. Man kann einer Unverträglichkeit vorbeugen, indem die Linsen möglichst nicht zu lange getragen werden, eine Tragdauer über acht Stunden ist schon eindeutig zu lang bei beginnender Unverträglichkeit. Auch regelmäßige Tragepausen und das Tragen einer Ersatzbrille können die Augen entlasten und die Reizung verringern. Künstliche Tränenlösungen und reichliches Trinken helfen die Augen feucht zu halten und lindern das Brennen und Jucken. Bei Bildschirmarbeit sollte nach Möglichkeit auch eine Brille getragen werden, da das seltenere Blinzeln zu einer Unterversorgung und Austrocknung der Hornhaut führen kann. Generell sollten Kontaktlinsen nie länger als die empfohlene tägliche Tragedauer getragen werden.
Infektionen sind nur durch penible Hygiene zu verhindern, wie im Absatz über Kontaktlinsenpflege beschrieben wird. Bakterielle oder virale Entzündungen der Bindehaut (Konjunktivitis) sind dabei am häufigsten, sie äußern sich durch Jucken, Brennen und Fremdkörpergefühl. Auch vermehrtes Augentränen, klebrige Ablagerungen an den Lidern und sogar eitrige Absonderungen sind möglich. Besteht der Verdacht auf eine Entzündung der Bindehaut sollte umgehend ein Arzt, möglichst ein Augenarzt, aufgesucht werden.
Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze können auch auf andere Teile des Auges übergreifen, z. B. auf die Hornhaut (Keratitis) oder die Regenbogenhaut (Iritis). In beiden Fällen sind die gleichen Symptome vorhanden wie bei der Konjunktivitis, oft kommen noch Lichtempfindlichkeit und mäßige bis starke Schmerzen hinzu. Das Auge sieht rot und entzündet aus. Auch bei diesen Symptomen sollte umgehend ärztlicher Rat in Anspruch genommen werden.
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Werden die Kontaktlinsen einmal über Nacht vergessen und bleiben im Auge, so kann dies zu einer Schwellung der Hornhaut führen. Diese äußert sich in Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen, so als ob man durch Nebel oder Rauchschwaden gucken würde. Die Kontaktlinsen sollten für ein paar Tage nicht getragen werden, um die Hornhaut zu schonen. Sollte nach sechs bis 12 Stunden keine Verbesserung des Sehens eingetreten sein, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.
Bei unsanfter Handhabung der Kontaktlinsen oder durch Fremdkörper im Auge kann es zu einer Reizung und im schlimmsten Fall zu einer Verletzung der Hornhaut kommen. Dies ist äußerst schmerzhaft, das Auge tränt und ist gereizt und ein Fremdkörpergefühl kann weiterhin bestehen. Wenn der Verdacht auf Verletzung der Hornhaut besteht, sollte ebenfalls ein Augenarzt zur Abklärung und weiteren Behandlung aufgesucht werden.
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Falls eine Kontaktlinse einmal nicht leicht zu entfernen ist, oder gar verrutscht und auf den ersten Blick nicht auffindbar scheint, ist es wichtig erst einmal Ruhe zu bewahren.
Oft hilft es bei weichen Kontaktlinsen die Augen mit Kochsalzlösung oder künstlichen Tränen (siehe auch: Augentropfen) zu benetzten um die Kontaktlinse anzufeuchten. Ist diese nämlich zu trocken, kann sie leicht an der Hornhaut ankleben und sich nicht entfernen lassen. Einige Zeit nach dem Anfeuchten kann erneut versucht werden die Kontaktlinse zu entfernen. Ist sie verrutscht, befindet sie sich meist in der Lidumschlagfalte. Sie kann unmöglich hinter das Auge rutschen, da die Bindehaut in der Lidumschlagfalte eine natürliche Grenze bildet. Durch vorsichtiges Spülen des Auges mit Kochsalzlösung kann sie aus der Lidumschlagfalte gelöst werden.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass harte Kontaktlinsen eher nebenwirkungsarm im Vergleich zu weichen Kontaktlinsen sind. Das schlägt sich allerdings auch stark im Preis nieder. Harte Kontaktlinsen sind sowohl fester als auch kleiner und stehen heutzutage durch die ständige Weiterentwicklung der Materialien den weichen in Sachen Luftdurchlässigkeit in nichts nach. Nichtsdestotrotz birgt das Tragen harter Kontaktlinsen natürlich auch Risiken und Nebenwirkungen. Das am häufigsten auftretende Problem sind Bindehautentzündungen. Diese lassen sich noch einmal näher spezifizieren in akute oder auch mechanische Bindehautentzündungen sowie die sogenannte gigantopapilläre Bindehautentzündung. Die mechanische Bindehautentzündung wird durch eine Reizung der Bindehaut durch das Reiben der Kontaktlinse bei pausenlosem Tragen verursacht. In Kombination mit den ganz alltäglichen Umwelteinflüssen wie Staub, Wind oder Rauch wird das Auge schnell gerötet und entzündet. Oft kommt es zusätzlich auch noch zu einer Schwellung und Juckreiz im Bereich der Augenlider.
Die gigantopapilläre Bindehautentzündung hingegen wird durch die Linse selbst verursacht und tritt häufig bei weichen Modellen auf. Nach jahrelangem tragen von Kontaktlinsen kann es auch vorkommen, dass die Bindehaut sich sozusagen abnutzt und dadurch rot wird und aufquillt. Das Auge juckt und die Lidspalte lässt sich nicht mehr komplett öffnen. Es kommt zu einem vermehrten Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit, was durchaus schmerzhaft für den betroffenen sein kann. Ein weiteres, bei Kontaktlinsenträgern auftretendes, Problem ist die Hyperämie. Durch die mechanische Reizung der harten Kontaktlinse auf dem Auge kommt es zu einem reaktiv vermehrten Blutfluss, den das Auge selbst so gar nicht benötigt. Auch kann es zu Neovaskularisationen kommen, also zu einem Neueinsprossen von Gefäßen in der Hornhaut. In jedem Falle sollte man einen Augenarzt aufsuchen, sobald sich bisher unbekannte Reizungen und Rötungen oder sogar Schmerzen am Auge einstellen.
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Solange man sich an ein paar ganz allgemeine Grundregeln, die für das Tragen von Kontaktlinsen generell zu empfehlen sind, hält, ist auch das Tragen von farbigen Kontaktlinsen bedenkenlos möglich. So sollte man zum Beispiel darauf achten, die Kontaktlinsen nicht während des Schlafens im Auge zu belassen und die Linsen selbst stets zu pflegen und entsprechend hygienisch aufzubewahren und zu reinigen. Auch beim Kauf von farbigen Kontaktlinsen sollte man darauf achten, nur Produkte mit zertifiziertem Siegel auszuwählen, da nur hier eine medizinische Verträglichkeit der Inhaltsstoffe garantiert werden kann. Im Gegensatz zu „richtigen“ Kontaktlinsen lassen die farbigen oft etwas weniger Luft an die Augen, was dazu führt, dass diese schneller austrocknen und gereizt werden. Deshalb sollte unbedingt auf die jeweils angegebenen Tragezeiten geachtet und diese auch nicht überschritten werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Farbige Kontaktlinsen
Ein häufig bei Frauen, die die Pille zur hormonellen Verhütung einnehmen, auftretendes Problem sind visuelle Veränderungen und Beschwerden. Durch die zusätzlichen Hormone kann es zu kleinen Unterschieden und Schwankungen im Flüssigkeitshaushalt des Körpers kommen, der sich wiederum auf die Verträglichkeit von Kontaktlinsen auswirkt. Die Hornhaut schwillt an und verändert ihre Form ein wenig. Dadurch sitzt die Kontaktlinse nicht mehr korrekt und die Frauen beklagen ein verschlechtertes Sehvermögen. Manchmal hilft es auf harte Kontaktlinsen umzusteigen, da diese formstabiler sind. Auch kann ein beratendes Gespräch mit einem Augenarzt oder Optiker klären, ob und welche Art von Kontaktlinsen im Einzelfall zu empfehlen wäre.
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