Ursachen der Hüftarthrose

Es gibt viele verschiedene Ursachen für die mögliche Entstehung einer Hüftarthrose. Um die Hüftarthrose zu diagnostizieren ist ein Röntgenbild notwendig. Es können sowohl angeborene Faktoren zu einer Hüftarthrose führen, sowie Ursachen durch äußere Gewalteinwirkungen.

Ursachen der Hüftarthrose

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Ursachen für die Entstehung einer Hüftarthrose

Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Entstehung einer Hüftarthrose.

Hinzu kommt, dass die Ursachen einer Hüftarthrose in den meisten Fällen nicht bekannt sind. Um die Arthrose hinsichtlich ihrer Ursache besser differenzieren zu können, unterscheidet man zwischen der primären und der sekundären Arthrose. Wenn sich eine Arthrose ohne ersichtlichen Auslöser entwickelt – und das ist in den meisten Fällen der Fall –, spricht man von einer primären Arthrose.

Als sekundäre Hüftgelenksarthrose bezeichnet man hingegen eine Arthrose, die aufgrund von Vorschädigungen, Fehlbelastungen, individuellen Entzündungsprozessen oder fehlerhaft angelegter Hüftpfanne (Hüftdysplasie) oder Schenkelhals (Impingement) entsteht.

Das Röntgenbild rechts oben zeigt Ihnen eine gesunde Hüfte. Man erkennt den Abstand zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne sehr gut. Dieser Abstand impliziert, dass sowohl die Pfanne als auch der Hüftkopf mit einer guten Knorpelschicht bezogen sind. Dies ist bei einer Arthrose nicht mehr der Fall. Die Knorpelschicht weist in einem solchen Fall teilweise erhebliche Schädigungen auf.

Nachfolgend aufgelistet finden Sie die häufigsten Ursachen, die für eine Entstehung einer Hüftarthrose verantwortlich gemacht werden können. In den meisten Fällen stehen Ihnen noch weitere Informationen zur Verfügung, die Sie über einen Link erreichen können.

  • Angeborene teil- oder komplette Verrenkung der Hüfte (Hüftluxation) bei angeborener Hüftdysplasie:
    Bei etwa 10% aller Neugeborenen liegt der Hüftkopf nicht korrekt in der Pfanne. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung gestellt. Je nach individuell unterschiedlichem Ausmaß der Hüftdysplasie ist eine Behandlung durch Spreizverband oder eine Operation notwendig, um Spätfolgen zu verhindern. Es ist hierbei von besonderer Bedeutung, dass dieses Krankheitsbild möglichst früh erkannt wird, da nur innerhalb der ersten beiden Lebensjahre eine Nachreifung des Pfannendaches (Verminderung oder Aufhebung der Hüftdysplasie) möglich wird. Bei ausbleibender Diagnose oder Nichtbehandlung entwickelt sich eine dauerhafte Hüftdysplasie mit ihren Spätfolgen einer Hüftarthrose.
  • Angeborene Formstörung (Hüftdysplasie):
    Man spricht von einer Hüftdysplasie bei Patienten, deren Hüftpfanne zu flach oder deren Schenkelhalswinkel zu steil (siehe auch die Anatomie vom Hüftgelenk) ist. Dies hat zur Folge, dass das Pfannendach den Hüftkopf nicht vollständig überdeckt, was in der Folge bedeutet, dass die Last nur von einem zu kleinen Teil des Gelenkes getragen wird.
    Dieses führt zum Frühverschleiß vom Hüftgelenk. Es erscheint daher einleuchtend, dass solche so genannten präarthrotischen Veränderungen (= Arthrose verursachenden Fehlstellungen) bei hochgradigen Befunden frühzeitig operativ korrigiert werden. Dies kann beispielsweise durch so genannte Umstellungsosteotomien geschehen.
    Beim Vergleich des Röntgenbildes einer Hüftdysplasie mit dem Röntgenbild einer gesunden Hüfte (siehe oben) werden gravierende Unterschiede erkenntlich. Dass dies nicht ohne Folgen sein kann, erscheint logisch. Im geschlechtsspezifischen Vergleich fällt auf, dass Frauen verhältnismäßig häufiger unter einer Hüftdysplasie leiden. Das Verhältnis zwischen Frauen / Männern liegt bei etwa 9:1.
  • Stoffwechselstörungen:
    Diabetes mellitus

    Durch Diabetes mellitus werden Veränderungen der Blutgefäße verursacht, die wiederum zu Durchblutungsstörungen im Bereich des Hüftkopfes führen. Die Folge aus dieser Minderversorgung ist beispielsweise eine Hüftkopfverformung oder im schlimmsten Fall das Absterben des Hüftkopfes (Hüftkopfnekrose, siehe unten).
    Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema: Diabetes mellitus
  • Gicht:
    Patienten, die unter Gicht leiden, weisen einen erhöhten Harnsäuregehalt im Blut auf. Liegt der Harnsäuregehalt bei etwa 8 mg / dl oder höher, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ablagerung so genannter Harnsäurekristalle (= Uratkristalle) im Gelenk sehr wahrscheinlich. Diese Kristalle zerstören die eigentlich glatte Oberfläche des Gelenkes. Kristalle lagern sich ab, wenn der Harnsäuregehalt im Blut zu hoch ist, es kann zu einem Gichtanfall kommen.
    Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema: Gicht
  • bakterielle Coxitis:
    Hierunter fallen bakteriell verursachte Infektionen des Hüftgelenkes, die im Verlauf zu einer Hüftarthrose führen können. Das Auftreten einer bakteriellen Coxitis ist theoretisch bei allen Menschen möglich, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit an einer bakteriellen Koxitis zu erkranken besonders bei Kindern und Patienten mit einem künstliches Hüftgelenk deutlich erhöht.
    Bei Kindern kann sie beispielsweise durch eine Verschleppung eines Infektherdes über den Blutweg entstehen. So kann beispielsweise eine Mandelentzündung durch Verschleppung über den Blutweg eine bakterielle Koxitits oder chronische Knocheneiterung (Osteomyelitis) verursachen.
    Lesen Sie bitte hierzu auch das Thema Osteomyelitis.
  • Epiphyseolysis capitis femoris
    (bei Kindern und Jugendlichen, bei Jungen etwa zwischen 12. und 16. Lebensjahr, bei Mädchen in der Regel zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr):
    Beim Kind ist der Hüftkopf durch die so genannte Wachstumsfuge (= Knorpelfuge) getrennt. Dies bedeutet, dass der Hüftkopf und der Schenkelhals noch nicht durchgehend knöchern verbunden sind. Tritt in der Wachstumsfuge zwischen Femurhals und –kopf eine Lockerung auf, kann sich daraus eine Trennung und Verschiebung ergeben. Das bedeutet, dass bei Belastung der Schenkelhals nach vorn oben (= ventral kranial) wandert, der Hüftkopf allerdings in der Hüftpfanne festgehalten wird. Eine akute Epiphysenlösung stellt stets einen der wenigen Notfälle in der Orthopädie dar.

    Das bedeutet: Die Epiphyse muss schnellstmöglich reponiert werden. Das bedeutet der abgerutschte Hüftkopf muß schnell wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht werden. Dabei kann ein operatives Vorgehen, mit Reposition und Fixation des Hüftkopfes notwendig werden. Bei Frühdiagnose und operativer Therapie mit entsprechender Korrektur, ist die Diagnose als gut einzustufen. Ein bleibender Schaden kann insbesondere bei einer späten Diagnose nicht immer ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass besonders wenn darüber hinaus noch eine Hüftkopfnekrose auftritt, eine frühe sekundäre Coxarthrose droht. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei der Epiphyseolysis capitis femoris.
  • Gelenkchondromatose
    Hierbei handelt es sich um eine Umwandlung von Schleimhautgewebe in Knorpelzellen, die Knorpelkugeln bilden, die als freie Gelenkkörper die Mechanik des Gelenkes stören und zur Hüftarthrose führen kann.
  • Hüftkopfnekrose (HKN):
    Bei einer Hüftkopfnekrose handelt es sich um eine örtliche Durchblutungsstörung des Hüftkopfes. Durch die Durchblutungsstörung kommt es zu einer Verformung des Hüftkopfes. Durch die folgende Inkongruenz von Hüftkopf und Hüftpfanne kommt es kurzfristig zur Entwicklung einer Hüftarthrose.
  • Morbus Perthes:
    Durchblutungsstörungen des kindlichen Hüftkopfes mit zunehmender Verformung des Hüftkopfes. Der Morbus Perthes ist mit der Hüftkopfnekrose vergleichbar. Da er aber während der Wachstumsphase auftritt, können Inkongruenzen durch das noch bestehende Wachstum wieder ausgeglichen werden.
  • Osteoradionekrose:
    Darunter versteht man das Absterben des Hüftkopfes aufgrund von Durchblutungsstörung (Hüftkopfnekrose) infolge einer Bestrahlung eines hüftgelenksnahen Bereiches in der Tumortherapie.
  • Protrusio acetabuli:
    Darunter versteht man das Vorwölben der Hüftpfanne in das Becken. Diese Erkrankung findet man häufiger bei Erkrankungen des rheumatische Formenkreises (rheumatoide Arthritis / Rheuma).
  • Rheumatoide Arthritis (Rheumatismus, chronische Polyarthritis):
    Die rheumatoide Arthritis beginnt an der Innenhaut der Gelenke (= Synovia). Durch den chronischen Entzündungsprozess werden Substanzen freigesetzt, die das eigenen Gelenk angreifen und letztlich auch zerstören. Detailliertere Informationen finden Sie unter der Rubrik Rheuma / rheumatoider Arthritis.

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen finden Sie auch unter unseren Themen:

Allgemeine weitere Informationen finden Sie unter dem Thema Arthrose, sowie bei der Kniearthrose (Gonarthrose)!!!

Alle Themen, die zum Bereich Orthopädie veröffentlicht wurden, finden Sie unter: Orthopädie A-Z

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 19.10.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024