Brustschmerzen in der Stillzeit - Das steckt dahinter

Brustschmerzen in der Stillzeit

Definition - Was sind Brustschmerzen in der Stillzeit?

Es gibt verschiedene Ursachen für eine schmerzende Brust in der Stillzeit. Man sollte unterscheiden zwischen Schmerzen, die nur während dem Stillen selbst auftreten und solchen, die dauerhaft da sind und sich auch beim Stillen äußern. Wichtig ist jedoch, dass man in den meisten Fällen mit Wärme und Massage der Brust viel bewirken kann. Jedoch darf bei einer bakteriellen Entzündung des Brustgewebes keine Massage angewendet werden, da die Keime so in der ganzen Brust verteilt werden können.

Ursachen von Brustschmerzen in der Stillzeit

Neben den zahlreichen Ursachen für Schmerzen beim Stillen gibt es vier Aspekte, die hoch relevant sind, wenn man nach einem Auslöser sucht. 

  1. Schmerzhafter initialer Milcheinschuss: Dieses Problem zeigt sich nach ca. 3-4 Tagen und ist meist auf beidseitig. Es kommt zu einem Spannungsgefühl, Vergrößerung, festen Drüsenkörpern und einer hohen Empfindlichkeit der Brust mit Venenzeichnung. Sehr wichtig ist ein häufiges Anlegen. Zusätzlich helfen auch z.B feuchte Wärme oder eine Massage von innen nach außen vorher. Auch die Entleerung der Brust mit der Hand kann helfen. Nach dem Anlegen hilft eher Kälte als Wärme. Wenn nötig kann man auch Schmerzmittel nehmen.

  2. Wunde Brustwarze: zu 95% handelt es sich bei einer wund gewordenen Brustwarze um eine ungünstige Stillhaltung und somit ein falsches Saugverhalten des Kindes. Das kann durch künstliche Sauger oder ein verkürztes Zungenbändchen des Kindes hervorgerufen werden, was das richtige Saugen erschwert. Andere Ursachen sind eine Pilzbesiedlung der Brustwarze (Soor) oder eine bakterielle Infektion. Für die Mutter ist die richtige Stillhaltung wichtig. Das Wechseln der Stillposition oder das Einreiben der Brustwarze mit Muttermilch können auch eine positive Wirkung haben. Hilft dies nicht, sollte man über ein Saugtraining für das Kind nachdenken.

  3. Milchstau: Milchstau ist ein Problem, das durch Stress induziert wird. Stress fördert die Produktion von Milch aber hemmt deren Freisetzung. Das ist eine sehr ungünstige Konstellation mit der Folge einer Milchstauung. Auch Druckeinwirkungen durch BHs, Rucksäcke oder Tragetücher können sich negativ auswirken. Ein Stau ist eher einseitig und geht oft mit tastbaren Knoten, Rötung der Brust und Fieber einher. Sehr wichtig im Management ist die Ruhe und häufiges Stillen. Lesen Sie hierzu auch: Milchstau- Was können Sie tun?

  4. Brustentzündung (Mastitis puerperalis): Unter Mastitis puerperalis versteht man eine akute Entzündung der Brustdrüse im Wochenbett. Meist kommt es innerhalb von 2 - 4 Wochen nach Geburt zu einer einseitigen Brustentzündung mit Schmerzen, Fieber, grippeähnlichen Symptomen und Rötung. Die Ursache ist in der Regel der eigentlich harmlose Hautkeim Staphylococcus aureus. Hier ist sehr wichtig zu beachten, dass man trotz dieser Entzündung weiter stillen sollte. Vor dem Stillen helfen feuchte Wärme und Schmerzmittel. Eine Massage ist hier nicht zu empfehlen. Bei Fieber über 1 Tag sollte man eine Antibiotikatherapie anfangen. Der einzige Fall, bei dem man das Stillen pausieren sollte, entsteht, wenn beide Brüste durch so genannte B-Streptokokken infiziert sind.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Probleme in der Stillzeit bei der Mutter

Diagnose

Bei Brustschmerzen in der Stillzeit sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden, um die passende Diagnose zu finden und das weitere Vorgehen zu besprechen. Neben einem ärztlichen Gespräch und einer Tastuntersuchung von Brust und Lymphknoten, können auch andere diagnostische Maßnahmen wie eine Blutuntersuchung, Ultraschall oder ein Abstrich hilfreich sein. So kann man im Blut und im Abstrich relativ gut eine Infektion von verschiedenen Keimen aufdecken. Im Ultraschall sieht man Raumforderungen, wie einen Abszess. Hierbei handelt es sich um einen neu gebildeten Hohlraum, der mit Eiter gefüllt ist. Um eine bösartige Erkrankung der Brust im Rahmen eines inflammatorischen Brustkrebses auszuschließen, kann auch eine Mammographie angefertigt werden.

Milchstau

Wie der Name schon sagt, kommt es bei einem Milchstau zu einer Anstauung von Muttermilch. Ein wichtiger Faktor für die Entstehung spielt hierbei Stress. Egal ob es an zu vielen Besuchern, Streit oder zu vielen gut gemeinten Tipps von Freunden und Angehörigen liegt, sollte darauf geachtet werden alle Stressfaktoren auszuschalten. Aber auch ein zu enger Still-BH oder Schlafmangel können dazu führen.

Ein Milchstau präsentiert sich in der Regel durch Schmerzen, Rötungen, Schwellungen, Fieber und Schüttelfrost. Wichtig ist jedoch die Brust trotz der Schmerzen regelmäßig ca alle 2 Stunden zu entleeren. Eine Massage der Brust und viel Wärme sowie das Ausstreichen der Brustdrüsen helfen hierbei den Fluss zu fördern. Viele Frauen empfinden abpumpen angenehmer als das Saugen des Kindes, da die Brust vollständig entleert wird.

Ist der Stau gelöst, wird der Schmerz in der Regel deutlich besser. Es kann jedoch noch einige Tage dauern bis eine vollständige Rückbildung aller Symptome erfolgt. Zum Kühlen nach dem Stillen können Quarkwickel oder Kühlpacks benutzt werden. Vor dem Stillen sollte jedoch nur mit Wärme gearbeitet werden. 

Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie unter: Milchstau- Was kann ich dagegen tun? 

Entzündung der Brust (Mastitis puerperalis)

Zu einer Entzündung der Brust (Mastitis puerperalis) im Wochenbett kommt es meist nach ca 2-4 Wochen nach der Entbindung. Die Entzündung wird in den allermeisten Fällen vom Hautkeim Staphylococcus aureus ausgelöst. Dieses Bakterium befindet sich bei jedem Menschen auf der Haut und verursacht keine Probleme. Durch das Stillen kommt es jedoch zu kleinen Einrissen an der empfindlichen Haut der Brustwarze und bietet den Keimen so eine Eintrittspforte. Es kommt zu einer Entzündung der weiblichen Brust. Meist beschränkt sich die Entzündung nur auf einen Quadranten, der durch Schmerzen, Rötung, Schwellung von Brust und Lymphknoten sowie Überwärmung auffällt.

Das Stillen sollte jedoch unbedingt weitergeführt werden, damit es nicht zusätzlich noch zu einem Stau kommt. Die Milch muss auch nicht verworfen werden, wie es früher gelehrt wurde. Antibiotika sind in den meisten Fällen auch nicht notwendig. Hält das Fieber länger als einen Tag an, sollte über eine Antibiotikatherapie nachgedacht werden. Bei Verdacht auf einen Abszess, also einen abgekapselten mit Eiter gefüllten Bereich, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden.

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Begleitende Symptome

Schmerzen der Brust gehen meist mit begleitenden Symptomen einher. Diese können Hinweise darauf geben, welche Ursachen den zugrunde liegt und Therapieoptionen klarer aufzeigen.

Fieber

Fieber ist ein klassisches Symptom einer bakteriellen Entzündung. Im Rahmen einer Brustentzündung während der Stillzeit (Mastitis puerperalis) kann Fieber ein Hinweis hierfür sein.

Doch auch bei einem Milchstau kann es zu Fieber kommen. In der Regel ist ein Milchstau weniger schlimm und dauert bis zu 2 Tage. Jedoch kann aus dem Milchstau auch eine Infektion mit Bakterien werden, die die Brust besiedeln und der Verlauf schwerer machen. 

Beide Beschwerdebilder können neben Fieber auch zu Schüttelfrost führen.

Rötung der Brust

Kommt es zu einer Rötung der Brust, spricht dies für eine Irritation des Gewebes und häufig für eine Entzündung. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Eine Diagnose, die abgeklärt werden sollte, ist eine Mastitis puerperalis, also eine Entzündung der Brust nach der Geburt. Sie entsteht auf dem Boden einer meist bakteriellen Infektion und kann gut behandelt werden. Doch auch ein Milchstau kann sich durch eine Rötung bemerkbar machen.

Eine weitere wichtige Diagnose, die auf jeden Fall ausgeschlossen werden sollte, ist ein inflammatorisches Mamma Carcinom. Hierbei handelt es sich um einen Brustkrebs, der wie eine Entzündungsreaktion aussieht, aber nicht auf typische Therapien anspricht. Daher sollte man sowohl die Brust als auch Lymphknoten von einem Arzt abtasten, um diese Erkrankung nicht zu übersehen.

Stechen in der Brust

Ein stechendes Gefühl in der Brust assoziieren die meisten Menschen mit einem Herzinfarkt. Es ist jedoch auch nicht unüblich bei stillenden Frauen und hat hier nicht mit dem Herzen zu tun. In den allermeisten Fällen lag zuvor eine bekämpfte Entzündung vor, deren Nachwehen auch mal schmerzhaft sein können.

Alternativ kann auch ein Brustsoor vorliegen. Das ist eine Pilzerkrankung, die durch Candida albicans bzw. dessen Sporen hervorgerufen wird. An sich ist der Pilz eher harmlos, kann aber auch Beschwerden beim Stillen machen. Der Säugling trägt den Pilz ebenfalls im Mundraum. Es gibt verschiedene Faktoren, die den Ausbruch einer solchen Infektion begünstigen. Hierzu gehört alles was für eine geschwächte Immunabwehr sorgt wie beispielsweise Übermüdung, Stress oder Fehlernährung. Auch Krankheiten wie Diabetes oder auch verschiedene Medikamente können hierfür verantwortlich sein. Wer aufgrund einer bakteriellen Infektion ein Antibiotikum einnimmt, muss auch damit rechnen, dass durch die Zerstörung der Bakterien ein perfekter Platz zum Ausbreiten für den Pilz entsteht.

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Gliederschmerzen

Hierzu kommt es während der Stillzeit meist durch Milchstau oder eine Entzündung der Brust, die von Bakterien hervorgerufen wird. Jedoch kann es auch unabhängig von einer Brusterkrankung als Zeichen einer Erkältung oder eines grippalen Infektes auftreten.

Kopfschmerzen

Wie viele andere Symptome können auch Kopfschmerzen auf einen Milchstau hinweisen, der durch eine bakterielle Überbesiedlung zu einer Entzündung der Brust während der Stillzeit führen kann. Andere Ursachen für Kopfschmerzen können Eisenmangel oder mangelndes Trinken sein. Da ein großer Teil der Flüssigkeit, die dem Körper zur Verfügung steht, für die Produktion von Muttermilch verwendet wird, fehlt dieses Volumen an anderer Stelle. Daher sollte man auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Eine Trinkmenge von 1-2 Litern sollte daher eingehalten werden. Wer jedoch zu viel oder zu wenig trinkt, kann auch die Milchproduktion negativ beeinflussen.

Knoten

Sind Bereiche der Brust knotig verändert während der Stillzeit, kann eine sehr harmlose Ursache wie Milchstau dahinter stecken. Beim Stillen sollte daher die Position des Kindes während des Stillens häufiger gewechselt werden und auch in Richtung der Verhärtung ausgerichtet sein. Somit kann versucht werden, dass der Säugling aus verschiedenen Bereichen der Brust die Milch absaugt und den Stau dadurch aufhebt

Jedoch sollte im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht werden, um Brustkrebs als Diagnose sicher ausschließen zu können.

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Bruststmerzen ohne Verhärtung der Brust

Eine schmerzende Brust kann mit und ohne Verhärtung einhergehen. Bei einer Verhärtung handelt es sich meist um einen Milchstau. Ein beginnender Milchstau äußert sich jedoch nicht gleich mit einer Verhärtung und sollte am besten mit feuchter Wärme und viel Stillen anbehandelt werden, dass sich der Stau gar nicht erst zu lange aufbauen kann.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Treten Beschwerden an der Brust nach dem Stillen auf, ist dies erstmal kein Grund zur Sorge. Wichtig ist Ruhe und eine adäquate Behandlung mit häufigem Anlegen, Wärme bzw Kälte und eventuell Massage der Brust.

Sind die Beschwerden nach 1-2 Tagen jedoch nicht besser, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden. Hier kann anhand von einer körperlicher Untersuchung und Abtasten aber auch mit Abstrichen und Ultraschall die Ursache für das Problem ermittelt werden. Je nach Ursache können auch Medikamente angeordnet werden.   

Therapie von Brustschmerzen in der Stillzeit

Je nach Ursache ist die Therapie immer eine andere. Daher kann eine Empfehlung so pauschal nicht ausgesprochen werden. Wichtig ist jedoch, dass in den allermeisten Fällen das Stillen weiter durchgeführt werden sollte. Im Zweifelsfall kann ein Arzt das Risiko abschätzen und entscheiden, wann auf das weiteren Stillen verzichtet werden sollte. Es ist sinnvoll verschiedene Positionen für das Stillen auszuprobieren, damit das Kind einen angenehmen Zugang zur Brust hat und es weniger Schmerzen erzeugt. Hierzu kann man Hilfsmittel wie Kissen oder Handtücher benutzen, um die optimale Lage zu finden. Beim Anlegen sollte darauf geachtet werden, dass die Mutter liegt oder sitzt und das Kind der Brust zugewandt ist. Auch ist häufig feuchte Wärme in Form von Umschlägen kurz vor dem Stillen oft hilfreich. Sofern keine Infektion vorliegt, kann auch die Massage der Brust zu einer Verbesserung der Symptome führen. Manche Frauen drücken etwas Muttermilch aus der Brust und reiben die Brustwarze damit ein.

Für weitere Tipps zum richtigen Stillen lesen Sie auch: Stillzeit- alles was Sie wissen müssen oder Hilfsmittel beim Stillen

Für eine Schmerzlinderung kann man durch Medikamente in den meisten Fällen sorgen.  Bei einer Infektion kann es sein, dass Antibiotika in der Stillzeit eingesetzt werden müssen. Welche Medikamente eingenommen werden dürfen, kann man unter anderem auf der Seite “Embryotox” nachlesen.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: Medikamente in der Stillzeit oder Ibuprofen in der Stillzeit

Wann brauche ich ein Antibiotikum?

Herrscht eine Infektion mit Bakterien vor, können Antibiotika eingenommen werden, sollten die Symptome der Mutter nicht nach 12-24 Stunden besser werden. Wichtig ist aber darauf zu achten, dass das Medikament während der Stillzeit eingenommen werden darf, damit Anteile des Antibiotikums nicht in die Muttermilch gelangen. Die Packung sollte bis zum Ende eingenommen werden, auch wenn vorher schon eine deutliche Besserung der Symptomatik eintrifft. Das liegt daran, dass eine Linderung eintrifft, wenn noch nicht alle Bakterien abgetötet worden sind. Überleben jedoch einige Keime durch eine zu kurze Behandlungsdauer, können sich Resistenzen entwickeln und das Antibiotikum wird wirkungslos.

Welche Hausmittel können helfen?

Je nach Ursache der Schmerzen unterscheiden sich die herangehensweisen. In der Regel kann man aber mit Wärme meist viel erreichen. Hier ist ganz egal ob das durch eine warme Dusche, eine Rotlichtlampe oder einen warmen Waschlappen erreicht wird.

Solange keine Infektion vorliegt, kann auch eine Massage helfen. Durch das Benutzen von Öl gleiten die Finger besser über die Schmerzhafte Brust und machen es einfacher die Brust zu kneten.

Auch das Abpumpen der Brust oder ein häufiges Anlegen des Säuglings kann versucht werden, damit sich ein Stau löst. Häufig ist das Abpumpen angenehmer, da die Brust leerer wird als beim Trinken durch das Kind.

Eine andere Möglichkeit sind auch Umschläge mit Quark oder Weißkohl sollen Linderung schaffen und wirken durch ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften wohltuend.

Quarkwickel Anleitung

Für Quarkwickel benötigt man Naturquark und ein Tuch, auf das man den Quark aufträgt. Das Tuch wird klassischerweise mit einer dicken Schicht Quark bestrichen und vorsichtig auf die Brust gelegt. Hierbei sollte die sensible Brustwarze ausgespart werden, damit sie nicht aufweicht und noch anfälliger wird. Die Wickel werden so lange belassen bis sie nicht mehr kühlend wirken. Anschließend wird der Quark abgewaschen oder abgeduscht. 

Wer sich den Quark nicht von der Brust waschen möchte, kann alternativ auch Küchenpapier in Kreise schneiden und sie an die Brustgröße anpassen. Auch hier sollte die Mitte für die Brustwarze ausgespart werden. Eine dicke Quarkschicht wird anschließend zwischen zwei zugeschnittenen Küchentücher aufgetragen. Die Küchenpapier- Quark- Konstruktion kann nun entweder erst in den Kühlschrank oder direkt auf die Brust gelegt werden. Möchte man diese Art von Wickeln vorbereiten, sollte man zwischen die einzelnen Wickel eine Lage Frischhaltefolie legen, um die Wickel im Kühlschrank gut voneinander zu trennen. Egal ob man Küchenpapier zuschneidet oder Tücher benutzt, sollte man die Wickel am besten auf eine abgepumpte bzw abgesaugte Brust auftragen.

Homöopathie

Bei einem Milchstau kann man durch verschiedene Methoden versuchen die Milchmenge zu reduzieren und so zu einer Linderung der Schmerzen zu sorgen, damit die Behandlung einfacher wird und der Stau nicht zu groß wird. Das homöopathische Phytolacca kann hierzu benutzt werden. Doch auch alltägliche Mittel wie Pfefferminztees oder Salbeitees und - bonbons  können die Milchmenge reduzieren. Man sollte jedoch vorher Rücksprache mit einer Hebamme oder einem Frauenarzt halten, um sich nicht versehentlich zu sehr abzustillen! 

Bei einer Entzündung der Brust können jedoch auch Hepar sulph, Kamille, Bryonie, Belladonna und viele mehr verwendet werden. 

Manchen Frauen hilft auch Akupunktur bei ihren Beschwerden an der Brust.

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Dauer

Je nach Ursache und Beginn der richtigen Behandlung, kann die Dauer variieren. Ein Milchstau kann schon innerhalb von Stunden wieder besser werden und ist ein paar Tage später meist vollständig abgeklungen. Eine Entzündung kann wenige Tage bis Wochen andauern. Ein Abszess verlängert die Dauer jedoch.

Man sollte jedoch im Hinterkopf behalten, dass alle Stillbeschwerden tendenziell auch wieder auftreten können.

Wann sollte ich abstillen?

Prinzipiell gibt es nur einen einzigen Fall, in dem man abstillen sollte aufgrund von Symptomen: Sind beide Brüste mit dem Bakterienstamm beta- Streptokokken infiziert, sollte das Stillen für die Dauer der Entzündung pausiert werden. Viele Frauen, die vorzeitig abstillen, leiden an Schmerzen beim Stillen. Es sollte daher versucht werden die optimale Stillposition zu finden. Es dauert anfangs insbesondere beim ersten Kind ein wenig bis das Stillen funktioniert. Das ist vollkommen normal und bedarf Übung. Sowohl vom Kind als auch der Mutter. Im Zweifelsfall kann man sich bei einer Stillberatung oder einer Hebamme Hilfe holen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.10.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024