Enalapril ist ein Mittel gegen Bluthochdruck und Herzschwäche. Es gehört zu den ACE-Hemmern und wird unter Handelsnamen wie Benalapril, Corvo, EnaHEXAL, Enalapril-ratiopharm, Juxtaxan oder Xanef vertrieben. Enalapril wird erst durch die Abspaltung einer Alkoholkette in der Leber aktiv.

Enalapril

Definition

Enalapril ist ein Arzneistoff, der bei Patienten mit Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eingesetzt wird.

Der Wirkstoff „Enalapril“ ist in folgenden Produkten enthalten: Benalapril, Corvo, EnaHEXAL, Enalapril-ratiopharm, Juxtaxan und Xanef.

Wirkweise

Enalapril muss zunächst durch Enzyme in der Leber in seine aktive Form Enalaprilat umgewandelt werden. Man bezeichnet Enalapril daher als „inaktives prodrug“, da die Wirkung erst nach Abspaltung einer Alkoholgruppe durch Leberenzyme ermöglicht wird.

Die aktivierte Form von Enalapril, Enalaprilat, hemmt dann ein bestimmtes Körperenzym, was in der Blutdruckregulation eine wichtige Rolle spielt. Das Angiotensin-Convertig-Enzyme (ACE) wird gehemmt und kann somit weniger Angiotensin II bilden:

  • Dadurch kommt es zum einen zu einer Erweiterung der Blutgefäße mit der Folge, dass der Blutdruck sinkt.

  • Außerdem führt der geringere Angiotensin II- Spiegel zu einer verminderten Ausschüttung des Hormons Aldosteron aus der Nebennierenrinde. Dies wiederum wirkt über eine Veränderung der Nierenfunktion (es wird weniger Natrium und somit weniger Wasser im Körper zurückbehalten) ebenfalls blutdrucksenkend.

Neben Enalapril zeigen folgende Arzneimittel eine ähnliche Wirkung, weshalb man sie unter dem Namen ACE-Hemmer zusammenfasst: Benazepril, Captopril, Cilazapril, Fosinopril, Lisinopril, Moexipril, Perindopril, Quinapril, Ramipril.

Anwendungsbereiche

  • Enalapril und andere ACE-Hemmer werden eingesetzt zur Therapie von Bluthochdruck. Hier erfolgt häufig eine Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, u.a. Diuretika (führen zu einer vermehrten Ausscheidung von Wasser über die Niere).

  • Enalapril findet außerdem Verwendung zur Therapie der Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Hier dient es dazu die Herzarbeit zu senken. Auch hier wird der ACE-Hemmer Enalapril häufig mit anderen Medikamenten kombiniert.

Zu welcher Tageszeit und in welcher Dosis Enalapril eingenommen werden muss, ist abhängig von der Grunderkrankung. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist es empfehlenswert, die Dosis von Enalapril über einige Wochen langsam zu steigern. Die maximale Tagesdosis liegt bei 40mg.

Nebenwirkungen

Insgesamt werden ACE-Hemmer, zu denen auch Enalapril zählt von den meisten Patienten gut vertragen.

  • Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung ist ein trockener Husten. Daneben kann es zu Heiserkeit, Hustenreiz und selten zu Asthmaanfällen kommen.
  • Außerdem treten gehäuft Hautreaktionen auf: Hautrötungen, Nesselsucht bis zum Angioödem (lebensbedrohliches Krankheitsbild durch eine plötzliche Schwellung von Haut und Schleimhaut, die auch die Atemwege betreffen kann).
  • Eine zu starke Blutdrucksenkung kann zu Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit führen.
  • Sehr selten kommt es zu Nierenfunktionsstörungen.
  • Die Einnahme von Enalapril kann zu einem erhöhten Kalium- und einem erniedrigten Natriumspiegel führen.

Kontraindikationen

Enalapril darf nicht eingenommen werden

  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei einer verengten Aortenklappe (Aortenstenose) oder verengten Nierenarterien (Nierenarterienstenose)
  • bei eingeschränkter Nierenfunktion
  • bei erblich bedingtem Angioödem
  • bei erhöhtem Aldosteronspiegel durch Überproduktion in der Nebennierenrinde (Conn-Syndrom)

Wechselwirkungen

Bestimmte Medikamente sollten nicht zusammen mit Enalapril eingenommen werden. Dazu zählen alle Medikamente, die den Kaliumspiegel erhöhen (Kaliumtabletten, bestimmte Entwässerungstabletten). Auch Erythropoetin sollte nicht zusammen mit Enalapril eingenommen werden.

Weiterführende Informationen

Weitere interessante Informationen finden Sie unter:

Zusätzlich finden Sie bei Medikamente A-Z weitere wichtige Informationen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.03.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024