In diesem Artikel geht es um Bepanthen® -Augentropfen, deren Indikationen und Wirkung. Es werden unter anderem die Anwendung bei bestimmten Krankheitsbildern besprochen, Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und die Dosierung. Auch der Preis, alternative Präparate sowie die Anwendung in der Schwangerschaft oder bei Babys werden thematisiert.
Bepanthen® ist eine Produktlinie der Firma Bayer®, welche bereits seit 1950 verschiedene Produkte im Bereich der Wundheilung und Wundpflege beinhaltet. Die Bepanthen®-Produkte sind nicht verschreibungspflichtig und erfreuen sich bei vielen Kunden großer Beliebtheit, da sie im Allgemeinen als sehr gut verträglich gelten. Ein häufig gekauftes und beliebtes Produkt sind die Bepanthen®-Augentropfen, die zur Pflege und Behandlung trockener Augen empfohlen werden.
Bepanthen®-Augentropfen sind ein frei verkäufliches Produkt, sodass prinzipiell keine ärztliche Indikation gestellt werden muss, um das Produkt zu erwerben und anwenden zu dürfen. Dennoch existieren selbstverständlich Indikationen, auf deren Grundlage die Anwendung von Bepanthen®-Augentropfen als sinnvoll und förderlich erscheint.
Der Hersteller Bayer® gibt als übergeordnete Indikation „Trockenheit der Augen“ an. Doch was bedeutet es überhaupt, trockene Augen zu haben und was sind die Ursachen für trockene Augen?
Das menschliche Auge ist normalerweise von einem dünnen Tränenfilm benetzt, der dem Schutz des Auges vor Fremdkörpern und Schmutz dient. Eine weitere wichtige Aufgabe des Tränenfilms ist die Nährstoffversorgung der Hornhaut, welche die oberste Schicht des Auges bildet. Dieser Tränenfilm kann aufgrund diverser Ursachen gestört sein.
Eine sehr häufige Ursache ist die heutzutage weit verbreitete Bildschirmtätigkeit. Das Auge ermüdet schnell und es wird seltener geblinzelt. Dadurch verteilt sich der Tränenfilm nicht richtig und die Augen sind trocken. Abgesehen von Bildschirmtätigkeiten existieren noch viele weitere Ursachen für trockene Augen. Dazu gehören Umwelteinflüsse wie Zugluft, Klimaanalagen, Abgase und Heizungsluft.
Auch Medikamente, vor allem Betablocker, Hormone oder Schlafmittel, können zu trockenen Augen führen.
Eine weitere Ursache für trockene Augen kann eine Grunderkrankung sein, die zu einer Benetzungsstörung führt. Damit ist beispielsweise Diabetes mellitus, eine Rheuma-, Schilddrüsen-, oder Gefäßerkrankung oder auch eine Bindehautentzündung gemeint.
Mit zunehmendem Alter kommt es physiologischerweise ebenfalls zu einer Abnahme des Tränenfilms, auch die Wechseljahre bei Frauen und der damit einhergehende Östrogenmangel können ursächlich sein.
Als ebenfalls häufige Ursache sind Kontaktlinsen zu nennen. Diese führen, ähnlich wie Augen-Operationen oder Laserkorrekturen, zu einer mechanischen Beanspruchung des Auges, die den Tränenfilm stört.
Eine eher seltene Ursache für trockene Augen ist ein Vitamin-A-Mangel.
Letztendlich können Bepanthen®-Augentropfen bei den unterschiedlichsten Benetzungsstörungen und zur Benetzung und Nachbenetzung weicher und harter Kontaktlinsen verwendet werden.
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Bepanthen-Augentropfen® können zur unterstützenden Behandlung von Hornhautverletzungen geeignet sein.
Hornhautverletzungen müssen in der Regel mit Salbenverbänden und antibiotischen Augentropfen behandelt werden, da die Gefahr einer Infektion besteht. Auch therapeutische Kontaktlinsen kommen als Behandlungsmöglichkeit in Frage. In jedem Falle sollte eine Hornhautverletzung von einem Augenarzt gesehen werden, sodass eine korrekte Behandlung erfolgen kann. Leichte und oberflächliche Verletzungen heilen in der Regel sehr gut aus, wohingegen tiefere Verletzungen, Säure- oder Laugenverätzungen und Verbrennungen ohne fachärztliche Behandlung schwere Folgen für das Sehen haben können.
Bepanthen®-Augentropfen sind sehr gut zur Behandlung einer sogenannten Keratokonjunktivitis-Sicca (Bindehautentzündung) geeignet.
Diese Art der Bindehautentzündung ist nicht-infektiös, sondern kann durch unterschiedliche Ursachen, die den Tränenfilm stören, bedingt sein. Die Folge sind trockene Augen und eine Reizung der Bindehaut. Rötungen, ein Brennen oder Fremdkörpergefühl, Juckreiz, Lidrandrötungen und Verschwommensehen können die Folgen sein. Tränenersatzmittel, wie die Bepanthen®-Augentropfen sind das Mittel der ersten Wahl bei der medikamentösen Behandlung einer solchen Bindehautentzündung.
Auch allergische Bindehautentzündungen können unterstützend mit Bepanthen®-Augentropfen behandelt werden.
Anders ist es hingegen bei infektiösen Bindehautentzündungen. Diese bedürfen meist einer antibiotischen Therapie.
Lesen Sie hierzu mehr unter Bindehautentzündung
Bepanthen®-Augentropfen enthalten zwei Wirkstoffe, die zur Linderung der Beschwerden bei trockenen Augen beitragen: Dexpanthenol und Natriumhyaluronat.
Der Wirkstoff Dexpanthenol ist eine Vorstufe des Vitamin B, ein sogenanntes Provitamin. Es reichert sich gut im Anwendungsgebiet an, erhöht das Feuchthaltevermögen der Augen und pflegt diese zusätzlich. Weiterhin hat Dexpanthenol juckreizlindernde, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Eigenschaften und beruhigt so die Augen effektiv. Diese Wirkungen von Dexpanthenol erklären auch, warum es nicht nur in Augentropfen, sondern auch in diversen Salben, Hautcremes, Shampoos, Nasensprays und Kontaktlinsen-Reinigungsprodukten verwendet wird.
Der zweite Wirkstoff, der in Bepanthen®-Augentropfen enthalten ist, ist das Natriumhyaluronat. Dieses Natriumsalz der Hyaluronsäure bildet durch seine wasserbindenden Eigenschaften einen stabilen und schützenden Film auf der Hornhaut und wirkt so als Ersatz der mangelnden Tränenflüssigkeit. In Kombination miteinander können diese Wirkstoffe also effektiv für eine Stabilisierung des Tränenfilms und damit einhergehend auch für eine Linderung der Beschwerden sorgen, die durch die Trockenheit der Augen entstehen.
Im Allgemeinen sind Bepanthen®-Augentropfen sehr gut verträglich und werden daher gerne und viel verwendet.
Es können jedoch in seltenen Fällen auch Nebenwirkungen auftreten. Unverträglichkeiten oder eine Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe können zu Reizungen, Rötungen und in sehr seltenen Fällen zu Kontaktallergien führen. Unmittelbar nach der Anwendung der Augentropfen kann die Sehschärfe leicht beeinträchtigt sein. Dies ist in der Regel nur von kurzer Dauer. Dennoch sollten in dieser Zeit dann keine Maschinen bedient oder Kraftfahrzeuge gelenkt werden.
Weiterhin können gelegentlich leichte Irritationen des Auges unmittelbar nach der Anwendung von Bepanthen Augentropfen aufreten. In äußerst seltenen Fällen kann es bei Hornhautverletzungen und regelmäßiger Anwendung von Bepanthen-Augentropfen aufgrund eines enthaltenen Phosphatpuffers und in der Hornhaut befindlichen Calciumsalzen zur Bildung ausgedehnter Kalkplatten an der Hornhaut kommen.
Bepanthen-Augentropfen® sind sowohl als Einzeldosis-Flaschen als auch als Mehrdosis-Flaschen erhältlich. Die Anwendung unterscheidet sich nur geringfügig voneinander.
Anwendung von Bepanthen-Augentropfen im Einzeldosis-Behältnis: Zunächst einmal muss ein einzelnes Einzeldosis-Behältnis von den restlichen abgetrennt werden. Dabei sollte man sichergehen, dass die anderen Behältnisse nicht beschädigt wurden, da diese ansonsten verworfen werden müssen. Dann wird das Behältnis geöffnet, indem der Flaschenhals abgedreht – nicht gezogen – wird. Zur Applikation wird nun der Kopf in den Nacken gelegt. Der Blick sollte nach oben gerichtet sein. Mit einer Hand zieht man das Unterlid leicht vom Auge weg und appliziert mit der anderen Hand vorsichtig einen Tropfen in den Bindehautsack des Auges. Nun schließt man die Augen langsam, sodass sich die Flüssigkeit gleichmäßig auf dem Auge verteilen kann. Man sollte darauf achten, dass man mit dem Fläschchen niemals das Auge berührt.
Anwendung von Bepanthen-Augentropfen in der Mehrdosis-Flasche: Zur Öffnung der Flasche zieht man an der vorgefertigten Lasche des Flaschenhalses, sodass der Sicherheitsring entfernt wird. Nun kann man die Kappe entfernen und die Augentropfen analog zur Anwendung im Einzeldosis-Behältnis applizieren. Es ist wichtig, die Flaschenöffnung nicht mit den Händen oder dem Auge zu berühren. Tropfenreste an der Flaschenöffnung sollten durch leichtes Klopfen auf den Flaschenboden entfernt werden. Nun wird die Kappe wieder aufgesetzt.
Bei der Verwendung von Bepanthen®-Augentropfen gibt es wenige Gegenanzeigen, die man beachten muss.
Eine wichtige Gegenanzeige sind bekannte Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen einen oder mehrere der enthaltenen Inhaltsstoffe.
Weiterhin sollen Bepanthen®- Augentropfen nicht verwendet werden, wenn die Behältnisse beschädigt sind. Einzeldosis-Behältnisse sind außerdem nur zur einmaligen Anwendung gedacht, da keine Konservierungsstoffe enthalten sind. Reste der Lösung dürfen daher nicht mehr verwendet werden. Nach Ablauf des Verfallsdatums müssen die Augentropfen verworfen werden
Die Anwendung an verletzten und infizierten Augen sollte ebenfalls unterlassen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von mehreren Augentropfen und/oder Augensalben, sollte ein Anwendungsabstand von 15 Minuten eingehalten werden. Bepanthen-Augentropfen sind in diesem Falle als letztes Präparat zu verwenden.
Bei jeder Anwendung sollte pro Auge ein Tropfen der Augentropfen appliziert werden. Dieser Vorgang kann je nach Beschwerden und Trockenheitsgefühl zwischen 3 und 5 Mal täglich pro Auge wiederholt werden.
Bei längerfristiger Anwendung sollt jedoch die Ursache für die Beschwerden unbedingt geklärt werden, da diese andernfalls nicht beseitigt werden kann. Auch bei anhaltenden Beschwerden trotz der Bepanthen®-Augentropfen sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Der Preis für Bepanthen®-Augentropfen variiert je nach Apotheke leicht. Manchmal finden sich in Online-Apotheken vergünstigte Angebote oder Mengenrabatte. Auch in gewöhnlichen Apotheken finden sich des Öfteren Rabatte bei rezeptfreien Produkten, die privat erworben werden müssen.
Der Preis für eine Mehrdosis-Flasche Bepanthen® -Augentropfen (Bepanthen® -Augentropfen, 10 ml) beträgt circa 9,20 Euro, insgesamt schwankt der Preis zwischen 8 und 10 Euro. Auch die Einzeldosis-Behältnisse (Bepanthen® -Augentropfen, 20x0,5ml) bewegen sich in demselben preislichen Bereich.
Abgesehen von Bepanthen® Augentropfen existieren weitere alternative Präparate, die sich zur Befeuchtung des Auges und zur Stabilisierung des Tränenfilms gut eignen. Dazu gehören verschiedene Hyaluronsäure-Augentropfen, wie Artelac® Splash EDO®, Hylo-Vision® Gel sine oder dm®/Das gesunde Plus® Augentropfen.
Abgesehen von Hyaluronsäure-Augentropfen kommen auch verschiedene Hypromellose-Augentropfen als Alternative zu Bepanthen-Augentropfen in Frage. Ähnlich wie Hyaluronsäure fördert auch Hypromellose die Befeuchtung des Auges und stabilisiert den Tränenfilm. Beispiele für Präparate dieser Gruppe sind Berberil® Dry Eye und Artelac® EDO®.
Die Anwendung von Bepanthen-Augentropfen® ist unbedenklich, sofern keine Überempfindlichkeiten oder Allergien gegen die enthaltenen Inhaltsstoffe bestehen. Sofern die allgemeinen Hinweise zur Anwendung von Bepanthen-Augentropfen eingehalten und beachtet werden, spricht nichts gegen die Verwendung von Bepanthen® Augentropfen in der Schwangerschaft.
Prinzipiell ist eine Anwendung von Bepanthen® -Augentropfen beim Baby unbedenklich. Es ist jedoch sehr wichtig, die Ursache für die trockenen Augen festzustellen. Bei Babys und Kindern verbirgt sich nämlich meistens eine Grunderkrankung hinter den trockenen Augen, sodass Augentropfen zwar Linderung verschaffen, die Ursache jedoch nicht beseitigen können. Daher sollte in jedem Fall ein Kinderarzt und im weiteren Verlauf, wenn notwendig, ein spezialisierter Augenarzt aufgesucht werden.
Vor der Anwendung von Bepanthen®-Augentropfen bei einem Säugling sollte zur Absicherung zunächst einmal der Kinderarzt oder ein spezialisierter Augenarzt konsultiert werden.
Auch bei harten sowie weichen Kontaktlinsen dürfen Bepanthen®-Augentropfen verwendet werden. Die Kontaktlinsen müssen zur Anwendung nicht entfernt werden. Es sind jedoch regelmäßige Pausen von den Kontaktlinsen zu empfehlen, um das Auge und den strapazierten Tränenfilm zu schonen.
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