Hausmittel gegen Durchblutungsstörung

Hausmittel gegen Durchblutungsstörungen

Hausmittel sind eine gute ergänzende Möglichkeit, um gegen Durchblutungsstörungen vorzugehen. Sie sind in der Regel gut verträglich und unkompliziert anzuwenden.

Allerdings sollte man sich bei der Behandlung einer Durchblutungsstörung nicht allein auf Hausmittel und pflanzliche Medikamente verlassen.
Die Wirkungen von Hausmitteln sind meistens nicht ausreichend in Studien belegt. Auch wenn viele Hausmittel frei verkäuflich sind, sollte eine Einnahme immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da es auch bei der Einnahme von pflanzlichen Mitteln zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann.

Diese Hausmittel können bei Durchblutungsstörungen helfen

  • Fuß- und Armbäder

  • Bürstenmassagen

  • Knoblauch

  • Ginko

  • Zwiebel

  • Weißdorn

  • Ingwer

  • Cayennepfeffer

  • Latschenkieferöl

  • Kurkuma

Knoblauch bei Durchblutungsstörungen

Eine regelmäßige Einnahme von Knoblauch soll Arteriosklerose vorbeugen.

Durch Arteriosklerose werden die Arterien verengt und damit die Durchblutung verschlechtert. Durch bestimmte Inhaltsstoffe im Knoblauch soll der Ablagerungsprozess an den Gefäßwänden verhindert werden. Zum Zusammenhang zwischen Knoblauchpräparaten und Arteriosklerose gibt es mehrere Studien.

Die genaue tägliche Dosiseinnahme für die beste Wirkung ist jedoch nicht ganz klar. Hier sollte man sich an die Dosisempfehlung des jeweiligen Präparates halten. Knoblauchpräparaten sollten bei einer erhöhten Blutungsneigung und Blutgerinnungsstörungen nicht eingenommen werden. Das verringerte Arterioskleroserisiko bei Knoblaucheinnahme hat zudem einen positiven Effekt auf den Blutdruck.

Gegen bestehende Arteriosklerose kann Knoblauch jedoch nichts ausrichten. Die Knoblauchpräparate dienen dem Vorbeugen von Arteriosklerose und dem Aufhalten der weiteren Arteriosklerosebildung

Ginko bei Durchblutungsstörungen

Ginko ist eine der ältesten Baumarten der Welt. In Ginkoblättern befinden sich bestimmte Inhaltsstoffe, welche die Durchblutung fördern sollen.
Es soll die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Es gibt zwar noch keine endgültigen wissenschaftlichen Nachweise, allerdings wird vermutet, dass Ginko sowohl die Durchblutung in den Armen und Beinen, als auch die des Gehirns fördert. Aus diesen Gründen ist Ginko auch zur Behandlung von demenziellen Erkrankungen zugelassen.

Bei einer pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) kann Ginko zusätzlich zum etablierten Gehtraining als unterstützende Maßnahme eingesetzt werden.

Bei der pAVK handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Beinarterien durch Arteriosklerose und Verkalkungen teilweise oder komplett verschlossen werden. Hierdurch entstehen bei längeren Gehstrecken Schmerzen in den Beinen. Eine Ginkoeinnahme führt in wenigen Fällen zu unerwünschten Nebenwirkungen. Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen sind möglich. Zur Einnahme sollten Fertigpräparate aus der Apotheke verwendet werden. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Trockenpräparat. Von einem Tee ist abzuraten, da hierbei auch Giftstoffe der Pflanze in den Tee gelangen können.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Zwiebel bei Durchblutungsstörungen

Die Zwiebel ist eine Heilpflanze, welche weitgefächert eingesetzt wird. Wegen ihrer antientzündlichen Wirkung wird sie bei Ohrenschmerzen und Insektenstichen angewendet.
Des Weiteren soll sie sich auch positiv auf den Cholesterinhaushalt auswirken. Ein guter Cholesterinspiegel wirkt sich wiederum positiv auf die Blutgefäße aus, da es zu weniger Arteriosklerose kommt.

Allerdings ist noch nicht geklärt, ob dieser Effekt nur beim Verzehr von rohen Zwiebeln auftritt. Ab welcher Menge positive Effekte auftreten, ist auch noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem sollen Zwiebeln einen Stoff enthalten, der die Verklumpung von Blutplättchen hemmt und somit das Blut verdünnt. Hierdurch kann das Blut besser fließen und die Durchblutung wird verbessert.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Cholesterin und Blutgerinnung

Fußbäder bei Durchblutungsstörungen

Durch ein warmes Fußbad werden die Gefäße weitgestellt, wodurch sie die Durchblutung verbessert.
Beim Wechselbaden wird die Gefäßmuskulatur trainiert. Bei warmen Wasser kommt es zu einer Weitstellung der Gefäße, bei kaltem Wasser zu einer Engstellung.

Zusätzlich kann zu einem Fußbad die Durchblutung mit einer Bürstenmassage unterstützt werden. Sehr wichtig ist jedoch, darauf zu achten, dass nicht für jeden Fußbäder geeignet sind. Bei manchen Erkrankungen sollten Fußbäder aus gesundheitlichen Gründen unterlassen werden. Hierzu zählen: arterielle Gefäßerkrankungen, wie die pAVK, oder starker Bluthochdruck.

Warme Fußbäder sollten nicht bei Krampfadern und Venenentzündungen angewendet werden. Deswegen sollte man gegebenenfalls beim Hausarzt nachfragen, ob ein Fußbad geeignet ist. Auch das Kneippen im kalten Wasser wirkt kreislaufanregend und kann dadurch die Druchblutung verbessern. Neben Fußbädern sind auch Armbäder zur Durchblutungsförderung möglich.

Weißdorn bei Durchblutungsstörungen

Hauptsächlich wird Weißdorn bei Herzschwäche angewendet, da Weißdorn besonders die Durchblutung des Herzens verbessert und damit dessen Kraft fördert.
Jedoch werden nicht nur die Gefäße am Herzen, sondern auch die anderen Gefäße erweitert, so dass auch die Durchblutung im Allgemeinen unterstützt wird.

Zusätzlich wirkt Weißdorn regulierend auf den Blutdruck und beruhigend. Die Wirkung tritt allerdings erst nach mehrwöchiger Einnahme ein. Weißdorn kann als Tee, Tinktur oder in Tablettenform angewendet werden. Weißdorn ist gut verträglich, in seltenen Fällen ist ein Schwindelgefühl möglich. Allerdings sollte Weißdorn nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Herzschwäche

Ingwertee bei Durchblutungsstörungen

Wie viele andere Heilpflanzen hat Ingwer ein sehr weites Wirkungsspektrum. Dabei ist Ingwertee besonders für seine antientzündliche Wirkung bekannt und wird bei Erkältungsinfekten und Verdauungsproblemen angewendet.

Darüber hinaus hat Ingwertee noch eine durchblutungsfördernde Wirkung. Ingwer beugt Verklumpungen des Blutes vor, was sich positiv auf die Blutgefäße auswirkt.
Neben der durchblutungsfördernden Wirkung versorgt Ingwer unseren Körper mit vielen wichtigen Nährstoffen. Ingwer enthält neben Vitamin C noch Magnesium, Eisen, Kalzium und Kalium.

Cayennepfeffer bei Durchblutungsstörungen

Cayennepfeffer enthält viele scharfe Stoffe, wie das Capsaicin. Stoffe wie Capsaicin binden im Körper an bestimmten Rezeptoren und führen dazu, dass der Mensch diese Stoffe als scharf wahrnimmt. Zusätzlich steigern die Rezeptoren bei Stimulation die Durchblutung.

Zudem soll Cayennepfeffer den Stoffwechsel anregen und die Blutgefäße stärken, da es eine gefäßerweiternde Wirkung hat. Cayennepfeffer kann auch äußerlich angewendet werden. Hierbei darf Cayennepfeffer jedoch nur auf intakte Haut ohne Verletzungen aufgetragen werden. Nach dem Auftragen kommt es zunächst zu einem schmerzenden Brennen, anschließend lässt dieses jedoch nach und es kommt zu einer verbesserten Durchblutung.

So kann Cayennepfeffer auch lokal bei Muskelverspannungen helfen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.11.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024