In manchen Fällen liegt das Ausbleiben der Empfängnis, eines befruchteten Eis, an einem zu niedrigen Hormonspiegel, falschem Lebensstil oder ist auf ganz einfach zu lösende Probleme zurückzuführen. Gegen einige Ursachen kann aber etwas unternommen werden.
Ab einem gewissen Zeitpunkt verspürt fast jede Frau den Wunsch ein Kind zu bekommen, doch nicht in allen Fällen funktioniert dies auf Anhieb. Schwanger zu werden kann lange Zeit dauern und Frauen mit bestehendem Kinderwunsch enorm belasten. In manchen Fällen liegt das Ausbleiben der Empfängnis an einem zu niedrigen Hormonspiegel, falschem Lebensstil oder ist auf ganz einfach zu lösende Probleme zurückzuführen.
Die Frage ob der Grund für die Kinderlosigkeit beim Mann oder der Frau liegt, lässt sich nicht tendenziell beantworten, denn in je 50% der Fälle liegt die ausbleibende Empfängnis beim Mann und in 50% der Fälle bei der Frau. Hauptproblem bei Männern ist eine vorübergehende oder dauerhafte Unfruchtbarkeit auf Grund einer mangelnden Spermienproduktion. Bei Frauen ist das zugrundeliegende Problem oft auf den Hormonspiegel zurückzuführen.
Je früher man bei ausbleibendem Kinderwunsch einen Facharzt aufsucht, desto schneller kann Abhilfe geschaffen werden. Meist kann man als betroffene Frau ziemlich schnell selbst abschätzen, ob eine hormonelle Störung vorliegt, denn die Anzeichen dafür sind recht deutlich erkennbar. Ein unregelmäßiger Zyklus mit schwankend einsetzender Monatsblutung ist in den meisten Fällen ein erster Hinweis. Liegt eine solche Hormonstörung vor, so liegt dies in den meisten Fällen an einem zu niedrigen Progesteronspiegel.
Fehlt es dem weiblichen Körper an Progesteron (sog. Gelbkörperhormon), so ist es einer befruchteten Eizelle nicht möglich sich in der Gebärmutter einzunisten - sie wird dann wie eine unbefruchtete Eizelle abgestoßen. Der Progesteronmangel ist meist auf eine gestörte Eibläschenreifung (Follikelreifung) zurückzuführen und kann durch Medikamente, die die Reifung der Eizellen anregt (zum Beispiel Clomifen) behoben werden. Eine weitere Möglichkeit ist die direkte Verabreichung von Progesteron.
Des Weiteren kann auch ein erhöhter Prolaktinspiegel schuld daran sein, wenn das schwanger werden auf sich warten lässt. Symptom für zu viel Prolaktin ist auch ein unregelmäßiger Zyklus mit teilweise ausbleibender Regelblutung. Prolaktin ist im Zuge der Schwangerschaft für die Ausbildung der Brustdrüsen und das einschießen der Muttermilch verantwortlich. Ist der weibliche Körper an Prolaktin überversorgt, so wird die Produktion anderer Hormone gedrosselt. Zu diesen Hormonen gehören das follikelstimulierende Hormon FSH und das eisprungauslösende (luteinisierende) Hormon LH, beide sind für die erfolgreiche „Einleitung“ einer Schwangerschaft unabdingbar.
In manchen Fällen liegt der Grund für eine ausbleibende Empfängnis aber auch an einer Erkrankung, die Syndrom der polyzystischen Ovarien (kurz: PCO- Syndrom) genannt wird. Bei dieser Erkrankung wachsen zwar im Eierstock Eibläschen heran, diese Eibläschen reifen aber nicht voll aus und verkümmern. In klinischen Studien wurde festgestellt, dass das Syndrom der polyzystischen Ovarien häufig im Zusammenhang mit einer Insulinresistenz auftritt. Das bedeutet, dass besonders oft übergewichtige Frauen an dieser Erkrankung leiden.
Bei bestehendem Kinderwunsch und erschwerter Empfägnis kann ein Facharzt den betroffenen Paaren schnell und gezielt Helfen. Diese Hilfe sollte demnach schnellstmöglich in Anspruch genommen werden.
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Bei der natürlichen Familienplanung geht es um Methoden, die die Chance der Empfängnis erhöhen, ohne dass chemische oder hormonelle Mittel Anwendung finden.
Grundsätzlich ist die Empfängnis kurze Zeit vor oder nach dem Eisprung am wahrscheinlichsten. Das Wissen um den genauen Zeitpunkt des Eisprungs der Frau hilft also dabei die Chancen schwanger zu werden zu erhöhen. Das liegt daran, dass Spermien im Körper der Frau ungefähr drei bis fünf Tage überlebensfähig sind und eine reife Eizelle circa zwölf bis vierundzwanzig Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist.
Die fruchtbaren Tage lassen sich unter anderem mit Hilfe der Temperaturmethode einfach ermitteln. Dabei ist es wichtig, täglich die morgendliche Temperatur der Frau zu messen und aufzuschreiben (möglichst immer zur selben Uhrzeit). Kurze Zeit nach dem monatlichen Eisprung steigt die Temperatur für einige Tage an und nach mehreren Monaten kann anhand einer Temperaturkurve der Tag des Eisprungs genau ermittelt werden. Auch die Qualität des Ausflusses kann eine Hilfe bei der Kinderplanung sein und bei täglicher Begutachtung die Chancen schwanger zu werden erhöhen. Wenige Tage vor und nach dem Eisprung ist der Ausfluss (Zervixschleim) dünnflüssig, hell und zieht Fäden.
Der Muttermund bietet ebenfalls eine Möglichkeit den weiblichen Zyklus nachzuvollziehen, denn er ist mit ein oder zwei Fingern gut tastbar. Meistens ist die Öffnung des Muttermundes sehr eng und dicht, doch im laufe des weiblichen Zyklus kann der Öffnungsgrad relativ stark variieren. Kurze Zeit nach der Regelblutung ist der äußere Muttermund eng und fühlt sich zudem sehr hart an. Etwa zeitgleich mit dem Eisprung wird er weicher und beginnt sich zu öffnen, demnach befindet sich der Körper der Frau zu diesem Zeitpunkt in der fruchtbaren Phase, die Wahrscheinlichkeit der Empfängnis ist besonders hoch.
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Es gibt zahlreiche Wege und Verhaltensweisen, eine Empfängnis zu unterstützen. Wichtig ist, dass beide Partner einen gesunden Lebensstil pflegen, welcher abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährung, körperliche Bewegung sowie ausreichend Schlafen beinhaltet. Eine Gewichtsnormalisierung sollte bei starkem Unter- oder Übergewicht angestrebt werden und kann empfängnisfördernd wirken.
Frauen sollten bei Kinderwunsch regelmäßig Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Darüber hinaus kann der völlige Verzicht auf Tabak und Drogen sowie übermäßigen Alkoholkonsum eine Empfängnis positiv beeinflussen. Zudem gilt es, in einem möglichst stressfreien Umfeld an die Familienplanung heranzutreten. Insbesondere gilt dies auch für den selbstkonstruierten Stress, den sich viele Paare machen, bei denen eine Schwangerschaft nicht sofort wie gewünscht eintritt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis steigt, wenn man an den Tagen um den Eisprung herum Geschlechtsverkehr miteinander hat. Um die Chancen einer Empfängnis zu erhöhen wird oft empfohlen, etwa alle zwei bis drei Tage miteinander zu schlafen. Auch können bestimmte Stellungen beim Sex, bei denen der Penis besonders tief in die Scheide eindringt, sowie ein Hochlagern des Beckens nach dem Orgasmus eine Empfängnis fördern. Hierbei wird versucht, das Aufsteigen der Spermien zur Eizelle zu erleichtern. Auch der Verzicht auf Gleitgel kann förderlich wirken, da die Spermienqualität bei vielen Produkten negativ beeinflusst wird.
Informieren Sie sich hier über das Thema: Die Ernährung in der Schwangerschaft.
Es gibt mehrere Teesorten, denen ein zyklusregulierender Effekt und eine empfängnisfördernde Wirkung nachgesagt werden. Dazu zählen Teemischungen aus Frauenmantel, Mönchspfeffer oder Himbeerblättern. Darüber hinaus sollen Eisenkraut und Beifuß die Empfängnis fördern. Auch populäre und häufig verwendete Küchenkräuter wie Basilikum oder Rosmarin können pur oder in Form von Tee positiv wirken.
Es ist ratsam, vorher mit einem Gynäkologen oder Apotheker über die Unbedenklichkeit spezieller Teemischungen zu sprechen. Auch empfiehlt es sich, auf eine gute Herkunft des Produkts beim Einkauf zu achten, um nicht durch einen billigen und eventuell qualitativ schlechten Tee gegebenenfalls sogar Schadstoffe zu sich zu nehmen.
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Den Empfängnistag kann man nur rückwirkend, also retrospektiv berechnen. Da erst nach eingetretener Schwangerschaft auch klar ist, dass eine Empfängnis und damit Befruchtung stattgefunden haben muss, ist diese Art der rechnerischen Herangehensweise notwendig. Ist hingegen mit dem Begriff „Empfängnistag“ im Rahmen der Familienplanung die Ermittlung des optimalen Zeitfensters zur Zeugung gemeint, handelt es sich um eine prospektive, also vorausschauende Rechnung. Da dieses fruchtbare Zeitfenster jedoch nicht immer mit einer Befruchtung, der Empfängnis, einhergeht, sollte zur besseren Unterscheidung bei dieser Art der Rechnung auf den Begriff „Empfängnistagberechnung“ verzichtet und stattdessen von der Ermittlung der fruchtbaren Tage beziehungsweise des Eisprungs gesprochen werden.
Sowohl für die pro- als auch die retrospektive Berechnung gibt es zahlreiche Onlinerechner, bei denen bequem entweder der erste Tag der letzten Blutung mitsamt der Zykluslänge beziehungsweise der geplante Geburtstermin eingetragen werden. Wichtig ist jedoch zu betonen, dass sowohl die erwähnten Onlinerechner als auch die nachfolgend vorgestellte Empfängnistagermittlung nie ganz genau die stattgehabte beziehungsweise geplante Zeugung auf einen exakten Tag festlegen können, sondern stets ein Zeitraum von mehreren Tagen ermittelt wird.
Bei eingetretener Schwangerschaft wird vom geplanten Geburtstermin ausgehend gerechnet. Diese Art der Berechnung ist jedoch auch möglich, wenn das Kind bereits geboren ist, in dem Fall ist das Ausgangsdatum der Rechnung der Geburtstag. Anschließend werden 267 Tage abgezogen, was der durchschnittlichen Dauer einer Schwangerschaft entspricht. Jedoch müssen einige Tage mehr beziehungsweise weniger abgezogen werden, wenn es sich um eine Übertragung oder eine Frühgeburt handelt.
Eine andere Form der Berechnung findet bei der prospektiven Rechnung Anwendung. Zur Veranschaulichung und vereinfachten Darstellung der folgenden Berechnung des Eisprungs und damit einer potentiell nachfolgenden Empfängnis wird von einem 28-Tagezyklus ausgegangen. Der Eisprung findet etwa in der Hälfte des Zyklus statt, also um den 14. Tag herum. Da Spermien eine maximale Lebensdauer von etwa fünf Tagen besitzen, erweitert sich das Zeitfenster entsprechend auf fünf Tage vor dem Eisprung, was den Beginn der fruchtbaren Tage ab dem neunten Zyklustag erklärt. In die Rechnung spielt darüber hinaus die maximale Lebensdauer und Befruchtungsbereitschaft der Eizelle von 24 Stunden mit ein, was in der Erweiterung des fruchtbaren Zeitfensters auf den 15. Zyklustag resultiert. Zusammenfassend kann also über diese Art der Rechnung bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr von einer erhöhten Zeugungswahrscheinlichkeit und Empfängnisbereitschaft zwischen dem neunten und fünfzehnten Zyklustag ausgegangen werden. Bei länger oder kürzer dauernden Zyklen sind die fruchtbaren Tage abweichend.
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Neben den oben genannten Möglichkeiten die Chancen schwanger zu werden zu erhöhen, gibt es weitere Faktoren, die eine mögliche Empfängnis fördern.
Sport und körperliche Fitness spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, jedoch kann übermäßiger, zu anspruchsvoller Sport auch einen gegenteiligen Effekt haben. Die positiven Einflüsse einer mäßigen, regelmäßigen Bewegung sind darauf zurückzuführen, dass während der Beanspruchungsphasen viele Fettzellen verbrennt werden. Sport regt einerseits den Stoffwechsel an und reguliert andererseits die Insulinausschüttung. Insulin wiederum wirkt sich günstig auf den Hormonspiegel aus. Besonders geeignet sind mäßig anstrengende Sportarten wie
Sollte sich trotz aller Bemühungen keine Schwangerschaft einstellen, so besteht darüber hinaus die Möglichkeit eine medikamentöse Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Das mit Abstand am häufigsten verwendete Medikament heißt Clomifen.
Clomifen wird in Tablettenform eingenommen und ist aus diesem Grund die wohl einfachste Form der medikamentösen Fruchtbarkeitsbehandlung. Einfach ausgedrückt, löst Clomifen die Eizellreifung aus. Man nimmt an, dass dieses Medikament dem Organismus einen zu niedrigen Östrogenspiegel vortäuscht und dem Gehirn aus diesem Grund signalisiert wird, dass mehr Östrogen gebildet und ausgeschüttet werden muss. Da der Östrogenspiegel sehr eng mit der Konzentration des follikelstimulierenden Hormons (FSH) zusammenhängt, wird also auch die Bildung und Ausschüttung von FSH stimuliert.
Clomifen wird in der Regel zwischen dem fünften und dem neunten oder vom dritten bis zum siebten Tag des weiblichen Zyklus eingenommen. Die Dosierung der Tabletten wird dabei von circa 50mg auf ungefähr 150mg gesteigert, falls eine niedrige Dosierung keine ausreichende Reaktion der Eierstöcke hervorruft. Während des gesamten Einnahmezeitraums sollte die behandelte Frau in engem Kontakt mit ihrem Frauenarzt stehen, denn um den Erfolg der Behandlung zu erhöhen, ist eine regelmäßige Ultraschallkontrolle empfehlenswert.
Mögliche Nebenwirkungen einer solchen Therapie sind das Auftreten von
Eine weitere hormonelle Therapie bildet die Gabe des sogenannten Menopausengonadotropins (hMG), welches aus einer Mischung aus dem follikelstimulierenden Hormon (FSH) und dem luteinisierenden, eisprungauslösenden Hormon (LH) besteht. Menopausengonadotropin wird nicht in Tablettenform, sondern als Injektion verabreicht, was die Einnahme im Vergleich zu Clomifen etwas umständlicher gestaltet. Es ist jedoch nicht notwendig, für jede Injektion die Frauenarztpraxis aufzusuchen - die behandelte Frau selbst oder deren Partner kann die Gabe problemlos zuhause durchführen.
Vom ersten Zyklustag an wird über ungefähr sieben bis zwölf Tage eine Dosis Menopausengonadotropin verabreicht. Das Hormon selbst stimuliert dann die Bildung und Reifung von Eibläschen (Follikeln) in den Eierstöcken. Der Reifungsgrad der Follikel wird via Ultraschall kontrolliert und der Eisprung wird über eine HCG-Injektion ausgelöst. Bei HCG handelt es sich um humanes Choriongonadotropin, ein Hormon, welches neben dem Auslösen des Eisprungs auch für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft unabdingbar ist. Die Wahrscheinlichkeit während einer Behandlung mit Menopausengonadotropin (hMG) schwanger zu werden liegt bei ungefähr 70 – 85 %.
Fruchtbarkeitsbehandlungen werden teilweise von den gesetzlichen und/oder privaten Krankenkassen übernommen. In der Regel wird jede Krankenkasse die Kosten der ersten drei Behandlungszyklen vollständig tragen, jede weitere Therapie muss dann von den Paaren mit Kinderwunsch selbst bezahlt werden.
Für jeden weiteren Behandlungszyklus kommen auf die Paare Kosten zwischen 1000 und 1500 Euro zu. Da eine Empfängnis meist nicht nach dem ersten Behandlungsversuch eintritt und in der Regel bis zu drei Anwendungen notwendig sind, betragen die Gesamtkosten rund 6000 Euro.
In der Geburtshilfe gibt es zwei mögliche Berechnungen des Geburtstermins. Ab der Empfängnis dauert es, ausgehend von einem 28-Tagezyklus, durchschnittlich 38 Wochen bis zum Geburtstermin. Bei dieser Berechnung findet sich häufig die lateinische Zeitangabe post conceptionem, was „nach der Konzeption“, also Empfängnis, bedeutet. Wählt man als Ausgangspunkt für die Berechnung des Geburtstermins den ersten Tag der letzten Periode, was der gängigere Weg ist, dauert die Schwangerschaft im Schnitt 40 Wochen, circa 280 Tage. Hierbei erfolgt der lateinische Zusatz post menstruationem und bedeutet „nach der Monatsblutung“.
Der zeitliche Unterschied von 2 Wochen zwischen diesen beiden Berechnungsarten liegt daran, dass bei einem durchschnittlichen 28-Tagezyklus der Eisprung und die damit mögliche Empfängnis etwa 14 Tage nach Beginn der Periode stattfindet.
Eine genauere Berechnung des Geburtstermins ist mit der Naegele-Formel möglich. Bei einem 28-Tagezyklus zählt man zum ersten Tag der letzten Periode ein Jahr hinzu, zieht anschließend drei Monate ab und addiert wiederum 7 Tage. Bei abweichenden Zykluslängen werden ausgehend von den 7 Tagen entsprechend der Abweichung vom 28-Tagezyklus Tage dazugezählt oder abgezogen. Ist der Zyklus kürzer, beispielsweise 24 Tage lang, werden nur 3 Tage statt der 7 hinzuaddiert. Dauert er länger, zum Beispiel 30 Tage, werden 9 anstelle der 7 Tage dazu gerechnet.
Seit jeher gibt es viele Paare, die bei ihrer Familienplanung ein bestimmtes Geschlecht bei ihrem Nachwuchs präferieren und entsprechende Schritte bei der Zeugung einleiten wollen. Daher finden sich zahlreiche angebliche Methoden und unterstützende Verhaltensweisen in der Literatur und im Internet, welche eine vermeintliche Beeinflussung in der Geschlechtsbestimmung ermöglichen sollen.
Tatsache ist, dass die medizinisch ernstzunehmende Daten- und Studienlage äußerst gering ist. Daher sollte bei der Anwendung spezieller Formeln oder Mondtabellen stets im Hinterkopf behalten werden, dass das gewünschte Geschlecht in keiner Weise garantiert ist. Eine oft vermittelte Berechnung des Geschlechts stützt sich auf der Annahme, dass Mädchen eher in den Tagen kurz vor dem Eisprung gezeugt werden, wohingegen die Wahrscheinlichkeit einen Jungen zu zeugen am Tag des Eisprungs selbst am größten sein soll. Darüber hinaus wird häufig zur Berechnung des Geschlechtes der chinesische Mondkalender zu Rate gezogen. Hierbei sollen das Alter der Mutter sowie der Empfängnismonat eine Rolle spielen. In Form einer Tabelle lässt sich dann das angebliche Geschlecht des Kindes ablesen.
Der Begriff Empfängniszeit findet im deutschen Recht Anwendung, wenn die Frage einer möglichen Vaterschaft gerichtlich geklärt werden soll. Verankert ist die Empfängniszeit im Paragraphen 1600d Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches, kurz BGB. Dabei liegt die zu vermutende Empfängniszeit 300 bis 181 Tage vor dem Geburtstag des Kindes, wobei sowohl der 300. als auch der 181. Tag einschließlich dazu gerechnet werden. Ist das Kind nachweislich in einem davon abweichenden Zeitraum empfangen worden, gilt auch diese Zeitspanne als Empfängniszeit.
Soll durch ein Gerichtsverfahren eine Vaterschaft geklärt werden, wird jener Mann als möglicher Erzeuger vermutet, welcher in diesem Zeitraum mit der Kindsmutter Geschlechtsverkehr hatte. Bei mehreren Sexualpartnern in der genannten Zeitspanne kommen entsprechend mehrere Männer als Kindsvater in Betracht. Die Empfängniszeit als juristischer Begriff findet vor allem in der Anfangsphase gerichtlicher Verfahren als Anfangsverdacht Anwendung, um mögliche Väter ein- beziehungsweise auszuschließen. In der Regel werden jedoch heutzutage genetische Vaterschaftstests zur genaueren Überprüfung ergänzt.
Eine kosmobiologische Empfängnisplanung soll angeblich den bestmöglichen Zeitraum für die Zeugung eines Kindes voraussagen sowie zudem eine Geschlechtsbeeinflussung ermöglichen. Dieses Konzept sieht eine mögliche Empfängnis Mondphasenzyklen untergeordnet.
Demnach ist die Empfängnisfähigkeit immer dann gegeben, wenn der Winkel zwischen Sonne und Mond derselbe ist, wie bei der Geburt der künftigen Kindsmutter. Dieser Annahme folgend bedeutet dies, dass wenn die zukünftige Mutter beispielsweise an Vollmond geboren wurde, ihre Empfängnisbereitschaft immer an Vollmond gegeben ist. Entsprechend der synodischen Mondumlaufbahn wiederholt sich dieser Zeitpunkt einer möglichen Empfängnis alle 29,5 Tage. Darüber hinaus werden diese fruchtbaren Phasen männlichen oder weiblichen Mondphasen zugeordnet, sodass bei entsprechender Planung des Geschlechtsverkehrs eine Beeinflussung des kindlichen Geschlechts möglich sein soll.
Was die kosmobiologische Empfängnisplanung völlig außer Acht lässt, sind biologische, medizinisch bewiesene Tatsachen. Die fruchtbaren und demnach empfängnisbereiten Tage der Frau liegen stets um den Eisprung herum. Dieser jedoch findet hormonell gesteuert und nicht etwa mond- oder sonnengabhängig statt. Daher ist es durchaus möglich, dass eine bei Vollmond geborene Frau etwa an Neumond schwanger wird.
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