Die Haare wachsen im Durchschnitt etwa 1 – 1,5 cm pro Monat. Das Haarwachstum ist jedoch durch viele äußere und körpereigene Faktoren beeinflussbar und reagiert sehr sensibel auf Veränderungen. Eine Rolle spielen dabei neben der richtigen Pflege und Ernährung beispielsweise auch Stress und sportliche Betätigung.
Hinter der Idee, das Haarwachstum durch eine Massage der Kopfhaut zu beschleunigen, steckt der Gedanke, dass durch die Massage und den Druck, den die Finger auf die Haut ausüben, die Durchblutung der Kopfhaut angeregt wird und damit auch die Haarfollikel besser mit Blut, also Sauerstoff und Nährstoffen, versorgt werden. Die Haarfollikel sind der Teil des menschlichen Haares, der relativ tief in den Hautschichten liegt und in dem das Haar gebildet wird. Jeder Follikel bringt ein Haar hervor. Erhalten die Follikel keine oder nur ungenügend Nährstoffe, verlangsamt sich ihre Haarproduktion oder wird unter Umständen sogar ganz eingestellt.
Ob jedoch das Wachstum der Haare durch eine Mehrdurchblutung im Gegenzug auch beschleunigt werden kann, konnte wissenschaftlich bisher noch nicht bewiesen werden. Es empfiehlt sich, für die Kopfhautmassage ein geeignetes Öl zu benutzen, da so auch die Kopfhaut selbst und die Haare von der Behandlung profitieren. Oft verwendet werden zum Beispiel Olivenöl, Pflanzenöle (wie etwa Raps- oder Sonnenblumenöl) und Mandelöl.
Jeweils nach dem normalen Haarewaschen nimmt man eine kleine Menge des Öles in die Handflächen und verteilt es gleichmäßig. Dann wird es sanft in die Kopfhaut einmassiert, etwa fünf bis zehn Minuten lang, und am besten über Nacht nicht ausgewaschen, damit es länger einwirken kann. Am nächsten Morgen dann kann man die Haare wie gewohnt waschen. Wird das Öl vorher ein wenig angewärmt, lässt es sich besser im Haar und auf der Kopfhaut verteilen.
Die Werbung heutzutage ist voll von Produkten, die das Haarwachstum anregen und beschleunigen sollen und das in möglichst kurzer Zeit mit minimalem Aufwand. Der größte Teil davon fällt auf Haarshampoos. Wenn man sich die Inhaltsstoffe dieser Shampoos durchliest, wird man unabhängig der Marke in den meisten Produkten Koffein oder dem Koffein verwandte Stoffe finden. Das Koffein soll die Durchblutung der Kopfhaut anregen und so, ganz ähnlich wie eine Kopfhautmassage, für eine verbesserte Versorgung der Haarfollikel und damit ein beschleunigtes Wachstum der Haare sorgen.
Dass Koffein die Durchblutung im Allgemeinen anregt, ist medizinisch nachweisbar. Es muss jedoch direkt zum gewünschten Wirkungsort gelangen können, in diesem Falle dem Haarfollikel. So ist der Gedanke, einem Shampoo Koffein beizufügen, gar nicht so schlecht und zeigt auch in der Praxis durchaus positive Resultate. Man darf sich allerdings keine Wunder davon versprechen, wie es einem die Werbung oft vorzugaukeln versucht. Es ist durchaus möglich, dass das Haarwachstum ein wenig angeregt und beschleunigt wird, aber nur in begrenztem Maße.
Viel wichtiger in Sachen Shampoo und Haarwachstum ist das Thema Schuppen. Leidet jemand unter Schuppen, bedeutet das, dass die Kopfhaut extrem trocken und dadurch empfindlich ist. Auch die Haare selbst leiden unter einer zu trockenen Kopfhaut und werden in ihrem Wachstum gehemmt oder brechen sogar vorzeitig ab. Spezielle Anti-Schuppen-Shampoos können der Kopfhaut die fehlende Feuchtigkeit spenden und wirken sich so auch positiv auf das Haarwachstum aus.
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Leidet eine Person unter Schuppenflechte im Kopf- und Haarbereich, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, welcher dann spezielle Shampoos empfehlen kann, die die Schuppenflechte bekämpfen und so ebenfalls das Wachstum der Haare erleichtern und anregen. Zusammenfassend lässt sich aber festhalten, dass es wichtiger ist, auf eine gesunde und gepflegte Kopfhaut zu achten als zu Shampoos zu greifen, die mit Hilfe von Koffein einen kurzfristigen Effekt versprechen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schuppenflechte
Biotin, auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt, wird oft in Zusammenhang mit Haarwachstum genannt. Tatsächlich ist es ein Bestandteil von Keratin und als solcher essentiell für ein starkes und kräftiges Wachstum von Haaren und Nägeln. Der menschliche Körper benötigt etwa 20 – 30 Mikrogramm Biotin am Tag, bei schwangeren oder stillenden Frauen sind es etwa 30 – 35 Mikrogramm. Diese geringen Mengen werden normalerweise problemlos mit der Nahrung aufgenommen, weswegen ein Mangel an Biotin nur sehr selten auftritt.
Wer jedoch seinem Haar etwas Gutes tun und das Haarwachstum anregen möchte, sollte dafür sorgen, auch mit ausreichend Biotin versorgt zu sein. Viel von diesem Vitamin ist etwa in Leber, Sojabohnen und Nüssen enthalten. In Drogerien finden sich zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin, oft auch in Kombination mit Kieselerde. Medizinisch wurde jedoch bisher nicht nachgewiesen, dass ein Mehr an Biotin sich positiv auf das Haarwachstum auswirkt. Ein Mangel jedoch ist in jedem Falle zu vermeiden, möchte man sein Haar gesund halten und pflegen.
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Da seit jeher schon volles und kräftiges Haar als Inbegriff der Schönheit gilt, ist auch die Liste an vermeintlich hilfreichen Hausmittelchen nahezu endlos. Einige von ihnen zeigen aber tatsächlich eine gewisse Wirkung und können den Betroffenen Abhilfe schaffen. Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, einer guten und vor allem feuchtigkeitsspendenden Pflege der Kopfhaut sowie regelmäßigem gründlichen Haarekämmen gibt es diverse Mittel, die das Haarwachstum anregen und beschleunigen sollen.
An erster Stelle wäre da das Rizinusöl zu nennen. Rizinusöl wird aus den Samen des sogenannten Wunderbaumes gewonnen und ist bekannt für seine essentiellen Fettsäuren. So enthält es unter anderem reichlich Vitamin E, welches die Kopfhaut stärkt und so auch das Haarwachstum anregen kann. Rizinusöl ist äußerst dickflüssig, weswegen es sich empfiehlt, es für die Anwendung auf der Kopfhaut zu gleichen Teilen mit einem anderen, dünnflüssigerem Öl zu mischen. Hier bieten sich Kokos-, Oliven- oder Mandelöl an, die ebenfalls für ihre positive Wirkung auf das Haarwachstum bekannt sind. Das Ölgemisch wird nun gleichmäßig auf dem Kopf verteilt und für einige Minuten mit kreisenden Bewegungen einmassiert. Anschließend für etwa 30 bis 45 Minuten einwirken lassen und die Haare im Anschluss wie gewohnt auswaschen.
Auch Apfelessig werden positive Eigenschaften nachgesagt. Er hilft, Staub, Schmutz und andere Rückstände aus dem Haar zu entfernen und macht es so weicher, glänzender und stärker. Um Apfelessig anzuwenden einfach nach dem normalen Haarewaschen zwei Esslöffel davon mit einem Liter Wasser vermischen. Diese Mischung wird auf das Haar gegeben und gründlich einmassiert. Nach 15 Minuten Einwirkzeit wiederum ausspülen. Erneutes Haarewaschen ist nicht nötig.
Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit diversen Kräutern, wie zum Beispiel Brennnessel, Rosmarin, Salbei oder Katzenminze erzielen. Das Vorgehen ist ganz ähnlich wie bei Apfelessig, nur dass man den Liter warmen Wassers nun mit den Kräutern mischt. Auch Aloe Vera kann verwendet werden, um das Haarwachstum anzuregen und zusätzlich die Schuppenbildung zu reduzieren. Dazu einfach frisches Aloe Vera Gel mit ein wenig Zitronensaft mischen und ins Haar massieren, anschließend wieder etwa eine halbe Stunde einwirken lassen. Danach können die Haare wie gewohnt gewaschen werden. Bei ein- bis zweimaliger Anwendung pro Woche lässt sich ein positiver Effekt auf Kopfhaut und Haarwachstum vermerken.
Für ein kräftiges und gesundes Haarwachstum ist eine ausgewogene Ernährung essentiell. Proteine sind wichtig zur Keratinbildung, Kupfer sorgt für ausreichend Pigmente und Silizium dient dem Wachstum und der Festigkeit der Haare. Das viel erwähnte Vitamin H (beziehungsweise B7 oder auch Biotin) ist als Bestandteil von Keratin ebenfalls sehr wichtig für das Haarwachstum. Daher empfiehlt es sich, vor allem proteinreiche Lebensmittel zu wählen mit einem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Es bieten sich zum Beispiel Brokkoli, Spinat, Petersilie und Paprika an. Auch Avocado, Grapefruit und Hafer sind wertvoll. Frische Säfte im Allgemeinen sowie Salate sind reich an Inhaltsstoffen. Daneben wirkt sich auch Omega-3 positiv auf das Haarwachstum aus. Viel davon steckt in fettem Fisch, Walnüssen und Chiasamen.
Achtet man ein wenig auf seine Ernährung und legt Wert auf Ausgewogenheit und Frische, wird man einen positiven Effekt auf das Haarwachstum beobachten können, ohne zu überflüssigen Nahrungsergänzungmitteln und Vitaminpräparaten greifen zu müssen.
Auch Männer legen heutzutage zunehmend Wert auf volles und kräftiges Haar. Dabei haben sie in erster Linie mit zwei großen Problemen zu kämpfen. Zum einen der genetisch bedingte androgene Haarausfall. Dieser ist vererbt und es lässt sich ihm auch auf herkömmlichem Wege wenig entgegensetzten, der einzige Ausweg bleibt oft die Haartransplantation.
Männer pflegen ihre Haare oft falsch, was zu zusätzlichen Problemen wie trockener Kopfhaut, Schuppen und brüchigem Haarwachstum führt. Um das Wachstum der Haare, auch bei Männern, anzuregen ist es wichtig, die Kopfhaut gepflegt zu halte. Oft ist es schon ausreichend, die täglichen Pflegeprodukte korrekt anzuwenden und Fehler zu vermeiden. So neigen gerade Männer dazu, die Haare jeden Tag zu waschen und sie im Anschluss mit Stylingprodukten in Form zu bringen. Das schädigt die Haarstruktur und greift die Kopfhaut an. Es empfiehlt sich also, die Haare vielleicht nur jeden zweiten Tag zu waschen und auf ein kopfhautfreundliches Shampoo zu achten. Die Kopfhaut braucht Feuchtigkeit und muss von Shampoo- und Haargelresten frei gehalten werden.
Werden diese grundlegenden Hinweise beachtet, wirkt sich das oft schon positiv auf das Haarwachstum aus. Darüber hinaus sollten natürlich auch Männer auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem Biotin, achten. Auch die Wahl der Haarbürste kann einen Effekt auf das Haarwachstum haben. So fördern etwa Wildschweinhaarbürsten die Durchblutung der Kopfhaut und regen so das Haarwachstum an, zusätzlich pflegen sie die Haare und verleihen ihnen einen gesunden Glanz.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarausfall bei Männern
Prinzipiell unterscheiden sich Männer- und Frauenhaare nicht wirklich voneinander. Da Frauen aber oft längeres Haar haben, ist der Pflegeaufwand bei ihnen ungleich größer. Viele Frauen wünschen sich eine volle, kräftige Mähne und beobachten besorgt, dass ihr Haar nicht so schnell und kräftig wächst, wie sie es gerne hätten. Die Haarlänge ist genetisch festgelegt. Das heißt, dass jemand mit der Veranlagung zu kurzem, krausen Haar noch so sehr auf die Pflege seiner Haare wird achten können, sie werden nicht länger wachsen.
Es gibt aber darüber hinaus etliche Faktoren, die das Haarwachstum behindern können. So wirkt sich zum Beispiel ein Zinkmangel negativ auf die Haarproduktion aus und lässt die Haare noch vor Beendigung ihrer Wachstumsphase ausfallen. In diesem Zusammenhang ist auch der Alkohol zu erwähnen, da dieser die Zinkvorräte angreift und den Stoffwechsel insgesamt verlangsamt. Auch Stress hemmt das Haarwachstum.
Um das Haarwachstum anzuregen, ist es also wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und einen ausgeglichenen Lebensstil zu achten. Biotin etwa ist essentiell für ein kräftiges Haarwachstum. Darüber hinaus können Kopfhautmassagen oder spezielle koffeinhaltige Shampoos die Durchblutung der Kopfhaut fördern, was wiederum das Haarwachstum anregt. Bei Pflege- und Stylingprodukten gilt: weniger ist mehr. Schonende und hautfreundliche Produkte sind stets zu bevorzugen, Glätteisen und Lockenstab hingegen trocken die Haare aus und sollten zurückhaltend eingesetzt werden.
So unterschiedlich wie die Babys sein können, so unterschiedlich ist auch ihre Haarpracht. Die einen werden mit einer kompletten Glatze geboren, wieder andere kommen bereits mit kräftigem und vollem Haar zur Welt. Bei wieder anderen ist der gesamte Kopf von einem weichen Flaum bedeckt. Alles das ist völlig normal und kein Anlass zur Beunruhigung seitens der Eltern, denn jedes Kind entwickelt sich individuell und dazu gehört nun mal auch das Haarwachstum.
Auch wenn das Baby mit schönem, vollem Haar zur Welt kommt, kann es vorkommen, dass ihm innerhalb der ersten sechs Lebensmonate diese Haare komplett wieder ausfallen und es plötzlich kahle Stellen oder sogar eine völlige Glatze hat. Dieser Haarverlust ist jedoch ebenfalls völlig normal und kein Grund zur Sorge. Man erklärt ihn sich durch ein Überlappen der Haarwachstumsphase mit der Haarwuchspausenphase. Nach dieser sogenannten Pausenphase fallen die Haare normalerweise aus und der Haarfollikel fängt an, ein neues Haar zu produzieren.
Bei Neugeborenen kann es nun passieren, dass sämtliche Haarfollikel in der Kopfhaut gleichzeitig von der einen in die andere Phase wechseln und es so zu einer vermeintlichen Glatzenbildung kommt. Nachdem das einmal passiert ist, werden die ursprünglichen weichen Babyflaumhaare aber durch kräftigeres Kopfhaar ersetzt und das Haarwachstum normalisiert sich.
Wenn bei Babys regelmäßig eine kahle Stelle am Hinterkopf entsteht, kann das zum Beispiel durch die Liegeposition auf dem Kopfkissen bedingt sein, da die Haare bei Babys bisweilen noch sehr leicht abbrechen und der mechanischen Belastung so nicht lange Stand halten können. Kommt es zu einem ungewöhnlich starken Haarverlust beim Baby, der sich nicht durch einen Wechsel der Wachstumsphasen oder anderes erklären lässt, kann auch eine Mangelernährung oder eine andere zugrundeliegende Erkrankung möglich sein und sollte vom Facharzt ausgeschlossen werden.
Das Haarwachstum bei Babys beschleunigen zu wollen, hat also wenig Sinn, die Natur wird das normalerweise schon ganz von alleine regeln. Aber auch hier gilt, dass eine gesunde und gepflegte Kopfhaut für ein gutes Haarwachstum wichtig ist.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarwachstum beim Baby
Im Alter von drei Jahren ist bei den meisten Kleinkindern der Babyflaum verschwunden und der Kopf vollständig von Haaren bedeckt. Nachdem die ersten Härchen in der Regel blond bis weißblond sind, haben die nachwachsenden oft schon eine etwas dunklere Farbe die, genauso wie die Regenbogenhaut der Augen, über die Zeit noch ein wenig nachdunkeln. Das ist ganz normal und beruht auf der zunehmenden Produktion von Melanin (der Stoff, der sozusagen als Farbstoff in unserem Körper fungiert und sowohl Haare als auch zum Beispiel die Haut dunkel färbt).
Wie bereits weiter oben beschrieben entwickelt sich jedes Kind unterschiedlich und in seinem ganz individuellen Tempo. So kann es sein, dass manche Kleinen mit drei Jahren noch immer kaum Haare auf dem Kopf haben während andere ihre bereits zu Zöpfen flechten können. Das ist aber ganz normal und kein Grund zur Sorge.
Wenn man jedoch trotzdem versuchen möchte, das Haarwachstum des Kindes ein wenig zu beschleunigen, empfiehlt es sich darauf zu achten, dass das Kind abwechslungsreich und ausgewogen ernährt wird. Vor allem wichtig sind Vitamine, Mineralstoffe und Proteine. Insbesondere beim Haarwachstum spielt das Vitamin B7 (auch Vitamin H oder Biotin genannt) eine große Rolle. In folgenden Lebensmitteln ist besonders viel davon enthalten: Hühnereier, Joghurt und Käse, Vollkornprodukte, Fisch (wie Sardinen, Forelle oder Lachs), Himbeeren, Avocados und Bananen, Tomaten und Nüssen.
Auch ist es für die Entwicklung des kindlichen Haarwachstums wichtig, dass die Kopfhaut selbst gesund und ausreichend gepflegt wird. Trockene, schuppige Kopfhaut behindert die Haare in ihrem Wachstum. Für Kinder gibt es daher auch spezielle sanfte Kinderhaarshampoos, die die Haut zusätzlich pflegen und Feuchtigkeit spenden, dabei aber auf aggressive Inhaltsstoffe verzichten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Trockene Kopfhaut beim Kind
Durch die sehr aggressiven zellzerstörenden Medikamente in einer Chemotherapie ist der komplette Haarverlust leider keine Seltenheit, sondern vielmehr die Regel. Besonders Frauen leiden stark darunter und versuchen, das Haarwachstum im Anschluss an die Therapie ein wenig anzuregen, um die lästige und unangenehme Glatze schnellstmöglich wieder zu verlieren. Haare wachsen im Durchschnitt etwa 1 – 1,5 cm pro Monat. An dieser Wachstumsgeschwindigkeit lässt sich leider auch mit Hilfe von speziellen Pflegeprodukten oder Medikamenten nichts ändern. Der ebenfalls weit verbreitete Mythos, häufiges Haareschneiden würde die Haare dicker und kräftiger werden lassen, ist leider auch nicht bewiesen.
Frauen brauchen also nach einer Chemotherapie in erster Linie Geduld, bis die Haare von alleine wieder nachgewachsen sind. Was aber durchaus einen anregenden Effekt auf das Haarwachstum hat, sind durchblutungsfördernde Maßnahmen. Dazu zählen sowohl die Kopfhautmassage sowie spezielle Shampoos und Tinkturen für die Haarpflege, die Koffein enthalten und damit durchblutungsanregend wirken. Durch die verbesserte Durchblutung werden auch die in der Kopfhaut befindlichen Haarfollikel (der Ort, wo die Haare wachsen und entstehen) besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und können so mehr Energie in das Haarwachstum investieren.
Ebenfalls wichtig ist es, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und dabei besonders Wert auf viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zu legen, da diese durch die lange Zeit der Chemotherapie aufgebraucht oder verloren gegangen sein können. Insbesondere für das Haarwachstum spielt Vitamin H (auch Vitamin B7 oder Biotin genannt) eine wichtige Rolle. Als Bestandteil von Keratin, dem Stoff aus dem unsere Haare und Nägel gemacht sind, kräftigt es deren Struktur und verbessert die Qualität der nachwachsenden Haare. Eine hochdosierte Zufuhr von Vitamin H, wie sie in der Zeit nach einer Chemotherapie notwendig wäre, ist durch die in den Drogerien erhältlichen Produkte leider nicht möglich, weswegen man in Apotheken spezielle Präparate erhalten kann. Da das Vitamin in erster Linie auf die nachwachsenden, und nicht auf die bereits bestehenden Haare wirkt, empfiehlt es sich, bereits noch während der Chemotherapie mit der Einnahme der Vitaminpräparate zu beginnen.
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