Palladon ist ein starkes Schmerzmittel. Verglichen mit Morphin ist es 10-fach potenter. Es wird zur Behandlung sehr starker akuter sowie chronischer Schmerzen verwendet.
Palladon® (Hydromorphon) gehört zu den sehr starken halbsynthetischen Opioidanalgetika.
Gegenüber Morphin ist es 10-fach und mehr potenter.
Es wird zur Behandlung sehr starker akuter sowie chronischer Schmerzen verwendet und ist verschreibungspflichtig.
Handelsname: Palladon®, Dilaudid®
Chemischer Name: Hydromorphon, Hydroxy-17-methyl-4,5-epoxymorphinan-6-on (IUPAC-Formel)
Chemische Summenformel: C17H19NO3 (Hydromorphon), C17H19NO3·HCl (Hydromorphon·Hydrochlorid)
Die Einnahme von Palladon® ist indiziert bei sehr starken Schmerzen wie etwa Tumorerkankungen, Neuropathien, postoperativen Schmerzen oder schweren Traumata.
Darüber hinaus kann es auch als ein Antitussivum verwendet werden.
Ein Antitussivum ist ein Arzneimittel, welches den Husten dämpft.
In Deutschland verwendet man hierfür jedoch lieber Codein und Dihydrocodein.
Palladon® kann einerseits oral eingenommen werden in Form einer Kapsel bzw. Retard Kapsel, andererseits kann es als Injektionslösung verabreicht werden.
Eine Retard Kapsel ist eine spezielle Arzneiform, bei der der Wirkstoff langsam dosierend freigesetzt wird. So wird der Patient über einen gewissen Zeitraum konstant mit dem Wirkstoff versorgt.
Die Dosierung von Palladon® ist unterschiedlich und variiert je nach Stärke der zu behandelnden Schmerzen.
Üblicherweise beträgt die Anfangsdosis 4mg alle 12 Stunden.
Das Medikament ist nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren.
Da es verschreibungspflichtig ist, wird eine auf den jeweiligen Patienten angemessene Dosierung stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen und festgelegt.
Palladon® ist mit den Morphinen verwandt.
Es handelt sich um ein hydriertes Morphinketon und einen Metaboliten von Morphin, Codein und Dihydrocodein.
Ein Metabolit ist ein Stoffwechselprodukt. Es hat eine geringe Plasmaeiweißbindung.
Das bietet einen wichtigen Vorteil bei der Behandlung sehr dünner Patienten, da diese ohnehin einen geringen Gehalt an Eiweiß in ihrem Blutplasma haben, aufgrund ihres Ernährungszustandes.
Palladon® gehört wie bereits gesagt zu den Opioidanalgetika.
Diese Arzneimittel wirken auf unser körpereigenes schmerzhemmendes System.
Es ahmt die Wirkung körpereigener Opioidpeptide (Eiweiße) wie zum Beispiel die der Endorphine und Enkephaline nach.
Über diesen Mechanismus wird die Schmerzweiterleitung verhindert. Das bedeutet, dass der Schmerzreiz gar nicht erst in höheren Verarbeitungszentren unseres Gehirns, wie dem Thalamus oder dem limbischen System ankommt und uns so nicht bewusst wird.
Palladon® bildet wenige aktive Metabolite (Stoffwechselprodukte) und ist so auch sehr gut geeignet für Patienten mit Niereninsuffizienzen.
Wie bereits erwähnt ist die Plasmaeiweißbildung sehr gering, daher interagiert Palladon® auch nicht so sehr mit anderen Medikamenten, was einen weiteren Vorteil ausmacht.
Die Nebenwirkungen des Palladon®s sind typisch für die Wirkstoffklasse der Opioidanalgetika.
Es kann zu Übelkeit, Erbrechen und Schwindel kommen.
Außerdem können Verstopfungen und Harnverhalt auftreten.
Wie bei vielen schmerzlindernden Arzneimittel können Müdigkeit und niedriger Blutdruck (Hypotension), sowie eine Bradykardie und Atemdepression die Folge sein.
Verengte Pupillen (Miosis) können ein Zeichen einer Überdosierung darstellen.
Darüber hinaus hat Hydromorphon eine euphorisierende Wirkung und daher auch ein gewisses Suchtpotenzial, dass eine Abhängigkeit zur Folge haben kann.
Des Weiteren können Halluzinationen und eine Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) bei der Einnahme von Palladon® auftreten.
Die Wirkung von Hydromorphon kann durch die gleichzeitige Einnahme von sedierenden Arzneimitteln verstärkt und beeinflusst werden. Es können vermehrt Nebenwirkungen auftreten.
Zu diesen Arzneimitteln gehören Muskelrelaxantien, Barbiturate, Benzodiazepine, Phenotiazine (Neuroleptika z.B. zur Anwendung bei Halluzinationen), Trizyklische Antidepressiva und Anästhetika.
Außerdem sind Wechselwirkungen mit Alkohol, Antihistaminika (zur Behandlung von Allergien und Schleimhautentzündungen) und Tranquilizern (angstlösende Psychopharkama) bekannt.
Die Einnahme von Palladon® ist kontraindiziert bei einer Allergie gegen Hydromorphon, Atembeschwerden wie etwa Atemdepression, Asthma und einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und einem paralytischem Ileus.
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