Im Rahmen eines Bandscheibenvorfalles verlagert sich der Kern der Bandscheibe in Richtung des Rückenmarkkanals oder einer Nervenwurzel und durchbricht die Außenzone der Bandscheibe. Das Rückenmark oder die betroffene Nervenwurzel werden durch den austretenden Bandscheibenkern komprimiert und es kommt zu den klassischen Symptomen, wie Schmerzen, Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungen bestimmter Muskeln.
Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Halswirbeln. Die Bandscheiben liegen jeweils zwischen zwei Wirbelkörpern der Wirbelsäule und sind für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich. Eine Bandscheibe besteht aus zwei Teilen einer Außenzone, dem Anulus fibrosus und einem gallertartigen Kern, dem Nucleus pulposus.
Im Rahmen eines Bandscheibenvorfalles verlagert sich der Kern der Bandscheibe (Nucleus) in Richtung des Rückenmarkkanals oder einer Nervenwurzel und durchbricht die Außenzone der Bandscheibe. Das Rückenmark oder die betroffene Nervenwurzel werden durch den austretenden Bandscheibenkern komprimiert und es kommt zu den klassischen Symptomen, wie Schmerzen, Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungen bestimmter Muskeln.
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Ein Bandscheibenvorfall muss nicht immer sofort operativ behandelt werden. Zunächst sollte immer ein konservativer Therapieversuch erfolgen.
Eine OP ist bei bestehenden Lähmungen oder schwereren neurologischen Störungen, einem therapieresistentem Schmerz oder einer sich verschlimmernden Symptomatik nach spätestens 4 Monaten (meist nach circa 6 Wochen) nötig.
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Wird durch die klinische Untersuchung der Verdacht auf den Bandscheibenvorfall gesichert, sollte bei geringer Symptomatik zunächst immer eine konservative Therapie erfolgen. Zur Minderung der Schmerzen werden Schmerzmittel wie Ibuprofen empfohlen. Weiterhin können auch Muskelrelaxanzien oder Wärme über eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster helfen.
Zusätzlich wird Physiotherapie verordnet. Eine Schonung ist nicht angesagt, Sport, Bewegung und spezielle Rückenübungen, die in der Physiotherapie erlernt werden sind dagegen sinnvoll. Eine Ruhigstellung des Halses mittels einer Halskrause kann vor allem nachts indiziert sein, sollte jedoch nicht über einen längeren Zeitraum erfolgen. Der Bandscheibenvorfall kann sich durch diese Therapiemaßnahmen innerhalb einiger Wochen selbstständig zurückbilden.
Ergänzende Informationen unter: Krankengymnastik bei einem Bandscheibenvorfall
Um die richtige Bewegung der Halswirbelsäule zu erlernen, sowie die Beweglichkeit wieder voll herzustellen, kann mit einer physiotherapeutischen Behandlung begonnen werden. Dies ist sowohl in der konservativen Behandlung, als auch nach einer Operation sinnvoll.
Der Physiotherapeut führt zusammen mit dem Patienten spezifische Übungen durch und zeigt darüberhinaus Übungen, die zu Hause alleine durchgeführt werden können. Wichtig ist, dass die Übungen nach dem Erlernen auch regelmäßig zu Hause fortgeführt werden. Dabei werden das Therapieprogramm und die Übungen individuell auf den Patienten und dessen Symptomatik abgestimmt. Ziel ist es die Muskulatur im Rücken- und Halsbereich zu stärken sowie die Halswirbelsäule, zum Beispiel durch Haltungsübungen, zu entlasten.
Mehr dazu unter: Übungen bei einem Bandscheibenvorfall der HWS
Sport kann zur Stärkung des Rückens durchaus sinnvoll sein. Bewegung wird nach einem Bandscheibenvorfall generell empfohlen. Je nach Wahl der Sportart sollte diese jedoch mit dem behandelden Arzt abgesprochen werden. Empfohlen werden vor allem Spazieren gehen, Schwimmen oder auch spezielles Rückentraining und Gymnastik.
Besonders geeignet ist ein Fitnesstraining für die Schulternacken- und Brustmuskulatur.
Sportarten, die die Halswirbelsäule stark belasten, wie zum Beispiel Tennis sollten dagegen gemieden werden.
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Die Physiotherapie ist der wichtigste Faktor in der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls. Schonung darf hingegen allenfalls im Akutfall kurzzeitig oder nachts bei erhöhter Bewegung erfolgen. Durch gezielte leichte Bewegung und Muskelaufbau der Wirbelsäule kann sich der Bandscheibenvorfall nahezu vollständig zurückbilden. Auch nach einer Operation ist die Physiotherapie unerlässlich, um den Erfolg der Therapie aufrechtzuerhalten und weiteren Wirbelsäulenbeschwerden vorzubeugen. Ziel der Übungen ist primär, nach einem akuten Bandscheibenvorfall die Bewegung wiederherzustellen und langfristig die Muskulatur im Hals zu stärken, um die Bandscheiben zu entlasten. Die Übungen müssen mit einem professionell ausgebildeten Physiotherapeuten erlernt und zu Hause eigenständig fortgeführt werden.
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In der Behandlung von Bandscheibenvorfällen geht der Trend heutzutage in die Richtung, seltener zu operieren. Die Entwicklung ist richtig, da nur selten Operationen eine Besserung der Beschwerden bewirken und noch immer zu oft Operationen durchgeführt werden. Die Möglichkeiten der Operation bestehen in einem Ersatz oder einer Entfernung der Bandscheibe. Es zeigt sich jedoch, dass durch ausreichende Schmerztherapie und gezielte Bewegung und Muskelaufbau eine ebenso nachhaltige Beschwerdelinderung erreicht wird. Eine Operation ist lediglich dann sinnvoll, wenn bei einem akuten Bandscheibenvorfall Lähmungserscheinungen und eindeutige Nervenschäden auftreten. Deuten sich irreversible Beeinträchtigungen der Nerven und des Rückenmarks an, sollte eine notfallmäßige Operation den Nerv entlasten, um die Schäden zu minimieren. Auch nach langer erfolgloser Physio- und Schmerztherapie kann über eine Operation nachgedacht werden, wenn konservative Maßnahmen offensichtlich keinerlei Nutzen haben.
Vor operativer Therapie muss eine Bildgebung zum Beweis des Bandscheibenvorfalles erfolgen. Nur wenn Lokalisation des Bandscheibenvorfalls und klinische Symptomatik übereinstimmen, ist eine Operation auch sinnvoll.
Das Standardverfahren ist die ventrale Diskektomie, da bei einem Zugang von hinten immer das Rückenmark vor dem Wirbelkörper liegt und verletzt werden könnte. Der Zugang zur Bandscheibe erfolgt nicht von hinten über den Nacken/Rücken, sondern von vorne über den Hals. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass neben einer durch die Bandscheibe verursachten Einengung auch knöcherne Einengungen entfernt werden können (z.B. durch knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern). Bei dieser Technik werden nach einem kleinen Schnitt am Hals umliegende Strukturen, wie Gefäße, Muskulatur und die Luftröhre vorsichtig zur Seite geschoben, um den betroffenen Abschnitt der Halswirbelsäule freizulegen. Das betroffene Bandscheibenfach wird eröffnet und die Bandscheibe komplett entfernt. Um die Wirbelsäule zu stabilisieren, wird ein sogenannter Cage aus Titan in den Bandscheibenraum eingesetzt. Ein Nachteil ist, dass die Wirbelsäule im betroffenen Bereich versteift und eine Einschränkung in der Bewegung die Folge sein kann.
Heutzutage gibt es auch spezielle Bandscheibenprothesen, die statt eines Cages verwendet werden können. Die Prothese ist im Aufbau einer Bandscheibe nachempfunden und erhält die Beweglichkeit der Wirbelsäule an der betroffenen Stelle. Sie kann aber nur bei jungen Patienten eingesetzt werden, bei denen keine Degeneration der Wirbelsäule vorliegt. Außerdem sind die Prothesen wegen der hohen Belastung der Halswirbelsäule nicht optimal.
Als weitere operative Technik kommt die dorsale Foraminotomie in Frage. Diese wird jedoch nur bei lateralen Bandscheibenvorfällen oder bei mehreren vorliegenden Bandscheibenvorfällen angewandt, die nur eine Nervenwurzel komprimieren. Dabei erfolgt der Zugang über den Nacken. Die Rückenmuskulatur wird vorsichtig zur Seite geschoben, um die Bandscheibe in der betroffenen Höhe zu erreichen und zu entfernen. Allerdings ist dieses Verfahren bei knöchernen Anbauten, dem Verfahren von vorne unterlegen.
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Wie bei jeder Operation bringt auch dieser Eingriff Risiken mit sich. Neben Blutungen im Operationsgebiet, Infektionen oder Wundheilungsstörungen, kann es auch zu Verletzungen von Nerven oder Rückenmark kommen. Dies äußert sich mit Sensibilitätsstörungen oder Störungen der Bewegung bis zu Lähmungen. Die Verletzung von Nerven ist jedoch nur sehr selten. Weiterhin können umliegende Strukturen wie Luftröhre, Schilddrüse oder Speiseröhre verletzt werden. Es kann zu einer vorübergehenden Heiserkeit nach der Operation kommen, die sich im Normalfall aber wieder zurückbildet.
Die Osteopathie stellt einen Bereich der Alternativmedizin dar, der ergänzend zu einer konservativen oder operativen Therapie durchgeführt werden kann. In der Osteopathie werden sämtliche Körper- und Organbereiche untersucht, um Konflikte des Körpers und andere Ursachen des Bandscheibenvorfalls aufzudecken. Die Behandlung umfasst bestimmte manuelle Griffe und Übungen, welche die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren sollen und eventuelle Ungleichgewichte des Körpers beseitigen. Die Osteopathie kann eine sinnvolle Ergänzung zur Akuttherapie darstellen, darf bei Schmerzen oder Symptomen, die auf eine Nervenbeteiligung hindeuten, jedoch nicht die alleinige Therapie darstellen.
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Auch die Akupunktur kann eine sinnvolle Ergänzung zur Schmerz- und Bewegungstherapie sowie zur Operation nach einem Bandscheibenvorfall darstellen. Sie entspringt der traditionellen chinesischen Medizin und kommt insbesondere bei langwierigen Schmerzen zum Einsatz. Durch gezielte Nadeln, die an bestimmten Punkten in die Haut eingeführt werden, sollen Prozesse im Körper in Gang gesetzt werden, die Selbstheilungskräfte aktivieren. Auch die Akupunktur sollte bei einem akuten Bandscheibenvorfall mit Symptomen nicht die alleinige Behandlung darstellen, da ihre Therapiemöglichkeiten begrenzt sind.
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Die Dauer des Bandscheibenvorfalls kann stark variieren und hängt von diversen Faktoren, wie der Stärke der Symptomen, der Beteiligung anderer Körperstrukturen, der Wahl der Therapiemethode und dem persönlichen Ansprechen auf die Therapie ab. Leichte Bandscheibenvorfälle können mit einer geeigneten konservativen Therapie innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen geheilt sein oder gänzlich ohne Symptomatik verlaufen. In anderen Fällen können die Nervenbeteiligungen so stark sein, dass eine vollständige Heilung nicht erreicht wird und Symptome chronisch bestehen bleiben. Oft setzt der Therapieerfolg der Physiotherapie innerhalb weniger Wochen ein, sodass ein Rückgang der Symptome im Durchschnitt nach 4-6 Wochen erreicht wird.
Insgesamt ist die Prognose eines Bandscheibenvorfalles der Halswirbelsäule gut. Bei den meisten Betroffenen bilden sich die Symptomatik und der Bandscheibenvorfall bereits durch eine konservative Therapie zurück. Bei fortgeschrittenen Symptomen kann durch eine Operation leider keine Garantie für die vollständige Rückbildung der Symptomatik gegeben werden, es kann aber eine Besserung der Symptomatik eintreten.
Mit dem Alter des Menschen kommt es auch zur Alterung der Bandscheibe, sie verliert an Höhe und die Belastbarkeit der Bandscheibe vermindert sich. Durch diese Degeneration der Bandscheibe kann es im Laufe zu Faserrissen der Bandscheibe kommen, die dann bei weiterer Belastung zu einem Bandscheibenvorfall führen können. Dabei tritt der innere Kern der Bandscheibe durch den Riss des Anulus fibrosus aus und führt zur Komprimierung der Nervenwurzel. Der Riss im Anulus kann an verschiedenen Stellen sitzen, sodass der Nucleus entweder zur Seite (häufigste Form) oder aber nach mittig aus dem Faserring austritt. Diese Unterteilung ist wichtig, da je nach Austrittsform andere Symptome beobachtet werden können: Bei einem seitlichen Austritt kommt es zur Kompression der austretenden Nervenwurzel, während es bei mittigem Austritt zu einer Kompression des Rückenmarkes kommen kann. Das Auftreten eines Bandscheibenvorfalls auf Grund eines einzelnen Traumas ist dagegen nur selten zu beobachten.
Weiterhin lastet auf der Bandscheibe während des Lebens ein hoher Druck, der beim Heben von schweren Gegenständen bis zu 4-mal so hoch wie das eigene Körpergewicht sein kann. Da das meiste Gewicht des Körpers mit 62% auf der Lendenwirbelsäule lastet kommt es in diesem Bereich zu einem höheren Verschleiß, ein Bandscheibenvorfall ist hier daher wahrscheinlicher als an der Halswirbelsäule.
Mit 36% lastet auch auf der Halswirbelsäule ein großer Teil des Gewichtes. Die Brustwirbelsäule trägt nur ca. 2% des Gewichtes, daher sind hier Bandscheibenvorfälle selten.
Zur Einengung des Rückenmarkkanals kann es nicht nur durch einen Bandscheibenvorfall kommen. An der Halswirbelsäule sind auch oft knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern für die Einengung verantwortlich. Am häufigsten ist an der Halswirbelsäule die Bandscheibe zwischen den Halswirbelkörpern C5 und C6 betroffen.
Neben dem motorischen Anteil der Nervenwurzel, kann auch der für die Sensibilität zuständige Anteil vom Bandscheibenvorfall betroffen sein. Es kommt dann zu einem Taubheitsgefühl in dem Hautgebiet, das die betroffene Nervenwurzel versorgt. Im Rahmen einer Kompression der Nervenwurzel C6 kommt es zu Taubheitsgefühlen am Oberarm sowie am Unterarm daumenseitig bis zum Daumen ziehend.
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Neben motorischen Ausfällen und Taubheitsgefühlen, kann es auch zu Schmerzen im betroffenen Bereich des Armes kommen.
Schmerzen beim Bandscheibenvorfall entstehen durch den akuten Schaden an den aus dem Rückenmark austretenden Nerven. Druck, Irritationen und Verletzungen von Nerven erzeugen typischerweise zunächst ein Kribbeln, leichte Taubheit, später Schmerzen und schließlich vollständige Taubheit und Lähmungen. Die Schmerzen haben oft einen ziehenden, fortleitenden und elektrisierenden Charakter. Diese Schmerzform bezeichnet man auch als „radikulären“ Schmerz. Durch die Reizung der Nervenwurzel an der Wirbelsäule zieht sich der Schmerz in sämtliche Versorgungsbereiche der betroffenen Nerven, obwohl sich die eigentliche Problematik dort nicht befindet. Bei einem schweren Bandscheibenvorfall kann sich der Schmerz bis in die Fingerspitzen oder Zehen fortleiten.
Die Halswirbel 5 und 6 befinden sich im unteren Bereich der Halswirbelsäule. Unmittelbar oberhalb dieser Wirbel befinden sich die Nerven, die der Bewegung des Zwerchfells dienen und die Atmung ermöglichen. Auf Höhe der Wirbel C5 und C6 befinden sich hingegen motorische Nerven, die Teile der Schulter, des Oberarmes und Unterarmes versorgen. Bei Ausfällen, die durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden, können die Innenrotation der Schulter, die Beugung im Ellenbogengelenk, sowie die Rotation des Unterarmes eingeschränkt sein. Schmerzen treten ebenfalls entlang dieser Bereiche auf und ziehen von der Schulter über die Außenseite des Arms bis zum Daumen. Typischerweise treten die Funktionseinschränkungen und sensiblen Ausfälle nur auf einer Seite auf. Beidseitige Beschwerden sind bei einem Bandscheibenvorfall eher selten.
Ist der Bandscheibenvorfall mittig lokalisiert und komprimiert damit nicht nur die Nervenwurzel sondern auch das Rückenmark können inkomplette Querschnittssyndrome beobachtet werden: Neben einer Lähmung von Armen und Beinen sind hier auch Störungen im Blasen- und Darmbereich zu beobachten. Diese Form des Bandscheibenvorfalles ist allerdings nur selten.
Ergänzende Informationen hier: Symptome eines Bandscheibenvorfalls der HWS
Als Kennmuskeln bezeichnet man diejenigen Muskeln, die nur durch eine entsprechende Nervenwurzel versorgt werden. Beim Ausfall eines Kennmuskels kann daher genau bestimmt werden welche Nervenwurzel eingeengt sein muss. Man kann deswegen genau auf die Höhe des Bandscheibenvorfalles schließen. Zwischen den Halswirbelkörpern C5/C6 tritt die Nervenwurzel C6 aus der Halswirbelsäule aus, die dann bei einem Bandscheibenvorfall komprimiert werden kann.
Als Kennmuskeln für die Nervenwurzel C6 gelten zum einen der M. brachioradialis, der für eine schwache Beugung im Ellenbogengelenk sowie die Ein- und Auswärtsdrehung des Unterarmes (Pronation und Supination) zuständig ist. Und zum anderen der M. biceps brachii, der ebenfalls eine Beugung im Unterarm bewirkt und gleichzeitig als stärkster Muskel der Auswärtsdrehung des Unterarmes (Supination) gilt. Zugehörige Reflexe sind der Radiusperiostreflex und der Bizepssehnenreflex, die dann ebenfalls abgeschwächt oder sogar nicht auslösbar sein können.
Zunächst erfolgt eine genaue klinisch-neurologische Untersuchung inklusive Krafttest, Testung der Reflexe und genauer Bestimmung von vorhandenen Lähmungen sowie Taubheitsgefühlen. Erhärtet sich in der Untersuchung der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall kann zur weiteren Diagnostik eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen. Dabei wird die MRT meist bevorzugt, da sich Weichteilgewebe und die Bandscheibe besser darstellen lassen. In der CT können dagegen Knochen und knöcherne Anbauten besser beurteilt werden. Eine bildgebende Untersuchung ist aber nicht immer nötig. Für einen konservativen Therapieansatz, der bevorzugt vor der Operation gewählt wird, ist keine Bildgebung erforderlich. Erst bei anhaltender Symptomatik, neurologischen Störungen oder einer Operation ist eine Bildgebung obligat.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter: Diagnose eines Bandscheibenvorfalls
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