Dünnflüssiger Stuhlgang entsteht häufig im Rahmen von Magen-Darm-Infekten. Oftmals wird rein symptomatisch behandelt. Neben Infekten kommen auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen als Ursache in Frage.
Bei wässrigem Stuhlgang handelt es sich um eine Form des Durchfalls. Man spricht allgemein von Durchfall (Diarrhoe), wenn es zu mehrfachen (meist mehr als drei) Stuhlentleerungen am Tag kommt. Der Stuhlgang hat zudem eine dünnflüssige Konsistenz, da mehr Wasser als normalerweise ausgeschieden wird. Durchfallerkrankungen treten grundsätzlich recht häufig auf. Meist klingen die Symptome von selbst schnell wieder ab. Ist das nicht der Fall so sollte die Ursache abgeklärt werden. Grundsätzlich kann es sich um infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen handeln. Durch langanhaltende Durchfälle kann es zu einem gestörten Wasserhaushalt und damit auch zu einem gestörten Elektrolythaushalt kommen. Das kann unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen, weswegen anhaltende Symptome unbedingt abgeklärt werden sollten.
Die Ursachen für wässrigen Stuhlgang können allgemein in infektiöse Ursachen und nicht-infektiöse Ursachen unterschieden werden. Bei den infektiösen Ursachen kann es sich um virale Erreger (zum Beispiel Noroviren) handeln. Diese können zu einer Magen-Darm-Infektion führen, die mit wässrigen Durchfällen einhergeht. Meist beginnen die Symptome schlagartig und gehen häufig auch mit Übelkeit und Erbrechen einher. Für eine Magen-Darm-Infektion können auch bakterielle Erreger, wie zum Beispiel Campylobacter, verantwortlich sein. Sie gehören zu den häufigsten bakteriellen Durchfallerregern in Deutschland. Auch Salmonellen, Yersinien oder Cholera Bakterien können potenziell zu wässrigen Durchfällen führen.
Bei den nicht-infektiösen Ursachen kann wässriger Stuhlgang als Komplikation bei psychischem Stress zum Beispiel auftreten. Die Symptome sollten innerhalb einiger Stunden oder Tage wieder abklingen. Kommt es zu dauerhaften Symptomen, so sollten diese abgeklärt werden, da auch hier eine Gefahr von Elektrolytverschiebungen besteht. Bestehen die Symptome schon länger oder treten häufiger auf, so sollte auch an chronisch Erkrankungen gedacht werden. Dazu gehören zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa, aber auch Nahrungsunverträglichkeiten. Eine Unverträglichkeit zum Beispiel führt dazu, dass bestimmte Lebensmittel nicht richtig verwertet werden und anschließend zu wässrigen Durchfällen führen können. In seltenen Fällen können auch Vergiftungen die Ursache für wässrigen Stuhlgang sein. Dabei handelt es sich meist um Pilzvergiftungen oder falsche Einnahme von Medikamenten (zum Beispiel durch eine Überdosierung).
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ursachen von Durchfall
Bei Cholera handelt es sich um eine Durchfallerkrankung, die von Bakterien verursacht wird. Die Übertragung der Bakterien findet meist durch fäkal kontaminierte Nahrung oder kontaminiertes Wasser statt. Durch die sehr guten hygienischen Maßnahmen ist die Erkrankung in Deutschland relativ selten. Findet eine Infektion mit dem Erreger statt, so verläuft die Erkrankung zu 90% in milder Form. Dabei treten meist nicht einmal Symptome auf. In etwa 10% der Fälle kann es sich jedoch um eine schwere Form der Erkrankung handeln und es kommt zu sehr starken wässrigen Durchfällen. Diese haben meist eine schleimige Konsistenz und werden häufig auch als sogenannter Reiswasserstuhl bezeichnet. Da in kurzer Zeit sehr viel Wasser ausgeschieden wird, sollte die Ursache möglichst schnell antibiotisch behandelt werden.
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Um die Diagnose stellen zu können, wodurch die wässrigen Durchfälle ausgelöst wurden, sind sowohl die Anamnese bedeutend, sowie auch verschiedene weitere diagnostische Methoden. Bei der Anamnese des Patienten können anhand der begleitenden Symptome meist schon einige Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Ist der Verlauf eher akut, so handelt es sich meist um eine infektiöse Ursache. Um den genauen Erreger zu finden, sind meist Nachweise in Form von mikroskopischen Untersuchungen oder Stuhlkulturen notwendig. Handelt es sich eher um einen chronischen Verlauf, so sollten Unverträglichkeiten oder entzündliche Erkrankungen bedacht werden. Um eine genaue Diagnose zu stellen, ist meist eine umfangreichere Diagnostik notwendig. Neben körperlichen Untersuchungen können bildgebende Verfahren, wie die Sonographie zum Beispiel, oder endoskopische Untersuchungen notwendig sein.
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Meist sind wässriger Stuhlgang und die damit einhergehenden Symptome wie Übelkeit und Erbrechen dann krankhaft, wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen. Tritt wässriger Stuhlgang nur innerhalb weniger Stunden oder einiger aufeinanderfolgender Tage auf, so handelt es sich meist um einen harmlosen Verlauf. Damit dieser nicht krankhaft wird ist es wichtig auf eine genügende Trinkmenge mit ausreichend Elektrolyten zu achten. Jedoch kann auch ein akuter und kurz auftretender wässriger Stuhlgang zu Komplikationen führen.
Sobald weitere Symptome, wie zum Beispiel sehr starke Schmerzen, Schwindel oder andere Kreislaufprobleme auftreten, sollten diese medizinisch abgeklärt werden. Handelt es sich um einen chronischen Verlauf, bei dem der wässrige Durchfall länger als zwei Wochen besteht, so handelt es sich meist um einen krankhaften Verlauf. Der wässrige Durchfall kann dann zum Beispiel durch eine Unverträglichkeit, gegenüber bestimmter Lebensmittel, ausgelöst werden, welche über einen langen Zeitraum besteht. Auch andere chronische Darmerkrankungen können dafür verantwortlich sein, dass Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen. Sie sollten deshalb unbedingt medizinisch abgeklärt werden.
Wässrige Stuhlgänge gehen häufig mit weiteren Symptomen einher. Dazu gehören unter anderem auch Bauchkrämpfe. Durch die Erkrankungen des Magen-Darm-Systems ist die Muskulatur der Darmschlingen häufig sehr aktiv und gereizt. Diese Reizungen und die starken Bewegungen des Magen-Darm-Systems können sich dann in Form von Krämpfen äußern. Diese können unmittelbar vor oder nach wässrigen Durchfällen auftreten, aber auch während dem Stuhlgang. Durch das Pressen während dem Stuhlgang wird zusätzlich Druck auf den Bauch ausgeübt und die Krämpfe werden meist noch stärker. Sind die Krämpfe sehr stark ausgeprägt, so können diese durch bestimmte Medikamente gelindert werden, die zu einer Entspannung der Muskulatur führen.
Die Behandlung von wässrigen Durchfällen richtet sich je nach Ursache der Symptome. Handelt es sich um eine virale Infektion, so kann die Ursache selbst nicht direkt behandelt werden, jedoch die Symptome. Dabei können zum Beispiel die verlorene Flüssigkeit und die Elektrolyte, die durch die wässrigen Durchfälle verloren wurden, ersetzt werden. Der Betroffene sollte etwa doppelt so viel Flüssigkeit, also etwa drei bis vier Liter am Tag zu sich nehmen. Dabei können in schwerwiegenden Fällen auch Infusionen notwendig sein, um eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Körpers sicher zu stellen.
Ist eine bakterielle Infektion für die Beschwerden verantwortlich, so kann eine antibiotische Therapie eingesetzt werden. Diese kann meist jedoch erst nach genauem Erregernachweis begonnen werden. Treten starke Schmerzen wie Krämpfe auf, so können zusätzlich Schmerzmittel eingenommen werden, um die Beschwerden etwas zu lindern. Auch krampflösende Medikamente können die Bauchschmerzen etwas verbessern. Handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung, so ist die Therapie deutlich umfangreicher. Es werden dann meist anti-entzündliche Medikamente verschrieben, welche individuell auf die Beschwerden des Patienten angepasst werden. Außerdem kann auch eine Nahrungsumstellung erforderlich sein. Diese ist besonders auch zur Behandlung von Unverträglichkeiten wichtig. Auch der Einsatz von Hausmitteln kann meist die Symptome lindern.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Medikamente gegen Durchfall
Auch einige Hausmittel können die Beschwerden bei wässrigem Stuhlgang lindern. Besonders der Wasserverlust und Elektrolytverlust wirken belastend auf den Körper und können zu starken Kreislaufbeschwerden führen. Den Wasserverlust kann man durch das Trinken von stillem Wasser oder Tee ausgleichen. Dabei eignen sich besonders Tees aus Salbei, Kamille, Fenchel, Pfefferminze oder Heidelbeeren. Auch das Trinken von Brühe eignet sich sehr gut, um den Wasserverlust und auch den Elektrolytverlust auszugleichen.
Als Nahrung eignet sich besonders leicht verdauliche Kost. Dazu gehören zum Beispiel Haferschleim oder Reisbrei. Dieser sollte mit Wasser zubereitet werden. Der Haferschleim sowie der Reisbrei können Flüssigkeit im Darm binden und den Stuhl etwas festigen. Wird die Kost leicht gesalzen, so liefert sie zudem auch noch wichtige Elektrolyte. Auch Zwieback gehört zu leicht verdaulicher Nahrung, die als Hausmittel bei wässrigem Stuhlgang helfen kann.
Cola ist hingegen zur Behandlung von Durchfällen eher ungeeignet. Durch den Koffeinanteil kann es zur zusätzlichen Anregung der Darmtätigkeit und somit Verstärkung der Symptome kommen. Auch der hohe Zuckeranteil in Cola kann zu zusätzlichen Wasserverlusten führen. Salzstangen eignen sich nur bedingt, da sie zwar Salz enthalten, jedoch keine weiteren Elektrolyte. Treten neben den Durchfällen auch Bauchkrämpfe auf, so kann eine Wärmeflasche die Schmerzen meist etwas bessern. Durch die Wärme können sich die Bauchmuskeln entspannen und die Krämpfe machen weniger Beschwerden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hausmittel zur Behandlung von Durchfall
Die Dauer der wässrigen Stuhlgänge ist grundsätzlich sehr variabel. Manchmal können die Durchfälle nur über einige Stunden auftreten und sind dann meist harmlos. Wässrige Stuhlgänge können jedoch auch über mehrere Tage oder Wochen auftreten. Meist ist die Prognose dann etwas schlechter, da es sich häufig um schwerwiegendere Erkrankungen handelt. Ist eine Infektion für die Symptome verantwortlich, so klingen die Durchfälle meist nach richtiger Behandlung relativ zügig, innerhalb ein paar Tage, ab. Handelt es sich um eine nicht infektiöse Ursache, so ist die Dauer meist etwas länger, da auch die Behandlung der Erkrankung meist komplexer ist.
Da Durchfallerkrankungen relativ häufig sind, handelt es sich meist um einen harmlosen Krankheitsverlauf. Grundsätzlich sollten die Symptome des wässrigen Stuhlgangs nach einigen Tagen besser werden. Auch begleitende Symptome wie Erbrechen, Übelkeit oder Bauchkrämpfe sollten im Verlauf besser werden. Ist dies nicht der Fall, so kann es sich um einen schwerwiegenderen Verlauf oder eine schwerwiegendere Erkrankung handeln. Diese sollte dann unbedingt abgeklärt werden, da im Verlauf auch lebensbedrohliche Zustände wie Kreislaufbeschwerden oder ähnliches auftreten können.
Ansteckend sind grundsätzlich die meisten infektiösen Erkrankungen, die wässrigen Stuhlgang verursachen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um virale oder bakterielle Erreger. Ein Hinweis für eine ansteckende Erkrankung ist, dass die Beschwerden des Durchfalls akut, also spontan und kurzfristig auftreten. Auch begleitende Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen sprechen eher für eine infektiöse Ursache und somit eine potenziell ansteckende Erkrankung. Um die Erreger nicht auf andere Menschen zu übertragen, sind hygienische Maßnahmen besonders wichtig. Gründliches waschen der Hände und desinfizieren von Oberflächen kann helfen, die Erreger zu beseitigen und die Gefahr von einer Ansteckung zu verringern.
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