Bei einem Hämangiom handelt es sich um falsch ausgebildete Blutgefäße, die zumeist schon während der Geburt vorhanden sind. Die Prognose ist gut solange keine Verdrängung umgebender Strukturen oder eine Blutung vorliegt.
Ein Hämangiom besteht aus fehlerhaft ausgebildeten Blutgefäßen. Sie werden für gewöhnlich auch Blutschwämmchen genannt. Es handelt sich um gutartige Wucherungen, die zwar das umliegende Gewebe verdrängen, allerdings im Normallfall ungefährlich sind. Sie können sich an verschiedenen Geweben befinden, beispielsweise in der Augenhöhle, an der Haut oder an der Leber.
Das kavernöse Hämangiom ist eine besondere Form des Hämangioms: Die Blutgefäße, aus denen es besteht, bilden größere Hohlräume aus. Diese Hohlräume werden auch Kavernen genannt und geben somit dem Hämangiom seinen Namen. Im kavernösen Hämangiom können sich Venen-Arterien-Verbindungen ausbilden, die durch den erhöhten Druck zu Blutungen führen können.
Im Allgemeinen werden Hämangiome beobachtet, und bei einer Größenzunahme mittels Kälte oder Laser verödet oder chirurgisch entfernt. Sehr häufig bilden sie sich aber selbstständig zurück.
Lesen Sie für allgemeine Informationen zum Hämangiom auch: Hämangiom
Es ist relativ selten, dass sich ein kavernöses Hämangiom bis zum fünften Lebensjahr nicht zurückbildet. Es kann jedoch vorkommen, dass ein sehr langsam wachsendes Hämangiom erst in einem höheren Alter Symptome verursacht.
Bei Hämangiomen der Haut können Sie eine weiche, bläulich-lila verfärbte Beule feststellen, die nicht schmerzhaft ist. Unter Umständen kann das Hämangiom bei einer Verletzung sehr stark bluten.
Ein Hämangiom an der Leber ist häufig symptomlos und wird nur zufällig festgestellt. Sie können also bei sich selber keine Symptome feststellen, die einen Hinweis auf ein Hämangiom der Leber darstellen.
Befindet sich ein Hämangiom in der Augenhöhle kann Ihnen ein Druckgefühl hinter dem Auge auffallen. Außerdem können Sie eventuell ein leichtes Hervortreten des Augapfels beobachten.
Ein kavernöses Hämangiom des Gehirns verursacht unter Umständen im Laufe des Lebens nie Symptome. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass ein epileptischer Anfall auftritt. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, werden Sie von Fachärzten sehr gründlich untersucht. Es wird eine Bildgebung des Gehirns veranlasst und andere neurologische Untersuchungen durchgeführt. Die Abklärung von Ursachen eines epileptischen Anfalls ist sehr umfangreich und sollte ein Hämangiom die Epilepsie ausgelöst haben, so wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gefunden.
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Die Diagnose eines kavernösen Hämangioms wird klinisch gestellt, wenn es sich an der Haut befindet. Das bedeutet, dass ein kavernöses Hämangiom dank seinem typischen Erscheinungsbild mithilfe einer körperlichen Untersuchung diagnostiziert werden kann.
Bildet sich ein Hämatom allerdings an inneren Organen, wird die Diagnose meist durch die Bildgebung gestellt. An der Leber ist ein Hämangiom im Ultraschall erkennbar und kann von anderen Wucherungen meist gut unterschieden werden.
Ein Hämangiom im Kopfbereich, also in der Augenhöhle oder im Gehirn, wird durch eine CT- oder MRT-Untersuchung diagnostiziert.
Häufig bildet sich ein kavernöses Hämangiom an der Haut. Es kann zu Beginn sehr klein sein und im Laufe der Zeit an Größe zunehmen. Das Hämangiom ist dunkelblau bis lila gefärbt und kann für unerfahrene Betrachter bedrohlich wirken. Es ist schmerzlos und fühlt sich weich an.
Wenn sich das Hämangiom nicht zurückbildet, kann es bei kleinen Kindern unter Umständen das Wachstum beeinträchtigen, in diesem Fall sollte es entfernt werden.
Kann das Hämangiom einen Hauttumor verursachen? Lesen Sie für die Ursachen eines Hauttumors: Hautkrebs beim Baby
An der Leber kann ein kavernöses Hämangiom unentdeckt bleiben oder sich erst spät durch Blutungen bemerkbar machen. Hämangiome im Allgemeinen stellen häufig einen Zufallsbefund bei der Ultraschall-Untersuchung des Bauches dar. Meist bedürfen die Hämangiome keiner Therapie, anders ist es bei anhaltenden Blutungen. Hier kommen Methoden zum Einsatz, mit denen das Hämangiom verödet wird, und somit nicht mehr bluten kann.
Sie haben ein Hämangiom in der Leber und möchten Mehr dazu wissen? Lesen Sie hierfür: Hämangiom in der Leber
Kavernöse Hämangiome, die sich in der Augenhöhle, auch Orbita genannt, befinden, führen durch ihr Wachstum zur Verdrängung anderer Strukturen, die dort lokalisiert sind. Die Augenhöhle ist ein sehr enger Raum, in dem sich der Augapfel, die Augenmuskeln, mehrere Nerven und Gefäße befinden. Durch das Wachstum eines kavernösen Hämangioms kommt es zu Symptomen, die durch die Verdrängung verursacht werden.
Es kann zu einem sichtbaren Hervortreten des Auges kommen. Typisch ist in diesem Fall, dass das betroffene Auge weiter hervorsteht als das nicht betroffene.
Es können auch die Muskeln, die der Bewegung des Augapfels dienen, betroffen sein. In diesem Fall kann das Auge in eine bestimmte Richtung nur unzureichend bewegt werden. Bemerkbar macht sich dies durch Doppelbilder.
Ein weiteres Symptom ist ein gerötet erscheinendes Auge, mit prominent wirkenden Blutgefäßen. Der Grund dafür ist eine Abflussbehinderung, die durch das kavernöse Hämangiom verursacht wird.
Wichtige Informationen zu geröteten Augen finden Sie auch hier: Gerötete Augen bei Kind und Säugling
Auch im Gehirn kommen kavernöse Hämangiome vor. Oftmals werden auch die im Gehirn lokalisierten Hämangiome nicht oder nur durch einen Zufallsbefund entdeckt. Teilweise kann es allerdings auch zu epileptischen Anfällen kommen, die durch das verdrängende Wachstum des Hämangioms entstehen. Im Gegensatz zu anderen Gefäßfehlbildungen des Gehirns, führt das kavernöse Hämangiom oft nicht zu kritischen Blutungen.
Bei Symptomen, die auf das Hämangiom im Gehirn zurückzuführen sind, ist die einzige Möglichkeit der Therapie ein neurochirurgischer Eingriff zur Entfernung der Fehlbildung.
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Das kavernöse Hämangiom verheilt sehr häufig von alleine, ohne dass eine Behandlung erfolgen muss. In jedem Fall sollte es allerdings beobachtet werden, und im Falle einer Größenzunahme entfernt werden.
Für die Behandlung des Hämangioms stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Die Behandlung basiert bei kleineren und unproblematisch zu erreichenden Hämangiomen auf einer Verödung der Blutgefäße, aus denen das Hämangiom besteht. Diese Verödung kann mithilfe von Vereisung durchgeführt werden (Kryotherapie).
Ein anderes Verfahren zur Verödung ist der Laser. Laser nutzen gebündeltes Licht um Hitze zu erzeugen. Durch die Hitze werden die Gefäße wiederum verödet.
In selteneren Fällen kann es nötig werden, dass das Hämangiom mittels chirurgischer Verfahren entfernt werden muss.
Neuere Ansätze beinhalten die Behandlung der kavernösen Hämangiome mittels Betablockern, einer etablierten Wirkstoffgruppe in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der Behandlung des kavernösen Hämangioms konnten mit dem Betablocker Propanolol gute Ergebnisse erzielt werden.
Hämangiome sind häufig schon vor der Geburt vorhanden und es lässt sich keine genaue Ursache für die Entstehung feststellen. Der grundlegende Mechanismus liegt in der falschen Anlage der Blutgefäße.
Kavernöse Hämangiome treten vor der Geburt oder einige Tage nach der Geburt auf, im Laufe des Lebens bilden sie sich normalerweise nicht neu. Es können daher keine verursachenden Mechanismen beschrieben werden, die die Entstehung eines kavernösen Hämangioms begünstigen. Bilden sich die Hämangiome nicht zurück, so können sie im Laufe des Lebens Symptome verursachen, die entweder vom verdrängenden Wachstum oder einer Blutung ausgelöst werden.
Die Krankheit tritt meist während der Geburt oder einige Tage danach auf. Entweder verschwindet das kavernöse Hämangiom nach Monaten oder Jahren, es bleibt gleich groß und verursacht keine Probleme oder es wächst und muss behandelt werden.
Im Laufe des Lebens entstehen keine neuen Hämangiome, sie können allerdings erst im höheren Alter entdeckt werden, wenn sie nur sehr langsam an Größe zunehmen. Bei adäquater Behandlung ist die Lebenserwartung im Normalfall nicht eingeschränkt.
Die Prognose ist in den meisten Fällen sehr gut. Sehr häufig bildet sich ein kavernöses Hämangiom spontan zurück und verursacht nie wieder Probleme. Selbst bei Fällen, in denen das Hämangiom in der Größe zunimmt, ist die Prognose bei entsprechender Behandlung sehr positiv.
Bei kavernösen Hämangiomen, die an kritischeren Stellen auftreten, beispielsweise im Gehirn oder an den Atemwegen, kann die Prognose etwas schlechter sein. Auch in diesen Fällen führt die Behandlung zu einer starken Reduktion des Risikos für schwere Erkrankungsverläufe.
Lediglich die Risiken bei der Entfernung von komplizierteren Hämangiomen verschlechtert die Prognose leicht.