Die Symptome einer Neurodermitis können durch Hausmittel gelindert werden. Einige von Ihnen wirken besonders feuchtigkeitsspendend und stabilisieren die natürliche Hautbarriere. Andere hingegen reduzieren den Juckreiz.
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Harnstoff (Urea) ist einer der am häufigsten verwendeten Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten für trockene Haut. Grund dafür ist, dass Harnstoff über feuchtigkeitsbindende Eigenschaften verfügt. Das bedeutet, dass er bei regelmäßiger Anwendung zu einer besseren Feuchtigkeitsregulierung der Haut beiträgt. Dies ist bei Neurodermitis entscheidend, da die Haut hier aufgrund einer Barrierestörung ständig Flüssigkeit verliert und daher sehr trocken ist. Die tägliche Basispflege mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes ist daher ein essentieller Therapiepfeiler.
Bei älteren Kindern und Erwachsenen hat sich der Zusatz von Harnstoff zu den Pflegecremes bewährt. Bei Erwachsenen darf der Harnstoffgehalt in Cremes 5 bis 10% sein, bei größeren Kindern sollten es nicht mehr als 3% sein. Bei kleinen Kindern wird von der Anwendung von Harnstoff abgeraten da es zu Brennen und Juckreiz führen kann. Auch im akuten Schub mit stark entzündeten Ekzemherden sollten Harnstoff-haltige Cremes daher keine Anwendung finden.
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Nachtkerzenöl enthält einen hohen Anteil der ungesättigten Fettsäure Linolsäure. Das Öl wird aus den Samen der Nachtkerze gewonnen und ist zahlreichen Pflegecremes zugesetzt. Linolsäure sorgt für eine Stabilisierung der gestörten Hautbarriere und wirkt so dem erhöhten Feuchtigkeitsverlust der Haut entgegen. Die bei Neurodermitis typische trockene Haut wird durch die regelmäßige Anwendung von Nachtkerzenöl daher weniger trocken und geschmeidiger.
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Olivenöl als Hausmittel bei Neurodermitis ist in erster Linie als Badezusatz für Vollbäder zu empfehlen. Beispielsweise in Kombination mit Milch, dann als Cleopatra-Bad bezeichnet. Es kann jedoch auch zur direkten Hautpflege verwendet werden. Entweder pur oder als Creme- oder Salbenzusatz. Es kann besonders bei schuppiger Haut für mehr Geschmeidigkeit sorgen. Im Gegensatz zu Nachtkerzenöl besitzt es kein Reparationsmechanismus auf der Hautbarriere.
Es gibt keine Hausmittel gegen Neurodermitis, die speziell für die Augenlider gedacht sind. Viele der bereits genannten Hausmittel können jedoch auch im Bereich der Augenlider Wirkung zeigen.
Bei akuten, nässenden Ekzemherden können auch im Bereich der Augenlider Schwarzteeumschläge beruhigend wirken und den Juckreiz eindämmen. Auf Kochsalzumschläge sollte aufgrund des Salzgehalts verzichtet werden, da dies zu einem unangenehmen Brennen der Augen führen kann, wenn etwas von der Lösung in das Auge gelangt. Außerdem sollte bei Neurodermitis auf den Augenlidern auf eine tägliche Basispflege mit einer entsprechenden Creme geachtet werden.
Gerade im Bereich der Kopfhaut ist die Neurodermitis schwer zu behandeln, da durch die Behaarung das Auftragen von Pflegeprodukten oder Hausmitteln erschwert ist. Außerdem führt das Auftragen von fettenden Produkten wie sie bei Neurodermitis oftmals eingesetzt werden, schnell zu fettigen Haaren und wird so zu einem ästhetischen Problem. Haarshampoos die feuchtigkeitsspendende Substanzen wie Urea (Harnstoff) enthalten sind besonders zu empfehlen da sie die Hautbarriere stabilisieren und so für einen vermehrten Feuchtigkeitsgehalt der Haut sorgen.
Außerdem sollten Shampoos, die Silikone sowie Duft- oder Konservierungsstoffe beinhalten, vermieden werden. Nach dem Waschen der Haare sollte das Haar nicht abgerubbelt werden. Lufttrocknen ist dem Föhnen vorzuziehen. Auf ein Färben oder Tönen der Haare sollte verzichtet werden.
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Auch im Bereich der Hände können fast alle der genannten Hausmittel Anwendung finden. Insbesondere bei akuten, nässenden Ekzembereichen bieten sich Schwarzteeumschläge an. Ist die Neurodermitis vor allem im Bereich der Hände lokalisiert, können die empfohlenen Vollbäder auch als Handbäder angewendet werden. Beispielsweise das Meersalz- oder das Cleopatra-Bad. Wichtig ist, dass nach jedem Wasserkontakt auf eine ausreichende Pflege der Haut mit entsprechenden Cremes geachtet wird. Pflegeprodukte, die Harnstoff oder Nachtkerzenöl enthalten, bieten sich hierfür besonders an.
Welche Produkte zu empfehlen sind, hängt jedoch auch davon ab, ob es sich um einen akuten Schub der Neurodermitis handelt oder um die chronische Verlaufsform. Im Bereich nässender Herde bieten sich feuchtigkeitshaltige Cremes an, während auf trockener Haut eher rückfettende Substanzen, beispielsweise Kokosöl, zu empfehlen sind.
Weitere Informationen finden Sie unter: Die Neurodermitis der Hand.
Auch für Neurodermitis im Bereich der Füße gilt dasselbe wie bei anderen Lokalisationen. Entscheidend ist vor allem die tägliche feuchtigkeitsspendende und rückfettende Pflege.
Cremes, die Harnstoff (Urea) enthalten, dienen vor allem der Feuchtigkeitsregulation der Haut, indem sie Feuchtigkeit binden. Cremes, die Linolsäure enthalten wie sie beispielsweise in Nachtkerzenöl-haltigen Präparaten vorkommen, stärken die Hautbarriere und reduzieren so den Feuchtigkeitsverlust.
Im akuten Neurodermitis-Schub können Umschläge mit Kochsalz oder Schwarztee auch bei Ekzem-Herden im Bereich der Füße Linderung verschaffen.
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Ein akuter Neurodermitis-Schub zeigt sich oftmals durch nässende Ekzeme an verschiedenen Körperpartien. Die Verschlechterung der Neurodermitis geht meist mit einem quälenden Juckreiz einher. Durch das Aufkratzen der Haut wird die Haut zusätzlich gereizt und der Heilungsprozess wird verzögert.
Neben wirkstoffhaltigen Salben können auch verschiedene Hausmittel eine Linderung des Juckreizes erreichen. Oftmals führen schon einfache feuchte Umschläge zu einem Rückgang des Juckreizes. Dazu kann ein Baumwolltuch in kaltes Wasser getaucht und um die betreffenden Areale gewickelt oder aufgelegt werden. Bei stark nässenden Herden führen Schwarzteeumschläge zu einer Linderung starken Juckreizes.
Ist der Juckreiz nur schwer in den Griff zu bekommen, müssen – gerade bei kleineren Kindern – unter Umständen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Das Anziehen von Baumwollhandschuhen oder einem Neurodermitis-Anzug aus Baumwolle kann verhindern, dass die Kinder durch starkes Kratzen zu einer Verschlechterung des Hautbildes beitragen.
Im akuten Schub der Neurodermitis mit nässendem Ausschlag helfen vor allem feuchte Umschläge. Je nachdem wie stark nässend das Ekzem ist, bieten sich Kochsalzumschläge oder, bei stärker nässendem Ekzem, Schwarzteeumschläge an. Sie kühlen und beruhigen die Haut und lindern den Juckreiz. Die Umschläge können für 10-15 Minuten belassen und bei Bedarf mehrfach erneuert werden.
Andere Hausmittel wie Nachtkerzenöl, Kokosöl oder ein Cleopatra-Bad sind eher als Hausmittel im Intervall, also außerhalb des akuten Schubs, geeignet.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Der Neurodermitisschub.
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