Ernährung bei einer Leberzirrhose

Bei einer Leberzirrhose sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten. Empfohlene Lebensmittel sind Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und mageres Fleisch. Einige Lebensmittel sollten aber gänzlich vermieden werden. Dazu gehören Süßigkeiten, Fast Food, salzige Lebensmittel und Alkohol.

Ernährung bei einer Leberzirrhose

Die Leberzirrhose stellt das Endstadium vieler schwerer Lebererkrankungen dar. Sie kann durch Alkohol, Viruserkrankungen (vor allem Hepatitis B und C) und auch durch einige Stoffwechselerkrankungen verursacht werden. Dabei handelt es sich um einen Umbau des Lebergewebes in Bindegewebe. Dieses kann dann die Funktion der Leber nicht mehr erfüllen und es kommt zunehmend zu den typischen Symptomen, wie Hautveränderungen, Druckgefühl im rechten Oberbauch, später auch zu Gelbsucht, Wasseransammlungen im Bauch (Bauchwassersucht) und Abnahme der geistigen Fähigkeiten.

Je nach Ursache ist eine spezielle Ernährung sinnvoll, um das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen. Denn eine vollständige Rückbildung der Zirrhose ist meist nicht mehr möglich.

Diese Lebensmittel sind erlaubt bei einer Leberzirrhose

Generell gilt, dass Menschen mit Leberzirrhose besser mehrere kleine Mahlzeiten als wenige große Mahlzeiten zu sich nehmen sollten. Die Ernährung sollte möglichst ausgewogen sowie vitamin- und ballaststoffreich sein. Je nach Art und Grad der Leberzirrhose müssen zusätzliche Empfehlungen beachtet werden, darauf wird später näher eingegangen. Grundsätzlich ist es für Menschen mit Leberzirrhose möglich, alle Lebensmittel zu essen, die gut vertragen werden. Folgende Lebensmittel sind besonders empfehlenswert:

  • Gemüse aller Art
  • Hülsenfrüchte, wie Erbsen und Linsen (falls diese gut vertragen werden)
  • Obst aller Art, mit Ausnahme von unreifem Obst, z.B. grüne Äpfel und Birnen
  • Milch und Milchprodukte, wie Quark und Käse
  • Vollkornprodukte in Form von Brot und Brötchen
  • mageres Fleisch und Fisch in Maßen

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Therapie einer Leberzirrhose.

Diese Lebensmittel sind verboten bei einer Leberzirrhose

Je nach Ursache der Erkrankung kommen hier sehr unterschiedliche Lebensmittel in Frage. Im Allgemeinen ist jedoch besonders darauf zu achten, möglichst keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Dies gilt auch dann, wenn die Leberzirrhose nicht durch Alkohol verursacht wurde. Die meisten im Folgenden aufgeführten Lebensmittel sind nicht komplett verboten, sollten aber dennoch möglichst vermieden werden:

  • Alkohol jeglicher Art (siehe auch: Folgen von Alkohol)
  • Süßigkeiten, die viel Zucker oder Fett enthalten
  • frittiertes Fast Food, wie Burger, Pommes frites und Ähnliches
  • durchwachsenes oder sehr fettes Fleisch
  • sehr salzige Lebensmittel, wie eingelegter Fisch, Brühe oder Pökelware
  • möglichst wenig Salz im Allgemeinen, stattdessen besser Gewürze wie Pfeffer, Paprikagewürz oder Kräuter zum Abschmecken verwenden
  • Lebensmittel, die stark blähen oder eine lange Verweildauer in Magen und Darm haben, z.B. Kohl, frisches Brot oder kohlensäurehaltige Getränke

Wie ernährt man sich gesund? Erfahren Sie hier mehr dazu.

So viel sollte ich bei einer Leberzirrhose trinken

In frühen Stadien der Leberzirrhose gibt es meist keinen Grund, die Trinkmenge zu verändern. Dies sollte aber in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Grundsätzlich sollte auf Alkohol jeglicher Art verzichtet werden.

Ist die Leberzirrhose bereits fortgeschritten, kann sich eine Bauchwassersucht (Aszites) bilden. Dann kann eine Einschränkung der Trinkmenge nötig werden, um die Wassereinlagerungen zu reduzieren und das Allgemeinbefinden des Patienten zu verbessern. Meist wird dann eine Flüssigkeitsaufnahme von einem bis eineinhalb Litern pro Tag empfohlen. Die genaue Trinkmenge kann aber von Patient zu Patient variieren und sollte stets mit einem Arzt auf das Therapiekonzept abgestimmt werden.

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So viele Proteine sollte ich bei einer Leberzirrhose zu mir nehmen

Die Menge an Proteinen, die täglich aufgenommen werden soll, variiert ebenfalls je nach Stadium der Leberzirrhose. Grundsätzlich haben Patienten mit Leberzirrhose einen erhöhten Proteinbedarf. Proteinreiche Lebensmittel, wie Nüsse und Milchprodukte, sind daher durchaus empfehlenswert.

Bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen kann es jedoch zu einer erhöhten Menge an Ammoniak im Körper kommen. Dieses kann eine Funktionsstörung und Schäden des Gehirns verursachen, die sogenannte hepatische Enzephalopathie. Um dem vorzubeugen, sollten vorwiegend Proteine aufgenommen werden, die aus verzweigtkettigen Aminosäuren bestehen. Dazu gehören zum Beispiel Milch, Sojaprodukte und Hülsenfrüchte. Eher gemieden werden sollten in diesem Stadium dagegen tierische Proteinquellen wie Fleisch und Eier.

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Der Alkoholverzicht bei einer Leberzirrhose

Der Alkoholverzicht hat einen sehr wichtigen Stellenwert bei der Ernährung von Patienten mit Leberzirrhose. Alkohol ist eine der häufigsten Ursache für die Bildung einer Fettleber. Findet weiterhin regelmäßiger Alkoholkonsum statt, so wandelt sich die Fettleber in eine Leberzirrhose um. Diese Umwandlung ist dann nicht mehr rückgängig zu machen.

Aber auch Patienten, bei denen Alkoholmissbrauch nicht Ursache der Leberzirrhose ist, profitieren von einem Alkoholverzicht. Der Alkohol schädigt die bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Leber ansonsten nur noch weiter und die Leberzirrhose schreitet schneller voran.

Die Vitaminsubstitution bei einer Leberzirrhose

Im Allgemeinen reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um den Vitaminbedarf des Körpers zu decken. Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung haben jedoch häufig das Problem, aufgenommene Nahrung nur schlecht zu vertragen. So entsteht zunehmend eine Abneigung gegen das Essen.

Aus diesem Grund sind Patienten mit Leberzirrhose ab einem gewissen Punkt häufig auch unterernährt. Dann kann neben einer verstärkten Kalorienzufuhr mittels speziellen Zusatznahrungsmitteln auch die Zufuhr an Vitaminen erforderlich werden. Ob und inwiefern dies nötig ist, besprechen Patienten jedoch am besten mit ihrem behandelnden Arzt.

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Weiterführende Information

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.05.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024