Das Zwischenhirn ist ein Teil des Gehirns und befindet sich zwischen dem Großhirn und dem Hirnstamm. Das Zwischenhirn besteht aus dem Thalamus, Epithalamus, Subthalamus und dem Hypothalamus.
Diencephalon
Das Zwischenhirn als Teil des Gehirns befindet sich zwischen Endhirn (Großhirn) und Hirnstamm.
Seine Bestandteile sind:
Der eiförmige paarige Thalamus stellt die größte und zusammen mit dem Hypothalamus die wichtigste dieser Strukturen im Zwischenhirn dar und liegt im Zentrum des Gehirns. Er begrenzt den III. Ventrikel; darüber läuft der Nucleus caudatus, darunter findet man Hypo- und Subthalamus sowie das Mittelhirn. Über dem III. Ventrikel befindet sich der Epithalamus.Der Thalamus wiederum setzt sich aus mehreren Kernen und aus Marklamellen zusammen. An seinem hinteren Pol liegt die Zirbeldrüse (Epiphyse, Glandula pinealis) als Teil des Epithalamus.
Großhirn (1.- 6.) = Endhirn -
Telencephalon (Cerembrum)
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Der Subthalamus enthält unter anderem den Globus pallidus, welcher entwicklungsgeschichtlich gesehen zum Zwischenhirn zählt.
Der Hypothalamus formt im Gehirn die Basis des Zwischenhirns unter dem Boden des III. Ventrikels. Davor findet man die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum), dahinter den Hypophysenstiel mit Übergang in die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Gegliedert wird der Hypothalamus in unterschiedliche Bereiche, welche typische Kerne mit vegetativen Funktionen enthalten. Die bohnenförmige Hirnanhangsdrüse wird in Neuro- und Adenohypophyse eingeteilt, wobei die Neurohypophyse den hinteren Teil, die Adenohypophyse hingegen den vorderen Teil der Hirnanhangsdrüse ausmacht. Zum Zwischenhirn gehört nur die Neurohypophyse, die Adenohypophyse zählt nicht zum Gehirn, da sie sich aus der sogenannten Rathke-Tasche entwickelt, welche Teil des Ektoderms, eines von drei Keimblättern in der Embryonalentwicklung, ist.
Die genannten Strukturen - mit Ausnahme der einmal angelegten Hirnanhangsdrüse – sind ebenfalls insgesamt zweimal (links und rechts) im Gehirn zu finden (Zwischenhirn).
Der Thalamus als größter Teil des Zwischenhirns erfüllt vielfältige Funktionen im Gehirn. In ihm erfolgt die Umschaltung aller Informationen für die Endhirnrinde. Zum einen ist er am limbischen System, an Vorgängen des Befindens und der Stimmung, an Seh-, Hör- und Riechprozessen, zum anderen an motorischen Abläufen beteiligt. Bezeichnet wird der Thalamus auch als „Tor zum Bewusstsein“, da er sensorische Informationen zur Hirnrinde weiterleitet und diese auf diese Weise bewusst gemacht werden.
Der Epithalamus (Zwischenhirn) ist mit dem limbischen System, dem Geruchssystem, Kernen der Sekretionsvorgänge des Munds und vegetativen Zentren des Hirnstamms verschaltet. Die Epiphyse als Teil des Epithalamus stellt eine Drüse dar, welche das Hormon Melatonin bildet und freisetzt. Zusätzlich beeinflusst sie das sympathische Nervensystem und die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus.
Der Subthalamus (Zwischenhirn) als Teil des Gehirns umfasst in seiner Funktion das motorische System, ebenso auch der zu ihm gehörende Globus pallidus, welcher als motorisches Zentrum einen Teil der Basalganglienschleife darstellt.
Der Hypothalamus hat Auswirkungen auf vielfältige Körpervorgänge. Diese umfassen Regeneration, Leistung, den Tagesrhythmus, den weiblichen Zyklus, Nahrungs- und Wasseraufnahme inklusive Sättigungsgefühl. Weiterhin werden durch den Hypothalamus Schwitzen, die Organtätigkeit sowie Zittern reguliert und verschiedene Hormon gebildet: Endogene Opiate, antidiuretisches Hormon (ADH), Oxytocin und Steuerhormone mit Wirkung auf die Adenohypophyse (Liberine, Statine). Möglich ist die Beeinflussung dieser unterschiedlichen Abläufe über Verbindungen des Hypothalamus zu limbischem System, Hirnstamm und Hirnanhangsdrüse.
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