Die Neurodermitis der Hand ist ein Ekzem, welches immer wieder auftreten kann. Mögliche Ursachen für eine Neurodermitis sind eine genetische Disposition und Triggerfaktoren. Die Behandlung kann durch Anthistaminika und cortisonhaltige Salben erfolgen. Hausmittel eignen sich zur Symptomlinderung. Eine weitere Therapiemöglichkeit stellt das Tragen von speziellen Handschuhen dar.
Warum die Neurodermitis auftritt, ist noch nicht ausreichend geklärt, sie ist allerdings auf eine genetische Prädisposition zurückzuführen. Zudem können verschiedene Faktoren das Ekzem auslösen. Dazu gehört eine Staubexposition, die zum Beispiel beim Saubermachen oder in sehr staubigen Räumen auftreten kann.
Auch zu warme Hände, zum Beispiel beim Tragen von Handschuhen und gleichzeitigem Schwitzen, kann das Ekzem auslösen. Emotionale Belastung und Stress können ebenfalls zu Neurodermitis an den Händen führen. Trockene Haut, wie sie oftmals in den kalten Wintermonaten auftritt, kann ebenfalls das Auftreten des Ekzems provozieren.
Da die Haut bei Neurodermitis sehr empfindlich ist, kann der Kontakt zu verschiedenen Stoffen wie Putzmittel, Kosmetika, Desinfektionsmittel, Shampoo oder kratziger Kleidung einen Hautausschlag an den Händen auslösen.
Informieren Sie sich hier rund um das Thema: Neurodermitis.
Weitere Informationen zu den Ursachen der Neurodermitis finden Sie hier: Ursachen einer Neurodermitis
Neurodermitis an den Händen geht mit starkem Juckreiz und trockener Haut einher. Zudem kann es neben dem Hautausschlag zu einer Verdickung der Haut kommen. Sogenannte Glanznägel oder auch Poliernägel können durch ständiges Kratzen auftreten. Die Nägel zeigen dabei eine glänzende Oberfläche. Weiterhin können die Fingerkuppen schuppen, was auch als Pulpitis sicca bezeichnet wird.
Verschiedene Stigmata deuten auf eine Prädisposition für Neurodermitis hin: Eine doppelte Unterlidfalte (Dennie-Morgan-Zeichen), die Ausdünnung der seitlichen Augenbrauen (Hertoghe-Zeichen) oder ein tiefer Haaransatz können auf Neurodermitis hinweisen. Zudem ist es möglich, dass neben der Neurodermitis auch ein Asthmaleiden oder eine Pollenallergie bei den Betroffenen vorliegen.
Oftmals sind auch andere Allergien, wie beispielsweise auf Nahrungsmittel, bei Betroffenen zu finden.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Symptome der Neurodermitis.
Der Hautausschlag an den Händen ist ebenfalls durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet. Neben trockenen und stark juckenden Hautstellen bildet sich eine blasige, knotige Rötung. Durch das Aufkratzen bilden sich Krusten an den betroffenen Stellen. Zudem kann die Haut kann auch nässen.
Oberflächliche Hautdefekte verheilen und können sich dann in einer Hyperpigmentierung äußern. Das bedeutet, dass diese Stellen dunkler gefärbt sind, als die restliche, gesunde Haut.
Der Juckreiz ist sehr stark und stellt oftmals eine Qual für die Betroffenen dar. Der Juckreiz ist meist so unerträglich, dass die Haut sogar blutig aufgekratzt wird. Er kann sich verstärken, wenn es zu einem Wärmestau kommt, wie zum Beispiel beim Tragen von Handschuhen.
Um das Kratzen als Reaktion auf den Juckreiz und somit der weiteren Schädigung der Haut vorzubeugen, ist die Behandlung des Juckreizes sehr wichtig.
Die Diagnostik beginnt mit der Anamnese, also der Befragung des Patienten. Man geht hierbei auf bereits aufgetretene Hautausschläge, auch an anderen Körperstellen, ein. Zudem sollte man auch herausfinden wann der Ausschlag das erste Mal aufgetreten ist. Bei vielen ist dies schon im Kleinkindalter der Fall.
Hinweise geben auch Erkrankungen wie Asthma oder allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen), da diese Erkrankungen zum gleichen Formenkreis wie die Neurodermitis gehören. Zudem ist es wichtig, den Beruf der betroffenen Person zu erfragen, da bestimmte Berufe das Auftreten einer Neurodermitis an den Händen begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel der Friseur-, Pflege- und Heilberufe oder auch die Arbeit als Reinigungskraft. Zudem ist eine Familienanamnese wichtig, da die Neurodermitis eine starke vererbbare Komponente besitzt.
Zum anderen erfolgt eine Allergiediagnostik, um herauszufinden, wodurch der Ausschlag an den Händen ausgelöst wird. Beispielsweise kann durch eine Blutuntersuchung, bei der eventuell ein erhöhter IgE-Antikörperspiegel auffällt, Hinweise auf bestimmte Allergene geben: Oftmals findet man spezifische Antikörper gegen beispielsweise Hausstaub, Pollen oder Haustiere.
Mehr Informationen zum Thema: Allergiediagnostik finden Sie hier.
Die Behandlung der Neurodermitis ist sehr wichtig. Zum einen sollte der Kontakt mit auslösenden Stoffen vermieden werden. Weiterhin ist eine ausreichende Hautpflege ein wichtiger Bestandteil der Neurodermitistherapie um der trockenen Haut entgegenzuwirken.
Auch Mittel gegen den Juckreiz, sogenannte Antipruriginosa, sollten Anwendung finden. Bei starkem nächtlichen Juckreiz können Antihistaminika eingenommen werden. Antihistaminika blockieren den sogenannten Botenstoff Histamin, wecher die Symptome einer Schwellung, Rötung und den Juckreiz verursacht.
Um die akute Entzündung der Haut zu behandeln, sind Cortisoncremes essentiell. Diese sollten allerdings nicht zu lange angewendet werden, da die Haut durch Cortison dünner wird.
Eine Phototherapie mit UVB-Strahlunge kann bei moderaten Ekzemen an den Händen angewendet werden. Hierbei sollte aber beachtet werden, dass diese Therapie das Plattenepithelkarzinomrisiko erhöht.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Behandlung der Neurodermitis oder Diese Cremes können bei Neurodermitis helfen
Um das Ausbrechen der Neurodermitis an den Händen zu verhindern, sollte die trockene Haut mittels Cremes behandelt werden. Hierzu zählen Cremes, die rückfettend sind oder zusätzliches Wasser binden. Diese Cremes werden als Emollentien bezeichnet.
Cortisonhaltige Cremes werden angewendet, um eine akute Entzündung an der Hand zu behandeln. Da die Entzündung durch andere Cremes nur schwer wieder zurückgeht, ist die Cortisontherapie ein wichtiger Bestandteil zur Behandlung des akuten Ekzems. Polidocanol-Creme wirkt betäubend und kann den Juckreiz lindern.
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Die Hausmittel bei Neurodermitis dienen vor allem der Eindämmung des Juckreizes, können aber auch die Feuchtigkeit der Haut erhöhen und der trockenen Haut entgegenwirken. So kann zum Beispiel Aloe Vera durch seine kühlende und hautberuhigende Wirkung den Juckreiz lindern. Dazu können Gele angewendet werden, die Aloe Vera enthalten.
Apfelessig hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann ebenfalls den Juckreiz abmindern. Der Essig sollte allerdings nicht pur auf die Haut aufgetragen, sondern mit Wasser verdünnt werden (1 Liter was mit einem Esslöffel Apfelessig). Durch Hyaluronsäuregel kann die Haut mehr Wasser binden und trockene Haut vorbeugen.
Auch Joghurt und Quark können auf die Hände aufgetragen werden, welche ebenfalls eine kühlende und feuchtigkeitsspende Wirkung zeigen. Der Joghurt bzw. der Quark werden, nachdem sie auf der Haut eingetrocknet sind, wieder abgewaschen. Johanniskrautöl kann die von der Neurodermitis betroffenen Hautstellen beruhigen. Auch die Einnahme von Nachtkerzenöl in Kapselform kann die Symptome der Neurodermitis lindern.
Da es viele Hausmittel gegen die Symptome der Neurodermitis gibt und nicht jedes Hausmittel allen Betroffenen hilft, muss ausprobiert werden, welches Hausmittel individuell Linderung schafft.
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Da es oftmals nicht möglich ist, den Beruf einfach so zu wechseln oder die Hausarbeit zu vernachlässigen, sollte der Kontakt mit auslösenden Substanzen vermieden werden. Hierzu sollten Handschuhe getragen werden, wenn mit Substanzen gearbeitet wird, die die Neurodermitis an den Händen auslöst. Somit wird verhindert, dass die Substanz die Haut berührt. Da allerdings auch das Tragen von Gummi- oder Latexhandschuhen, beispielsweise im Rahmen von medizinischen Berufen, eine Neurodermitis auslösen können, ist es wichtig, die richtigen Handschuhe zu tragen.
Bewährt haben sich Baumwollhandschuhe, die unter die anderen Handschuhe gezogen werden. Der Schweiß, der durch das Handschuhtragen produziert wird, wird durch die Baumwollhandschuhe aufgenommen und verhindert, dass die Haut gereizt wird.
Des Weiteren werden Handschuhe angeboten, die in der Nacht getragen werden können. Zum einen dienen sie dazu, dass die Creme auf der Haut verbleibt und während des Schlafs nicht abgewischt wird. Zum anderen kann dem Kratzreiz, der durch das starke Jucken ausgelöst wird, durch die Handschuhe nicht nachgegangen werden, da die Nägel nicht frei liegen. Somit wird die Haut besser geschont und das Ekzem kann sich nicht verschlimmern.
Teilweise werden Handschuhe, die Silberfasern enthalten, angeboten. Sie sollen die Beschwerden bei Neurodermitis verringern. Zum einen können diese in der Nacht getragen werden, um den Juckreiz zu lindern. Zudem wird den Handschuhen eine Wirkung zugesprochen, die die Heilung von betroffenen Hautstellen beschleunigen soll.
Das Silber hat außerdem eine antibakterielle Wirkung und verhindert so die Ausbreitung von Bakterien auf betroffenen Hautstellen.
Die Neurodermitis an den Händen wird häufig durch den Kontakt auf äußere Faktoren ausgelöst. Da zum Greifen die Handinnenflächen benutzt werden, kommt es häufig hier zu Ausschlag. Generell sind aber Handinnenfläche und Handrücken betroffen, besonders, wenn es sich um Auslöser handelt, die die gesamte Hand betreffen.
Die Dauer eines Schubs hängt zum einen von der Schwere des Ekzems ab. Zum anderen ist die Dauer von der Zeit bis zur Behandlung abhängig. Wird das Ekzem nicht behandelt, kann es über mehrere Wochen bestehen bleiben bzw. bis zur Behandlung gar nicht verschwinden.
Da die Neurodermitis durch bestimmte Faktoren ausgelöst wird, sollten die Trigger vermieden werden. Kommt es nicht zur Vermeidung, wird der Hautausschlag an den Händen immer wieder auftreten. In manchen Fällen – besonders, wenn die Neurodermitis schon im Kindesalter auftritt – kann der Ausbruch des Ekzems im Erwachsenenalter wieder verschwinden. Oftmals kommen diese Ausschläge immer wieder.
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Die Neurodermitis ist eine vererbbare allergische Hauterkrankung. Sind zum Beispiel die Eltern eines Kindes von der Erkrankung oder einer anderen Krankheit aus dem allergischen Formenkreis betroffen, erhöht sich das Risiko für das Kind ebenfalls daran zu erkranken.
Es gibt allerdings einige prophylaktische Maßnahmen, die das Risiko für die Erkrankung an einer Neurodermitis vermindern:
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