Die Geburt eines Kindes ist für die Eltern ein aufregendes Erlebnis. Besonders beim ersten Kind ist vielen Eltern nicht klar, was sie erwartet. Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit, sondern ganz natürliche Ereignisse, auf die der Körper der Frau angepasst ist.
Die Geburt eines Kindes ist für die Eltern ein aufregendes Erlebnis. Besonders beim ersten Kind ist vielen Eltern nicht klar, was sie erwartet.
Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit, sondern ganz natürliche Ereignisse, auf die der Körper der Frau angepasst ist. Die meisten Frauen wissen ganz instinktiv, was sie tun müssen. Der Ablauf einer Geburt ist zwar bei allen Frauen ähnlich, aber nicht genau gleich. Die Zeit vom Beginn der Geburt bis das Kind geboren ist kann sehr unterschiedlich lang sein und auch unterschiedlich verlaufen. Krankenhäuser und Geburtshäuser bieten zahlreiche Geburtsvorbereitungskurse an und stehen auch bei Fragen zur Verfügung.
Eine normale Schwangerschaft dauert bei Menschen zwischen 270 und 290 Tagen. Nur ungefähr vier Prozent aller Babys kommen genau an ihrem errechneten Termin zur Welt. Die eigentliche Geburt beginnt also plus minus 10 Tage um den errechneten Termin herum.
Die Frauen bekommen regelmäßige Wehen und der Muttermund weitet sich. Vor der eigentlichen Geburt haben viele Frauen Senkwehen, welche dazu dienen, den kindlichen Kopf weiter in das mütterliche Becken zu drücken. Diese sind zwar Vorboten der Geburt, markieren aber noch nicht den Beginn.
Die Dauer einer Geburt ist sehr individuell und von vielen Faktoren abhängig. Eine Mutter, die ihr erstes Kind erwartet, liegt häufig länger in den Wehen als eine Mutter, welche bereits Kinder geboren hat.
Auch die Größe des Kindes ist entscheidend für die Geburtsdauer.
Medizinisch unterscheidet man eine Sturzgeburt, bei welcher das Kind innerhalb weniger Minuten bis Stunden geboren wird, und eine protrahierte Geburt, bei der die Mutter viele Stunden in den Wehen liegt.
Eine protrahierte Geburt dauert bei der ersten Geburt länger als 18 Stunden und bei einer weiteren Geburt länger als 12 Stunden. Eine lange Geburt kann durch ein Kindsgewicht von mehr als vier Kilogramm, durch eine regionale Betäubung oder unregelmäßige Wehen entstehen. In einigen Fällen wird eine Geburt auch medikamentös eingeleitet und so beschleunigt.
Eine normale Geburt, also zwischen den beiden Extremen, dauert zwischen drei und 18 Stunden. Auch die Beckengröße der Mutter ist relevant für die Geburtsdauer, da dieses die Engstelle markiert, durch die das Kind bei der Geburt durch muss.
Bei einem Geburtsstillstand kann ein Kaiserschnitt notwendig sein. Ein Geburtsstillstand bedeutet, dass die Geburt bereits begonnen hat, aber nicht weiter voranschreitet.
Vor der eigentlichen Geburt hat die Frau sogenannte Senkwehen, bei denen der kindliche Kopf weiter in das Becken gedrückt wird. Der eigentliche Beginn der Eröffnungsphase ist durch die ersten regelmäßigen Wehen markiert. Diese Wehen nennen sich Eröffnungswehen. Die Wehen sind rhythmische Muskelanspannungen der Gebärmutter, welche dazu dienen, das Kind aus dem mütterlichen Körper herauszudrücken. Falls die Mutter sich noch nicht in der Klinik oder im Geburthaus befindet, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, in die Klinik zu fahren oder die Hebamme zu verständigen.
Der Muttermund beginnt sich zu weiten, bis ein Durchmesser von ungefähr zehn Centimetern erreicht ist. Ein grober Richtwert ist, dass pro Stunde eine Erweiterung um einen Centimeter zu erwarten ist. Dies nennt sich auch Zervixreifung, also die Reifung des Gebärmutterhalses als Vorbereitung auf die Geburt.
Die Eröffnungsphase dauert bei Erstgebärenden bis zu 12 Stunden und bei einer weiteren Geburt noch etwa acht Stunden. Die Erstgebärenden haben eine längere Zeit in der ersten Phase der Eröffnung. Wenn der Muttermund ungefähr zwei Centimeter geöffnet ist, dauert die Eröffnungsphase bei allen Gebärenden ungefähr gleich lang.
Die Eröffnung des Muttermundes kann unterstützt werden, indem die Frau läuft oder Treppen steigt. Die Muskulatur der Gebärmutter bereitet sich ebenfalls auf die eigentliche Geburt vor. Das Dach der Gebärmutter wird dicker und kräftiger, sodass von oben Druck auf den kindlichen Körper wirkt.
Das Baby drückt mit dem Kopf oder dem jeweilig unten liegenden Körperteil gegen den Gebärmutterhals. Hierbei drückt sich ein Teil der Fruchtblase durch den Muttermund. In dieser Phase kommt es meistens zum Blasensprung und die werdende Mutter verliert Fruchtwasser. Bei einigen Frauen kommt es jedoch auch schon vor der Geburt zum sogenannten vorzeitigen Blasensprung.
In der Eröffnungsphase werden die Kreislaufsituation des Kindes und die Wehentätigkeit mit einem CTG regelmäßig überwacht. Hierfür wird der Mutter ein Sensor auf den Bauch gelegt und solange bewegt, bis die kindliche Herztätigkeit gut erfasst werden kann. Auch bei der Mutter werden regelmäßig Blutdruckkontrollen durchgeführt. Zum Ende der Eröffnungsphase kann die Frau starke Schmerzen verspüren und einen starken Drang zum pressen entwickeln. Dieser sollte noch bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes unterdrückt werden. Mit dem Ende der Eröffnungsphase beginnt die eigentliche Austreibung des Kindes.
Die Austreibungsphase stellt die eigentliche Geburt des Babys dar. Die Phase beginnt mit der vollständigen Öffnung des Muttermundes und endet erst mit der Geburt des Babys.
Die Geburt fällt der Mutter in aufrechter Haltung leichter. Hierbei ist es egal, ob die Mutter in einem gynäkologischen Stuhl sitzt, hockt oder an einem Seil zieht. Im mütterlichen Körper gibt es eine Art Führungsschiene aus Muskeln und Knochen, welche den Weg für das Ungeborene bestimmt. In dieser Schiene befindet sich das Kind nun.
Die meisten Kinder werden mit dem Kopf voran geboren und der Hinterkopf befindet sich auf der Vorderseite der Mutter. In dieser Lage kann man als erstes die kleine Fontanelle am Hinterkopf des Kindes tasten. An dieser Stelle sind die Schädelknochen des Babys noch nicht zusammengewachsen. In dieser Position wird das Kind mit jeder Wehe weiter zum Beckenausgang gedrückt.
Den Zeitpunkt, wenn das Kind bei einer Wehe sichtbar wird, nennt man auch Einschneiden des Kopfes. Ab diesem Zeitpunkt muss der Damm der Mutter, also die Haut zwischen Scheide und After, gestützt oder gezielt eingeschnitten werden. Nach der Geburt des Kopfes müssen die Schultern des Kindes durch das Becken. Hierfür ist eine Drehung um 90 Grad notwendig, da der Beckenausgang nicht rund, sondern oval ist.
Zwischen der Geburt des Kopfes und der Schultern kommt es oft zu einer kurzen Wehenpause. In dieser Pause überprüft die Hebamme, ob die Nabelschnur um den Hals des Kindes liegt und schiebt diese über den Kopf oder schneidet sie direkt durch. Mit dem Kopf und den Schultern ist der breiteste Teil des Kindes geboren und der restliche Körper kann das Becken schnell durchqueren. Während der Austreibungsphase sollte die Frau dem Drang zu pressen nachgeben und so die Geburt vorantreiben. Die Hebamme kann die Frau hierbei unterstützen, indem sie Kommandos zum pressen gibt, wenn die natürlichen Wehen kommen.
Nach jeder Presswehe sollte die Mutter zwei tiefe Atemzüge nehmen. Da die Austreibungsphase die kritischste Phase für das Kind ist, werden jeweils nach den Presswehen die Herztöne des Kindes überprüft. Während das Kind sich im Geburtskanal befindet, kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen, wenn die Nabelschnur abgedrückt wird. Dies ist an den Herztönen des Kindes zu hören.
Nach der Geburt des Kindes wird der Mundraum abgesaugt und die Nabelschnur wird durchtrennt. Viele Kliniken erlauben dem Vater die Nabelschnur selbst zu durchtrennen. In den meisten Fällen wird das Kind direkt nach der Geburt auf die Brust der Mutter gelegt. Die vertrauten Herztöne der Mutter beruhigen das Kind und helfen bei der Anpassung an die neue Umgebung.
Informieren Sie sich auch über die verschiedenen Wehenarten unter: Die unterschiedlichen Arten von Wehen.
Die Nachgeburtsphase bezeichnet den Zeitraum zwischen der Geburt des Kindes und der vollständigen Geburt des Mutterkuchens (Plazenta). Nach der Geburt werden aus den Geburtswehen Nachgeburtswehen und der Mutterkuchen beginnt sich von der Gebärmutter zu lösen.
Die Hebamme kann die Geburt des Mutterkuchens durch leichten Zug an der Nabelschnur unterstützen. Auch die Gabe des Hormons Oxytocin kann die Nachgeburt fördern. Ungefähr fünf bis 30 Minuten nach der Geburt des Kindes wird der Mutterkuchen geboren. Dieser muss direkt auf Vollständigkeit überprüft werden, da Überreste zu einer Blutungs- und Infektionsgefahr für die Mutter werden können. Bei fehlenden Anteilen werden diese ausgeschabt.
Erfahren Sie mehr unter: Plazentaablösung nach der Geburt
Falls ein Dammriss oder Dammschnitt besteht, wird dieser nun chirurgisch versorgt und abgedeckt.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Der Dammschnitt bei der Geburt.
In den ersten Stunden bis Tagen besteht noch ein erhöhtes Blutungsrisiko für die Mutter.
Nach der Geburt kann durch Medikamente das Zusammenziehen der Gebärmutter unterstützt werden und so das Blutungsrisiko gesenkt werden. Das Kind wird während der Nachgeburtsphase untersucht und abgetrocknet und dann der Mutter auf die Brust gelegt. Mit der Geburt des Mutterkuchens endet die gesamte Geburt und die Mutter und das Kind können auf die normale Station gebracht werden.
Umfangreiche Informationen über dieses Thema finden Sie auch auf unserer Hauptseite: Die Nachgeburt.
Die erste Komplikation, die bei einer Geburt auftreten kann, ist der vorzeitige Blasensprung. Durch eine Infektion kann bereits vor dem Entstehen von Wehen Fruchtwasser abgehen. Dies führt in den meisten Fällen innerhalb von 48 Stunden zur Geburt des Kindes und kann auch eine Frühgeburt bedeuten.
Während der Geburt können unterschiedliche Komplikationen zu einer Verschlechterung der Herztöne des Kindes führen.
Eine Ursache hierfür ist Druck auf die Nabelschnur, welche in einigen Fällen zwischen dem mütterlichen Becken und dem Kopf des Kindes eingeklemmt wird. Dies führt zu einer Sauerstoffunterversorgung des Kindes und kann schwere Spätfolgen haben.
Auch die Lage des Kindes kann zu Komplikationen führen. Nicht alle Babys liegen mit dem Kopf voran im Geburtskanal und eine seitliche Lagerung kann die Geburt verkomplizieren.
Auch Mehrlingsschwangerschaften können zu Schwierigkeiten während einer natürlichen Geburt führen.
Außerdem kann es zu jedem Zeitpunkt der Geburt zu einem Geburtsstillstand kommen. Wenn das Kind sich bereits im Geburtskanal befindet, muss die natürliche Geburt fortgesetzt werden.
Bei vorher absehbaren Komplikationen sollte ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden.
Eine weitere Komplikation ist eine Gefährdung der Mutter. Wenn der Kreislauf der Mutter der Belastung nicht standhält, kann ebenfalls eine operative Entbindung nötig werden.
Lesen Sie auch unseren Artikel: Die häufigsten Komplikationen unter der Geburt.
Die Nabelschnur ist ein gut geschütztes System, welches das Ungeborene mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bei ungefähr 20 Prozent aller Kinder wickelt sich die Nabelschnur während der Geburt um den Hals des Kindes.
Eine lockere Umschlingung stellt keine Gefahr für das Kind dar. Nach der Geburt des Kopfes überprüft die Hebamme, ob die Nabelschnur um den Hals liegt. In diesem Fall legt die Hebamme die Nabelschnur vorsichtig über den Kopf. Bei einer strammen Umwicklung muss die Nabelschnur durchtrennt werden. Nur bei Auffälligkeiten im CTG kann ein Notkaiserschnitt erforderlich sein.
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf unserer Seite Nabelschnur um den Hals
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: