Virusbronchitis - Das sollten Sie wissen!

Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Bronchien, die den unteren Teil der Atemwege bilden. Betroffene haben dabei die typischen Erkältungssymptome wie Husten mit Schleimauswurf, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

Die Bronchitis wird in 90% der Fälle durch Viren verursacht, dann spricht man auch von einer Virusbronchitis. Sie kann aber auch durch Bakterien oder andere Erreger ausgelöst werden. Eine Virusbronchitis legt sich zwar oft von selbst, darf dennoch keinesfalls unterschätzt werden, da hartnäckige und unbehandelte Entzündungen zu teils schweren Erkrankungen der Lunge führen können.

Für allgemeine Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Alles zum Thema Bronchitis!

Symptome & Diagnose

Symptome einer Virusbronchitis

Die Virusbronchitis geht wie sämtliche infektiöse Schleimhautentzündungen der Atemwege mit typischen Erkältungs- und Grippesymptomen einher. Dazu gehören vor allem Fieber, Schüttelfrost, Kältesensibilität, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten und vermehrte Schleimbildung. Der Schleim, der abgehustet werden kann, ist in den meisten Fällen klar und durchsichtig. Wenn zusätzlich zu der Virusbronchitis eine Zweitinfektion mit Bakterien vorliegt, also eine sogenannte Superinfektion, ist der Schleim häufig eitrig-gelb. Bei Sonderformen der Virusbronchitis sind die Symptome meist viel stärker ausgeprägt und können gefährlich werden.

Eine Sonderform stellt dabei die RSV-Infektion (Respiratory-Syncytial-Viren) dar. Sie tritt meist im Säuglings- und Kindesalter  auf und ist verbunden mit sehr hohem Fieber und Luftnot. Die Symptome einer Virusbronchitis hören in der Regel von selbst auf, können jedoch besonders bei älteren, geschwächten oder vorerkrankten Patienten mit Komplikationen einhergehen.

Ausführlichere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Symptome einer Bronchitis

Steht bei Ihren Beschwerden die vermehrte Schleimproduktion im Vordergrund, ohne dabei unbedingt die anderen oben genannten Symptome zu haben? Dann sollten Sie unbedingt folgende Seite lesen: Verschleimte Bronchien - Was steckt dahinter und wie ist die Behandlung?

Diagnose einer Virusbronchitis

Die Diagnostik der Virusbronchitis beschränkt sich in den meisten Fällen auf eine Befragung der aktuellen Symptome und eine kurze körperliche Untersuchung. Neben den klassischen Erkältungssymptomen kommen auch typische Beschwerden der Atemwege hinzu.
Mithilfe eines Stethoskops kann der behandelnde Arzt die Lunge anschließend abhören, wobei bestimmte Atemgeräusche den Verdacht einer Virusbronchitis erhärten. Häufig lässt sich schon ohne Stethoskop eine Art Pfeifen, ein sogenanntes „Giemen“ hören. Durch das Abhören mit dem Stethoskop können vor allem gefährliche Lungenentzündungen ausgeschlossen werden, die hierbei oft durch sogenannte Rasselgeräusche auffallen.

Wichtig in der Diagnostik ist die Unterscheidung zu einer bakteriellen Bronchitis. Diese ist oft hartnäckiger und bedarf einer anderen, gegebenenfalls antibiotischen Behandlung.
Eine gelblich-grüne Farbe des Schleims lässt eine bakterielle Erkrankung vermuten. Besonders hohes Fieber, schwerer Husten und eine lang anhaltende Krankheitsdauer sprechen ebenso für einen potentiellen bakteriellen Infekt. Gegebenenfalls muss mithilfe einer Blutuntersuchung oder einer mikroskopischen Untersuchung des Schleims ein genauer Erreger ermittelt werden, damit die Therapie gezielt ausgerichtet werden kann.

Unterschied Virusbronchitis und bakterielle Bronchitis

Eine Virusbronchitis kann oftmals schwer von der bakteriellen Bronchitis zu unterscheiden sein. Die Virusbronchitis ist viel häufiger und stellt insgesamt das harmlosere Krankheitsbild dar. Die Übergänge zu einer bakteriellen Bronchitis können jedoch fließend sein. Insbesondere bei besonders jungen oder besonders alten Betroffenen kann sich auf eine bestehende virale Bronchitis eine bakterielle Zweitfunktion, sogenannte „bakterielle Superinfektion“, aufsetzen. Die Erkrankungsdauer und –Schwere steigen damit an. Im Gegensatz zur Virusbronchitis geht der bakterielle Infekt mit stark erhöhten Temperaturen bis zu 41°C einher. Der Schleim der Atemwege kann sich gelb-grün verfärben. Auch eine bakterielle Lungenentzündung muss unbedingt abgeklärt werden, da sie eine gefährliche Komplikation der bakteriellen Bronchitis darstellen kann.

Beim Abhören mithilfe des Stethoskops kann der behandelnde Arzt oftmals Rasselgeräusche hören, die auf eine Beteiligung der Lunge hinweisen. Bei Unklarheit sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, mit der ein Verdacht auf eine bakterielle Beteiligung erhärtet werden kann. Die Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Bronchitiden stellt eine besondere Herausforderung dar, weil bakterielle Infektionen, die zwar deutlich seltener sind, komplikationsreich sein können und im Gegensatz zur Virusbronchitis einer antibiotischen Behandlung bedürfen.

Um die beiden Bronchitiden besser unterscheiden zu können, empfiehlt es sich, die Symptome einer Bronchitis besser zu kennen. Lesen Sie mehr dazu unter: Das sind die Symptome einer Bronchitis!

Bei einer bakteriellen Bronchitis ist eine antibiotische Therapie sehr wichtig. Falls bei Ihnen eine bakterielle Bronchitis vorliegt, empfehle wir Ihnen daher unsere Seite zu: Welche Antibiotika helfen bei einer Bronchitis?

Behandlung

Eine reine Virusbronchitis bedarf nur selten einer medikamentösen Behandlung. Die primäre Therapie erfolgt aus der körperlichen Schonung und Unterstützung des Immunsystems. Neben Bettruhe, Verzicht auf Arbeit und Sport können auch lindernde symptomatische Therapien wie Vitaminaufnahmen oder Inhalation durchgeführt werden. Der Husten dient dazu, die Erreger loszuwerden und sollte deshalb nicht medikamentös unterdrückt werden. Das Trinken von Wasser und Tee kann jedoch dazu beitragen, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern. Bei unerträglichem Hustenreiz sowie Schmerzen kann ein Arzt auch Medikamente zur symptomatischen Therapie verschreiben.

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Bei einer bakteriellen Bronchitis ist im Vergleich zu der Virusbronchitis eine antibiotische Therapie sehr wichtig. Eine bakterielle Bronchitis zeichnet sich durch einen stärkeren Krankheitsverlauf aus. Falls bei Ihnen somit eine bakterielle Bronchitis vorliegt bzw. vorliegen könnte, empfehle wir Ihnen daher unsere Seite zu: Welche Antibiotika helfen bei einer Bronchitis?

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen einer Virusbronchitis

Einer Virusbronchitis liegt eine Entzündung der Schleimhäute zugrunde. Sie ist im Grunde mit einer Entzündung der Nasenschleimhäute oder des Rachens vergleichbar und entsteht auf dem gleichen Wege. Die Übertragung der Viren gelingt über die sogenannte „Tröpfcheninfektion“. Winzig kleine Tropfen mit hohen Erregerzahlen gelangen dabei von einer bereits erkrankten Person zu den Schleimhäuten des Gegenübers. Die Übertragung kann dabei über kurze Distanzen durch die Luft, durch Händeschütteln, Küsse und weitere Schleimhautkontakte geschehen. Durch Niesen und Husten werden die Viren besonders schnell und weit in der Luft verteilt und können mehrere Meter entfernte Personen infizieren.

Neben der Erregerübertragung müssen weitere Faktoren einer Ansteckung berücksichtigt werden. Das körpereigene Immunsystem kann die Mehrzahl der Viren bekämpfen und Entzündungen verhindern. Besonders aggressive Viren, hohe Erregerlasten oder Schwächen im Immunsystem begünstigen demnach eine Virusbronchitis. Durch Kälte im Winter wird insbesondere das Immunsystem beeinträchtigt, weshalb Erkältungen und Bronchitiden gehäuft auftreten können.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf unserer Hauptseite: Alles zum Thema Bronchitis!

Ansteckungsgefahr einer Virusbronchitis

Eine Virusbronchitis ist prinzipiell ansteckend. Die wichtigste Infektionsquelle stellen die Hände dar. Während der eigenen Erkrankung oder während der Grippezeiten muss besonders auf die Händehygiene Wert gelegt werden. Auch Niesen und Husten sowie Schleimhautkontakte, z.B. das Küssen, stellen potentielle Infektionsquellen dar.

Zum eigenen Schutz und zum Schutz der Umgebung sollte mit Niesen, den eigenen Taschentüchern sowie anderen Ausscheidungsprodukten umsichtig umgegangen werden, um Verbreitungen vorzubeugen. Regelmäßiges Händewaschen und die Händedesinfektion in öffentlichen Einrichtungen stellen die wichtigste Maßnahme in der Vorbeugung von Infektionserkrankungen dar.

Der Grad der eigenen Infektiosität hängt mit der Ausprägung der Symptome zusammen. Zum Zeitpunkt, in der die Erkältungssymptome am stärksten sind, ist das Ansteckungspotenzial am größten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Wie ansteckend ist eine Bronchitis?

Erregerspektrum

Da die Bronchitis mit 90% fast immer durch Viren verursacht wird, spricht man oft von einer Virusbronchitis. Die häufigsten Erreger sind dabei Influenzaviren, die eine typische Grippe auslösen, aber auch sogenannte Parainfluenzaviren, Rhino- oder Adenoviren.

Wesentlich seltener ist die Bronchitis durch Bakterien und sehr selten von Pilzen verursacht. Dabei sind meistens die Betroffenen einer nicht-viralen Bronchitis Patienten mit einer schlechten Abwehrlage und einem schwachen Immunsystem. Liegt eine Virusbronchitis vor, kann es jedoch im Rahmen der Erkrankung noch zu einer weiteren Infektion mit Bakterien oder Pilzen kommen. Dann spricht man auch von einer Superinfektion.

Verlauf & Prognose

Verlauf einer Virusbronchitis

Die Krankheitsverläufe und Symptomkonstellationen können bei jedem Menschen unterschiedliche Formen annehmen.Vielfach kann eine Virusbronchitis mit leichten Symptomen wie Halskratzen, Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen und leichtem Temperaturanstieg beginnen.

Im Verlauf wird der Husten meistens schwerer, da sich zäher Schleim ansammelt, der die Schleimhäute reizt. Der Körper verflüssigt diesen Schleim mit der Zeit, woraufhin der Husten lockerer wird und der Schleim abgehustet werden kann. Erst wenn dies vollständig geschehen ist, kann sich die Schleimhaut beruhigen, womit auch der Hustenreiz abnimmt.

In den Tagen nach der Erkrankung kann eine Erschöpfung bestehen bleiben. Wichtig ist, körperliche oder sportliche Betätigung erst mit einigen Tagen Abstand zu den letzten Symptomen aufzunehmen, damit es nicht zu einem Rückfall kommt.

Lesen Sie mehr dazu unter: Symptome einer Bronchitis

Dauer einer Virusbronchitis

Bei adäquater Schonung und Bettruhe ist die Dauer einer simplen Virusbronchitis begrenzt. Eine Faustregel besagt, dass der virale Infekt drei Tage kommt, drei Tage bleibt und drei Tage geht. Innerhalb dieser neun Tage sollte ein herkömmlicher Infekt überstanden sein. Minimaler Schnupfen und Husten, sowie eine Schwäche nach der Krankheit können auch in den Tagen danach noch bestehen bleiben. Die genaue Dauer der Erkrankung hängt vom jeweiligen Erreger und Zustand des Immunsystems ab. Die saisonale Grippe im Rahmen einer Virusbronchitis kann sich hartnäckiger präsentieren. Bei besonders langen Verläufen muss auch eine bakterielle Zweitinfektion (Superinfektion) bedacht werden.

Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Dauer einer Bronchitis

Komplikationen einer Virusbronchitis

Bei Patienten mit einem schwachen Immunsystem oder einer schlechten Abwehrlage kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen und Folgeerkrankungen kommen. Dies triftt vor allem auf ältere Personen, starke Raucher, Diabetiker und Patienten mit chronischen Erkrankungen an der Lunge (z.B. COPD) oder am Herzen zu. Folgeerkrankungen können dabei eine plötzliche Verschlechterung der Lungenfunktion mit Atemnot sein, die lebensgefärhlich werden kann. Es kann im Rahmen der Virusinfektion jedoch auch zu einer Zweitinfektion mit Bakterien kommen, eine sogenannte Superinfektion, die die bestehende Symptomatik verstärkt und den Krankheitsverlauf wesentlich verlängert.

In seltenen Fällen kann es sein, dass die Bronchitis nicht abheilt, sondern über einen längeren Zeitraum oder auch für immer bestehen bleibt. Dann spricht man auch von einer chronischen Bronchitis. Lesen Sie mehr zu den Ursachen, Symptomen und der Therapie dieser Sonderform unter: Chronische Bronchitis

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.04.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024