Hausmittel gegen geschwollene Knöchel

Im Internet kursieren viele Gerüchte über Hausmittel, die bei geschwollenen Knöcheln helfen sollen. Viele bringen jedoch keine Linderung. Ein wirklich wirksames Hausmittel sind Quarkwickel, da diese eine Kühlung herbeiführen.

Hausmittel gegen geschwollene Knöchel

Einleitung

Ein geschwollener Knöchel kann Betroffene deutlich im Alltag einschränken. Um Begleitsymptome wie beispielsweise Schmerzen, eine Schwellung oder sogar eine Bewegungseinschränkung im Gelenk zu lindern, können einige Hausmittel sehr hilfreich sein. Werden sie zudem richtig angewendet, was die Dauer und Dosierung angehen, können sie zum Teil sogar eine äußere Anwendung mit wirkstoffhaltigen Salben sowie die Einnahme von Medikamenten reduzieren beziehungsweise im Einzelfall sogar komplett ersetzen.

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Quarkwickel

Quarkwickel lindern vor allem durch ihre kühlende Wirkung die Symptome eines geschwollenen Knöchels. Wendet man den Quark aus dem Kühlschrank an, wird durch den Temperaturunterschied ein Zusammenziehen der Gefäße im entzündeten Bereich bewirkt. Folglich nimmt die Durchblutung ab und es kann eingelagerte Flüssigkeit leichter abtransportiert werden. Der Umfang des Knöchels nimmt reaktiv ab.

Durch seine Feuchtigkeit wirkt der Quark zudem besonders lange kühlend, da eine Verdunstungskälte entsteht. Seine Inhaltsstoffe haben weniger eine günstige Beeinflussung auf den Heilungsverlauf, da sie nicht konzentriert genug vorhanden sind. Zudem können die wenigsten Inhaltsstoffe die Hautbarriere ausreichend überwinden. Schädlich sind Quarkwickel jedoch keineswegs.

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Wechselbäder

Wechselbäder sind dadurch gekennzeichnet, dass bei ihrer Anwendung die Wassertemperatur abwechselnd von kalt zu warm gewechselt wird. Bei einem geschwollenen Knöchel sind sie eher nicht zu empfehlen, da eine zusätzliche Wärmezufuhr den Heilungsverlauf behindert. Denn wird einem bereits entzündeten und vermehrt durchbluteten Gewebe Wärme zugeführt, werden die Symptome wie Rötung, Schmerzen und Schwellung eher gesteigert, da die zuführenden Gefäße noch weiter gestellt werden als sie es bis dahin im Rahmen der Gelenksentzündung waren.
Ein Wasserbad mit kaltem Wasser kann jedoch sehr gut symptomlindernd wirken, da es abschwellend wirkt. 

Bittersalz

Bittersalz (Magnesiumsulfat) ist nicht zur ursächlichen Therapie eines geschwollenen Knöchels geeignet. Weder bei einer äußerlichen Anwendung noch bei einer Einnahme als Pulver oder Tablette kann es den Heilungsverlauf bei einem geschwollenen Knöchel nachweislich positiv beeinflussen. Die typischen Einsatzgebiete von Bittersalz sind Verstopfungen oder eine Darmreinigung z.B. im Rahmen des Fastens. Eine entzündungslindernde Wirkung ist bei einem geschwollenen Gelenk nicht zu erwarten.

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Apfelessig

Die Anwendung von Apfelessig bei einem geschwollenen Knöchel ist heutzutage obsolet. Es ist nachgewiesen, dass der Essig die Schutzbarriere der Haut schädigt und somit mehr Schaden als Nutzen bei einer äußerlichen Anwendung anrichtet. Bei regelmäßigem Gebrauch sind sogar häufig lokale Unverträglichkeitsreaktionen wie Ausschlag oder Hautschuppungen zu beobachten.

Der einzige Effekt beim Auftragen auf die Haut ist, dass eine Verdunstungskälte entsteht, die kurzzeitig das Gelenk kühlt. Dieser hält jedoch nur kurz an, sodass andere Kühlungsverfahren wirksamer und deutlich schonender sind.

Zitronenwasser

Zitronenwasser enthält wie der Apfelessig verhältnismäßig viel Säure, welche die Hautbeschaffenheit angreifen kann. Die Idee hinter der lokalen Anwendung von Zitronenwasser ist, dass das in ihr enthaltene Vitamin C die Heilung im Gelenk fördern kann. Dazu muss man sagen, dass das Vitamin C nicht über die Haut aufgenommen wird und somit nicht an seinen Wirkort – das geschwollene Gelenk – gelangen kann. Daher ist Zitronenwasser nicht zur Behandlung eines geschwollenen Knöchels geeignet.

Fußmassagen

Fußmassagen können durchaus bei einem dicken Knöchel helfen, wenn sie richtig durchgeführt werden. Streicht man nämlich den Fuß wie bei einer Lymphdrainage so aus, dass die eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe leichter abfließen kann, bessern sich die Schwellung und damit meist auch die Schmerzen deutlich. Hierfür bedarf es jedoch einiger Expertise, da man als Voraussetzung für eine erfolgreiche Massage den Verlauf der Lymphbahnen wissen muss.

Für Laien empfiehlt es sich eher das Prinzip der Schwerkraft mittels Hochlagern des betroffenen Beines zu nutzen, um den Abfluss von eingelagerter Flüssigkeit zu erleichtern.

Ätherische Öle

Ätherische Öle haben nahezu keinerlei Effekt auf ein geschwollenes Gelenk. Der Grund dafür ist, dass die natürlichen Inhaltsstoffe der Öle die oberste Hautschicht nicht durchdringen können. Im Endeffekt gelangen sie also bei einer äußeren Anwendung nicht durch die verhornten Hautzellen an ihren Wirkort. Bei guter Verträglichkeit können sie jedoch dazu angewendet werden, die Haut über der Schwellung geschmeidig zu halten. Es ist jedoch unbedingt auf mögliche allergische Reaktionen zu achten.

Hochlagerung

Hochlagern ist neben der intermittierenden Kühlung das wirksamste Mittel bei einem geschwollenen Knöchel. Durch das Hochlagern wird nämlich nicht nur die Durchblutung gemindert und damit auch der Abfluss von eingelagerter Flüssigkeit erleichtert, sondern auch ein immer wiederkehrender Entzündungsreiz durch Belastung des Gelenkes weggenommen. Die mit dem Hochlagern verbundene körperliche Ruhe fördert eine ungestörte Abheilung und verhindert ein weiteres Anschwellen durch zu frühe und zu starke Belastung.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.02.2020 - Letzte Änderung: 12.01.2023