Die Dosierung von Clexane® wird der jeweiligen Erkrankung angepasst. Lesen Sie mehr zu Dosierung von Clexane®.
Die jeweilige Dosierung von Clexane® wird nach dementsprechenden Einsatzgebiet gewählt.
Wichtig: Die angegebenen Dosierungen sind nur Orientierungswerte und müssen immer ärztlich nach der jeweiligen Erkrankung gewählt und angepasst werden.
Die Dosis der Clexane® wird abhängig vom Körpergewicht beziehungsweise vom Krankheitsrisiko oder der Erkrankung festgelegt.
Clexane® wird – außer bei intravenöser Bolusgabe - unter die Haut ins subkutane Fettgewebe gespritzt (Gabe = s. c. = subkutane Injektion.; sogenannte „Bauchspritze“). Bei sehr stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clerance < 30 ml/min) wird die Clexane®-Dosis reduziert.
1mg Clexane® entspricht einer anti-Xa-Dosis von 100 IE (internationale Einheiten). Darunter ist zu verstehen, dass 1mg Clexane® 100 IE Faktor Xa hemmen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Ausscheidung von Clexane® beeinträchtigt. Wie stark, ist vom Ausmaß der Niereninsuffizienz abhängig. Ist die Ausscheidung vermindert, ist die Clexane®-Konzentration im Körper erhöht und da Clexane® ein Blutverdünner ist, steigt somit das Blutungsrisiko an. Daher muss abhängig von der Schwere der Niereninsuffizienz die Clexane®-Dosis angepasst werden. Bei Patienten, die Clexane® zur Thromboseprophylaxe erhalten sollte die Dosis ab einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 15-30 ml/min auf 20 mg subcutan ein Mal täglich reduziert werden. Bei Nierengesunden beträgt die Dosis sonst 40 mg. Bei einer GFR unter 15 ml/min sollte Clexane® nicht mehr angewendet werden. Neben der Thromboseprophylaxe wird Clexane® auch zur Behandlung von aufgetretenen Thrombosen und Embolien eingesetzte. Hier ist eine höhere Dosis notwendig als zur Thromboseprophylaxe. Bis zu einer GFR von 30 ml/min ist keine Dosisanpassung notwendig. Bei einer GFR zwischen 15-30 ml/min wird weiterhin eine Dosis von 1 mg/kg empfohlen, das Dosierungsintervall sollte jedoch von 12 auf 24 Stunden verlängert werden. Statt der 2 Mal täglichen Gabe sollte Clexane also nur noch ein Mal täglich angewendet werden.
Clexane® wird in der Regel nach der Formel 1 mg/kg, also gewichtsadaptiert, dosiert. Das bedeutet beispielsweise, dass ein Patient, der 70 kg wiegt 70 mg Clexane (Clexane 0,7) erhält während ein Patient der 100 kg wiegt 100 mg Clexane (Clexane 1,0) erhält. Es muss daher keine Dosisanpassung nach oben oder unten bei Übergewicht oder Adipositas erfolgen.
Clexane® wird in therapeutischer Dosierung verabreicht bei Erkrankungen wie der tiefen Beinvenenthrombose, Lungenembolie, Vorhofflimmern oder Herzinfarkt. Die therapeutische Dosierung ist gewichtsabhängig und wird nach der Formel 1 mg/kg berechnet. Eine Frau mit 60 kg Körpergewicht erhält also Clexane 60 mg (Clexane 0,6). Wird Clexane in therapeutischer Dosierung verabreicht, wird es 2 Mal täglich gegeben. Die Applikation erfolgt subkutan, also unter die Haut, im Bereich von Bauch oder Oberschenkel.
Clexane® kann zur Blutverdünnung bei Patienten mit Vorhofflimmern eingesetzt werden. Patienten mit Vorhofflimmern haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko, daher ist eine Blutverdünnung notwendig. In der Regel wird ein Vorhofflimmern nicht dauerhaft mit Clexane® behandelt da dies bedeuten würde, dass die Patienten ein Leben lang 2 Mal täglich eine Spritze applizieren müssten. Gerade zu Beginn, also bei Erstdiagnose eines Vorhofflimmerns, kommt Clexane® jedoch zum Einsatz. Es kommt die therapeutische Dosierung, also 1 mg/kg 2 Mal täglich, zum Tragen. In der Regel werden die Patienten im Verlauf auf einen oralen Blutverdünner umgestellt. Entweder auf Marcumar (Phenprocoumon) oder auf einen der direkten oralen Antikoagulantien. Zu diesen zählen beispielsweise Xarelto (Rivaroxaban) oder Eliquis (Apixaban).
Clexane® ist zugelassen für die blutverdünnende Behandlung bei tiefer Beinvenenthrombose. Das Blut muss verdünnt werden, damit sich nicht noch mehr Gerinnsel bilden. Clexane® muss in therapeutischer Dosis, also 2 Mal täglich mit einer Dosis von 1 mg/kg verabreicht werden. Die Dauer der Anwendung hängt von der Ursache der Thrombose ab und davon, ob es sich um ein Erstereignis oder um eine erneut aufgetretene Thrombose handelt.
Auch zur Behandlung einer Lungenembolie kommt Clexane 2 Mal täglich mit einer Dosis von 1 mg/kg zum Einsatz. Auch hier ist die Dauer der Therapie unterschiedlich und hängt von mehreren individuellen Faktoren ab
Patienten, die therapeutisch Clexane® erhalten, sollen in der Regel über einen längeren Zeitraum eine blutverdünnende Therapie erhalten. Daher ist es der Regelfall, dass diese Patienten nicht über den gesamten Zeitraum Spritzen bekommen sondern auf eine Tabletten-Therapie umgestellt werden. Hier kommen als Blutverdünner entweder relativ neue Medikamente aus der Gruppe der sogenannten direkten oralen Antikoagulantien (DOAKs) oder das ältere Medikament Marcumar (Phenprocoumon) in Frage. Die Einstellung von Marcumar erfolgt anhand eines Blutwerts, dem INR. Der INR sollte bei den meisten zu behandelnden Erkrankungen unter der Therapie in einem Bereich von 2-3 liegen. Bei Patienten die keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen, liegt er bei etwa 1. In den ersten Tagen in denen Marcumar gegeben wird steigt der INR langsam an, ist aber noch nicht im Zielbereich. Das bedeutet, dass der Patienten in dieser Zeit noch kein ausreichend dünnes Blut hat und also nicht geschützt ist. Daher wird in dieser Zeit noch überlappend Clexane gegeben um die Zeit zu überbrücken, bis der Marcumar-Spiegel hoch genug ist um das Blut so dünn wie gewünscht zu machen. Clexane wird also so lange in therapeutischer Dosierung gegeben bis der gewünschte Wert erreicht ist. Meist ist ein INR von 1,8 oder 2 der Grenzwert ab dem Clexane dann nicht mehr überlappend gegeben werden muss.
Die größten Gefahren bei Überdosierung von Clexane® sind Blutungskomplikationen. Diese äußern sich zum Beispiel als Nasenbluten (Epistaxis), blutiger Urin (Hämaturie), blaue Flecken (Hämatome) der Haut, kleine Einblutungen der Haut (Petechien) oder bluthaltigen Teerstuhl (Meläna). Zeichen für verborgene, nicht sichtbare Blutungen sind Abfall des Blutdrucks oder bestimmte Laborveränderungen (Hämoglobin-Abfall, Hämoglobin = roter Blutfarbstoff).
Zu ergreifende Maßnahmen bei Auftreten solcher Komplikationen sind zunächst Absetzten der Clexane®-Gabe und bei schweren Blutungen im Verlauf die Injektion eines Gegenmittels: Protamin. Dosiert wird dieses neutralisierende Mittel in den ersten 8 Stunden nach Clexane®-Gabe wie Clexane® selbst. Wird diese Zeit überschritten, genügt eine geringere Protamindosierung, bei Dauer über 12 Stunden ist es nicht mehr indiziert, Protamin zu geben.
Durch Protamin können die Blutungen jedoch nur teilweise gestoppt werden, da diese Substanz vorwiegend an der anti-Faktor-IIa-Aktivität angreift. Die anti-Faktor-Xa-Aktivität hingegen, die den Hauptteil der Wirksamkeit von Clexane® ausmacht, kann nur mit hohen Dosen und maximal zu 60% beeinflusst werden.
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