Eine Leberzirrhose schädigt das Gewebe und führt zu einem irreversiblem Umbau der Leberstruktur. Mit der Zeit verliert die Leber ihre Funktion. Es sind verschiedene Medikamente vorhanden, welche den Verlauf der Erkrankung verzögern können.
Bei der Leberzirrhose handelt es sich um eine irreversible Veränderung des Lebergewebes, die durch chronische Lebererkrankungen wie Entzündungen, Fett- und Eisenablagerungen oder Alkoholschäden entsteht. Chronische Erkrankungen der Leber können zu prinzipiell reversiblen Schäden der Leberzellen führen. Auch die Fettleber zählt zu den strukturellen Veränderungen des Lebergewebes, die jedoch bei Beseitigung der auslösenden Ursachen, zum Beispiel einem Alkoholmissbrauch, zurückgehen und geheilt werden können.
Im weiteren Verlauf kann sich die Leber jedoch in Bindegewebe umbauen und dadurch irreversibel geschädigt werden, wobei man von einer Leberzirrhose spricht. Diese kann mit zahlreichen Begleitsymptomen und Folgeerkrankungen einhergehen, die anhand klinischer Symptome und Laborwerte im Verlauf beobachtet werden können. Die Folgeerscheinungen der Leberzirrhose können heutzutage symptomatisch kontrolliert werden, sodass sich in frühen Stadien keine wesentliche Einschränkung der Prognose ergibt. Medikamentöse kausale Behandlungen sind bei fortgeschrittenen Leberfunktionseinschränkungen jedoch nach wie vor nicht vorhanden.
Prinzipiell ist eine zirrhotische Veränderung der Leberstruktur nicht reversibel und damit nicht heilbar. Dennoch müssen die kausale und symptomatische Behandlung der Leberzirrhose abhängig vom individuellen Stadium und den Begleitumständen differenziert betrachtet werden.
Zugrunde liegt der Leberzirrhose häufig eine chronische Lebererkrankung, die den bindegewebigen Umbau der Leberzellen vorantreibt. Vor der Entstehung einer Leberzirrhose verändert sich das Gewebe oft in Form einer Leberschwellung, einer Fettleber oder einer chronischen Entzündung. Auch hier treten zwar Schäden am Lebergewebe auf, die mit der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung jedoch heilbar sind. Die Behandlung kann dabei etwa eine Alkoholabstinenz oder eine konsequente Behandlung einer Leberentzündung beinhalten. Insbesondere in frühen Stadien der Leberzirrhose können die Funktionen der geschädigten Anteile der Leber durch das verbliebene Lebergewebe ausreichend kompensiert werden. Erst wenn ein Großteil des Organs irreversibel geschädigt ist, treten merkliche Symptome, Veränderungen der Blutwerte und Folgeerkrankungen anderer Organe auf.
Erfolgt eine kausale Behandlung der Ursache in einem frühen Stadium, kann der zirrhotische Umbau der Leber verlangsamt oder sogar angehalten werden, sodass die Betroffenen weitestgehend beschwerdefrei leben können. Eine kausale Therapie mit einer Rückentwicklung der zirrhotischen Gewebe in gesunde Leberzellen ist hingegen nicht möglich. In späten Stadien der Leberzirrhose besteht als Behandlung zur Heilung lediglich die Option einer Lebertransplantation. Diese ist jedoch von verschiedenen Faktoren, wie einem ausreichenden körperlichen Zustand, einer Alkoholabstinenz, dem Alter, sowie dem Platz auf einer Transplantationsliste abhängig.
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Die Leberzirrhose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die in verschiedenen Ausprägungen auftreten kann. Erst wenn ein Großteil der Leber erkrankt ist und die gesunden Anteile des Lebergewebes die Funktionsausfälle nicht mehr kompensieren können, treten erste Symptome und Zeichen der Leberzirrhose auf. Abhängig von der Ausprägung der Erkrankung variieren das Krankheitsbild und die Prognose der Leberzirrhose enorm.
Um die Schädigungen und Folgen für den Körper abschätzen zu können, werden verschiedene Kriterien und Werte bestimmt und beurteilt, deren Vorliegen auf die Einschränkung bestimmter Leberfunktionen hindeutet. Hierzu werden im Blut zunächst die Bilirubin- und Albuminspiegel bestimmt. Auch der Status des Gerinnungssystems kann mit einer Blutuntersuchung anhand des sogenannten „Quick-Wertes“ überprüft werden. Anschließend werden klinisch die typischen Komplikationen der Leberzirrhose, wie ein Aszites, das sogenannte „Bauchwasser“, und eine hepatische Enzephalopathie, eine Funktionsstörung des Gehirns, überprüft. Anhand dieser 5 Kriterien lässt sich ein Punktewert ermitteln, der die Erkrankung in eines von 3 Stadien anhand der Child-Pugh-Klassifikation einteilt.
Im frühen Stadium sind beinahe alle Leberfunktionen noch erhalten, sodass sich keine Abweichungen der ermittelten Werte ergeben. Eine Leberzirrhose liegt demnach zwar vor, kann jedoch vollständig von der restlichen Leber kompensiert werden. Mit der adäquaten Behandlung der Grunderkrankung kann ein Fortschreiten der Leberzirrhose gegebenenfalls verhindert werden, sodass die Erkrankung im aktuellen Stadium verbleibt. Die Prognose hinsichtlich des Überlebens ist in diesem sogenannten Stadium „Child A“ nahezu uneingeschränkt.
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Das mittlere Stadium der Leberzirrhose wird auch „Stadium Child B“ genannt. Anhand der genannten 5 Kriterien ergibt sich in diesem Stadium eine höhere Punktzahl, sodass einzelne Leberfunktionen in der Gerinnung, Entgiftung oder der Produktion wichtiger Hormone und Botenstoffe bereits eingeschränkt sind.
In diesem Stadium handelt es sich bereits um ein lebensgefährliches Krankheitsbild, da es jederzeit zu einer sogenannten „Dekompensation“ mit plötzlichen schweren Funktionseinschränkungen und Folgeerkrankungen durch die Leberinsuffizienz kommen kann. Die Folgebeschwerden müssen rechtzeitig symptomatisch therapiert und ärztlich untersucht werden, damit es nicht zu schweren, plötzlichen Blutungen, neurologischen Einschränkungen oder anderen gefährlichen Komplikationen kommt.
Die Möglichkeiten einer kausalen Therapie sind in diesem Stadium eingeschränkt. Durch die Behandlung der Grundursache kann der Progress der Leberzirrhose zwar verlangsamt werden, die lebensbedrohliche Ausprägung der Erkrankung bleibt jedoch bestehen. Insgesamt kann im mittleren Stadium der Leberzirrhose von einer 1-Jahres-Überlebensrate von 85% ausgegangen werden.
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Das späte Stadium der Leberzirrhose, auch Endstadium genannt, geht mit zahlreichen Folgebeschwerden und Komplikationen einher. Sowohl die Produktion der lebenswichtigen Proteine wie Albumin, als auch die Elemination des Bilirubins oder anderer giftiger Stoffwechselprozesse sind bereits erheblich eingeschränkt. Durch den Blutstau in der Leber (Pfortaderhochdruck) kommt es zu Veränderungen weiterer Organe mit teilweise erheblichen Folgekomplikationen. Demnach können die Blutgefäße Umgehungskreisläufe bilden, die in Kombination mit einer stark verminderten Blutgerinnung zu schweren Blutungen führen können.
Auch das Blutbild ist durch organische Veränderungen der Milz stark verändert, sodass Infektionen begünstigt auftreten können. Die Behandlung der Leberzirrhose im späten Stadium muss teilweise intensivstationär erfolgen, da die zahlreichen Komplikationen der Erkrankung zu immer neuen Problemen führen können.
Die symptomatische Therapie steht im Endstadium der Leberzirrhose im Vordergrund, als einzige kausale Therapieoption verbleibt die Lebertransplantation. Die Transplantation kommt jedoch nur unter bestimmten Bedingungen und strengen Kriterien in Betracht. Anhand der Child-Pugh-Klassifikation kann neben der Stadieneinteilung ein genaues persönliches Risiko für das Auftreten weiterer Komplikationen und den Tod errechnet werden. Insgesamt überleben im Stadium Child C etwa 35% der Erkrankten innerhalb eines Jahres, somit besteht in diesem Stadium eine eher geringe Lebenserwartung bei der Leberzirrhose.
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