Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft ist in den allermeisten Fällen ein physiologisches Phänomen, dass gewährleistet, dass der Fetus und die Plazenta ausreichend durchblutet werden. In seltenen Fällen kann ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft auch Ausdruck auch Ausdruck einer Erkrankung sein und sollte daher immer von einem Arzt abgeklärt werden.
Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft ist ein Phänomen, dass fast alle schwangeren Frauen betrifft. In der Regel ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft ein physiologischer Anpassungsmechanismus an die Schwangerschaft. Er dient zur sicheren Durchblutung des Feten, bzw. des Babys. In seltenen Fällen ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft auch Ausdruck einer gefährdenden Problematik für das ungeborene Kind. Daher sollte der Puls immer genau überwacht und Abweichungen vom Arzt kontrolliert werden. Meist handelt es sich jedoch um eine normale Anpassungsreaktion des Körpers.
Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben. In erster Linie ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft eine physiologische Reaktion des Körpers auf die Schwangerschaft. Die Plazenta und der Embryo benötigen eine gute Blutversorgung. Diese wird dadurch gewährleistet, dass der Gefäßwiderstand sinkt und das Herz ca. 10-20 Mal öfter pro Minute schlägt als zuvor. So wird die Plazenta optimal durchblutet.
Doch ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft kann auch krankhafte Ursachen haben. In der Schwangerschaft kommt es vermehrt zu einem relativen Blutarmut (Anämie), der durch einen erhöhten Puls kompensiert wird. Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kann ebenso den Herzschlag beschleunigen. Selten steckt eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung hinter erhöhten Pulswerten. Diese äußert sich jedoch in der Regel durch einen plötzlichen Bluthochdruck.
Zu den seltenen, aber gefährlichen Ursachen zählt ebenso die Lungenembolie in der Schwangerschaft. Diese tritt in der Schwangerschaft leicht gehäuft auf, da das Blut bei Schwangeren schneller gerinnt. Daneben kann ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft Ausdruck einer Erkrankung sein, die mit der Schwangerschaft selbst nichts zu tun hat. Erkrankungen des Herzens führen allgmemein oft zu einem erhöhten Puls. Dazu gehören z.B. eine Perikarditis oder neu aufgetretenes Vorhofflimmern. Weitere Ursachen sind z.B. eine Lungenentzündung, Stress oder hormonelle Ungleichheiten.
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Meist benötigt ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft keine definitive Diagnose. Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft kann dennoch bei Bedarf durch ein Langzeit-EKG mit Pulsmessung beurteilt werden. Solange der Puls nicht um mehr als 10-20 Schläge pro Minute erhöht ist und keine Begleitsymptome dazu kommen, sind keine Maßnahmen einzuleiten.
Besteht der Verdacht auf andere Ursachen, sollte ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft weiter untersucht werden. Die Bestimmung von Schilddrüsenwerten führt zur Diagnose der Schilddrüsenüberfunktion. Weitere sinnvolle Untersuchungen sind eine Blutdruckmessung, eine Beurteilung von Herz- und Lungenfunktion sowie ein Ultraschall des ungeborenen Babys. Auch eine Urinuntersuchung kann sinnvoll sein, um eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung zu erkennen. Dann kann eine Diagnose gestellt werden.
Je nach Ursache kann ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft begleitende Symptome hervorrufen. Zu Beginn der Schwangerschaft kann es zu Kopfschmerzen und Leistungsknick kommen. Der Körper muss sich hier erst an den neuen Rhythmus gewöhnen. Ansonsten macht ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft keine Beschwerden.
Treten begleitende Symptome wie Übelkeit oder Unterleibsschmerzen auf, muss sofort ärztliche Hilfe eingeholt werden. Hier kann eine Beeinträchtigung des Kindes vorliegen. Besonders dann, wenn es zu Wassereinlagerungen am Körper kommt, kann ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft Ausdruck einer Schwangerschaftsvergiftung sein. Atemnot deutet auf ein Lungenproblem hin, Schwindel oder ein Engegefühl in der Brust weisen in Richtung Herz. Ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft durch die Schilddrüse bedingt, treten als begleitende Symptome Schwitzen, Unruhe und Nervosität auf. Im Falle einer Blutarmut können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Leistungsschwäche begleitende Symptome einer Pulserhöhung sein. Dazu kommt eine sichtbare Blässe, die sich vor allem an den Schleimhäuten bemerkbar macht.
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Für die betroffenen Frauen stellt sich die Frage: „Was ist normal?“ Ein Puls zwischen 60-100 Schläge pro Minute wird generell als normwertig bezeichnet. Vor allem zu Beginn kann ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft von zusätzlichen 10-20 Schlägen pro Minute als normal angesehen werden. Wichtig ist, dass dabei keine Beschwerden wahrgenommen werden. Ansonsten kann auch ein in diesen Grenzen liegender Wert als nicht normal gewertet werden. Gegen Ende der Schwangerschaft senkt sich die Herzfrequenz wieder auf Werte nicht-schwangerer Menschen ab.
Die Frage „Ab wann ist es gefährlich?“ ist die entscheidende Frage. Dazu sollte gesagt werden, dass man im Zweifel lieber auf sein Bauchgefühl hören und zum Arzt gehen sollte. Gefährlich kann es werden, wenn der Puls dauerhaft über 120 liegt. Dies kann Zeichen einer schwereren Grunderkrankung sein. Besonders dann, wenn begleitende Symptome und starkes Unwohlsein hinzutreten, ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft als gefährlich anzusehen. So muss bei erhöhtem Puls, Schmerzen, Übelkeit, Schwindel oder anderen Symptomen sofort ein Arzt zur Abklärung der Beschwerden aufgesucht werden.
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Die Schilddrüse ist ein zentrales Organ in der Regulation des Energiehaushaltes des Körpers. Die von der Schilddrüse gebildeten Hormone spielen auch eine zentrale Rolle in der Regulation der Herzfrequenz. Als Reaktion auf die Schwangerschaft vergrößert sich meist auch die Schilddrüse während dieser Zeit. Doch kann diese Reaktion über das Ziel hinaus schießen. Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft ist eine Folge davon.
Hierbei stimulieren die Schilddrüsenhormone in hohem Maße das Herz. Gleichzeitig kommt es zu nervösen Stimmungslagen, deutlichem Gewichtsverlust und Schweißattacken. Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft wirkt sich dann auch auf das Ungeborene aus. Es kommt bei Schilddrüsenüberfunktion während der Schwangerschaft vermehrt zu Frühgeburten und untergewichtigen Kindern. Daher ist ein deutlich erhöhter Puls in der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum immer dahingehend abzuklären, dass mit der Schilddrüse alles in Ordnung ist.
Ist es aus ärztlicher Sicht angemessen, kann auch eine Therapie der Überfunktion der Schilddrüse eingeleitet werden. Durch die Gabe von Medikamenten kann die Schilddrüse gehemmt und die Funktion normalisiert werden. Wird die Überfunktion der Schilddrüse somit über einen erhöhten Puls in der Schwangerschaft früh erkannt, stellt es ein leicht zu behandelndes Problem dar.
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Der Begriff Schwangerschaftsvergiftung bezeichnet umgangssprachlich eine Gruppe von Erkrankungen bei Schwangeren, die der Mediziner als Gestosen bezeichnet. Bekannt sind hier die Eklampsie und die Präeklampsie. Es kommt zunächst zu harmlosen Symptomen wie Kopfschmerzen und leicht erhöhtem Blutdruck. Doch verbirgt sich dahinter ein potenziell lebensgefährliches Krankheitsbild für Mutter und Kind. Ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft kann dabei ein erster Hinweis auf eine Schwangerschaftsvergiftung sein. Typischerweise jedoch äußert sich diese durch hohen Blutdruck, Wassereinlagerungen, schaumigen Urin und schließlich Krampfanfällen. Dann handelt es sich um einen gynäkologischen Notfall. Dies ist mit ein Grund, warum ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft immer abgeklärt werden sollte.
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Einige Quellen berichten, dass ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft ein Hinweis auf Zwillinge sein kann. Tatsächlich war in einigen Fällen, in denen eine Frau Zwillinge bekommen hat, ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft festgestellt worden. Umgekehrt gab es den Zusammenhang jedoch auch in vielen Fällen. Somit ist ein erhöhter Puls in der Schwangerschaft kein sicherer Hinweis auf Zwillinge. Einen sicheren Hinweis auf Zwillinge kann eine Ultraschalluntersuchung liefern.
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