Insuman comb ist eines von vielen Insulin-Präparaten zur Behandlung von Diabetes mellitus. Es ist ein Kombinationspräparat eines Humaninsulins und eines Verzögerungsinsulins. Es sollte ungefähr 15 bis 30 Minuten vor einer Mahlzeit gespritzt werden um den Blutzuckerspiegel ausreichend zu senken.
Kombination aus Human-Insulin und Verzögerungsinsulin (NPH-Insulin)
Insulin ist ein Hormon, das beim Gesunden von den Zellen des Pankreas produziert wird. Es wird ausgeschüttet, wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt, also vor allem nach einer Mahlzeit. Insulin bewirkt dann eine Aufnahme der Glucose in bestimmte Körperzellen, beispielsweise die der Muskulatur und des Fettgewebes. Weiterhin hemmt es die Bereitstellung von Glucose aus körpereigenen Reserven oder durch Neusynthese (Herstellung), da in dieser Situation genug Zucker von außen zugeführt wird und die Energiegewinnung hieraus größtenteils gedeckt werden kann. Deshalb hemmt Insulin Prozesse, die für eine alternative Energiegewinnung bei Zucker-Mangel vom Körper angekurbelt werden, so zum Beispiel den Abbau von Proteinen (z.B. aus der Muskulatur) und Fett. Insulin sorgt in Situationen, in denen genug Glucose vorhanden ist außerdem für ein Aufstocken der Zucker-, Protein- und Fettspeicher (Glykogen-, Protein- und Lipidsynthese), die dann wiederum zur Energiegewinnung genutzt werden können, wenn der Körper keine Glucose-Zufuhr von außen erfährt, zum Beispiel zwischen zwei Mahlzeiten.
Insulin spielt eine herausragende Rolle in der Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus. Bei Menschen mit einem Diabetes Typ I wird Insulin von Beginn an angewendet, bei einem Diabetes Typ II erst im Krankheitsverlauf. Insulin comb® ist eines von zahlreichen Insulin-Präparaten, es enthält eine Kombination aus Normalinsulin und Verzögerungsinsulin. Das Normalinsulin bewirkt einen relativ raschen Wirkeintritt, das Verzögerungsinsulin hat gegenüber dem Normalinsulin den Vorteil einer mehr als doppelt so langen Wirkdauer. Dies ist dadurch bedingt, dass die Insulin-Moleküle an eine schwer lösliche Substanz gebunden sind (als NPH bezeichnet) die zu einer verzögerten Insulin-Freisetzung führen. Bis zum Wirkeintritt vergehen etwa 30 Minuten, weshalb dieses Insulin 15-30 Minuten vor einer geplanten Mahlzeit gespritzt werden sollte, damit es rechtzeitig seine Wirkung entfaltet. Die Wirkung dieses Kombinationspräparates hält 14-20 Stunden an, je nach Anteil von Normal- und Verzögerungsinsulin. Es gibt Präparate mit 15, 25 und 50% Anteil von Normalinsulin und dementsprechend 85, 75 und 50% Anteil von NPH-Insulin (Insulin comb 15 ®, Insulin comb 25 ®, Insulin comb 50 ®).
Die erwünschte Wirkung von Insulin – die Senkung des Glucose-Spiegels – bedingt die häufigste Nebenwirkung, eine zu starke Senkung des Zuckerspiegels (Hypoglykämie). Diese kann sich unter anderem zeigen durch Symptome wie Herzrasen (Tachykardie), Zittern, Hunger und Schwitzen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme (durch Hemmung des Abbaus der Reserven von Zucker, Fett und Proteinen), Veränderung des Unterhautfettgewebes (Lipodystrophie) an der Einstichstelle, allergische Reaktionen, Ödeme durch Natriumretention vor allem zu Therapiebeginn und andere.
Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) ist eine absolute Kontraindikation. Besonders vorsichtig sollte Insulin dosiert werden bei Patienten mit Insuffizienz von Niere oder Leber.
Es bestehen zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. So besteht ein erhöhter Insulin-Bedarf unter gleichzeitiger Therapie mit Beta-Sympathomimetika wie Salbutamol (z.B. im Rahmen der Therapie des Asthma bronchiale oder der COPD), Kortikoiden / Steroiden wie Prednisolon, Schilddrüsenhormonen (zumeist L-Thyroxin), Östrogenen (z.B. im Rahmen der Verhütung mit der „Pille“), Wassertabletten (Diuretika) und anderen.
Ein verminderter Insulin-Bedarf besteht bei gleichzeitiger Einnahme von Betablockern (z.B. bei Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder nach Herzinfarkt), MAO-Hemmern (Psychopharmaka), Aspirin (ASS) und anderen. Unter Insulintherapie besteht bei gleichzeitigem Alkoholkonsum die Gefahr einer Unterzuckerung, da Alkohol die körpereigene Glucose-Synthese hemmt.
Die Dosierung erfolgt je nach individuellem Bedarf anhand eines Tages-Schemas. Die Injektion erfolgt in der Regel subkutan (s.c.).
Beispielhaft sei hier Insuman comb 25 ® angeführt. 5 Fertigspritzen kosten auf Privatrezept etwa 54 Euro. Bei Vorlage eines Kassenrezeptes fallen knapp 5,50 Euro an.
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