Verkalkte Lymphknoten

Verkalkter Lymphknoten - Was steckt dahinter?

Definition - Was ist ein verkalkter Lymphknoten?

Als ein verkalkter Lymphknoten wird häufig auch ein verdickter Lymphknoten bezeichnet. Diese fühlt sich bei der Tastuntersuchung oftmals hart an und kann auch schmerzhaft sein. Da Lymphknoten vielfältige Aufgaben in unserem Immunsystem übernehmen, ist eine Verhärtung oder Verkalkung des Lymphknotens nicht sofort einer bestimmten Erkrankung zu zuordnen. Vielmehr kann in einem mehrstufigen Verfahren die Ursache der Lymphknotenveränderung bestimmt werden. Je nach Ursache der Beschwerden kann man den verkalkten Lymphknoten so belassen, wie er ist, oder man muss ihn herausnehmen und weitere diagnostische Schritte einleiten.

Symptome & Diagnose

An diesen Symptomen erkenne ich einen verkalkten Lymphknoten

Ein verkalkter Lymphknoten ist meist zusätzlich geschwollen, sodass man eventuell äußerlich eine Beule sieht. Sonst fällt der verkalkte und/oder geschwollene Lymphknoten häufig nur durch tasten der betroffenen Stelle auf. Dabei kann der Lymphknoten verschieblich oder fest mit der Haut verwachsen sein. Auch die Konsistenz des Lymphknotens kann unterschiedlich sein: meist sind verkalkte Lymphknoten verhärtet, sie können jedoch auch weich sein. Bei der Tastuntersuchung treten häufig auch Schmerzen am Lymphknoten auf. Die zusätzlichen Symptome sind je nach Ursache der Verkalkung äußerst vielfältig. Infektionen gehen oftmals mit Fieber, Husten, Schnupfen und Unwohlsein einher. Das Vorliegen der sogenannten B-Symptomatik (Fieber, ungewollter Gewichtsverlust von 10% des Körpergewichts in 6 Monaten und nächtliches Schwitzen, sodass der Schlafanzug gewechselt werden muss) sollte einen hellhörig für eine bösartige Erkrankung machen.

Schmerzen am verkalkten Lymphknoten

Ein verkalkter Lymphknoten ist oftmals verhärtet und löst daher den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung aus. Dagegen sprechen schmerzhafte Lymphknoten eher für ein akutes entzündliches Geschehen wie beispielsweise einen Infekt. Gerade wenn der Lymphknoten plötzlich geschwollen und hart ist, sollte man eher von einer Infektion ausgehen. Schmerzen am verkalkten Lymphknoten sollten daher diagnostisch weiter abgeklärt werden. Wichtig ist dabei neben der Schmerzhaftigkeit und der Verkalkung des Lymphknotens auch die Größe. Zudem sollte man das Augenmerk auch auf weitere Symptome legen.

Weitere Informationen finden Sie unter:Schmerzen am Lymphknoten

Diagnose eines verkalkten Lymphknotens

Bei der Diagnose des verkalkten Lymphknotens spielt zunächst die Anamnese die wichtigste Rolle. Dabei befragt der Arzt die betroffene Person und sammelt so Hinweise auf die mögliche Ursache der Verkalkung. Begleitsymptome geben beispielsweise bereits viele Hinweise. In der körperlichen Untersuchung werden die veränderten Lymphknoten untersucht. Dabei ist es wichtig herauszufinden, ob die Lymphknoten weich oder hart sind, ob die Berührung schmerzhaft ist und ob die Lymphknoten gegen die Haut verschieblich sind. Anschließend kann ein Ultraschall der betroffenen Lymphknoten erfolgen. Bei einer Verkalkung fällt der Lymphknoten in der Regel durch eine Aufhellung des Gewebes auf. Reicht dies zur Diagnostik nicht aus, können Blutwerte weitere Informationen liefern. Auch weitere Bildgebung wie Röntgen und eine CT-Untersuchung können wegweisend sein. Sollte dies nicht zur Diagnose ausreichen, kann eine Gewebeprobe (=Biopsie) des Lymphknotens entnommen werden und das Gewebe unter dem Mikroskop untersucht werden.

Was sieht man im Ultraschall?

Eine Verkalkung des Lymphknotens fällt in erster Linie durch eine Aufhellung des Gewebes auf. Es kann der gesamte Lymphknoten verkalkt sein, gelegentlich ist die Verkalkung jedoch an einem bestimmten Punkt des Lymphknotens gelegen. So kann beispielsweise die Rinde des Lymphknotens verkalkt sein, während das Innere normal aussieht. Neben dem Verkalkungsgrad bestimmt man üblicherweise auch die Größe des Lymphknotens. Zudem kann die Durchblutung des Lymphknotens durch eine Dopplersonographie, die die Fließgeschwindigkeit des Blutes misst, bestimmt werden.

Wann braucht man eine Biopsie?

Eine Biopsie des verkalkten Lymphknotens wird in der Regel dann durchgeführt, wenn die Ursache der Verkalkung nicht sicher feststellbar ist. Findet man beispielsweise keine auslösende Infektionserkrankung, sollte man auch an bösartige Ursachen der Verkalkung denken. Um diese auszuschließen, greift man zunächst auf eine Bildgebung wie den Ultraschall oder ein Röntgenbild zurück. Kann eine Malignität (Bösartigkeit) auch dann nicht ausgeschlossen werden, sollte eine Biopsie erfolgen. Dabei werden Gewebeproben entnommen, die anschließend unter dem Mikroskop untersucht werden. Dabei können Veränderungen der Lymphknoten festgestellt werden. Sind die Lymphknoten aufgrund eines Tumors verkalkt, kann man unter Umständen auch Zellen aus dem vom Tumor betroffenen Organ in dem verkalkten und verdickten Lymphknoten finden.

Wo kommen verkalkte Lymphknoten häufig vor?

Auffällige Lymphknoten wie beispielsweise verkalkte Lymphknoten kommen besonders häufig im Halsbereich vor. Jeder Mensch hat in seinem Leben mehrfach vergrößerte und verhärtete Lymphknoten im Halsbereich. Nicht selten kommt dies auch an anderen typischen Lymphknotenstationen wie unter dem Kinn und unterhalb des Kiefers vor. Auch in der Leistenregion sind häufig auffällige Lymphknoten vorhanden. Bei vielen Menschen sind diese chronisch verdickt, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Verkalkte Lymphknoten fallen auch häufiger unter den Achseln auf. Dort sollte man die Ursache der Veränderung weiter abklären. Auch im Brustkorb und entlang der Bauchschlagader kommen veränderte Lymphknoten häufiger vor.

Behandlung

Wann braucht man eine Behandlung?

Da die Ursachen eines verkalkten Lymphknotens äußerst vielfältig sind, kann man nicht pauschal nach der Lymphknotenuntersuchung aussagen, ob eine Behandlung notwendig ist. Bei vielen Infektionserkrankungen, insbesondere wenn sie durch Viren ausgelöst werden, ist keine Behandlung notwendig. Bakterielle Infektionen können je nach Ausprägung antibiotisch behandelt werden, man kann sie aber auch bei einem geringen Schweregrad ohne Therapie ausheilen lassen. Systemische Erkrankungen wie die Tuberkulose und die Sarkoidose benötigen eine spezielle Therapie. Ist die Ursache der verkalkten Lymphknoten eine maligne Tumorerkrankung, ist in der Regel ebenfalls eine spezialisierte Tumorbehandlung notwendig. Diese umfasst häufig die Operation der betroffenen Lymphknoten sowie eine medikamentöse Therapie.

Ursachen & Prophylaxe

Das können Ursachen für einen verkalkten Lymphknoten sein

Spricht man von einem verkalkten Lymphknoten, ist meist ein einzelner Lymphknoten gemeint, der verhärtet ist. Dies ist in den meisten Fällen auf eine gutartige Erkrankung zurückzuführen. Häufig vergrößern sich Lymphknoten bei Infektionen und werden dadurch etwas härter. Dabei kann es sich sowohl um virale als auch bakterielle Infektionen handeln. So sind beispielsweise die Lymphknoten am Hals bei einer Erkältung oftmals bereits verändert. Auch Infektionserkrankungen, die lange anhalten, wie beispielsweise das Eppstein-Barr-Virus, führen zu einer starken Lymphknotenschwellung, bei der auch Verkalkungen in einzelnen Lymphknoten auftreten können. Ebenso kommt es lokal zu Lymphknotenschwellungen, wenn beispielsweise Hautverletzungen auftreten. Systemische Erkrankungen wie die Sarkoidose oder die Tuberkulose können ebenfalls zu Lymphknotenveränderungen führen. Typisch für diese beiden Erkrankungen sind verhärtete Lymphknoten, diese befinden sich oftmals im Bereich des Brustkorbs. Bei verkalkten Lymphknoten muss man auch immer an eine maligne (bösartige) Erkrankung denken. So können veränderte Lymphknoten auch auf bestimmte Tumorarten hindeuten. Jedoch lässt sich von einem verkalkten Lymphknoten nicht automatisch darauf schließen, ob es sich um eine bösartige Erkrankung, eine Infektion oder auch eine vollkommen harmlose Veränderung des Lymphknotens handelt.

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Verlauf & Prognose

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf eines verkalkten Lymphknotens kann je nach Ursache äußerst unterschiedlich sein. Liegt eine Infektion zugrunde, schwillt der Lymphknoten meist im Rahmen der Ansteckung oder einige Tage später an. Er kann auch nach Abklingen der Erkrankung noch verdickt sein und sich erst einige Tage später wieder verkleinern. Bei systemischen oder bösartigen Erkrankungen kommt es häufig zu einer langsamen und unauffälligen Verkalkung des Lymphknotens. Diese hält entsprechend meist auch über Wochen bis Monate an.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.01.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024