Staging von Lungenkrebs

Das diagnostische Vorgehen im Anschluss an die Diagnose eines bösartigen Tumors bezeichnet man als Staging. Es spielt neben der Histologie eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Therapie und den Aussagen zur Prognose. Das Staging beurteilt die Ausbreitung des Tumors im Organismus. Im Rahmen des Staging erfolgt auch das sogenannte Grading. Dabei werden die Tumorzellen nach ihrer Differenzierung eingeteilt.

Lungenkrebs Stadieneinteilung

Staging und Grading

Staging bezeichnet das diagnostische Vorgehen im Anschluss an die Diagnose eines bösartigen Tumors. Das Staging spielt neben der Histologie eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Therapie und den Aussagen zur Prognose.

Das Staging beurteilt die Ausbreitung des Tumors im Organismus.

Im Rahmen des Staging erfolgt auch das sogenannte Grading. Dabei werden die Tumorzellen nach ihrer Differenzierung eingeteilt. Differenzierung meint in diesem Fall inwieweit die Zellen aus der gewonnenen Biopsie den Ursprungszellen, aus denen sie entstanden sind, (Bronchialzellen) noch ähneln. Es werden dabei vier Stufen unterschieden:

G1 – die Tumorzellen sind gut differenziert, d.h. sie ähneln dem Ursprungsgewebe bis auf kleinere Veränderungen

G2 – mäßig differenzierte Zellen

G3 – schlecht differenzierte Zellen

G4 – die Zellen sind undifferenziert, d.h. nicht mehr als ehemalige Bronchialzelle zu erkennen.

Das Grading sagt etwas über die Aggressivität und die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors aus. Umso undifferenzierter die Zellen sind, umso schneller und aggressiver wachsen sie in das umliegende Gewebe ein.

Um die Ausbreitung solider Tumoren zu bewerten, wird die sogenannte TNM-Klassifikation verwendet, anhand derer die Erkrankung in verschiedene Stadien eingeteilt wird.

T steht dabei für Tumor und bewertet die lokale Tumorausbreitung im Gewebe, N steht für Node (engl. Knoten) und bewertet den Befall der Lymphknoten, M steht für Metastase und bezieht sich auf das Vorhandensein von Absiedlungen des Tumors im Organismus. Jedem der Buchstaben werden Zahlen zugeordnet, so unterscheidet man z.B. bei T meist 4 Ausbreitungsgrade.

Ausgehend von der TNM-Einstufung erfolgt die Stadienenteilung von I bis IV. Stadium I bedeutet örtlich begrenzter Tumor ohne Lymphknotenbefall und ohne Metastasen, Stadium IV das Vorliegen von Metastasen. In die Stadien II und III werden Tumoren mit größerer örtlicher Ausbreitung und/oder unterschiedlich ausgeprägtem Lymphknotenbefall eingeteilt.

Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom wird häufig eine einfachere Einteilung verwendet, hier gibt es nur zwei Stadien:

  • limited disease (ca. 35 % bei Diagnosestellung): Begrenzung auf eine Lungenhälfte ohne Befall der Lymphknoten oder der Pleura (Brustfell, seröse Haut um die Lunge).
  • Extended disease (ca. 65 %) alle anderen Stadien.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.05.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023