Die Ursachen für die Entstehung eines grauen Stars sind vielfältig. Zum einen liegen die Ursachen für einen grauen Star in der Veranlagung. Andere Ursachen des grauen Stars sind erworben.
EphA2 heißt das Gen, das den Bauplan für ein Enzym enthält, das defekte Proteine in der Augenlinse reparieren kann. Jedoch produziert dieses Gen mit fortschreitendem Alter immer geringere Mengen des Reparaturenzyms, wodurch die geschädigten Proteine in der Linse des Auges verklumpen und die Linse durch diese Verklumpungen dann eintrübt und daraufhin ein grauer Star entsteht. Dieser Prozess beeinflusst auch die Brechkraft des Auges und so leidet die Sehschärfe ebenfalls unter dem Prozess der verminderten Proteinreparatur.
Mithilfe einer Studie konnten Wissenschaftler einige Mutationen in dem menschlichen EphA2-Gen bei Patienten mit der Form Grauen Star belegen, die durch das Lebensalter bedingt ist.
In weiteren Studien sollen die genauen Mechanismen erforscht werden, die zur grauen Star-Erkrankung führen, wodurch völlig neue Therapieansätze möglich würden.
Was sind die bekannten Ursachen für den Grauen Star?
Diese entstehen durch genetische Vererbungen der Eltern oder Großeltern. Dabei hat man festgestellt, dass der graue Star meist autosomal-dominant weitervererbt wurde. Das bedeutet, dass bereits ein belastetes Gen im Chromosomenpaar ausreicht, um die Krankheit auszulösen. In der Regel kann man damit rechnen, dass 50% der Nachkommen eines erblich grauen Star Erkrankten ebenfalls unter grauem Star leiden werden.
Unterscheiden kann man hierbei den Altersstar, welche durch genetische Veranlagung im Alter entsteht. Jedoch bleiben weiterhin Entstehungsfaktoren unbekannt. Der Altersstar ist der häufigste graue Star. In 90% der Fälle handelt es sich um einen Altersstar. Man nennt den Altersstar auch Kataracta senilis.
Dabei hat der Altersstar mehrere Ursachen. Zum einen kommt es zu einer veränderten Zusammensetzung der Linsenflüssigkeit, was zur Verklumpung von Proteinen führt. Hinzu kommen oxidative Veränderungen durch Radikale, welche die Linse schädigen und eintrüben können. Daneben gibt es noch osmotische Ursachen, welche durch Umwandlung von Zuckermolekülen in Alkoholderivate entstehen. Dies hat zur Folge, dass mehr Wasser in der Linse verbleibt.
Erblicher Grauer Star kann auch als Begleiterkrankung einer anderen Erkrankung wie Neurodermitis und Morbus Wilson auftreten. Daneben kommt es auch bei anderen erblichen Erkrankungen vor allem der Augen, aber auch bei anderen Organerkrankungen, zu grauem Star. Auch bei einer Galaktosämie, einer erblichen Stoffwechselstörung mit speziellem Enzymmangel, kann es zu einem grauen Star kommen, der jedoch reversibel ist.
Erblichen grauen Star kann bei Kindern und Jugendlichen auftreten was normalerweise untypisch beim klassischen Altersstar ist und dementsprechend selten ist.
Ein anderer Risikofaktor für einen grauen Star scheint zudem die Down-Syndrom Erkrankung zu sein. Denn etwa 50% Trisomie 21 Patienten erleidet auch einen grauen Star.
Dazu zählen Bestrahlungen zum Beispiel durch UV-Licht oder Infrarotlicht (z.B. bei Glasbläsern) oder radioaktiver Strahlung. Auch können thermische (wie durch Infrarotlicht) oder elektromagnetische Einflüsse einen grauen Star begünstigen.
Daneben spielen auch Rauchen und hoher Alkoholkonsum eine Rolle. Auch kann Mangelernährung Einfluss darauf haben.
Ein grauer Star kann zudem durch andere Augenerkrankungen wie dem Glaukom, starker Kurzsichtigkeit, Idriodozyklitis (einer Entzündung von Iris und Ziliarkörper), Uveitis (Enzündung der mittleren Augenhaut) ausgelöst werden. Daneben können operative Eingriffe am Auge oder Verletzungen des Augapfels ebenfalls einen Grauen Star bewirken. Bei den Augenverletzungen kann es sich um eine Prellung des Augapfels oder um einen Fremdkörper im Augapfel handeln. Man nennt diese Form auch Katarakta traumatica.
Der Graue Star durch operative Eingriffe entsteht am häufigsten nach Glaskörperentfernung mit Ersatz durch Öl.
Auch durch Diabetes (Zuckerkrankheit), Schilddrüsenunterfunktion, Dialysebehandlungen und bei Kalziummangel kann ein grauer Star entstehen. Bei Diabetes wird der graue Star durch einen erhöhten Zuckergehalt im Augenwasser ausgelöst. Dabei kommt es zu einer Einlagerung des Zuckers in der Linse, was eine Anziehung von Wasser zur Folge hat. Die Linse beginnt aufzuquellen und die Linse vertrübt. Diese spezielle Form nennt man Katarakta diabetica.
Hinzu kommen Medikamente, welche einen grauen Star auslösen können, wie Kortison. Der graue Star kommt bei langjähriger Einnahme von Kortison oder Kortison-haltigen Medikamenten zustande. Beim Kortison induzierten grauen Star kommt es zu einer Trübung der hinteren Linsenschale.
Dieser entsteht bei Infektionen in der Schwangerschaft wie durch eine Röteln- oder Mumpsinfektion. Der angeborene Star kann auch durch eine Erberkrankung ausgelöst sein. Hierzu zählen die Erkrankungen myotone Dystrophie, Neurofibromatose 2 und die Galaktosämie. Der angeborene graue Star liegt bei unter einem Prozent der Neugeborenen vor.
Besteht der Graue Star schon bei der Geburt oder bis zur achten Lebenswoche, handelt es sich um einen kongenitalen Katarakt.
Bei Auftreten eines grauen Stars zwischen der neunten Lebenswoche und dem sechsten Lebensjahr handelt es sich um einen juvenilen Katarakt.
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