: Die ersten Schritte eines Kindes sind ein großer Meilenstein in der kindlichen Entwicklung und oft ein sehr erfüllender Moment für die Eltern. Der Übergang vom Krabbeln auf Händen und Beinen zum Laufen auf zwei Beinen ermöglicht es dem Kind nicht nur, sich schneller fortzubewegen, sondern auch die Umgebung selbstständig zu erkunden und wahrzunehmen.
Die ersten Schritte eines Kindes sind ein großer Meilenstein in der kindlichen Entwicklung und oft ein sehr erfüllender Moment für die Eltern. Der Übergang vom Krabbeln auf Händen und Beinen zum Laufen auf zwei Beinen ermöglicht es dem Kind nicht nur sich schneller fortzubewegen, sondern auch die Umgebung selbstständig zu erkunden und wahrzunehmen. Es ist der erste wichtige Schritt in der Entwicklung vom Baby zum Kleinkind. Wann Kinder anfangen die ersten Lauferfahrungen zu machen, kann von Kind zu Kind stark variieren.
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Sehr mutige und erkundungsfreudige Kinder neigen dazu früher Laufen zu lernen als andere Kinder. Sie versuchen ihre Welt zu erkunden und fangen mit circa sieben bis acht Monaten an sich langsam an Möbeln, wie dem Sofa hochzuziehen, um stehen zu können. Sobald ihnen dies gelingt fangen sie an die ersten unsicheren Schritte zu machen. Dies geschieht frühestens um den achten Lebensmonat herum.
Im Durchschnitt fangen Babys zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonaten an ihre ersten Schritte zu machen. Diese sind jedoch noch sehr unsicher und sie benötigen in der Regel noch eine Stütze. Typisch ist das Laufen um das Sofa, an dem sie sich die gesamte Zeit festhalten können. Das Gehirn und das Gleichgewichtsorgan müssen sich nun zunächst an die neue Körperposition gewöhnen, damit das Gleichgewicht auch ohne das Halten an Gegenständen gewährt ist. Dieser Vorgang ist bei den meisten Kindern um den elften Monat abgeschlossen und sie fangen an kürzere Strecken auch ohne Hilfsmittel im Laufen zu bewältigen.
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Grundsätzlich sollten Eltern sich keine Sorgen machen, wenn ihr Baby mit dem Laufen lernen langsamer ist als andere Kinder. Dieser Entwicklungsschritt ist von Kind zu Kind unterschiedlich in der Art, wie und wann das Kind das Laufen lernt. Manche Kinder fangen erst mit 18 Monaten an zu laufen, was noch völlig im normalen Rahmen der Entwicklung liegt. Oft fangen Kinder, die lange gebraucht haben um das Herumrollen und das Krabbeln zu lernen, auch erst später an zu laufen. Solange das Kind trotzdem Fortschritte macht, ist dies alles in der Entwicklung bedenkenlos. Sollte sich jedoch eine deutliche Verzögerung auch in anderen Bereichen im Vergleich zu anderen Babys zeigen, kann man hierüber mit dem Kinderarzt reden. Wichtig ist in diesem Kontext noch zu wissen, dass frühgeborene Kinder allgemein langsamer in ihrer Entwicklung sind als Gleichaltrige.
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Bereits ab dem fünften Lebensmonat wollen viele Babys die ersten Versuche unternehmen zu stehen. Oft fangen sie an, gehalten von der Eltern, auf den Oberschenkeln der Eltern zu balancieren und zu hüpfen. Dieser Schritt ist sehr wichtig, damit sich die nötige Muskelmasse langsam entwickeln kann, die für das aufrechte Gehen nötig ist. Um den siebten Lebensmonat fangen Babys dann auch selbständig an, sich an Möbeln hochziehen zu wollen, die auf ihrer Höhe sind. Anfangs fallen sie zwar häufig noch relativ schnell hin, doch durch dieses Training fängt das Gehirn an sich auf die Situation einzustellen und das Gleichgewicht verbessert sich. Am Ende dieser Entwicklung können die Kinder mit circa acht Monaten bereits sicher an der Hand von Eltern stehen. In dieser Phase sollte man darauf achten, spitze Ecken und Kanten in Umgebung des Babys abzudecken, da es relativ häufig stürzt und sich sonst verletzen könnte.
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Nachdem Babys mit circa acht bis neun Monaten angefangen haben sich an Möbeln hochzuziehen, ist das Gehen an der Hand nicht mehr weit entfernt. Die ersten Versuche sind zwar noch etwas wackelig, doch mit der Zeit stellt sich der Körper des Babys auf die neue Körperstellung ein. Oft fangen Babys um den zehnten Monat dann an das erste Mal an der Hand der Eltern zu laufen. Hierbei kann man sie zunächst noch mit beiden Händen stabilisieren. Mit der Zeit werden sie immer weniger Hilfe benötigen und normalerweise im zehnten Monat die ersten Versuche anstellen, ganz ohne Hilfsmittel zu laufen.
Grundsätzlich gilt, dass Babys eine eigene Motivation entwickeln sollten, Laufen zu lernen. Hierbei gibt es jedoch viele Möglichkeiten, wie Eltern ihre Kinder auf diesem Weg unterstützen können. Sie können sich zum Beispiel vor ihr Kind setzen und ihm helfen sich aufzurichten und die ersten Schritte durch das Halten an den Händen unterstützen. Hierbei wird die Laufmuskulatur des Kindes gestärkt und das Gehirn des Babys lernt langsam die einzelnen Komponenten des Laufens zusammenzufügen. Es bieten sich auch andere Hilfsmittel wie Laufautos oder andere Spielzeuge an, an denen sich die Babys festhalten und die ersten Schritte machen können . Vom Kauf eines Laufwagens wird mittlerweile von vielen Experten abgeraten. Sie machen dem Kind das Laufen zu leicht, was eine verzögerte Entwicklung der Beinmuskulatur zur Folge hat. Versuchen sie dem Kind Anreize zu geben, das Laufen lernen zu wollen. Sie können diesen Lernprozess zum Beispiel in Spiele einbauen und das Kind belohnen, wenn es sich bemüht hat.
Die meisten Babys lernen zwischen dem dritten und siebten Lebensmonat an, sich zu Drehen. Dieser Entwicklung muss zunächst eine starke Entwicklung der Rücken- und Bauchmuskulatur vorhergehen, da diese für das Drehen hauptverantwortlich sind. Wichtig ist, dass den Kindern Lernanreize gesetzt werden.
Versuchen sie diesen Lernprozess in das Spielen einzubauen. Die meisten Babys drehen sich zum ersten Mal, wenn sie an ein Spielzeug kommen wollen, da aus ihrer Rückenlage nicht erreichbar ist. Zum Training bietet es sich an, das Baby möglichst viel in Bauchlage spielen zu lassen, da hierbei die Rückenmuskulatur stark trainiert wird. Des Weiteren sollten sie ihrem Baby Rückmeldung über seine Leistung geben. Hat es sich bemüht, belohnen sie das Kind mit einem Lächeln oder versuchen sie gleich nochmal einen ähnlichen Anreiz zu setzen. Bald wird das Baby daran großen Gefallen finden, die neu gewonnene Mobilität auszunutzen. Sollte ihr Kind mit sechs Monaten immer noch keine Versuche unternehmen sich zu drehen und gar kein Interesse zeigen sich fortzubewegen, wird zu einem Gespräch mit dem Kinderarzt geraten. Beachten sie hierbei, dass frühgeborene Kinder in der Regel in ihrer Entwicklung im Vergleich zu Gleichaltrigen etwas zurückliegen.
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Laufen ist ein äußerst komplexer Vorgang. Er setzt eine richtige Entwicklung und Anatomie, das Funktionieren des Nervensystems, die Verarbeitung von Sinneseindrücken und die optimale Abstimmung all dieser Systeme voraus. Fällt eine dieser Komponenten aus, können schwere Funktionsstörungen in der Motorik die Folge sein. Solche Entwicklungsstörungen oder Funktionsstörungen des Nervensystems sind jedoch sehr selten. In den meisten Fällen, in denen Babys auch nach dem 18 Monat nicht laufen, hängt dies mit leichteren Entwicklungsstörungen zusammen. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt ist hierbei stark angeraten.
Beispiele für schwere Krankheiten sind die Infantile Cerebralparese, eine Störung im Bereich des Gehirns, der für Motorik zuständig ist, oder eine Spina bifida, auch unter offenem Rücken bekannt. Des Weiteren gibt es bestimmte erbliche Erkrankungen, die die Muskulatur betreffen. Diese können eine Fehlfunktion des Muskels hervorrufen, wie es bei der Muskeldystrophie nach Duchenne der Fall ist, oder die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln, was bei Myasthenia gravis gestört ist.
Gerade bei den ersten Versuchen eines Babys aufzustehen oder die ersten Schritte zu unternehmen, fallen Kinder oft hin, da ihre Muskulatur noch nicht auf diese neue Belastung eingestellt ist und sie das Gleichgewicht nicht halten können. Spitze Kanten oder Erhöhungen stellen somit für das Kind in dieser Phase eine Gefahrenquelle dar. Die einfachste Maßnahme, die getroffen werden kann, ist spitze Kanten oder harte Flächen, wie ein Wohnzimmertisch, mit Gummiecken abzupolstern.
Sobald die Kinder ohne Hilfe die ersten Schritte machen können, leben sie ihre neugewonnene Mobilität mit Freunde aus und es besteht die Gefahr, dass sie die Treppe runterfallen. Dem Sturz kann durch das Anbringen von Treppengittern an der Oberseite der Treppe vorgebeugt werden. Optisch mögen diese Lösungen nicht sehr ansprechend sein, doch schützen sie ihr Kind vor den meisten schweren Stürzen.
Wichtig ist ebenfalls, dass sie ihr Baby nie unbeaufsichtigt auf Anhöhen wie dem Wickeltisch liegen lassen. Gerade in der Zeit, in der Babys das Drehen lernen, sind sie für solche Stürze besonders gefährdet.
Weiter bietet es sich auf dem Boden eine weiche Spieldecke oder einen Teppich an, auf dem das Kind das Laufen üben kann und sich beim Hinfallen nicht weiter verletzt. Hierbei liegt unter dem Teppich idealerweise ein Rutschschutz aus Gummi. Zudem bieten sich für das Baby Socken mit Rutschschutz, sogenannte ABS-Socken an, die das Ausrutschen auf dem Boden verhindern.
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Es gilt, dass man die ersten Schuhe für das Baby erst dann kaufen sollte, wenn es sicher laufen kann und auch draußen auf den Füßen unterwegs ist. Zuhause sollte das Kleinkind jedoch noch möglichst viel barfuß laufen. Dies ist wichtig für das Lernen von Koordination und die Balance. Zudem ist es für die Entwicklung einer richtigen Sensibilität im Fuß essentiell. Zu beachten ist ebenfalls, dass sich die Füße in ihrer Form und Größe bei Kleinkindern noch stark entwickeln. Diese Entwicklung sollte nicht durch eine Einzwängung in Schuhe behindert werden. Wer trotzdem auch für drinnen Schuhe kaufen möchte, sollte auf lockere, weiche Hausschuhe zurückgreifen, die ein Größenwachstum zulassen.
Mehr dazu finden Sie auf unserer Seite: Ab wann sollte ich meinem Kind Schuhe anziehen?
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