Rehabilitation nach einer Achillessehnenruptur

Die Achillessehne ist die Ansatzsehne des dreiköpfigen Muskels am Fersenbein. Eine Ruptur bedarf sowohl nach konservativer als auch nach operativer Therapie einer Rehabilitation. Diese besteht vorallem aus physiotherapeutischen Übungen und dauert in etwa 2 bis 3 Monate.

Rehabilitation nach einer Achillessehnenruptur

Nach der Behandlung einer Achillessehnenruptur schließt sich eine langwierige Rehabilitationsphase an.
Diese ist unabhängig davon, ob sich für ein konservatives Behandlungsverfahren oder ein operatives Verfahren entschieden wurde.

Zunächst muss das Bein ruhiggestellt werden. Meistens für ca. 6 Wochen in einem Spezialschuh und in einem Winkel, indem der Fuß in Spitzstellung gebracht wird. Der Schuh sollte für 24 Stunden getragen werden. Nach 6 Wochen wird die Tragezeit des Schuhs reduziert, d.h. das Bein muss nur noch am Tag ruhiggestellt werden.

Etwa zwei Wochen nach der Operation wird bereits damit begonnen, den Spitzfusswinkel zu korrigieren. Langsam kann der Spezialschuh in seiner Ausrichtung geändert werden. Jede Woche kann der Fuss ein Stück näher an die Normalposition herangebracht werden. Bevor der Schuh nach einer Gesamtragezeit von ca. 8 Wochen komplett ausgezogen werden kann befindet sich der Fuss in seiner gewohnten Stellung.

Nun beginnt die Physiotherapie mit Übungen, die vor allem zunächst in passiven Übungen bestehen. Dabei wird der Fuß vom Therapeuten langsam auf- und abbewegt.
Diese Bewegungen fallen den Patienten zu Beginn der Rehabilitationsphase meistens besonders schwer, da die Bewegungen aufgrund der langen Immobilität nicht mehr gewohnt sind.
Außerdem muss die wieder neu zusammengewachsene Achillessehne zunächst wieder „lernen“ sich zu bewegen und zusammenzuziehen.
Um die passiven Bewegungen am Fuss noch besser durchführen zu können, kann eine sogenannte Motorschiene zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein Gestell, in das das Bein gelegt wird und in gleichen sich wiederholendem Rhythmus eine bestimmte Bein- und Fußbewegung durchgeführt wird. Vorteile hierbei sind, dass der Patient nicht überbelastet wird und die Übungen in der Motorschiene auch ohne weiteres Personal absolviert werden können.

Nach Durchführung der passiven Übungen sollte der Patient damit beginnen aktiv die Muskulatur wieder einzusetzen. Auch dieser Abschnitt der Rehabilitation fällt erfahrungsgemäß den Patienten nach der langen Ruhezeit schwer. Im Grunde darf der Patient zu diesem Zeitpunkt das Bein bereits wieder voll belasten. In der Regel gelingt es den Patienten am Anfang nur voll aufzutreten. Eigenständige Bewegungen in Form von Beugen und Strecken des Fusses sind noch nicht oder nur unzureichend möglich.
Um den Patienten wieder zu fordern und nicht zu viel Arbeit abzunehmen, fällt jetzt der Einsatz der Motorschiene weg.
Physiotherapeutisch stehen nun Gangtraining und Stehtraining auf dem Programm. Des weiteren werden Übungen zum Kreisen des Fusses durchgeführt. Der Patient wird aufgefordert, den Fuss so steil es geht zu Beugen und zu Strecken. Der mögliche Winkel wird notiert und versucht diesen in den Folgetagen zu steigern.
Nach ca. 2-3 Monaten ist die Rehabilitation abgeschlossen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.06.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024