Unter der Sonnenbrille versteht man eine Brille mit abgedunkelten, getönten Brillengläsern. Eine Sonnenbrille wird besonders bei sonnigem Wetter und im Sommer verwendet, um die Augen vor der UV-Strahlung zu schützen. Die Kosten für eine Sonnenbrille ist abhängig von der Marke, sowei der Funktionalität.
Brille, Brillengläser, Sonnenbrillengläser
Englisch: sunglasses
Unter einer Sonnenbrille versteht man eine Brille mit gedunkelten, getönten oder im Wechsel sich an die äußeren Lichtverhältnisse anpassenden Brillengläsern.
Die Herstellung des eigentlichen Brillengestells unterscheidet sich nicht von dem einer normalen Sichtigkeitsbrille. Lediglich in der Herstellung der Gläser existieren Unterschiede.
So wird in der Regel für die Gläser kein geschliffenes Material verwandt, sondern ungeschliffenes, meistens aus Kunststoff bestehendes Material. Der Kunststoff wird mit kleinen Farbpartikeln eingefärbt. Je nachdem, wie dicht diese Moleküle zusammenstehen, stellt sich auch die tönende Wirkung ein.
Des Weiteren existieren auch sich selbst tönende Brillengläser, die sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung zum Einsatz kommen und Ihre Tönung entsprechend den Lichtverhältnissen anpassen. Hierbei reagiert das Brillenglas mit dem UV-Anteil des Lichtes. Grund sind Einlagerungen im Glas aus Silber und Fluor, Chlor, Brom oder Jod.
Das Silber ist hierbei der steuernde Faktor. Im Dunkeln befindet es sich in einer bestimmten geladenen Form. Treffen nun Lichtstrahlen auf das Silber, nehmen die Silbermoleküle Elektronen auf und werden dadurch neutralisiert. Neutralisierte Silbermoleküle sind lichtundurchlässiger, das Brillenglas färbt sich dunkel.
Besteht gleichzeitig eine Kurzsichtigkeit des Trägers kann zusätzlich das Glas einer Sonnenbrille eingeschliffen werden, d.h. die Fehlsichtigkeit (Weitsichtigkeit oder Kurzsiuchtigkeit) wird automatisch korrigiert, und man kann die Sonnenbrille auch als Brille für die Ferne verwenden.
Brillengläser können aus Echtglas oder aus Kunststoff bestehen. Die Einfärbung erfolgt entweder direkt bei der Herstellung (Echtglas) oder nachträglich (bei Kunststoff).
Es ist möglich, die Sonnenbrille anstelle der klassischen braun/schwarz Färbung auch mit unterschiedlichen Farben einzufärben, die neben den unterschiedlichen Filterungseigenschaften noch andere Farbeindrücke vermitteln können. So lässt ein Brillenglas, das mit hellen Farben eingefärbt wurde (z.B. gelb oder orange) mehr Licht durch als Gläser die mit grün, braun oder schwarz eingefärbt wurden. Setzt man an trüben Tagen mit geringer Lichteinstrahlung ein orange oder gelb gefärbtes Brillenglas auf, so empfindet man die Lichteinstrahlung sogar intensiver, das dunklere Bild der Außenwelt erscheint einem heller.
Die Vorläufer der heutigen Sonnenbrille gibt es schon sehr lange. Bereits im alten Rom soll es Möglichkeiten gegeben haben, wie die Augen vor zu großer Lichteinstrahlung geschützt werden konnten.
Damals verwendete man sehr dünn geschliffene Steinplatten, die vor das Auge gehalten wurden und so den Blick nach außen gewährleisteten aber weniger Licht nach innen durchließen. Im 15. Jahrhundert wurden dann nach und nach gefertigte Gläser eingeführt.
Im 17. Jahrhundert wurde Rauchglas verwandt. Parallel dazu schützten sich Menschen mit Ledervorlagen, die mit zahlreichen Löchern versehen waren und so einen Großteil des hellen Lichtes abschirmten. Im 18. Jahrhundert wurden Sonnenbrillen entwickelt, vor die sich grünlich gefärbte Scheiben klappen ließen. Im frühen 19. Jahrhundert wandte man sich dann der Problematik der UV-Einstrahlung zu. Danach folgte die Entwicklung von dünnen Bernstein Scheibchen, die diese Aufgaben übernehmen sollten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden dann spezielle UV-Filtergläser entwickelt. Auch andere ethnische Gruppen wussten sich gegen die hohe Sonneneinstrahlung zu helfen. Die Volksgruppe der im Eis lebenden Inuits fertigten sich aus Robbenfell Ledervorlagen und legten sich diese vor die Augen. Auch hier wurden zahlreiche Löcher eingespießt, damit eine Sicht, wenn auch eingeschränkt, möglich war.
Preise für Sonnenbrillen sind sehr variabel und reichen von 2 EUR bis zu mehreren tausend Euro für Spezialanfertigungen.
Man kann sagen, je medizinischer die Aufgaben für eine Sonnenbrille sind, desto höher steigt der Preis. So ist eine nur das Licht filternde Sonnenbrille oft besonders günstig. Brillen mit guten UV-Filtern hingegen reichen manchmal schon an die 100 EUR. Für Spezialsonnenbrillen für hohe Gebirge oder Schneegebiete muss man schon mehrere hundert EUR bezahlen.
Und medizinische Sonnenbrillen, die bei bestimmten Augenkrankheiten eingesetzt werden, kosten dann fast das zehnfache. Ein weiterer Preisfaktor ist die Glasbeschaffenheit. So besteht die Möglichkeit, die Brillengläser gemäß seiner Fehlsichtigkeit einschleifen zu lassen, damit man die Sonnenbrille auch als normale Brille nutzen kann. Dabei muss man je nach Hersteller mit 150-300 EUR pro Glas rechnen. Günstig hingegen sind sogenannte Sonnenclips, getönte Scheiben, die sich an den Bügel der Brille befestigen lassen und bei Bedarf vor die Brillengläser geklappt werden können. Selbsttönende Sonnebrillen sind in der Preisspanne ab 60 EUR zu erstehen. Nach oben sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Im Bereich der modischen Sonnenbrillen variieren die Preise noch stärker. So sind Sonnenbrillen bestimmter Modelabels unerschwinglich teuer und entsprechen den Preisspannen des Textilienmarktes.
Nach operativen Eingriffen in der Augenheilkunde kann es von Vorteil sein, eine gewisse Zeit nach dem Eingriff die Augen ganz besonders vor Licht zu schützen. Unverzichtbar ist ein intensiver Lichtschutz nach einen photodynamischen Therapie, bei der zunächst eine lichtempfindliche Substanz dem Patienten injiziert wurde und sich im Körper anreichert.
Ziel sind zwar die Sehzellen des Augenhintergrundes aber auch umliegende Zellen werden mit dem Stoff angereichert. Nach dem Eingriff, bei dem kranke Zellen bestrahlt werden und dadurch abgetötet werden, kann Sonnenlicht, wenn man sich diesem aussetzt, auch gesunde Zellen schädigen. Deshalb ist unbedingt auf das Meiden von Sonnenlicht zu achten und eine Sonnenbrille mit hohem UV-Filter und geringer Lichtdurchlässigkeit zu verwenden.
Auch wenn Patienten durch eine Augenhintergrundspiegelung den Augenhintergrund untersucht bekommen und die Pupille aus diesem Grund weitgetropft werden muss, sollte danach eine Sonnenbrille getragen oder das Sonnenlicht für einige Stunden komplett gemieden werden. Beim Krankheitsbild des Melanoms im Auge sollte ebenfalls Sonnenlicht durch entsprechend gute Sonnenbrillen gefiltert werden. In den USA werden besondere medizinische Brillen bei der altersbedingten Makuladegeneration verwandt, um das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Beweise, ob Sonnenlicht eine Makuladegeneration beschleunigt, liegen nicht vor. In Deutschland werden diese medizinische Sonnenbrillen nur selten eingesetzt.
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