Ein Zeckenbiss kann sich durch die Infektion mit Hautkeimen oder Erregern, die die Zecke übertragen kann, wie Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren, infizieren. Die Entzündung äußert sich durch die klassischen Entzündungszeichen, wie Rötung, Schwellung und Schmerzen.
Ein Zeckenbiss verläuft meist zunächst unbemerkt, da er in der Regel schmerzlos ist. Erst später kann ein schwarzer Punkt auf der Haut, die Zecke, entdeckt werden, der sich dort festgesaugt hat. Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt die Zecke entfernt, ist eine Entzündung des Zeckenbisses nicht ungewöhnlich. In den meisten Fällen kommt es zu einer leichten Rötung der Bissstelle, die nach einigen Tagen wieder verschwindet. Dies ist eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf die körperfremden Stoffe die durch die Zecke unter die Haut gelangen. Gelegentlich kann ein entzündeter Zeckenbiss jedoch auch einen Hinweis auf schwerwiegende Infektionen geben, daher ist eine ausführliche Abklärung des entzündeten Zeckenbisses oftmals notwendig.
Wenn sich ein Zeckenbiss entzündet hat, kommt es zunächst zu lokalen Beschwerden wie Rötung und Schwellung. Auch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung angrenzender Gelenke kann auftreten. Breitet sich die Entzündung weiter aus, kann es zu einer generalisierten Reaktion des Immunsystems kommen. Diese zeichnet sich vor allem durch Fieber aus, kann jedoch auch weitere grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit hervorrufen.
Bei einer Infektion mit Borrelien lässt sich zudem gelegentlich die sogenannte Wanderröte beobachten. Dabei breitet sich die Rötung kreisförmig aus, im Bereich der Bissstelle verblasst die Haut bereits wieder. Lesen Sie mehr dazu unter: Symptome der Borreliose
Schmerzen treten bei einem Zeckenbiss zunächst normalerweise nicht auf. Stattdessen sind Zeckenbisse meist zufällige Befunde, die man nach einem Tag im Wald am Körper entdeckt, so fallen sie meist durch die lokale Entzündung mit Rötung und Schwellung auf. Erst wenn sich die Entzündung richtig entwickelt hat, kann die betroffene Stelle auch schmerzen oder jucken. Treten anschließend Schmerzen an benachbarten Gelenken oder auch Muskel- und Kopfschmerzen auf, kann dies für eine Ausbreitung der Entzündung sprechen.
Fieber und Schüttelfrost sind Symptome, die auf eine generelle Immunantwort des gesamten Körpers hinweisen. Dabei ist Schüttelfrost ein Symptom, welches in der Regel auftritt, wenn das Fieber ansteigt. Fieber kann bei einer sich ausbreitenden lokalen Entzündung des Zeckenbisses mit einfachen Keimen von der Haut entstehen, häufiger deutet es jedoch auf eine schwerere Infektion mit FSME oder Borrelien hin. Typischerweise treten Kopf- und Gliederschmerzen zeitgleich auf, sodass die Beschwerden auch mit einer Sommergrippe verwechselt werden können. Kommt es nach einem fieberfreien Intervall wieder zu einem Anstieg der Körpertemperatur (nach Tagen bis Wochen), kann dies für eine Ausbreitung des Erregers im Körper sprechen.
Die Diagnose eines Zeckenbisses sollte zunächst auf der Anamnese beruhen. Dabei kann der behandelnde Arzt herausfinden, ob ein Risiko für einen Zeckenbiss (Aufenthalt im Wald, in hohem Gras, beruflich bedingte Exposition) vorliegt oder ob eine Zecke von der betroffenen Person entdeckt wurde. An der Bissstelle selbst können sich Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerzen bemerkbar machen. Um weitere Zeckenbisse auszuschließen, sollte anschließend der gesamte Körper nach Zecken abgesucht werden. Vor allem Hautfalten (Achsel, Leiste) müssen genau begutachtet werden. Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit Borrelien oder FSME vor, sollten Laboruntersuchungen die Erreger nachweisen.
Ein Zeckenbiss muss nicht immer von einem Arzt gesehen und behandelt werden. Gelingt es einem jedoch nicht, die Zecke vollständig herauszuziehen, sollten die Reste (oftmals bleibt der Kopf in der Haut stecken oder es befinden sich noch Anteile des Beißwerkzeugs in der Haut) von einem Arzt entfernt werden. Insbesondere Entzündungszeichen an der Bissstelle (Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen, Funktionseinschränkungen benachbarter Gelenke) sollten von einem Arzt gesehen werden, da sie ein Hinweis auf eine bakterielle oder virale Infektion der Bissstelle sein können. Wenn zusätzlich Fieber oder Grippesymptome auftreten, ist dies ein Anzeichen dafür, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Nach einem Zeckenbiss ist zunächst die Entfernung der Zecke am wichtigsten. Dies kann mittels einer Zeckenpinzette oder einer Zeckenkarte durchgeführt werden. Dabei sollte die Entfernung möglichst vorsichtig geschehen, damit die Zecke vollständig entfernt werden kann. Man sollte den Körper der Zecke beim Herausziehen nicht drücken, damit möglichst wenig Krankheitserreger von der Zecke übertragen werden können. Gelingt die vollständige Entfernung nicht, sollte ein Arzt die restlichen Anteile der Zecke (beispielsweise Beißwerkzeuge) entfernen.
Eine lokale Entzündung nach einem Zeckenbiss kann zunächst rein symptomatisch behandelt werden. Dabei ist eine Kühlung der betroffenen Stelle sinnvoll, da sie Schmerzen lindert und die Schwellung verringert. Zudem können bei starken Schmerzen auch schmerzsenkende Medikamente eingenommen werden. Da bei einer Entzündung des Zeckenbisses immer die Gefahr einer Infektion mit Erregern wie FSME oder Borrelien besteht, sollte nach einer Diagnostik auf diese beiden Erreger wenn nötig eine Therapie eingeführt werden.
Die Therapie der FSME-Erkrankung erfolgt rein symptomatisch. Kommt es beispielsweise im Verlauf zu Fieber, kann dies mit fiebersenkenden Medikamenten bekämpft werden. Die Borreliose dagegen kann mittels Antibiotika (Doxycyclin) behandelt werden.
In den meisten Fällen handelt es sich bei einem entzündeten Zeckenbiss um die natürliche Reaktion des Immunsystems auf eingedrungene körperfremde Stoffe. Wenn sich die Zecke festsaugt, muss sie mit ihrem Beißwerkzeug eine kleine Läsion (Wunde) in der Haut verursachen. Dies hat eine unmittelbare Reaktion der körpereigenen Abwehr zur Folge, durch die es zu einer leichten Entzündungsreaktion kommt. Zudem kann Speichel von der Zecke übertragen werden.
In die kleine Wunde können sich anschließend (auch nach Entfernen der Zecke) andere Krankheitserreger (beispielsweise von den normalen Hautkeimen) festsetzen. Diese würden eine etwas ausgeprägtere Entzündung hervorrufen. Ein entzündeter Zeckenbiss kann jedoch auch der Ausdruck für eine Infektion mit FSME (Viren) oder Borrelien (Bakterien) sein. Diese Erkrankungen werden typischerweise von Zecken übertragen und führen zunächst zu einer lokalen Entzündung des Zeckenbisses. Anschließend können sich die Krankheitserreger im Körper ausbreiten und so weitere Symptome hervorrufen. Typischerweise kommt es zu einer Entzündungsreaktion des ganzen Körpers, die sich durch Fieber und weitere grippeähnliche Beschwerden bemerkbar macht.
Wenn sich der Zeckenbiss entzündet hat, verschwinden die Beschwerden meist nach einigen Tagen. Vor allem, wenn es sich um eine Infektion mit lokalen Erregern (beispielsweise mit natürlicherweise vorkommenden Hautkeimen handelt). Auch wenn Infektionen mit FSME oder Borrelien zugrunde liegen, heilen diese meist folgenlos aus. Gelegentlich kommt es jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen, wie beispielsweise der Ausbreitung des Erregers bis ins Hirn. Dabei können Nervenschädigungen sowie eine Hirnentzündung entstehen, bei der Borreliose können auch andere Organe wie Augen, Haut und Herz betroffen sein. Im schlimmsten Fall kommt es zu starken Entzündungen im Bereich des Hirns, die tödlich verlaufen können.
Ein entzündeter Zeckenbiss ist meist ein Ausdruck für eine Infektion mit FSME-Viren oder Borrelien (Bakterien).
Die Infektion mit FSME verläuft in zwei Phasen: Nach etwa ein bis zwei Wochen kann Fieber zusammen mit weiteren grippeähnlichen Symptomen auftreten. Anschließend erfolgt eine symptomfreie Phase. Danach kommt es wieder zu Fieber mit Zeichen einer Hirnhautentzündung.
Dagegen lassen sich bei der Borreliose drei Stadien erkennen. Im Stadium I tritt lokal an der Bissstelle eine Wanderröte auf, auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein Juckreiz können entstehen. Im zweiten Stadium (frühe Ausbreitung) kommt es zu Nervenschädigungen mit Schmerzen und Funktionsausfällen. Auch das Herz kann von der Infektion betroffen sein. Monate bis Jahre später geht die Erkrankung in das Stadium III (späte Ausbreitung) über. Es entstehen Hautveränderungen, Gelenkbeschwerden sowie Zeichen einer Hirnentzündung. Die Augen können in allen drei Stadien betroffen sein.
Bei Hunden sind Zeckenbisse nicht selten, da die Tiere sich häufig in Gebieten mit hohem Zeckenaufkommen (Wald, Wiesen mit hohem Gras) aufhalten. Daher sollten Hunde gründlich nach Zecken abgesucht werden. Auch wenn dies durch das dichte Fell der Tiere erschwert wird. Wer bei seinem Hund eine Zecke auffindet, sollte diese vorsichtig entfernen, ohne dabei die Zecke zu zerdrücken. Je früher die Zecke aus der Haut gezogen wird, desto unwahrscheinlicher ist eine Entzündung der Bissstelle oder eine Übertragung von Krankheitserregern. Anschließend sollte die Stelle für mehrere Wochen regelmäßig kontrolliert werden. Sollten Anzeichen einer Entzündung auftreten, ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. Dieser kann Infektionen beispielsweise mit Borrelien abklären und gegebenenfalls antibiotisch behandeln.
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